Hi.
Das mit dem Trocknen ist gar nicht so einfach bei diesen Porlingen. Immerhin dazu kann ich was schreiben (weil ich von sowas ja gerne mal Belege anfertige):
Durch das sehr dichte, schwere Fleisch, das enorm viel Flüssigkeit speichert, dauert der Trocknungsvorgang gerade bei frischen, vitalen Fruchtkörpern sehr lange. Da nützt es auch nichts, die Trocknung durch Wärme zu unterstützen. Bis ein Fruchtkörper dieser Art, bzw. die relativ dicken Scheiben davon, ganz durchgetrocknet sind, dauert es mehrere Tage. Mit Backofen oder ohne. Eher würde ich die Scheiben auf die Heizung legen und dann einige Tage warten.
Garantie gibt es keine, daß das so klappt, aber probieren kann man's ja ruhig.
Was die Verwendung betrifft: Pilze sind tatsächlich "Chemiefabriken", die im vergleich BASF, Bayer usw. vor Neid erblassen lassen.
Doof nur, daß der Stoffwechsel dieser Pilze (und die damit verbundene Synthetisierung von massenhaft ganz verschiedenen Proteinen) nicht wirklich erschöpfend durchleuchtet ist. Bei vielem, was die so produzieren wissen wir teils noch nicht mal, was es ist, und erst recht nicht, wie es auf den menschlichen Organismus wirkt bzw. was es wann wo unter welchen Voraussetzungen macht.
Es gibt schon Erfahrungswerte, mit denen man sich seriös befassen kann - gerade in lange erprobten und gut überlieferten naturheilkunden (TCM zB, da ist sicherlich viel Blödsinn dabei in neuerer Zeit, aber grundsätzlich ist das eine über sehr lange Zeit erprobte und fundierte Natur - Medizin).
Solche Erfahrungswerte kann man schon ernst nehmen, muss aber dennoch immer kritisch bleiben. Wirklich seriöse Studien, die auch in pilzkundlicher Hinsicht fundiert sind (also zB berücksichtigen, daß Ganoderma lucidum s.l. in Europa was anderes ist als "Reishi") gibt es leider nur sehr wenige, vor allem in Europa.
Zu viel erwarten sollte man sich also nicht, aber wenn man mit den Mengen vorsichtig umgeht, sich mit dem Hintergrund befasst (Guthmann darf man als einigermaßen seriös betrachten; Seiten, wo schon in der Kopfzeile von sowas wie "absoluter Gesundheit" fabuliert wird, kann man direkt wieder schließen): man kann schon was Ausprobieren und testen. Wirklich schädlich sind die meisten dieser Pilze bekannterweise ja nicht, und daß es in diversen Pilzen Inhlatsstoffe mit durchaus gesundheitsfördernder Wirkung gibt, ist auch ziemlich absehbar.
Das ersetzt natürlich niemals eine schulmedizinische Betreuung und / oder Behandlung, kann aber unterstützend schon was bringen.
Soll heißen: Schmetterlingstrameten und Lackporlinge heilen keinen Krebs. Können aber begleitend zur normalen Therapie positiv wirken.
FomPini heilt keine Inkontinenz. Könnte aber theoretisch dazu taugen, einzelne Nierenfunktionen zu unterstützen, was eben auch wieder hilfreich sein könnte.
Antibakteriell und Antiviral wirken viele INhaltsstoffe von Pilzen. Ist halt die Frage, wie weit die in den Fruchtkörpern angereichert werden (und das meiste dazu ist einfach nicht bekannt).
Grundsätzlich benötigt aber ein Lebenwesen, das als dünne Zellfäden im erdboden, anderen Organismen oder abgestorbenem organischem Material lebt, dessen Verdauung und Stoffwechsel zudem noch zu einem großen teil extrazellulär stattfindet, eine ganze Batterie an chemischen Waffen, um sich Konkurrenten und Schädlinge, Fressfeinde und MIkroparasiten vom Leib zu halten. Die Abwehr eines Pilzmycels gegen Viren, Bakterien, andere Pilze, Schleimpilze, Amöben usw muss also funktionieren - muss allerdings nicht unbedingt kompatibel mit der Abwehr des menschlichen Organismus sein.
LG; Pablo.