Beiträge von Beorn

    Bon Soir!


    Auch um KOH aufs Fleisch aufzubringen, müsste man ja einen fruchtkörper anschneiden. In dem Moment sieht man es im prinzip schon an der Farbe von Trama und Kontext, aber absichern (KOH, 3% reicht in dem Fall!) ist nie verkehrt. :thumbup:

    Hier würde ich erwarten, daß der Fruchtkörper innen tabakbraun ist (und mit KOH schwarzbraun bis schwarz wird). An den Röhrenwänden schimmert die dunkelbraune Farbe der Röhrentrama schon durch.



    Lg; Pablo.

    Hi!


    Demnach vermutlich eher nichts "Exotisches", allerdings dennoch ein schwieriges Pilzchen. Jedenfalls kann ich nicht wirklich erkennen, was das ist bzw. in welche Ecke das gehört. Lepista ist eine Spur, aber auch Clitocybe s.l. oder Gymnopus s.l. könnte sinn machen zu vergleichen.
    Was man sagen kann: Das sieht nicht nach einer "stark giftigen" Pilzart aus (keine Amanita, kleine Schirmlinge oder sowas). Die Fruchtkörper sollten nicht verzehrt werden, sind ansonsten aber unbedenklich. Auch die Sporen werden harmlos sein, und eine Beeinträchtigung für die Pflanzen im gewächshaus bedeutet der Pilz ebenfalls nicht.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Mr. Brian!


    Was ist das denn für ein Gewächshaus? Denn je nach dem muss man auch mit "exotischen" Arten rechnen, die in Mitteleuropa nicht im Freiland vorkommen. So vom Gesamteindruck könnte ich mir bei dem Fund irgendwas aus der Ecke Lepista (Rötelritterlinge) vorstellen. Was aber auf ganz wackeligen Füßen steht, sobald das ein "tropisches" Gewächshaus / Warmhaus wäre, wo noch ganz andere Pilze aus Gattungen vorkommen können, die es in Europa gar nicht gibt.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Ja, nach meinen Beobachtungen geht das so ineinander über. Wenn's aber in europäischen Kollektionen tatsächlich vereinzelt ITS - Sequenzen von anderen Arten (außer auricula-judae) gibt, dann sollte man vielleicht tatsächlich öfter mal genauer hingucken, um die morphologischen Unterschiede zu verstehen. Falls es wirklich welche gibt.



    LG; pablo.

    Hallo, Thorben!


    Würde ich sicher auch so machen. :thumbup:

    In dem Strophariaceae - Band der Fungi Europaei - Reihe wird noch eine "Stropharia squamulosa" von Stropharia caerulea abgetrennt. Das Buch ist allerdings nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, so daß ich nicht weiß, ob das nach wie vor als eigene Art gilt. Mikroskopisch unterscheidet sich da offenbar nichts von Stropharia caeruela, lediglich das Velum ist etwas kräftiger, die Hutoberfläche dadurch mehr oder weniger deutlich schuppig.


    Tendenziell würde ich vermuten, daß das:






    In der Ta nichts anderes ist, als eine Wuchsform von Stropharia caerulea (Blaugrüner Träuschling).



    LG; Pablo.

    Servus!


    Ob das hier ganz normale Panther sind, oder ob dieses Mycel eine Besonderheit aufweist, die man als "Varietät" einordnen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. "Varietäten" sollten auf jeden Fall mit der Hauptart so nahe verwand sein, daß eine gegenseitige Befruchtung funktioniert. Insofern könnte dann aus einer "var. abietina" auch jederzeit wieder eine "var. pantherina" werden - und umgekehrt. Insofern sind die Varietäten eigentlich nur interessant, um einzelne morphologische Ausprägungen innerhalb einer Art irgendwie zu definieren.


    Am Rande vielleicht hilfreich:
    Die Größe der oberirdischen Anteile eines Mykorrhizapartners hat garnichts mit der Größe der Fruchtkörper der Partnerpilze der Mykorrhizapflanze (hier: Baum) zu tun. Ein Fruchtkörper eines zB mit Helianthemum Mykorrhiza bildenden Milchlings oder Schleierlings kann mal locker doppelt bis dreifach so "groß" werden, wie die Partnerpflanze. Die Fruchtkörper von Zwergbirkenraufüßen sind mitunter auch nicht viel kleiner als die Bäumchen selbst. Um eine kniehohe Kiefer können Fruchtkörper eines Butterpilzes oder Körnchenröhrlings stehen, wobei das Mycel des Pilzes zusammen mit den Fruchtkörpern (die ja Teil des Mycels sind) mehr Masse zusammenbringt, als das junge Partnerbäumchen samt Wurzelwerk.


    Außerdem wichtig: Wenn sich um eine Gruppe von Pilzfruchtkörpern (Amanita pantherina, Boletus edulis, irgendwas halt was in der Mykorrhiza nicht festgelegt ist) im Umkreis von ~15 Metern sowohl Tannen als auch Rotbuchen befinden, ist die Wahrscheinlichkeit 50:50, mit welchem Baum das Mycel eine Verbindung eingegangen ist. Theoretisch kann ein mycel auch bei mehr als einem Baum "andocken". Völlig irrelevant ist es, wie nahe die Fruchtkörper bei welchem Baum stehen oder in welchem Muster sie zwischen den Bäumen angeordnet sind. Daraus kann man keine Rückschlüsse auf die Mykorrhiza ziehen. Das Mycel kann sich ja im Boden frei bewegen, und tut das auch, es muss nur immer irgendwo Kontakt zu einem geeigneten mykorrhizapartner (oder zu mehreren) herstellen. So ein mycel kann auch durchaus eine Ausdehnung von etlichen Metern erreichen.



    LG; Pablo.

    Salut!


    Müsste da dann nicht "dreieckig / eckig angewachsen" stehen?
    Soweit ich weiß, bezieht sich das auf eine Form des Lamellenansatzes, bzw. den Winkel zwischen Stiel und Lamellen.

    Der wäre bei Tubaria (wie zB auch bei vielen Strophariaceae) mehr oder weniger scharf (~90°) sieht dann in Seitenansicht "dreieckig" aus, mit Stielrinde und Lamellenschneide als Katheten.



    LG; Pablo.

    Hej!


    Tolle Bilder, Wolfgang! :thumbup:

    meinst du den zweiten Pilz, oder den zweiten gezeigten "Porling", Beli?
    Der zweite Porling wäre ja der dritte Pilz.
    Jedenfalls würde ich "Porling I" (direkt nach der Peziza zu beginn) für Meruliopsis corium (Lederfältling) halten.

    "Porling II" ist schon reichlich verwittert, aber Datronia mollis halte ich für wenig wahrscheinlich. Die hätte ja einen dunkelbraunen bis schwarzen Filz, hier sind an den Rändern striegelige, helle Haare erkennbar. Insofern denke ich, daß das eine Mumie von Trametes hirsuta oder von Trametes trogii sein könnte. Ist aber schwierig, weil der Fruchtkörper ziemlich abgestorben aussieht.



    Lg; Pablo.

    Salut!


    Es wird sich lohnen, den Stamm im Auge zu behalten. Da werden noch etliche weitere Pilze ihre Fruchtkörper ausstellen, bis das Substrat ganz verstoffwechselt ist.


    Die Orangegelben sind aller Wahrscheinlichkeit nach Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz).


    Lg; Pablo.

    Ahoi!


    Auch die ziemlich kegelige Hutform sowie die tief ausgebuchteten Lamellen wären komisch für Mycena tintinnabulum (Winterhelmling). Insofern würde ich ebenfalls eine andere Art der Gattung vermuten, ohne aber was Konkretes im Sinn zu haben.



    LG; Pablo.

    Salve!


    Ein +/- ausgeprägtes Velum haben ja alle Schwefelköpfe (zumindest die Arten, die ich kenne). Normalerweise bleibt das Velum zwar nicht als häutiger Ring zurück, aber gerade bei Hypholoma lateritium ist das Velum schon meistens kräftiger ausgeprägt als bei anderen Arten der Gattung. Da kann das schon mal so aussehen wie hier.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Außer einer ausführlichen Makro- und Mikrodokumentation wäre in dem Fall auch eine Sequenzierung erforderlich, wenn man denn aus diesem Judasohren - Fund unbedingt den europäischen Erstnachweis einer asiatischen Art backen will. g:-)

    Sollte dann tatsächlich ein anderes Ergebnis als Auricularia auricula-judae herauskommen, wäre eine Veröffentlichung des Fundes sinnvoll. Sonst führt das ja zu nichts.



    Lg; Pablo.

    Servus!


    Gute Idee, eigentlich. Wenn's nicht immer so viel wäre, und mir dabei einfällt, daß ich ja noch eine Bildserie und zwei drei Schleierlingsfragen vom letzten jahr stellen wollte...


    Also erstmal nur drei (rein zufällige Auswahl an 22er Erstfunden).


    Aureoboletus gentilis = Goldporiger Röhrling


    Sarcodontia crocea = Obstbaum-Stachelbart


    Suillus tridentinus = Rostroter Lärchenröhrling



    LG, Pablo.

    Salve!


    Die Substratvorlieben von Trametes trogii (Blasse Borstentramete) und Coriolopsis gallica (Braune Borstentramete) sind zwar verschieden, aber grundsätzlich können beide Arten so ziemlich jedes verfügbare Laubholz besiedeln. Vergesellschaftet an einem Stamm sind mir beide Arten zusammen auch schon begegnet, und zwar sowohl an Rotbuche als auch an Pappel.

    Relevant ist tatsächlich die Farbe im Inneren, also sowohl Kontext (Hutfleisch) als auch Trama (Röhrenfleisch). Die Fruchtkörper von Coriolopsis gallica sind meistens dünnfleischiger als die von Trametes trogii, aber auch das ist nicht ganz verlässlich. Auch die Farbe außen ist bei beiden Arten sehr variabel.

    Spaßeshalber dazu noch was zum Gucken:



    Auch das ist Trametes trogii (siehe Kontextfarbe zweites Bild ganz rechts), in diesem Fall an Pappel (vergesellschaftet u.A. mit Coriolopsis gallica, Lentinus strigosus, Lenzites warnieri), an einem ganz und gar sonnenexponierten Standort.


    Dagegen Coriolopsis gallica ganz ausgeblasst:



    Und noch mal beide Arten nebeneinander (beide vom selben Rotbuchenstamm), um die unterschiedlichen Kontextfarben in einem Bild zu haben:



    LG; Pablo.

    Hallo, Urs-Peter!


    Ja, das passt. :thumbup:

    Die Poren sind hier etwas geweitet und teils eingerissen, aber man erkennt schon noch, daß sie zumindest teilweise ganzrandig sind, also nicht komplett zahnförmig. Damit also Trichaptum abietinum und nicht Trichaptum fuscoviolaceum.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Wenn ein Stöckchen während der Fruchtkörperbildung hin- und hergedreht wird, dann wird die Form der Fruchtkörper zunehmend verwegen. g:-)
    Das passiert natürlich auch bei solchen Stachelpilzen wie Radulomyces molaris. Wenn das Substrat Eiche ist, wäre die Art zudem noch naheliegend, weil das ihr Lieblingssubstrat ist.


    Irgendwelche Zystiden waren wohl nicht zu finden, Harald?
    Radumolyces bildet keine, weitere Kennzeichen sind die großen Sporen, monomitisches Hyphensystem mit Schnallen und lange, große Basidien (ähnlich wie bei Hyphoderma).



    LG; Pablo.

    Hallo, Urs-Peter!


    Das sieht sehr nach Schmetterlingen (Trametes versicolor) aus. Die Art ist sozusagen ein Chamäleon im Pilzreich, weil die Fruchtkörper so verschieden aussehen können.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Das würde ich ebenfalls für Phlebia radiata halten. Die "Hütchen" auf dem letzten Bild können tatsächlich dadurch entstanden sein, daß die Fruchtkörper über oder unter irgendwelchem Detritus (zB Laub) gebildet wurden. Zwischen Rinde, abgefallenen Blättern und so wuchern die Fruchtkörper in alle richtungen aus, wenn dann Rinde / Blatt / etc. verschwindet, bleiben gelegentlich solche Kanten übrig, auch bei Pilzen wie Phlebia radiata, die normalerweise keinie Hütchen ausbilden.



    LG; Pablo.

    Hallo, Urs-Peter!


    Genau, das sieht sehr nach einer Gallertträne aus. Naheliegend wäre eine der Arten aus dem Umfeld der Zerfließenden Gallertträne (Dacrymyces stillatus).



    Lg; Pablo.

    Hallo, Chris!

    Das sind schon sehr wunderliche Kollektionen. Ich nehme mal an, daß die Aufnahmen 1-3 zusammen gehören? das könnte schon Phlebia radiata sein, aber vor allem wegen den rein warzigen Bereichen (auf verhältnismäßig glattem Untergrund) habe ich da schon Zweifel. Bei dem Aussehen wären auch andere Arten, wie zB Phlebia albida möglich. Ich fürchte, da müsste man rein linsen.

    Der weißlche Fruchtkörper auf dem letzten Bild ist noch komplizierter. Das muss auch keine Phlebia sein, denn Fruchtkörper mit so einem Aussehen werden auch zB in den Gattungen Hyphoderma s.l., Hypochnicium s.l. und einigen weiteren gebildet.



    LG; Pablo.

    Hallo, Urs-Peter!


    Jedenfalls fällt mir hier auch nichts besseres ein. Klein geratene (und etwas ungewöhnlich gefärbte) Fruchtkörper einer Schmetterlingstramete sind hier immerhin naheliegend. :thumbup:



    LG; Pablo.

    Hallo, Martin!


    Den zuletzt gezeigten Fund halte ich auch für Serpula himantioides (Wilder Hausschwamm).

    Serpula lacrymans benötigt offenbar tatsächlich verbautes Holz, "in freier Natur" kann sich S. lacrymans nicht gegen die Konkurrenz durch andere Pilze durchsetzen. Die Fruchtkörper von Serpula himantioides können durchaus auch kräftig ausgeprägt sein, also dicker und mit ausgeprägtem, weißfilzigem / wattigem Rand. Bei Serpula lacrymans dagegen ist das verhalten noch erheblich ausgeprägter als bei deinem Fund, also mit wesentlich dickeren Randwülsten, teilweise so dick, daß die Fruchtkörper eine fast pileate Form annehmen. Mikroskopisch sind die beiden Arten wohl schwer zu trennen, so daß man eben über den Fundort (Lebensweise des Pilzes) und über die Fruchtkörperform gehen muss. Und da passt Serpula himantioides schon wesentlich besser zu deinem Fund.



    LG; Pablo.