Schönes Wetter

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 4.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Ziemlich genau um nullfünfhundert sitze ich heute morgen auf der Terrasse beim Frühstück. Es hat etwas abgekühlt, so 2-23 Grad. Ein bisschen Wind, das kann man aushalten. Der dicke Verband um mein Knie muss noch bis morgen früh drumbleiben, dann darf ich ihn abmachen. Ich beschließe morgen extrem früh auszustehen. Mein Blick wandert umher, fällt auf den Kirschbaum. Seine Blätter hängen wie alter Salat an den Ästen. Kirschen gibts nicht. Im Fruchtansatz alle erfroren. Bei Pflaumen und Äpfeln das gleiche. Erdbeeren hab ich in den Kübeln. Aber nur dann wenn ich schneller bin als die Vögel. Ich gönne sie ihnen.
    Weiter wandert der Blick über den Rasen. Das beige mit eingeworfenen hellgrünlichen Fleckchen sieht zwar nett aus, aber sattes Grün wäre mir lieber. Ich zucke mit den Schultern, muss wenigstens nicht mähen. Mir fällt auf, dass das grün vor allem da ist, wo ich meine tägliche Patrouille durch den Garten laufe. Verlorener Schweiß vermutlich.
    Hab mal irgendwo was von einem Typen gelesen, der durch die Einöde wanderte und hinter ihm, in seiner Spur, alles ergrünte. Kein Wunder also, sondern Transpirationseffekt. Mythos zerstört.
    Selbiges beobachte ich an den Pinkelstellen meiner beiden Fußhupen. In der Not frisst der Teufel Fliegen, freut sich das Gras über Pipi. Sei ´s drum.
    Heftige Gewitter waren angekündigt, haben sich hier aber nicht blicken lassen. Andernorts gab es wohl heftige Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen. Ich würde sofort tauschen. Mein Haus steht auf einer Anhöhe. Eine Überschwemmung habe ich definitiv nicht zu befürchten, egal wie viel Wasser vom Himmel kommt.
    Ob dieser geografische Vorteil mich auch gegen Wanderdünen schützt? Ich meine, man muss ja in die Zukunft denken.
    Neulich hab ich eine Doku über irgendwelche Naturvölker gesehen. Die haben bei Dürre einen Regentanz gemacht. Eigentlich sind die ja im Einklang mit der Natur und die würden das ja nicht Jahrhunderte lang machen, wenn es nichts nutzt. Federpuschen auf Kopf und an den Armen, ein Bündel Kaurischnecken an jedem Bein, damit es schön klappert und in jeder Hand eine Rassel. Dann geht die Post ab zum Klang der Trommeln.
    Die Federn waren vom Quaxalotl-Vogel oder so. Haben wir hier nicht. Ob die Federn von Nachbars Hühnern auch funktionieren? Die Schwanzfedern vom Hahn sind doch recht imponierend. Bei den Kaurischnecken wird allerdings eng. Weinbergschnecken hätt ich anzubieten. Oder die Kokosnussschalen von der Vogelfütterung. Aber die wären wohl nicht authentisch genug.
    Rasseln wären hingegen gar kein Problem. Zwei Blechbüchsen mit Steinen drin, das müsste gehen. Und die tragen Lendenschurze ! Hab noch ein altes Handtuch vom letzten Afrikaurlaub, da könnt ich was draus machen.
    Bekomme Kopfkino und verwerfe die Gedanken sehr schnell. Ein Krankenwagen braucht im Schnitt 10 Minuten bis in unser Dorf. Bis die Nachbarn sich entschließen den Notruf zu wählen, vielleicht nochmal fünf. Ein ordentlicher Regentanz dauert aber Stunden, manchmal Tage. So viel Zeit wird man mir nicht geben.
    Mal den Fernseher anschalten. Wettervorhersage. " Nach Durchzug der Gewitterfront noch vereinzelt bewölkt, dann aber wieder schön" plappert die "Wetterfee".
    Ja wie "schön" ? Zieht doch in die Sahara, da ist es fast immer "schön". Idioten !
    Man sollte diese Sonnenanbeter nackt an einem Pfahl in der prallen Sonne anketten. Mal sehen, wie lange "schön" als schön empfunden wird.
    Nun ja, erst mal alle Rollos runter, Türen und Fenster zu, so bleibt es wenigstens bis Nachmittag angenehm in der Bude.
    Ich werd wohl die Sache mit dem Regentanz nochmal überdenken, vielleicht.....................

  • Früher konnten die Götter die Regentänze auch noch hören oder orten.
    Heute kommt schon allein aus unzähligen Autos Dabumms und abermillionen Fernsehapparate mischen sich in dieses Getöse. Dazu der Alltagslärm.
    Wie sollen die Götter da noch einen ordentlichen Regentanz ausfindig machen?!
    Ich schätze, die nutzen Ohropax, ferne, ruhige Orte oder widmen sich gerne anderen Dingen. Wenn es passt machen sie dann Wetter nach Gutdünken.


    Aber um dein Bein zu schonen, spiel den Regentanz doch von einem Medium ab. :evil:
    Es braucht eh großes Glück vom Wettergott beschenkt zu werden.



    Regnerische Grüße von der Waterkant!

  • Ja, lasst uns übers Wetter reden :D
    Das war vielleicht spannend gestern! Aber Petrus hat sich bis jetzt an meine Bestellung gehalten; er soll bis Mitte Juli Nordhessen ordentlich feucht halten, um dann sonnige Exkursionen im Pilzeldorado zu ermöglichen.


    Zufällig habe ich noch einen Screenshot von gestern 16 Uhr, Prognose für 16:25 Uhr, Wetterbewegung aus Westen:


    Abfahrt in Marburg bei beginnendem Weltuntergang Richtung Norden. Im Burgwald dann Sintfluten mit Hagel. Musste 30 km/h statt 100 fahren, weil höchste Stufe Scheibenwischer nicht mehr ausreichte. Und plötzlich: ab Bottendorf Straße staubtrocken 8| . Zum Glück aber kurz vor zu Hause das nächste Mega-Spektakel, sieht man ja auf dem Radarbild (etwas südlich von Korbach). Ich hatte im vorhinein nur Sorge, dass wir genau in der Trockenschneise zwischen den beiden Gewitterzellen liegen würden. Aber alles gut, der Garten hat sich fett sattgetrunken, Gießen bleibt uns erspart :thumbup:


    (allen weniger glücklich getroffenen hiermit mein aufrichtiges Beileid)

  • Hier hat es auch geregnet,







    10 Tropfen etwa......






    Bodentrockenheit in meinem Garten reicht schon wieder 35 cm tief.......






    Pilze gucken? maximal bei Edeka <X

  • Hallo,
    Regensicher auf dem Berg wohne ich ja auch.......gestern am Horizont im fernen Westen aufquellende Regenwolken , scheinbar undicht , Wasserschleier nach unten - prima , kommt hier her.
    Dann teilt sich das ganze , ein Teil südlich über den Spessart , der andere nördlich über den Vogelsberg. Hier im Büdinger Wald nichts , nada , kein Tropfen.Petrus hat wahrscheinlich nur begrenzte Wasserzuteilung , und die schickt er da hin , wo auch Keller volllaufen können. Muß sich ja lohnen.
    Wanderdüne im Garten wär gar nicht so übel , wenn schon keine Pilze wachsen , könnten die Enkel wenigstens im Sand spielen...
    Ich gehe jetzt in den Garten gießen ! - zum kotzen ists.
    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Zusammen!
    Rada schreibt wieder Geschichten... auch wenn sich das mit dem Verband nicht so doll anhört. Gute Besserung! :Kuschel:


    Auch wenn Wetzlar auf dem Radarbild von Verena nicht steht, wir hatten diese kleine Zelle links neben Gießen. Zum Glück! Es war erst wie immer, wenn das Wetter von dieser Seite kommt:
    Es rumpelt gewaltig, Wolkenmassen schieben sich auf und grollen vor sich hin.
    Die Luft ist zum Schneiden.
    Ich sehe Dribdebach im Regen versinken bzw. hinter den Regenschleiern verschwinden.
    Und bei uns?!
    Nur heiße Luft.
    Doch dannnnnnn ging das Unwetter los. Genau richtig, nicht zu dolle, nicht zu schwach - es tat einfach gut!


    Allen, die nichts abbekommen haben: meine aufrichtiges Mitleid und ich kenne das!

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Ach ja, das schöne Wetter...
    Mich verwirrt die verdrehte Wahrnehmung vieler Mitmenschen auch oft, die sich sogar in den Medien festgesetzt hat. Selbst Kolleginnen und Kollegen haben es nicht verstanden, wie es wirklich ist. Wie zB Verabredungen zum Grillen wegen dem "Guten Wetter". Hä? Dann muss ich immer umdenken, also verkehrt rum. Weil eigentlich ist es unlogisch: Bei gutem Wetter zu grillen macht gar keinen Sinn, weil dann ja das Grillgut nass wird.
    Die meinen aber mit "guten Wetter" was ganz anderes, auch wenn es in Wirklichkeit völlig abwegig und unlogisch ist, das so zu charakterisieren.
    Richtig ist es ja so rum:
    Gutes Wetter = :rain:
    Schlechtes Wetter = :sun:
    Grillen, Radtouren, Baggersee usw. macht man also klassischerweise bei schlechtem Wetter.


    Besonders deprimierend sind diese Wetterteaser, wie gestern wieder in Monnem passiert: Man radelt nach hause, im Westen eine dunkle Wolkenbank, die Ambosswolke der Schönwetterfront hängt schon über einem, Blick von unten offenbart sogar wunderschöne Mammatuswolken. In der Folge fielen drei Tropfen Regen.
    Und das wars. Das gute Wetter rotiert wie üblich nördlich vorbei und / oder löst sich einfach auf.


    Ächz!


    Mal gucken, ob die sich vage abzeichnende Wetterbesserung mitte nächster Woche tatsächlich kommt, oder ob das wieder nur Frust statt Regen gibt.



    LG, Pablo.

  • Einen lieben Gruß in die deutsche Sahelzone! :cool:


    Hier hatte es immerhin ein paar Liter pro m ² letzte Nacht.
    Mit Gewitter und allem, was dazugehört.
    ZB Stromausfall über gut eine Stunde!


    Bei meinen Schwiegis hat es eine Fichte im Garten gefällt!


    Ob deswegen nun gleich Pilze wachsen?


    Ich werde sicher berichten.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Ralf,


    alsoooo .... ich hätte ja diverse Original-Regenmacher-Sachen der Indianer Kolumbiens ... und ein paar Kenntnisse über unsere eigenen eher vorchristlichen Regenmacher-Traditionen der, wie wir heute sagen, "Schamanen" und "Hexen", habe ich ja auch ;)


    Jetzt gibt es da nur so ein klitzekleines Problem - dieser Regenzauber wirkt in der Regel nur immer sehr begrenzt regional - kommst Du am Wochenende mich besuchen? ;) - also dann hätte halt zumindest ich hier ein wenig Feuchtigkeit ;):D


    Nee, ganz ehrlich, ich bin auch etwas frustriert - es ist unerträglich heiß, zudem habe ich Sonnenallergie muss also immer "bedeckende" Kleidung tragen, alles ist strohtrocken ... Sommer und Sonne und Wärme und baden usw. ist wirklich toll aber ab und an etwas Regen (normaler!!!), bevorzugt Nachts zwischen 1 Uhr und 5 Uhr natürlich ;) , wäre echt nicht schlecht.


    Aber ab Juli soll es ja angeblich besser werden - na warten wir einmal ab :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Auf jeden Fall ist jetzt Baumarktwetter.
    Kakteen für den Garten kaufen und genug Tiefgrund zur Stabilisierung der Wanderdünen mitnehmen!
    Fraglich ist nur,was dann an Kaktus so für Pilze wachsen. :/
    Gruß, Jens

  • Hier ist auch elende Dürre, 1 Mio. Blitze, die Hälfte davon hier aber nur ein paar Tropfen Nass. Aber wir sollten endlich etwas tun. Forianertreffen zum Regentanz. Wenn wir nur genug Leute sind und das Ganze als Demo anmelden, geht das als Happening durch und die Männer fangen uns nicht mit solchen langärmligen Jacken ein. Was meint Ihr? Ich bringe Steine und Blechbüchsen mit.


    LG Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi, weils gerade auch hier her passt


    Strg+V


    Hallo zusammen


    ..........aber hier im Südwesten herrscht absolute Trockenheit. Damit meine ich nicht, dass etwas Regen fehlt, nein, der Wald ist absolut ausgetrocknet. Selbst das "Unkraut" lässt die Blätter/Flügel hängen. Hier in der Region haben wir Sandböden, da geht das Wasser ohnehin schnell weg. Da nützt selbst ein kräftiger Gewitterschauer wenig, der im übrigen die Tage ausgeblieben ist. Ich musss auch sagen, dass um diese Zeit normalerweise mein Pfifferlingsjahr beginnt. Aber diesmal absolute Fehlanzeige. Das fällt aus. Der "Wasserschaden" wird sich wohl auch auf die herbstliche Pilzsaison auswirken.


    Vorgestern machte ich einen kleinen Waldspaziergang. Erholung, oder gar Abkühlung waren fehlanzeige. Im Wald haben wir die gleiche Temperatur oder Luftfeuchte wie auf dem Acker oder im Dorf. Ü30 °C!!



    Immer wenn man denkt, das nächste Jahr wird in Sachen Pilze besser, kommts schlimmer....


    Meine Photovoltaikanlage läuft wohl (wieder) in den nächsten Rekordmonat. Normalerweise als Betreiber ein Grund zum freuen. Aber darauf könnte ich umwelttechnisch wirklich getrost verzichten. Zeitgleich schreit meine Gartenpumpe um Hilfe. Wenn auch durch PV-Strom befeuert, muss sie jetzt täglich richtig ran. Mein "grüner" Garten wird dennoch braun. Der Rasen verbrennt regelrecht. Der knistert mit jedem Schritt und kein Ende in Sicht. Dazu kommt noch der Frostschaden, den bei mir fast kein Baum/Frucht überstanden hat. Keine Kirschen, Äpfel, Birnen, Quitten etc. Selbst Wildbienen und sonstige Blütenbefruchter sind Mangelware. Meine Insektenhotels sind leer. Tomaten und Gurken blühen vergeblich. Auf gut Deutsch: Hier ist alles tot!


    Viele Grüße Tannenzäpfle

    Alle haben gesagt: Das geht nicht! Dann kam einer -der wußte das nicht- und hat es gemacht ==Gnolm1

    Einmal editiert, zuletzt von Tannenzäpfle ()

  • Hallo zusammen,


    finde etwas zuviel des Gejammer auf hohem Niveau. Wenn wir etwas den Horizont erweitern stellen wir fest, dass dies alles nur kleinräumige Ereignisse sind. Wir sind gesegnet uns in diesem Universum in einer ziemlich einmaligen, habitablen Zone zu befinden.
    Ob es etwas vegleichbares gibt, ist bisher nicht zu ergründen gewesen. Andererseits wäre es eine unermessliche Platzverschwendung wenn dies nicht der Fall wäre.

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Stimmt, Karl-Heinz.
    Es gibt deutlich unwirtlichere Gebiete auf dem Planeten.
    Beunruhigend bleibt dabei nur die Beobachtung, daß 2017 zumindest mal bezogen auf den südwestdeutschen Raum das vierte (bislang) deutlich zu trockene Jahr in Folge ist. Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß es mal solche Ereignisse wie "Landregen" gab. Oder sogar Folgen von Tiefdruckgebieten, die sich in kurzen Abständen aneinanderreihten und auch im süddeutschen Raum noch konstante Niederschläge brachten.
    Beides gab es hier in den letzten vier Jahren nicht. Dagegen allerdings häufige Phasen von relevanter Trockenheit, also Intervalle von mehr als 3 Wochen komplett ohne jeden Niederschlag. Man kann das selbstverständlich schönrechnen, wenn man diejenigen Niederschlagssummen betrachtet, die sich durch kleinräumige HP - Gewitterzellen innerhalb kurzer Zeit an einzelnen Stellen akumulieren. Blöd nur, daß das Niederschläge sind, die nur sehr begrenzt auch eine relevante Bodendurchfeuchtung bedeuten, insbesondere wenn der Boden zuvor durch mehrere niederschlagsfreie Wochen stark ausgetrocknet war. Das ist in etwa so, als würde man über einem trockenen Schwamm einen Eimer Wasser auskippen. Aus dem Schwamm wird man danach weniger Flüssigkeit bekommen, als wenn man ihn langsam und quasi Tropfen für Tropfen ein normales Wasserglas aufnehmen lässt.
    Soweit mal nur die kurzfristige Beobachtung, in welcher Weise das mit dem globalen Klimawandel in Zusammenhang steht, kann ich nicht einschätzen. Daß es Zusammenhänge gibt, ist ja unstrittig, und genau diese Prozesse und Entwicklungen - egal wie viel wir davon überhaupt verstehen - laden nicht gerade zu Freudentänzen ein. Eher zu Regentänzen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    meine Äußerungen sollen nicht bedeuten, dass ich den Klimawandel in Abrede stelle...im Gegenteil.
    Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser in unserer Ära, anthropogen hervorgerufen wurde/wird.

  • Hi,


    Ich weiß nicht so recht, ob das hier zum Thema passt,
    aber trotz Hitze und wochenlanger Trockenheit gibt es sie noch, die Momente, mit denen man nicht rechnet und die einen wieder aus der Verzweiflung reissen.
    Heute nachmittag war ich mit einer Wandergruppe unterwegs und dachte nicht im entferntesten daran, nach Pilzen Ausschau zu halten. Natürlich hatte ich auch keine Kamera dabei.
    Dann kurz vor Ende der Wanderung, zunächst ein Büschel vertrockneter Pilze, die nicht mehr eindeutig bestimmbar waren. Ich habe sie mal als Schwefelköpfe abgehakt. Dann am Fuß einer Eiche ein heller Porling mit zahlreichen Guttationstropfen, möglicherweise tropfender Schillerporling? Und dann als Höhepunkt an einem Baumstumpf (vermutlich Eiche) drei fingerdicke ca. 3 cm lange Zäpfchen, von denen ich stark vemute, dass es sich um noch ganz junge glänzende Lackporlinge handelt. Das wäre für mich natürlich ein ganz besonderer Fund. Den hatte ich nämlich bisher nur ein einziges Mal gefunden. Ich werde die Sache mal im Auge behalten und die Stelle bei Gelegenheit mal wieder aufsuchen.


    Herzliche Grüße
    Josef

  • Ach Josef,


    danke für diesen Bericht - dies macht Mut und Hoffnung


    [hr]


    So ganz allgemein ...


    Ich erinnere mich an letztes Jahr. Da waren auch ein paar Wochen ohne Niederschläge mit hohen Temperaturen. Beinahe deutschlandweit, so erschien es mir zumindest, wurden so gut wie keine Pilze gefunden. Ich dagegen fand in meiner damaligen Region immer Pilze. Zwar nicht so viel wie üblich, aber ich fand sie laufend.


    Nun aber lebe ich in einer anderen Region, naja und finde in den letzten zwei Wochen halt nichts mehr. Mir fällt auf, dass viele der Pilze die in den letzten Tagen im Netz gezeigt werden eher überständig sind (damit meine ich nicht die Trockenschäden). Und so habe ich eine kleine Hoffnung. Vielleicht ist ja an der Mond-These ja doch etwas dran - die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ;) . Gestern hatten wir Neumond, ab heute wieder zunehmenden Mond. Wenn an der These etwas dran ist und wenn sich die Temperaturen (und hoffentlich auch die normalen Niederschläge) etwas relativieren, ja dann ... dann müssten wir eigentlich in ein paar Tagen wieder Pilze finden können. Wie schon gesagt, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Ach Maria,ohne Wasser kannst du den Mond stundenlang anheulen und passieren kann dir höchstens,daß dir ein Tannenzapfen auf den Kopf fällt :D
    Und im Frühjahr sind die Morcheln,von denen im Forum so geschrieben wurde meistens bei abnehmendem Mond gewachsen.
    Vieleicht ist das ja artenbedingt dieser Glauben oder Aberglauben.
    Man sollte sich eigentlich hinsetzen und alle diversen Pilzforen auf aktuell gepostete Pilzfunde in Datumsvergleich mit dem Mondkalender statistisch erfassen.
    Gruß, Jens


  • :)


    Hallo Jens, man klammert sich halt an jeden Strohhalm ;)


    Übrigens, das Wachstum der Pilze in Bezug auf den Mondstand ist anscheinend tatsächlich je nach Art unterschiedlich, innerhalb der jeweiligen Art dann aber wieder eher einheitlich. Das war total interessant als ich dies im letzten Jahr monatelang beobachtete.


    Solch eine ähnliche Erfassung gibt es bereits - die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg hat die Daten der Pilzberater von ich glaube 30 Jahren diesbezüglich statistisch ausgewertet und, entgegen ihrer ursprünglichen Annahme, einen signifikanten Einfluss des Mondes auf das Pilzwachstum festgestellt. Leider waren diese Daten bzw. die Auswertung nicht wissenschaftlich genug um nicht sofort zerpflückt zu werden.


    Aber solch ein Forum wie hier wäre tatsächlich hervorragend geeignet Daten zu sammeln. Mmmmh man müsste da nur einheitliche Eckdaten festlegen damit es eben nicht wieder gleich zerpflückt werden kann. Wäre einmal interessant zu erfahren, ob es eigentlich jemanden gäbe, der über einen längeren Zeitraum an solch einer Erfassung mitmachen würde!


    Liebe Grüße


    Maria

  • hallo ralf,
    herrlich geschrieben, danke dafür! die situation kenn ich leider zu gut, auch bei uns ist es viel zu trocken. immerhin hat mein regentanz letztens funktioniert- zumindest ein bisschen.
    lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Es ist jetzt auch nicht so, daß ich mir generell um die Pilze an sich Sorgen mache. Pilze wird es weiterhin geben, das Artspektrum verändert sich allerdings.
    Das größere Problem dürfte die Abnahme der Artenvielfalt sein: Interessante Frage, auf die es wohl keine Antwort geben kann: Wie viele Pilzarten sind in den letzten zwei/ drei Jahrzehnten in Mitteleuropa verschwunden, von denen wir noch nicht mal wussten, daß es sie überhaupt gibt?
    Aber das ist irgendwie ein anderes Thema, denke ich.


    Ausgehend von dem Inhalt hier - der ja einen gewissen ironischen Beiton besitzt: Ja, in anderen Gegenden sind die Folgen des Klimawandels wesentlich dramatischer. Aber auch hierzulande lassen sich Veränderungen beobachten. Und natürlich ist das längst ein globales Problem.
    Ob wir nun aber sorum oder andersrum unsere Beobachtungen irgendwie kategorisieren und werten (Gutes und schlechtes Wetter, häßlicher und schöner Pilz, leckeres und ungenießbares Getreideprodukt usw.): Wertungen sind immer subjektiv. Die Natur wertet nicht, da heißt es auch nicht: "Anthropogener Klimawandel ist gut / böse" sondern: "Anthropogen induzierter Klimawandel findet statt". Ebenso wenig fällt die Natur ein Urteil über die Folgen.


    Aber wir dürfen das. Auch wenn wir nur ein Bestandteil von Natur und Evolution sind, eine im System verflochtene Komponente und nicht vom System losgelöst sondern in jeder Hinsicht darin eingebettet und davon abhängig, sind wir Menschen und wir dürfen werten. Ganz subjektiv und kontrovers. Auch diese unsere Eigenschaft ist Teil der Natur und der Evolution. ;)



    LG, Pablo.