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  • ... würde ich mich freuen, wenn du danach nochmal deine Meinung dazu mitteilst.

    Was würde Dich denn interessieren? Ich bin mittlerweile zwar etwas geschichtlich bewandert aber, insgesamt gesehen, natürlich nur ziemlich eingeschränkt, eben über die Geschichte die mit den Vorfahren im weitesten Sinne zu tun hat, dies allerdings geht ziemlich weit und ist weit gefächert.


    Vielleicht als Feedback zu einer der Aussagen der Darien-Geschichte - zumindest die Spanier haben auch in Mittel- und Lateinamerika, zumindest die höhere Klasse, äußerstes Augenmerk auf die Etikette gelegt, also auch auf die Kleidung inklusive Perücke usw.. - also für die damalige Zeit, entgegen der Aussage im Podcast, zumindest bei den Spaniern völlig normal. Auch die Spanier hatten in der Darien-Region Probleme mit der Verpflegung und mussten dies damals mittels Schiffe (z. B. aus Cartagena) und dann, zum Teil, weiter über Land einführen, eigentlich führten sie dorthin alles ein. Und dann war da noch was mit Piraten in Bezug auf Darien, aber da müsste ich noch einmal in meinen Unterlagen nachlesen ...

    Übrigens hat dann einer der Vorfahre, um etliches später, noch einmal versucht diesen Kanal zu bauen und ist auch gescheitert (ich glaube dies war der berühmte Agostin Codazzi, kann mich jetzt aber aus dem Gedächtnis heraus auch irren). An anderer Stelle, hervorgehend aus dem allem, wurde dann, sehr, sehr viel später, der Panama-Kanal gebaut, unter sehr hohen menschlichen Verlusten, und auch da waren dann, von politischer Seite vorab, Vorfahren beteiligt. Ich finde dies ja so was von spannend, wenn man ein Projekt wie den Panama-Kanal anhand der Vorfahren nachvollziehen und erklären kann.

    Also, wenn dich etwas speziell interessiert melde dich, vielleicht weiß ich etwas, vielleicht auch nicht :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,

    besten Dank für deine ausführlichen Darlegungen.

    Richtig interessant.

    Leider habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.

    Ich meinte, falls du weitere Geschichten aus der Geschichte hören solltest, wie du dann, mit mehr Hintergrund, den Podcast beurteilst.

    Sorry, dass ich dich da erst auf eine falsche Fährte lockte.


    Liebe Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich habe mir zwei Episoden komplett angehört und in einige hineingeschnuppert. Zu den meisten Episoden kann ich nicht wirklich etwas sagen, da mir da das fundierte Hintergrundwissen fehlt. Aber zur Episode "Wie der Panamá-Kanal entstand" kann ich zum Beispiel schon etwas sagen.


    Es stellt sich ja immer die Frage wer erreicht werden soll und was vermittelt werden soll. Für die meisten Hörer dieser Episode ist dass, was mir aufgefallen ist, sicher irrelevant. Und es ist sicher schon einmal gut, überhaupt etwas über den Panamá-Kanal erfahren zu haben. Und ausserdem erzählen die Zwei recht kurzweilig und verständlich.

    Hmmh ... da wird zum Beispiel gesagt, dass Panamá im Jahre 1821 unabhängig von Kolumbien wurde - dies stimmt so natürlich nicht, Panamá erklärte die Unabhängigkeit von Spanien, wollte aber kein eigenständiger Staat werden, sondern schloss sich Gran Colombia an. Vorher war u. a. Panamá eine Provinz des Virreinato de Nueva Granada.


    Die tatsächliche Unabhängigkeit erfolgte dann 1903, wie gesagt wurde. Nur schade, dass hier nicht etwas mehr herausgearbeitet wurde, wie sehr die wirtschaftlichen Interessen durch einen Bau eines Kanales dazu beigetragen haben und welche nicht gerade rühmliche Rolle die USA bei dieser Revolution gespielt hat.

    Es wurde verneint, dass ein weiterer Kanal durch den Nicaragua-See heutzutage noch relevant oder gar im Gespräch wäre. Dies ist falsch - ich müsste jetzt nachlesen wie der aktuelle Stand ist, aber die Chinesen wollen (oder wollten noch vor wenigen Jahren) genau so einen Kanal in Nicaragua bauen.


    Was mich wirklich gestört hat war, dass die "Spanier bzw. Kolumbianer" in beiden Episoden nicht erwähnt werden, ich meine, es war ja ihr Herrschaftsgebiet!. Und irgendwie fehlen mir da rund 350 Jahre der Geschichte des Kanalbaues.
    Wenn man schon darstellen will, wie der Kanal entstand, dann gehört sicher auch dazu, dass der erste Versuch eines Kanalbaus bereits im Jahre 1529 stattfand. Dies scheiterte natürlich auch, statt dessen baute man dann eine Straße zwischen den beiden Ozeanen, den Camino Real de Cruces, die heute noch existiert. Genutzt wurde die Straße bis 1855 die Eisenbahnlinie fertiggestellt wurde.

    Immer wieder kam dann (zwischen 1529 und 1698) von verschiedenen Personen das Projekt Kanal auf den Tisch, wurde aber, oft auch aus militärischen Gründen, nicht mehr in der Praxis in Angriff genommen. Dann kamen 1698 die Schotten mit ihrem Darién-Projekt (ist weiter oben verlinkt). Anschließend versuchte man lange immer wieder einen Kanal durch den Nicaragua-See zu bauen, scheiterte dort allerdings überwiegend aus politischen Gründen.


    Schließlich arbeitete Alexander von Humboldt einen Plan für den Bau eines Kanal in Panamá aus. Im Jahr 1819 genehmigte daraufhin die spanische Regierung den Bau eines Kanals und die Gründung eines Unternehmens, um ihn zu bauen. Nach der Unabhängigkeit von Spanien erteilte die Republik Neu-Granada 1839 erstmals einem französischen Unternehmen die Konzession einen Kanal zu bauen. Die Franzosen prüften vor Ort und fanden die Bedingungen zu schlecht und die französische Regierung zog sich zurück.


    Zwischen 1850 und 1875 wurden viele Studien von vielen Ausländern der verschiedensten Staaten durchgeführt, dies wird in der Episode erwähnt. Nicht erwähnt wird aber die Hauptstudie. Agustin Codazzi wurde vom Präsidenten der Republik Colombia mit der Vermessung und Expertise beauftragt. Das Gebiet wurde 1854 durch die Comisión Corográfica unter der Führung von Agustin Codazzi exakt vermessen und es wurde eine Route für den Kanal empfohlen.

    1879 stellte dann der Franzose Fernando de Lesseps seinen eigenen Plan für den Bau des Kanals vor. Und erst hier beginnt in der Episode die Geschichte des Kanals. Naja ...


    O.K., ich höre jetzt lieber auf obwohl ich da noch so viel sagen könnte.


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Oh Gott - entschuldigt bitte diesen extrem langen Text. Dies ist mir erst aufgefallen, als ich bereits gepostet hatte.

  • Hallo Maria,

    du verfügst bezüglich dieser speziellen Geschichte über ein recht großes und spezielles Wissen👍, es macht richtig Spaß, dies zu lesen.

    Ich denke, bei den Episoden müssen sich die beiden Geschichtler bezüglich der Länge der Beiträge etwas einschränken.

    Ebenso müssen sie auch davon ausgehen, dass viele Laien wie z.B. ich, hierüber zum ersten Mal etwas hören.

    Dir geht es sicherlich auch immer wieder so wie mir, bei Vorträgen über Pflanzen oder Pilzen kann es gut sein, wenn da Sachen kommen, mit denen man sich gut auskennt, denkt man, warum nicht dieses oder jenes noch ausgeführt wurde.

    So kann man bei den Pilzen Anfänger schnell total überfordern, wenn man zu viel und zu Spezielles ihnen vermitteln will.

    Ich glaube Ziel des Podcasts ist, Leuten, die nicht so bewandert mit der Geschichte sind, Geschichte etwas näher zu bringen.

    Ich muss auch sagen, das meiste was ich dort gehört habe, hatte ich vorher noch nie in meinem Leben gehört.

    Interessant und verständlicherweise ist, dass es den Profis, die den Vortrag machen immer mal wieder auch nicht anders geht.

    Auch sie haben manches noch nie gehört und müssen sich auch da erst einmal einarbeiten.

    Jetzt ist es auch bei mir lang geworden.

    Sei herzlich gegrüßt

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    es ist jedenfalls ein toller Podcast den ich wirklich empfehlen kann.


    Und naja, was die Geschichte Spaniens (nur teilweise), vor allem aber was die komplette Geschichte von Teilen Lateinamerikas angeht, habe ich schon ziemlich viele und gute Kenntnisse. Dies kommt daher, da so gut wie alle Vorfahren eben in die Geschichte involviert sind und ohne einige dieser Vorfahren, vor allem durch die Politiker, Präsidenten, Gouverneure, Generäle, Oberste Richter, etc., die Geschichte, zumindest zum Teil, anders verlaufen wäre.


    Der erwähnte Agustin Codazzi ist zum Beispiel ein Vorfahre und der war mit Alexander von Humboldt eng befreundet. Gemeinsam haben sie zum Beispiel das "Projekt Colonia Tovar" auf den Weg gebracht - was für ein schwieriger Weg für die deutschen Auswanderer bis in die heutige Zeit hinein (sie sind nun aktuell durch das venezolanische Militär besetzt). Das wäre übrigens eine tolle Geschichte für diesen Podcast! Deutsche Auswanderer die auch durch Alexander von Humboldt angeworben wurden und dann nach Venezuela gingen, in ein Gebiet, welches wiederum Agustin Codazzi ausgesucht hatte. Warum sie auswanderten, warum dies gerade für Venezuela so wichtig war und welche unglaublichen Strapazen und Erlebnisse sie dort hatten, wie ihr Leben bis in die heutige Zeit weiterging, dies ist ungemein spannend und vielleicht gar nicht so untypisch für andere Auswanderer-Geschichten dieser Zeit.
    Hier der Wikipedia-Link, allerdings auf Spanisch, da der auf Deutsch jetzt nicht wirklich aussagekräftig ist. Aber man kann direkt über Wikipedia ja den Google -Translater bemühen.


    Ich merke, dass ich mir dringend jemanden gleichgesinnten oder eine Plattform suchen muss mit dem, oder wo ich mich über so etwas länger austauschen kann ;)

    Und jetzt schenke ich mir ein Glas Rotwein ein und genieße den Abend.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,

    auch wenn es hier vor allem um Pilze gehen soll, sind auch die anderen Beiträge mit Bezug dazu.

    Alexander von Humboldt war und ist sicher einer der bekanntesten Naturwissenschaftler Deutschlands.

    Hochinteressant, wer deine Vorfahren so alles waren.

    Weißt du, was eure Familie letztendlich nach Deutschland verschlagen hat.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, stammt diese ursprünglich aus Spanien.

    Übrigens, bevor ich es vergesse, in den Sendungen Geschichten aus der Geschichte ist auch eine Sendung über Alexander von Humboldt.

    Um hier auch wieder einen Bezug zu den Pilzen zu machen, Prof. Piepenbrink hat auch in Südamerika geforscht und dort einige Gattungen und viele Arten bestimmt und benannt.

    Man sieht es bestehen Bezüge zwischen allem und unter allem, daher auch das Forschungsgebiet der Biodiversität.


    Liebe Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    um die es bisher gegangen ist sind nicht meine eigenen Vorfahren sondern die Hälfte der Vorfahren meiner Kinder, also sprich die Vorfahren meines Ex-Mannes. (Und der kam seiner ersten Liebe wegen nach Deutschland - ich war dann die zweite ;) )

    Ursprünglich wollte ich nur für meine Kinder einen kleinen Stammbaum machen, damit die eine Vorstellung haben (und ich auch) von welchen Tanten und Onkels usw. mein Ex-Mann eigentlich sprach. Zwischenzeitlich mache ich dies nur noch für mich, da es einfach ungemein spannend ist, die Geschichte zu erforschen und zu verstehen und dies ist eben mit diesen Vorfahren möglich. So wurde zum Beispiel, um noch einmal auf den Panamá-Kanal zurückzukommen, im Jahre 1853 ein direkter Vorfahre Außenminister des damaligen Kolumbiens.


    Sehr viele der Vorfahren waren Franken, oder Basken die ja ein eigener Volksstamm sind, aber es sind z. B. auch West-Goten darunter deren Geschichte mich ja besonders fasziniert hat. Auch viele Aschkenasim sind darunter, woher die allerdings wieder kamen, kann man nicht mehr sagen. Und aus all denen wurden dann halt "Spanier bzw. Portugiesen". Später kamen dann noch andere Nationalitäten dazu wie zum Beispiel aus Italien. Ich kann sehr viele Zweige des Stammbaumes bis ungefähr 700 / 750 n. Chr. nachvollziehen, alles was vorher ist, ist in der Regel nicht dokumentarisch abgesichert und wird daher von mir nicht aufgenommen. Gerade forsche ich zu Wilhelm von Aquitanien aber dies gestaltet sich sehr schwierig da ich kein Französisch kann.


    Auf Pilz-Kenntnisse innerhalb der Familie bin ich zwar noch nicht gestoßen, aber auf einige Botaniker. So ist zum Beispiel die Nationalblume Kolumbiens (Cattleya trianae) nach José Jerónimo Triana Silva benannt und der gehört zur Familie (der Bruder der direkten Linie)

    Aber was die Pilze in Lateinamerika angeht, da würde ich so gerne einmal wieder meinen Freund Armando in Nicaragua besuchen. Der ist Botaniker, kennt sich auch mehr als exzellent mit der ganzen Fauna aus, und ist einer der besten Naturführer die ich kenne. Und dort wo er unterwegs ist, ist sogar noch zum großen Teil Primär-Urwald - sowas von toll! Naja, der Armando würde jedenfalls, wie er mir mehrfach gesagt und geschrieben hat, auch gerne auf Pilz-Tour gehen, weiß ja wo die wachsen, kennt sich aber nicht aus.

    Also machen wir doch einfach einmal ein Forumstreffen, sofern dies die Lage in Nicaragua erlaubt, dort, im Gebiet von San Carlos. Das fände ich ja sowas von toll :)

    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo,


    heute immerhin 3 °C draußen. Ich will morgen nochmals in "meine Wälder" und sehen, ob da etwas Schnee getaut ist. Und Hypholoma capnoides, Gr. Schwefelköpfe, für die Pfanne will ich auch fangen.


    Anbei was zum schmunzeln. Wer aus dem medizinischen Bereich kommt, wird sofort im Bilde sein:


    Grüße,

    Steffen

  • Kennt Ihr das?
    Ihr schiebt eine Pizza in den Ofen, stellt den Küchenwecker auf 14 Minuten, macht es euch gemütlich, schenkt euch schon einmal ein Glas Wein ein ... und dann, exakt 2 Minuten bevor die Pizza fertig ist, logisch ;) , klingelt das Telefon!
    Meine Pizza habe ich gerade kalt gegessen. Aber wisst ihr was - es ist so schön reale Pilz-Freunde zu haben die man ursprünglich nur über "Sozial Media" kennen gelernt hat, die einem nicht nur in "sonnigen" Zeiten kontaktieren, sondern eben auch in Zeiten in denen es einem nicht so gut geht.
    Es ist so schön, wenn über eine (Soziale-Medien-) Pilzfreundschaft eine echte Freundschaft entsteht, die sich, weit über die Pilze hinaus, gegenseitig beisteht, hilft, tröstet, einem auch einmal den Kopf wäscht. Und unser Forum, wenn auch der aktuelle "Fall" nichts damit zutun hat, ist prädestinieret dafür!

    Auf künftige, tatsächliche und persönliche Freundschaften .... ergreift die Initiative. Es lohnt sich, auch wenn meine Pizza heute kalt wurde ;)

    Prost - mit was auch immer, aber wir sind hier ja am Stammtisch ;)


    Maria

  • Liebe Stammtischler!

    Es ist so traurig, ein lieber Stammgast hier am Tresen ist nun für immer von uns gegangen.

    Unser Habichts-Peter ist gestorben!

    Aus diesem Anlass gebe ich eine große Runde - nehmt Euch, worauf Ihr Lust habt oder auf unseren Habichts-Peter ein kühles Bier und stoßt an auf einen herzensguten Menschen, der viel zu früh und unerwartet ging.

    Falls Ihr gerne ein paar Worte schreiben wollt, hier ist der Link zur Foren-internen Traueranzeige.

    Prost Gemeinde und ein kräftiges Pflonck auf unseren Habicht!


    Liebe Grüße, Tuppie