Nausg'schaut

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 3.474 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Anna, Stefan, Max und ich haben am Samstag kurz nausg'schaut. Unterwegs haben wir ein paar Pilze gefunden und einige von ihnen fotografiert.
    Jetzt wollten wir eigentlich nur wissen, welche das sind (vielleicht Braunkappen?) und ob man die essen kann. :)


    Ich fange mal mit denen an, die uns im Feld unklar / strittig waren.
    Bei einigen bin ich auch nach der Untersuchung noch nicht sicher (aber entweder essbar oder giftig oder nix davon solltens doch scho sein, die Schwammerl, gell?).


    Erschdns: Agrocybe cylindracea = Südlicher Ackerling




    Ist doch nicht so ganz einfach, wie ich gehofft hatte, den mikroskopisch von Agrocybe erebia abzugrenzen. Daß die Sporen teils einen keimporus haben, sollte wohl noch das beste Merkmal sein. Auch sollten die Sporen mehr elliptisch als spindelig sein, hier sind sie beides. Also elliptisch bis zugespitzt / spindelig. Aber ein keimporus ist meist gut zu sehen (und schwer abzubilden), teils wohl wegen der Reife sogar ausgestülpt. Cheilos habe ich noch im Bild, gelegentlich auch Pleuros vorhanden (Form ähnlich), Basidien überwiegend zweisporig, gelegentlich aber mit viersporigen untermischt.
    Zusammen mit dem stark büscheligen Wuchs um einen alten laubholzstumpf herum, der Größe und dem bleibend milden, angenehmen Geschmack (ohne mehlgurkige Komponente täte ich da beim Südlichen bleiben. Aber die weiter unten auf dem gelände, das waren schon klare Laberbraune (Agrocybe erebia).


    Zwodns: Tricholoma inocyboides = Risspilzähnlicher Erdritterling



    verwirrend, wegen dem Fundort unter zwei großen Tannen (Abies spec.) und der etwas übertriebenen Größe der Fruchtkörper. Ich hatte den bisher nur kleiner gesehen. Aber sie sind klassisch dünnfleischig, gilbend, extrös mehlgurkiger Geruch. Sporenform passt nicht zu Tricholoma scalpturatum, Tricholoma argyraceum gilbt noch weniger und hat noch mal einen Tik schlankere Sporen, wobei das vermutlich ein variables Merkmal ist. Mit den weißen fruchtkörpern und angesichts der Tatsache, daß der nächste laubbaum auf dem Gelände auch nie weiter als 6 bis 8 Meter entfernt steht, bleibe ich bei Tricholoma inocyboides.


    Driddns: Der Sonderbare Cortinarius cf. ochroleucus (Trockener Schleimfuß)



    Am selben Standort wie Tricholoma inocyboides. Hutoberfläche zunächst etwas glänzig, aber trocken. Stieloberfläche trocken. beim Anfeuchten Hutoberfläche schmierig, dann bald wieder klebrig, dann trocken. Stieloberfläche wird beim Anfeuchten feucht, sonst tut sich nix. Dennoch bringe ich den nirgends sonst unter außer bei Myxacium. Die Sporen machen mich auch konfus, die sind nämlich fast glatt. Die sehr feinen Warzen sind mit meiner Ausrüstung nicht mehr abzubilden, also ungefähr wie bei Ramaria stricta. Wenn ich Myxacium schlüssele, komme ich im Grunde nur bei der Art raus, die beiden Nachbararten müssten beim Anfeuchten deutlicher schleimig werden.
    Mehr als ein cf ist da momentan nicht drin für mich.


    Vierdns: Eher nicht essbarer Cortinarius spec. = Klumpfus mit satt gelbem Fleisch


    Da findet man mal was Interessantes und ich dabbischer Depp dapp noch druff. X/
    Die Auswahl an Klumpfüßen mit so leuchtend gelbem fleisch ist allerdings nicht besonders groß. Odenwald knapp südlich von Heidelberg, da sind die Böden schon nicht mehr wireklich sauer aber teils gut durchmischt, hier ist vermutlich auch noch Kalk durch Weg im Spiel. Fichten gibt's am Standort auch, aber der riecht nicht nach Pfeffer und Buchen swind dominanter, also nicht der Cortinarius meinhardii. Ich müsste mich zwischen Cortinarius splendens und Cortinarius citrinus entscheiden, finde die negative KOH - reaktion auf dem fleisch für beide Arten wunderlich. Der nach und nach bräunlich fleckende Hut würde eher zu C. citrinus führen, aber wenn ich das richtig verstanden habe, wäre bei dem das fleisch nicht so leuchtend gelb, sondern blasser, eher gelbocker und in der Stielspitze mit Olivton? Frage ist jetzt, welches merkmal stärker wiegt. Da fehlt mir die Erfahrung, ich bleibe vorerst bei cf. splendens und warte weitere Funde ab (am besten ohne drauf rumzulatschen) und kann das ggfs immer noch ändern.


    Fümpfdns: Cortinarius anserinus = Buchenwald - Klumpfuß



    Wächst an der selben Stelle vergesellschaftet mit Cortinarius cf splendens und Tricholoma sulphureum und solchen Laubwaldarten. Riecht lustig blumig und die Huthaut schmeckt bitter, KOH auf Hutrand und Stielbasis macht bisschen dunkler, sollte wohl negativ sein. Im Stielfleisch ebenfalls negativ, im Hutfleisch ockergelblich. Lilatöne im und am Stiel deutlich (kommt auf den Bildern nicht so schön raus), in den lamellen teils auch noch erkennbar, auf der Huthaut null violett.
    Sollte kaum was anderes rauskommen, denke ich.


    Segschdns: Cortinarius variicolor var. nemorensis = Erdigriechender Schleimkopf




    Im Ring auf dem Rasen um eine riesige Hainbuche herum wachsend. Der krasse Geruch, der schon beim Einsammeln da war, hat sich noch mal fundamental verstärkt. Dazu mit einer wunderhübschen, typischen Variicolores - KOH - Reaktion im Fleisch. Die Kollektion ist nicht mehr die frischeste, aber immer noch mit deutlichen violetten Farben zumindest an den Huträndern.


    Siebdns: Cortinarius hinnuleus = Erdigriechender Gürtelfuß



    Wächst quasi vergesellschaftet mit Cortinarius variicolor um die Hainbuche herum. Lustig, daß zwei so ähnlich riechende Pilze erstens so unterschiedlich aussehen und zweitens vergesellschaftet auftreten. Normalerweise mache ich um Telamonien einen Bogen, aber diese Kollektion war einfach zu hübsch, um nicht einen versuch zu starten. und lustigerweise bin ich noch nie so glatt durch einen Gürtelfuß - Schlüssel gestolpert. Dennoch soll das eine schwere und diffuse Gruppe zu sein, aber hier passt inklusive Geruch alles so wunderbar, daß ich das cf oder das s.l. mal wegzulassen gedenke.


    So, das waren mal die heiklen Kandidaten. Mitdiskutieren der Funde ist ausdrücklich erwünscht.
    Ein paar Bilder habe ich noch, einfach so zum hübsch finden. Nichts Besonderes und nichts kompliziertes, darum ohne viele Worte. Aus drei verschiedenen Habitaten.


    a) Amanita muscaria = Fliegenpilz


    b) Chalciporus piperatus = Pfefferröhrling


    c) Cystoderma carcharias = Starkriechender Körnchenschirmling


    d) Entoloma lividoalbum = Weißstieliger Rötling


    e) Gomphidius maculatus = Fleckender Schmierling


    f) Hygrophorus agathosmus = Marzipanschneckling


    g) Hygrophorus eburneus = Elfenbeinschneckling


    h) Lactarius glyciosmus = Blasser Koksflockenmilchling


    i) Postia caesia = Blauender Saftporling


    j) Russula sanguinaria = Bluttäubling


    k) Tricholoma psammopus = Lärchenritterling


    l) Tricholoma saponaceum = Seifenritterling


    m) Tricholoma sulphureum = Schwefelritterling



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Sehr schöne Bilder vom Ausflug, danke! War klasse wieder mal gemeinsam n'ausgeschaut zu haben und ordentlich Pilze gab es auch zu gucken.
    Nicht zu vergessen das lecker Essen am Abend. :cool:
    Bilder kann ich gerade noch keine beisteuern - Kabel liegt im Büro (...da liegt es gut :haue: ).


    Beim Ackerling bleibt bei mir - trotz vieler guter Argumente - noch ein klitzekleines Fragezeichen stehen. Mal sehen ob irgendwann frische Fruchtkörper an der Stelle nachkommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    feine Funde. :thumbup: Die Cortinarien sind toll. C. variicolor, C. anserinus und C. hinnuleus passen natürlich.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo ihr drei,
    beim Cortinarius anserinus gehe ich mit.
    Der C. "variicolor" unter Laubbäumen, dessen Rand so schön lange lila bleibt, während der Rest vom Pilz schon rostbraun ist, wird von vielen Autoren als C. nemorensis bzw. als C. variicolor var. nemorensis (vgl. z. B. Großpilze BW Band 5, S. 180) bezeichnet. Diese Autoren sehen in C. variicolor s. str. eine strikte Nadelwaldart.
    Bei eurem C. splendens habe ich allerdings Zweifel. Einerseits müsste der Pilz noch leuchtender gelb sein (auf der Außenseite, aber insbesondere im Fleisch, wo es nach der Vorschrift keine blasseren und farbsatteren Zonen geben darf, sondern nur ein einheitlich leuchtendes Schwefelgelb), zweitens wäre die vorschriftsmäßige Reaktion des Fleisches auf KOH deutlich olivgrün (habe ich selbst schon zweimal erfolgreich ausprobiert). Klar kann es sein, dass die Farben über die Bilddatei bzw. das Web nicht so rüberkommen, wie sie wirklich waren - das Problem kennen wir von den Schwefelköpfen zur Genüge - , aber wirklich leuchtend gelb finde ich die nicht, nicht von außen und auch nicht im Fleisch. Schaut doch mal in GPBW Band 5 nach, was es noch so für gelbe Arten gibt. In der Zwischenzeit suche ich euch einen Splendens mit olivgrüner Reaktion raus.
    FG
    Oehrling


    Edit: So, hier ist eine Splendens-Kollektion, nach meinen persönlichen Notizen mit olivgrüner Reaktion im Fleisch. Blöd nur, dass ich eben das nicht fotografiert habe... Was man aber sieht: C. splendens-Fruchtkörper verlieren beim Großwerden nicht ihre dottergelbe Färbung auf dem Hut, werden also nicht grünlich-gräulich, auch nicht bräunlich oder orangelich. Sie bekommen nur einzelne braune Oxidations-Flecken, der dottergelbe Grundton bleibt aber.


  • ...- Kabel liegt im Büro (...da liegt es gut :haue: ).


    Hallo, ween, oder was, oder so,


    Anna, wie redest Du denn neuerdings über Stefan?
    Und auch noch versächlichend...?
    Das Kabel... :rolleyes::shy::cool:
    Daß es g'haut g'hört, daran hast ja nie einen Zweifel nicht gelassen.


    Nu,


    wenn's glücklich macht...



    Aber scho schee nausg'schaut hobt's derweil.


    Scho pfundig, samma ehrlich.


    Liam' Gruaß loss I do.
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • 8| 8| 8|
    wow!! wusste gar net dass es bei dir so viel Pilze gibt, erinnere mich da an was anderes :D


    Toller Bericht und tolle Bilder wie immer!
    Danke fürs mitnehmen!
    Dieses Jahr wird das nix mehr, aber nächstes Jahr will ich, von genau der Besetzung, persönlich mitgenommen werden :Kuschel:
    freu mich auch schon auf die Bilder von Stefanna :P
    Gruß an Max!


    LG Peter

  • Hallo Pablo!


    Schönes Zeug habt ihr mal wieder gefunden! Über deinen komischen Dialekt wollen wir mal großzügig hinwegsehen :D :D


    Bei den Cortinarien muss ich natürlich passen, die sind bis auf wenige Ausnahmen immer noch eine Nummer zu groß für mich. Aber auch bei dem "alltäglichen Zeug" sind sehr schöne Sachen dabei!

  • Auch noch ein paar Bildchen zur Ergänzung. :)


    Herbstbeginn.



    Schwarzpunktierter Schneckling: Hygrophorus pustulatus


    Rauchblättriger Schwefelkopf: Hypholoma capnoides.


    Spitzschuppiger Stachelschirmling: Lepiota aspera


    Leuchtendgelber Klumpfuß oder doch etwas anderes?: Cortinarius cf. splendens


    Buchen-Klumpfuß: Cortinarius anserinus


    Erdigriechender Gürtelfuß: Cortinarius hinnuleus.


    Sternschuppiger Riesenschimling: Marcolepiota rhodosperma


    Haarloser Filzkrempling: Ripartites cf. metrodii.


    Blasser bzw. Falber Milchling: Lactarius cf. pallidus (vermute ich zumindest).
    Im Park unter Buche; Milch weiß;trocknet ganz hell-grau-grünlich ein. Mild, mit kratzendem Nachgeschmack. Stiel fragil und hohl.


    Gesäter Tintling: Coprinellus disseminatus


    Erdblättriger Risspilz: Inocybe geophylla var. geophylla


    Farbwunder Fliegenpilz: Amanita muscaria. Immer wieder schön.




    Päuschen:




    Ach und zu Halloween noch etwas Gnolmiges zum Abschluss...





    Anna, wie redest Du denn neuerdings über Stefan?


    Ach, der kann das schon ab... :saint:
    Übrigens kann fast niemand so schön babbeln wie du! Hoffentlich bald mal wieder im Original. :)


    Zitat von peri


    Dieses Jahr wird das nix mehr, aber nächstes Jahr will ich, von genau der Besetzung, persönlich mitgenommen werden


    Das wäre schön, Peter! Würd dich auch gerne mal wieder persönlich ärgern... :evil: :Kuschel:


  • ...Hoffentlich bald mal wieder im Original. :) ...


    Jau!
    Zustimme auf ganzer Linie!
    :):):)


    Auf Bald!


    GHG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr Lieben!


    Genau, der Koksflockenmilchling. :cool:
    So viele schöne Pilze auf einem haufen, das wirkt auf jeden Fall belebend.


    Brilliante Bilder, Anna! Danke!
    Die Macrolepiota rhodosperma muss >hier hinein<, irgendwie gibt's da viel zu wenig Bilder für so eine häufige Art im Portrait.
    Was den blassen Milchling betrifft: ich bin da noch nicht von Lactarius pallidus überzeugt. Aber du ja auch nicht vom Südlichen Ackerling. Also ist vermutlich beides korrekt. :evil:
    Hier mal zwei Bildchen der Kollektion von lactarius pallidus, die ich im letzten Jahr in Fulda eingesammelt habe:


    Wegen der Hutschmierigkeit: Als ich das Bild gemacht habe, hat es ordentlich geregnet. Nur an einen brüchigen Stiel kann ich mich nicht erinnern, aber das mag standort- und altersbedingt ja variabel sein.


    Sensationell ist ja der Fliegengnolm am Ende. Au weia. 8|


    Hast du noch Zeit, um ein paar Bilder von dem komischen Stikeritterling aus dem Pfirsichtäublings - Buchenwald zu zeigen?


    Was den gelben Schleierling betrifft: Da habe ich heute mit bernd noch drüber geredet, und Stephan hat sicher völlig recht: Das kann eigentlich nicht Cortinarius splendens sein. Auch das Bild von Stephan zeigt ja doch einen anderen Pilz. Dazu muss ich aber sagen, daß die Originalfarbe schon noch krasser ist als auf meinen Bildern. Annas Bild trifft es besser, aber da sieht man das Fleisch eben nicht im Schnitt. Das ist schon durchgehend von oben bis unten ein sattes Schwefelritterlings - Gelb.
    Egal: Ich werde den morgen noch mal mit FN nachschlüsseln. GPBWs bietet mit ja bei Fulvi --> gerandetknollig --> Trama durchgehend satt gelb danach den Schlüsselpunkt an, ob KOH Reaktion rot oder olivbraun bis braun. Und da lande ich ja im grunde schon im Nirvana.


    Cortinarius nemoreus, so sollte das auch sein, Stefan. :thumbup:

    Da habe ich im Eifer des Gefechst einfach die Namen für Nadelwald - und Laubwaldarten vertauscht.


    Danke euch allen für die lieben Kommentare, so macht's echt Spaß, ein paar Bilder zu zeigen.
    Peter & Peter: Wir finden uns auf jeden Fall spätestens im nächsten Jahr wieder zusammen.
    Karl, Sarah, Stephan & Helmut: Kommt doch einfach auch mit. :)



    LG, Pablo.


  • Hallo, ihr Lieben!


    Genau, der Koksflockenmilchling. :cool:


    Ja, Helmut, der macht beim Schnuppern schon ein bißchen high. Wie Koksmakronen... :D:cool:


    Zitat


    Die Macrolepiota rhodosperma muss >hier hinein<, irgendwie gibt's da viel zu wenig Bilder für so eine häufige Art im Portrait.


    Ist erledigt. :thumbup:


    Zitat


    Was den blassen Milchling betrifft: ich bin da noch nicht von Lactarius pallidus überzeugt. Aber du ja auch nicht vom Südlichen Ackerling. Also ist vermutlich beides korrekt. :evil:


    Kannst du sagen was dich am Milchling zweifeln lässt oder welche Art du ggf. sonst annimmst? Ich bin mir ja selbst nicht sicher, deswegen cf. Leider sind meine Bilder dazu auch noch mies und nur 2 Fruchtkörper abgebildet. Jedenfalls hatte ich bei meiner Recherche erstmal keine vernünftige Alternative gefunden. Als ich dann auch noch bei den Italienern irgendwie vergleichbare Bilder fand, wo die Milch auch so leicht-grünlich eintrocknet...


    Naja, hier noch ein paar ergänzende Bildles von daheim, wird wohl nur wenig weiterhelfen...






    ....aber eigentlich will ich gerne noch mal ein paar junge FKs finden. Wie beim südlichen, den ich dir sicher irgendwann noch zu 100 % glaube. ;)


    Zitat

    Hast du noch Zeit, um ein paar Bilder von dem komischen Stikeritterling aus dem Pfirsichtäublings - Buchenwald zu zeigen?


    Aber gerne, es sind jedoch nur zwei:




    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    Das ist bei mir nur so ein Gefühl wegen dem MIlchling. Die ich davon in der Hand hatte, die waren eben kompakter und fester. Aber das kann ja echt einfach am alter liegen, am Standort, am Wetter...
    Die Bilder bei den Ragazzi finde ich schon durchaus überzeugend, das passt doch auch gut zu der Kohlhof - Kollektion.
    Danke für den komischen Ritterling.
    Hm, ich dachte da wären noch welche im Wald gewesen, die so richtig gelbe Flecken in der Hutmitte hatten. Aber die hier nicht, also kann das auch nicht sulphurescens sein.
    Dann vielleicht doch tatsächlich nur eine Tricholoma lascivum mit merkwürdigem Geruchsverlauf. :/


    Übrigens:
    Den gelben Schleierling habe ich noch mal mit Funga Nordica überprüft.
    Da komme ich zu einem ähnlichen Ergebnis, nämlich zu keinem sicheren.
    Zu Cortinarius citrinus wird da immerhin geschrieben, daß KOH auf der Trama keine reaktion erzeugen soll. Bei Cortinarius splendens dagegen sei sie blass rotbraun. Was ja irgendwie auch nicht passt zu Stephans Beobachtungen.
    ich denke mittlerweile schon, daß es eine der beiden Arten sein sollte. Die eher trübe Färbung des Hutes sollte besser zu C. citrinus passen (ebenso die negative KOH - reaktion nach FN), aber es werden zu der Art eben auch immer "grünliche" Farbtöne erwähnt, vor allem in lamellen und Fleisch. Das ist hier nicht der Fall.
    Bleibt für mich also erstmal unbestimmt, weitere Funde werden weitere Ideen geben.



    LG; Pablo.

  • Guten Abend, Pablo!



    Hm, ich dachte da wären noch welche im Wald gewesen, die so richtig gelbe Flecken in der Hutmitte hatten. Aber die hier nicht, also kann das auch nicht sulphurescens sein.
    Dann vielleicht doch tatsächlich nur eine Tricholoma lascivum mit merkwürdigem Geruchsverlauf. :/


    Das waren zumindest die einzigen weißen Ritterlinge, die ich aufgenommen und mitgenommen hatte. Ich neige inzwischen auch zu T. lascivum oder schlage vor, den in "gemeintäuschenden Geruchswechseling" umzubenennen und nun links liegen zu lassen. ;)




    Ja, der ist schwierig, zumal die Gelbtöne auf den Bildern nicht richtig herauskommen.


    Vor zwei Jahren hatte ich im Pfirsichtäublinsgwald auch schon mal einen gelben Schleierling gefunden, den ich damals als C. splendens (cf.) benamsen wollte:



  • Das waren zumindest die einzigen weißen Ritterlinge, die ich aufgenommen und mitgenommen hatte. Ich neige inzwischen auch zu T. lascivum oder schlage vor, den in "gemeintäuschenden Geruchswechseling" umzubenennen und nun links liegen zu lassen. ;)


    Wieso,
    wie war denn der Geruchsverlauf?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,
    was habt ihr wieder für schöne Sachen gefunden, danke für die anschaulichen Bilder. ==12


    Mit den gelben Cortinarien habe ich ja auch ein (für mich nicht lösbares) "Problem" (und keine weiterführende Literatur)
    http://www.pilzforum.eu/board/…-cf-citrinus-vs-splendens


    Macht ihr den KOH-Test denn mit 30-40 proz. Lsg.? Ich habe bisher nur 20-proz. Lsg.
    Matthias/Hias hat einen cf. citrinus auf seiner Seite und beschreibt untersch. Rk mit untersch. Lösungskonzentrationen:
    http://www.interhias.de/schwam…tinarius/cortinarius.html


    Inzwischen war ich nochmal "bei den Cortinarien" (habe auch den Buchen-Klumpfuß gefunden und wieder den Amethystblättrigen K.) und einen einzigen Gelben! (Leider nicht von allen Seiten und im Schnitt fotografiert, war in Eile - und am nächsten Tag war der schon etwas ältere Pilz nicht mehr fotogen.).


    ABER: wenn ich mir (vor Ort) die beiden gelben Oberflächen anschaute, dann erschien der gelbfleischige Pilz etwas grünlicher auf der Oberseite als C. calochrous. Im Fleisch genauso wie der erste gelbfleischige C. relativ blassgelb (aber nicht grünlich, mein Pilz im Link oben sieht etwas blasser aus als im Kamera-Display, es kann sein, dass ich die Helligkeit beim eingestellten Bild zu stark angehoben habe...), nur Geruch war da gar keiner (nicht pfeffrig wie beschrieben für C. citrinus oder meinhardii) und jetzt kommt es:
    die KOH-Rk (mit der gleichen Konzentration) war beim neuen Pilz anders als am Erstfund (eventuell noch eine andere Art ??... oder so variabel ), nämlich jetzt war NULL Rk. an ALLEN Stellen, also kein Rötlich-Braun auf der Huthaut, und auch kein RK im Fleisch oben/unten oder an der Knolle oben/unten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde!


    Also nach meiner Erinnerung rochen die von Ana gezeigten hellen Ritterlinge zunächst mal schwach, dann aber auch irgendwie stechend, erdig, staubartig, ein wenig ähnlich wie Cortinarius nemorensis sogar. Allerdings noch mit einer weiteren Komponente die mir schwer fällt zu definieren. Jedenfalls nicht so wie die anderen weißen, die ich bisher kenne (T. album lecker fruchtig, T. lascivum nach Bahnhofsklo, T. stiparophyllum nach uraltem Dachboden). Stiparophyllum käme n0och am ehesten hin, aber da steht weit udn breit keine einzige Birke. und habituell passt das auch nicht wirklich dazu.
    IM Anschnitt übrigens rochen die dann stark mehlgurkig.


    Und was den Schleierling betrifft:
    Ja, die Dokumentation von matthias lies mich auch an Cortinarius citrinus denken, Abeja. :thumbup:
    Nur sind da ja Pilze mit noch deutlicher schorfiger Hutoberfläche zu sehen. Aber eben auch ohne deutliche Grüntöne.
    Die Grüntöne sind wiederum bei deinem Fund aus dem Pfirsichtäublingswald zu sehen, Anna. Und die Fundorte liegen nicht weit voneinander entfernt.
    OK, dafür sind da die Hutoberflächen noch mehr bräunlich, wie es scheint.
    Momentan kann ich das glaube ich nicht auflösen.
    Spätestens im nächsten jahr finden wir dort wieder Schleierlinge, man muss einfach mehr Kollektionen untersuchen und die Erfahrung steigern.



    LG; Pablo.

  • Guten Abend Ihr Lieben,



    eine unglaublich schöne Bilderstrecke. Klasse dokumentiert und superschön beschrieben.


    Der Buchenklumpfuß.........sieht aus aus wie meiner. Ich glaube Anna, dass Du recht haben könntest. Im Übrigen.......ich freu mich immer, wenn ich Dich lesen kann. Und Deine Bilder..........sooooo herrlich schön. Wie machst Du das bloß immer wieder?


    Und der Pablo.......mit seinem Dialekt......klasse. So macht es mir grade noch mehr Spaß Thread anzuschauen.





    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Zusammen!
    Danke für Euren lebhaften, anschaulichen und schön bebilderten Bericht! Da ich zur Zeit so wenig in den Wald komme, schaue ich eben mit Euch spazieren. Am meisten gefallen mir diesmal die Marzipanschnecklinge, die gesäten Tintlinge und natürlich der Gnolmenpilz. ==15


  • Hallo in die Runde!


    Also nach meiner Erinnerung rochen die von Ana gezeigten hellen Ritterlinge zunächst mal schwach, dann aber auch irgendwie stechend, erdig, staubartig, ein wenig ähnlich wie Cortinarius nemorensis sogar. Allerdings noch mit einer weiteren Komponente die mir schwer fällt zu definieren. Jedenfalls nicht so wie die anderen weißen, die ich bisher kenne (T. album lecker fruchtig, T. lascivum nach Bahnhofsklo, T. stiparophyllum nach uraltem Dachboden). Stiparophyllum käme n0och am ehesten hin, aber da steht weit udn breit keine einzige Birke. und habituell passt das auch nicht wirklich dazu.
    IM Anschnitt übrigens rochen die dann stark mehlgurkig.


    Moin Pablo,


    hast du schon mal über den "Weissen Erdritterling" (T. albidum) nachgedacht?


    GR Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Na, wenn ihr Freude bei dem Bericht habt, dann freut mich das erst recht. Danke. :)
    Wegen dem Tricholoma albidum: Damit müsste ich mich noch mal eingehend beschäftigen. War das nicht mal eine Varietät von Tricholoma argyraceum?
    Also einer der mehlgurkig riechenden Gilber?


    Da muss ich noch mal nachhaken: Meintest du damit den Ritterling, von dem Anna die Bilder in Beitrag 15 gezeigt hat, oder den unter "zwodns" im Startbeitrag?
    Weil bei dem auf Annas Bildern glaube ich da nicht dran, der gehört habituell und von der Struktur der Hutoberfläche schon zu den Arten um Tricholoma album und lascivum usw.
    Bei "zwodns" im Startbeitrag: Das könnte schon sein. Die Velumausprägung kann man da ja nicht beurteilen, weil die Fruchtkörper nicht jung genug sind.
    Tricholoma argyraceum habe ich zuvor mal beobachtet gehabt:
    Erstens in ganz jung:


    So sah er aus wie ein leicht zu brauner Trich.terr. Roch und schmeckte nur halt arg mehlgurkig.
    Gilbte in dem Alter so gut wie gar nicht beim liegenlassen.
    Selber Standort, etwa eine Woche später:

    Eine Ecke weiter stehen auch Tricholoma scalpturatum gesellig herum, die sind in dem Altersstadium schon im Feld immer irgendwie angegilbt. Die hier gilben wieder so gut wie kaum, erst nach über einem tag liegenlassen kommt ein wenig was Gelbes an den Lamellen am Hutrand raus.
    Tricholoma argyraceum, Mikros:

    Hätte ich da mal besser die Sporen in Kongo abfotografiert...
    Jedenfalls durchaus ählich zu "zwodns" im Startbeitrag, wenn man davon ausgeht, daß der auch weiß sein kann. Nur gilbt die zwodns schon deutlich stärker als das, was ich da vorher als T. argyraceum beobachtet habe.



    LG, Pablo.


  • Hallo zusammen!


    Na, wenn ihr Freude bei dem Bericht habt, dann freut mich das erst recht. Danke. :)
    Wegen dem Tricholoma albidum: Damit müsste ich mich noch mal eingehend beschäftigen. War das nicht mal eine Varietät von Tricholoma argyraceum?
    Also einer der mehlgurkig riechenden Gilber?


    Eindeutig ein Nein!


    Es handelt sich hier um eine eigene Art (BON 1984). Eigentlich ist es ein weisser Ritterling, der sehr selten ist und in Begleitung von Laubbäumen auftritt.
    Wenn du den RIVA oder die BON-Monographie hast, schaue mal nach. Ich denke, der passt ganz gut. Vor allem wegen des beschriebenen Mehlgeruchs.


    Grüßlis Ingo