nichts passt so richtig- und dennoch ein Dachpilz

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 4.317 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gaukler.

  • Hallo zusammen,


    bei meiner Wanderung um den Stausee habe ich einige Pilzarten zur Bestimmung mitgenommen. Bei diesem hier komme ich einfach nicht weiter.

    Er hat eine glatte, etwas schmierige Huthaut, der Hut ist ca. 3,5 cm. Auffällig sind die völlig freistehenden Lamellen und ein kleiner Absatz am Stiel unweit der Stielspitze. Das Sporenpulver ist braun.


    Geruch - da bin ich nicht so gut, aber vielleicht eine leichte Rettichkomponente, aber nur vielleicht.

    Er wuchs in feuchtem Moos in der Nähe standen Fichten und Birken.


    Das Innenleben des Pilzes zeigt sehr auffällige Zystiden mit vier Zipfeln.

    Wir kann helfen?










    Sporenabwurf oben rechts







    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Bei diesen im Alter rosalichen Lamellen kann man auf Verdacht mit rosa bzw. fleischbraunen Spp rechnen. Dann bleibt ja nicht mehr viel. Dachpilze, Scheidlinge, Rötlinge. Diese seltsame Ringzone könnte auch etwas abgefressenes sein und auf den Holzweg führen..

  • Hallo Claudia,


    mit so freien Lamellen und diesen Zystiden (=Hakenzystiden) ist dies ein Dachpilz.

    Wahrscheinlich aus der Gruppe des Rehbraunen Dachpilzes.


    Gruß

    Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,

    Mit Sicherheit hast du einen Dachpilz aus der Cervinus-Gruppe.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank. Für mich sahen zwar die Lamellen rosa, aber das Sporenpulver braun und so gar nicht rosa aus. Da muss ich wohl noch eine Weile üben, bis ich Sporenpulverfarben richtig einschätzen kann. Den Dachpilz hatte ich ausgeschlossen, weil ich fand, dass das Sporenpulver nicht passend war. Nun ja...

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Wutzi

    Hat den Titel des Themas von „nichts passt so richtig“ zu „nichts passt so richtig- und dennoch ein Dachpilz“ geändert.
  • Hallo !


    Auf diese Bild linke Seite erste Pilz ist Entoloma und auch dritte Pilz aus linke seite ist Entoloma (leider ganze Text in diese Beitrag habe ich nicht ganz richtig verstanden )

    -


    LG beli !

  • Hallo beli, es geht in diesem Bild nur um die Sporen des Pilzes rechts oben. Inzwischen ist klar, dass es irgendein Dachpilz ist. Aber ich finde keinen Dachpilz mit edit: so freien Lamellen edit: und einer so ausgeprägten Buch zwischen Lamellen und Stiel. Vielleicht ist das eine Missbildung.


    Links oben auf dem Bild Sport ein Schwärzender Saftling. Der Pilz lins unten ist ein Lacktrichterling. Ich mache Sporenabwürfe um zu lernen, wie die Sporen unter dem Mikroskop aussehen.


    Der Pilz rechts in der Mitte ist ein Risspilz.


    Zu dem in der Mitte links und dem Pilz unten rechts stelle ich vielleicht noch eine Anfrage, wenn ich nicht weiterkomme.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Also Rudi, nee, stehst du nicht!

    Die Lamellen sind frei, ja, aber da ist noch diese Ausbuchtung zum Stiel, die ist seltsam. Ich habe das gerade noch mal in meinem sehr verkürzten und daher missverständlichen Beitrag oben ergänzt. Schließlich dient die Sprache der Verständigung.

    Irgendwie ist das Editieren missglückt da steht, der Editor sei aktiv und ich solle es erst beenden. Sorry, nun ist die Konversation unlogisch. Irgendwann werde ich das vielleicht noch lernen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi () aus folgendem Grund: weil das editieren meines Beitrags missglückt ist.

  • Hallo Claudia,


    die seltsame Ausbuchtung sieht doch eher wie eine mechanische Beschädigung aus oder die Stieloberfläche ist beim Wachsen einfach eingerissen. Der Rest spricht klar für Dachpilz.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Aber ich finde keinen Dachpilz mit freien Lamellen. Vielleicht ist das eine Missbildung.

    Hallo Claudia,

    Ich kenne keinen Dachpilz ohne freie Lamellen ;) Lamellen frei steht gewöhnlich auch in der Gattungsdiagnose für Pluteus. Wie schon mehrfach erwähnt hast Du mit Sicherheit einen Dachpilz aus der Gruppe um den Rehbraunen vor Dir.

    Deine Beobachtung der Spornpulverfarbe braun trifft es zwar nicht genau, aber Brauntöne gibt es ja unendlich viele. Richtig ist jedoch, dass es sich nicht um rosa handelt. Irgendwann hat es sich mal eingebürgert Die Sporenpulverfarbe von Rötlingen, Scheidlingen und Dachpilzen als rosa zu bezeichnen und seither schreibt das Jeder von Jedem ab.
    Wenn man nun völlig unbefangen eine Art dieser Gattungen aussporen lässt und beurteilt die Farbe, kann man bei realistischer Betrachtung nie auf diese Gattungen kommen. Merke Dir also den Farbton Deines Abwurfs als typisch für Dachpilz:). (evt. ist rosabraun eine geiegnete Bezeichnung)

    LG Karl

    PS. Der einzige mitteleuropäisch Pilz mit rosa Sporenpulver, den ich kenne ist Omphalina (Arrhenia) discorosea

  • Danke Karl,


    da sollte eigentlich stehen: „Ich kenne keinen Dachpilz mit so freien Lamellen und einer Ausbuchtungzwischen Stiel und Lamellen.“ Irgendwie wollte ich das editieren und nun ist es völlig weg aus dem Beitrag.

    Ich habe gerade gegoogelt und fand genau das, was Du schreibst in vielen Beiträgen wieder - statt rosa steht da rotbraun oder irgendeine andere Farbmischung, die ins rötlich-bräunliche spielt. Allerdings fehlte in den Beschreibungen die Begründung dafür. Die hast Du gerade geliefert. Klasse. Jetzt verstehe ich das besser. Na da liegt ja noch ein ganzer Packen Bestimmungs-Fallstricke vor mir, wenn ich an all die Fälblinge, Rötlinge, Schleierlinge mit abgewaschener Cortina und das ganze andere Gepilze mit rötlich-bräunlichen Sporen denke. Ich habe rosabraun und irgendeine einmalige Anomalie, die die Bucht zwischen zwischen Stiel und Hut erzeugt hat, abgespeichert. Ich schau mir morgen noch mal die Huthaut an. Vielleicht kann ich mich der Art noch etwas nähern.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    sieh es entspannt und schau dir die Dachpilze in Natura gut an mit all in all ihren variablen makroskopischen Eigenschaften, merke dir die Hakenzystiden und du wirst dich schnell eine Freundin dieser Gattung werden.

    Der toll aussehende Löwengelbe wartet schon auf dich.


    Beste Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan, die Enterhaken vergesse ich bestimmt nicht und die meine Dusseligkeit in diesem Beitrag ==Gnolm7

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,

    Die Hakenzystiden zeigen schon recht gut den Dachpilz cervinus-Gruppe.

    Die Cheilozystiden von P. cervinus sind allerdings blasig , um das lokalisieren zu können darfst du nicht so gnadenlos das Präparat quetschen , sonst weisst du nicht , was wo hingehört.

    Die letztliche Entscheidung bei Dachpilzen gibt dann die HDS - wenn man passende Literatur hat.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Hallo Norbert, da ist wohl wohl was dran. Der dünne Lamellenschnitt ist mir nicht geglückt und damit ich überhaupt etwas zu sehen bekomme, habe ich das Präparat gnadenlos zerquetscht. Da ist garantiert eine menge schief gelaufen. Ich versuche mich morgen an der HDS und sehe nach, ob da Schnallen zu sehen sind. Und ich gönne mir eine neue Rasierklinge! Jetzt will ich es richtig wissen.==Gnolm1

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Moin zuehli, naja, das Mykologenrosa hat ja auch eine ziemlich üppige Variationsbreite:D. Ich hatte an der alten Schlappe leichten Rettichgeruch wahrgenommen, aber ich traue meiner Nase nicht. Und dieser breite Abstand zwischen Stiel und Lamellen, der ohne Lupe schon fast wie ein Kollar aussah hat mich total in die Irre geführt. Dumm gelaufen, aber Ihr habt mich ja auf den Weg des Wissens zurückgeführt.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Wutzi,


    geht mir auch immer wieder so: beim Umdrehen des Pilzes bin ich immer wieder über den "riesigen" Abstand von Lamellen und Stiel überrascht und erfreut. Und frage mich dann, warum andere Gattungen nicht so eindeutig sein wollen!


    Grüßle

    RudiS