Beiträge von Karl W

    Traumhaft diese Funde, ich bin immer neidisch wenn ich deine Beiträge lese.

    Diese Clavulinopsis trigonospora ist überraschend. Die Art wurde erst 2020 beschrieben, du findest sie, ich hatte sie letzte Woche auch und noch sonst jemand an unserer Tagung.

    Merkwürdig, dass eine doch recht auffallende Keule mit so speziellen Sporen früher nie einen Namen bekam, zumal sie offenbar doch nicht so absolut selten ist.

    Oder gab es für die früher einen anderen Namen?

    Hallo Raphael,

    besonders den ersten Satz kann ich nicht unbeantwortet lassen. Ich kriege jedesmal Kreise in den Augen, wenn ich Deine Beiträge lese und vor Allem bewundere ich wieviele seltene Arten, von denen ich noch nie gehört habe, bestimmst. :daumen:

    Es ist sicher so, dass die gelben Keulchen früher nicht so genau untersucht wurden. C. helvola, fusiformis und luteoalba wurden ausgeschlossen und übrig blieb C. laeticolor. Mir sind inzwischen mehrere Aussagen bekannt wie. "ich glaube meine alten Funde sind überwiegend C. trigonospora" oder "sollten wir C. laeticolor denn jahrelang falsch bestimmt haben". Wohl dem, der gute Aufzeichnungen und/oder Exsikkate hat.

    LG Karl

    danke dir, genau den meine ich. Was meinst du mit Aggregatebene? Überprüfung der Sporen bedeutet mikroskopisch oder?

    H. acutoconica hat schlanke Sporen, von denen ein kleiner Anteil sogar schwach eingeschnürt sein kann
    H. konradii oder auch H. acutoconica var. konradii hat (breit) ellptische Sporen
    H. subglobispora oder auch H. acutoconica var. konradii fa. konraddii hat fast runde Sporen.
    und klar, geht natürlich mikroskopisch

    LG Karl

    Hallo zusammen,

    nach einer Kartierungrunde mit knapp 100 Arten am letzten Donnerstag, war gestern eine erneute Runde in Begleitung von coprinusspezi Hans angesagt. Es kamen noch ca. 25 "neue" Arten hinzu und es zeigten sich erste Erdzungen Geoglossum cf. fallax und Geoglossum cf. umbratile in Einzelexemplaren und noch unreif. Wenn die Witterung mitspielt, wird es sicher bald stressig.

    Das Bild vom letzten Donnerstag zeigt ziemlich sicher
    Clavaria amoenoides (Anmutige Büschelkeule)


    Sporenabwurf


    Gestern frischer Nachschub mit typischer Farbe


    Gelbe Keulchen hatten sich aus dem Gras hervorgewagt
    Clavulinopsis trigonospora






    Sporenabwurf


    Einzelstehend nur 20 cm daneben in hohem G ras, etwas kräftiger gefärbte Fruchtkörper (für Bild zusammengestellt)


    Die Sporen passen irgenwie nicht recht zu C. laeticolor oder anderen bekannten Arten


    Entoloma serrulatum (Gesägtblättriger Rötling) mit relativ blass gefärbten Schneiden und jung blauen Lamellen


    Zur Sicherheit wurden beide liegende Frk untersucht. In solchen Fällen nimmt man vorzugsweise den dunkelsten Abschnitt der Lamellenschneide


    Laccaria bicolor (Zweifarbiger Lacktrichterling) ausnahmsweise mal eine Gruppe


    Lactarius mammosus (Dunkler Kokosflocken-Milchling)


    Ungewöhnlich für die Jahreszeit Lentinus tigrinus (Getigerte Sägeblättling- oder knäueling)


    Ausnahmsweise mal deutlich schuppig aber m. E. eindeutig bestimmt
    Lepiota oreadiformis (Glatter Schirmling)


    Haare der Hutdeckschicht unseptiert mit ca. 300 mµ langen Haaren


    Hymeniforme Unterschicht


    Lamellenschneide


    Spore im Schnitt 13,5 mµ lang


    Schön gefärbt und makellos Tricholomopsis rutilans (Purpurfilziger oder Rötlicher Holzritterling)




    Die folgende Gruppe war in erster Linie wegen des Standortes in Kiefernadelstreu interessant. Makroskopische Merkmale wie Gilben am Stiel und an Lamellenschneiden, etwas scharfer Geschmack und fehlender dotterfarbener Reflex in den Lamellen ließen den richtigen Verdacht aufkommen. Auf gezielte Suche zeigte sich eine einzelne Birke. Ohne Birke wäre ich wahrscheinlich an der Bestimmung verzweifelt
    Russula versicolor (Vielfarbige Täubling)


    So ein wahrscheinlich durch Wild zertretenes Wrack, lässt mich normalerweise kalt, aber die Farbe kam mir für im Gebiet bekannte Täublinge völlig fremd vor. Der Geruch war so penetrant, dass man die trotzdem durchgeführte, grüne FeSO4-Reaktion nicht mehr benötigt hätte. Mikroskopisch bestätigte sich ein Neufund (Nr.1616) für das Depot
    Russula clavipes (Nadelwald-Heringstäubling)


    Eine schöne Gruppe von Riesenschirmlingen
    Macrolepiota procera (Gemeine Riesenschirmling, Parasol)


    Nach dem Aufschirmen noch so dunkle Exemplare trennt man häufiger als Macrolepiota procera f. fuliginosa ab. (z. B. Pilzkompendium von Erhard Ludwig)



    LG Karl





    Hallo Rainer,

    deiner Einschätzung als E. serrulatum stimme ich bei den drei Bildern gerne zu. Pilze der Schweiz ist als Referenz zum Bildervergleich allerdings kaum geeignet, da kaum 25% der in Europa beschriebenen Arten enthalten sind. Hinzu kommen untypische und fehlbestimmte Arten. E. exile ist sicherlich E. longistriatum ss. Noordeloos 1992 und 2004 und wohl wegen der Stielfarbe inzwischen eher noch E. majusculum.
    Ich bleibe bei dem ersten Fruchtkörper bei E. serrulatum, wobei ohne Mikros z. B. auch E. querquedula nicht ausgeschlossen wäre.

    LG Karl

    Hallo Rainer,

    Nr. 10 Diese schmächtigen Pilzchen sehe ich nicht in der Untergattung Entoloma zu der E. niphoides gehört.
    Ich kann mir eher was aus der früheren Untergattung Alboleptonia vorstellen.

    Nr. 11 ist möglicherweise ein sehr alter Frk. von E. serrulatum wei die dunkle Hutfarbe lange erhalten bleibt. Entoloma exile ist viel heller und nur ein "Auge" in der Hutmitte ist braun.

    LG Karl

    Hallo Claudia,

    Entoloma chalybaeum kenne ich nur mit glatten Stielen. Deutlich blaue Lamellen kann auch E. serrulatum haben und da passen auch die Stiele und die deutlich pigmentierten Lamellenschneiden von Bild 2 besser.
    kruenta Bernd: Die Lamellen von E. chalybaeum können ebenfalls so blau sein

    LG Karl

    Hallo Bernd

    1. Sieht zwar wie Mycena olivaceomarginata aus, aber die dürfte keine Pleurozystiden haben.
    2. Arrhenia bzw. Omphalina hat weiße Sporen. Ohne Zystiden habe ich momentan keine Idee
    3. Bei den kleinen hellen Keulchen musst Du mit Kongorot anfärben ein winziges Präparat von der Oberfläche machen und quetschen. Wichtig ist zu sehen, ob es an der Basis der Basidien Bogenschnallen gibt oder nicht. Wenn Du so viel frisches Material hast lege auch mal zwei oder drei Keulchen auf einen Objekttrage und decke mir einem kleinen Deckel ab. Man erhält fast immer einen Sporenabwurf.

    LG Karl

    Hallo Rainer,

    Bei Nr. 1 kann ich mir eher Cortinarius saniosus vorstellen, der gerne auch bei Birke vorkommt. Ohne zumindest die Sporen zu sehen aber nicht eindeutig

    Zu den Weißtäublingen hat Werner den aktuellen Stand bereits geschildert

    Gegen Tricholoma acerbum habe ich keine Einwände. Der Stiel ist sehr typisch und wenn man Bild 3 etwas abdunkelt, sind die Rippen gut zu erkennen


    LG Karl

    Hallo zusammen,

    Neben Schleierlingen Bald fliegen sie wieder und Cortinarien aus der Eifel gab es zahlreiche weitere Pilze und bei der überwältigenden Vielfalt blieben die meist roten Täublinge und viele Kleinpilze unberücksichtigt, um tagelange Bestimmungsarbeit zu vermeiden.

    Zunächst einige Eindrücke aus einem Mischwald mit eingestreuten Kiefern und Lärchen

    Suillus viscidus (Grauer Lärchenröhrling)




    Suillus variegatus (Sandröhrling)


    Schon ein älterer Herr aber noch erkennbar
    Lactarius sanguifluus (Weinrote Kiefern-Reizker)


    In einem Fichtenbestand stockte mir fast der Atem, als Rainer mich auf einen Stacheling aufmerksam machte. Er kannte die Art aus dem Schwarzwald und alpinen Bereichen, aber aus Rheinland-Pfalz und den umliegenden Bundesländern liegen auf Pilze Deutschland keine Meldungen vor.
    Hydnellum caeruleum (Bläulicher Korkstacheling)




    Die orangebraune Farbe im Stiel ist wichtiges bestimmungsrelevantes Merkmal


    Auch häufige Arten sind ein Foto Wert
    Craterellus tubaeformis (Trompetenpfifferling)


    Weiter geht es in einem nahgelegenen Buchenwald

    Hygroporus penarius (Trockener Schneckling)


    Tricholoma acerbum (Gerippter Ritterling)


    Tricholoma saponaceum (Seifen-Ritterling)


    Tricholoma ustale (Brandiger Ritterling)




    Lycoperdon mammiforme (Flockenstäubling)




    Eine der häufigsten Korallen in den Buchenwäldern der Eifel. Schon jung 20 cm breit und 15 cm hoch. Die Orangetöne sind noch nicht deutlich ausgebildet
    Ramaria flavescens (Gelbliche Koralle)


    Auch hier gab es Craterellus tubaeformis (Trompetenpfifferling) in hübschen Gruppen und extrem zahlreich


    Ein erster Boletus edulis (Steinpilz)


    Es wurden mehr. Boletus edulis (Steinpilz)


    Jetzt musste eine Entscheidung getroffen werden. Umschalten auf Speisepilzmodus oder noch auf eine nahgelegene Wiese. Die Entscheidung viel uns nicht schwer und wir wurden belohnt.

    Immer ein Hingucker ist Hygrocybe intermedia (Feuerschuppiger Saftling)


    Hut und Stiel glatt und trocken. Hygrocybe citrinovirens (Grüngelber Saftling)


    Sehr unscheinbar und kaum als Saftling zu erkennen Neohygrocybe ingrata (Rötender Nitratsaftling)


    Vor dem nächsten Fund bückte ich mich nach einem vergammelten, schwarzen Etwas das nach Hygrocybe conica (Schwärzender Saftling) aussah, aber es war noch ein kompakter Stiel dran. Vorsichtige Suche in tiefem Gras brachte dann frische Exemplare zum Vorschein und es wurden immer mehr
    Neohygrocybe ovina (Rötender Saftling) im Topzustand




    Toller Fund zum Abschluss des Tages, der mir in der Eifel seit 7 Jahren nicht begegnet ist und neu für diese Wiese.
    Clavaria fumosa (Rauchgraue Keule)


    LG Karl