Diesen Herbst gibt es einen Massenandrang von Pilzsuchern in den heimischen Wäldern

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 5.519 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Wenn man im Erzgebirge durch Wälder führende Straßen befährt, findet man kaum noch eine Zufahrt, die nicht durch Autos zugeparkt ist. Das war im letzten Jahr noch ganz anders. Die Leute haben jetzt u.a. Kurzarbeits-bedingt viel Zeit. Überall trifft man auf umgelatschte Pilzfruchtkörper; auf auserlesene Fotomotive hoffe ich kaum noch Die Tageszeitung "FREIE PRESSE" hat heute online den folgenden Artikel präsentiert: Ich nenne dies mal Gesetzeswidriges Massensammeln (siehe § 39 Abs. 3 BNatSchG und § 14 Abs. 1 SächswaldG). Wahrscheinlich fühlen sich, um auch mal in die Zeitung zu kommen, jetzt einige Zeitgenossen angespornt, mit Wäschekörben und Mörtelkübeln in den Wald zu ziehen.

  • Hallo,

    ja leider kontrolliert keiner was die "Pilzfreunde" da so aus dem Wald schleppen.

    Gerade bei den Steinpilzen, die auf der Bundesartenschutzverordnung stehen, interessiert das eigentlich keinen.

    Und dann wird das auch noch in der Tagespresse als Sensation bezeichnet.

    VG Ulla

  • Hallo Kauz!

    Dann bin ich ja froh, dass der Mittelhesse an sich nicht zu den typischen Pilzsammlern zählt und mein Wald nicht allzuviel hergibt, meist. Die Leute könnten mit Kübeln und Eimern in den Wald gehen, sie könnten sie jedoch kaum füllen.

  • Hallo zusammen,

    so große Steinpilze sind ohnehin meistens verwurmt. Außer zum Fotomachen und "Teilen", wie das heutzutage heißt, taugen sie dann nicht viel. Also entspannt durch die Hose atmen.

    Es ist ohnehin ein großer Anfängerfehler, auf die möglichst großen Steinpilze loszugehen. Das machen viele vereinsexterne Teilnehmer an unseren Lehrwanderungen auch. Wir vom Verein schauen dagegen, wo sie die großen finden und gehen dann anschließend an diese Stellen, um die kleinen Hügel drumherum vom Laub oder Moos freizuräumen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Kautz,


    diese Leute gehen mir schon seit Jahren auf die Nerven. Genauso schlimm ist dann die Presse, die solche Leute noch hochjubelt. Das Problem in Sachsen ist, dass es hier keine Sammelbeschränkung gibt.


    Zitat:

    § 14 SächsWaldG – Aneignung von Waldfrüchten, Blumen und Kräutern

    (1) Wild wachsende Blumen, Gräser und Farne können für den persönlichen Bedarf (Handstrauß) entnommen werden. Entsprechendes gilt für das Entnehmen von Leseholz, Pilzen, Kräutern, Moosen, Beeren und anderen Wildfrüchten. Die Entnahme hat pfleglich zu erfolgen.


    Wie weit geht der persönliche Bedarf? Es ist einfach nicht geregelt. Mit solch schwammigen Formulierungen kann jeder machen was er will.


    VG Jörg

  • Und dann noch so alte Schlappen, die innen wattig und madenverseucht sind. Jede Wette, dass beim Putzen der Pilze mehr als die Hälfte in die Mülltonne wandert. Gier frisst Hirn :(

  • Wie weit geht der persönliche Bedarf? Es ist einfach nicht geregelt. Mit solch schwammigen Formulierungen kann jeder machen was er will.

    Hallo, Hannes, nicht bedarfsgerechte Pilzentnahme ist im SächsWaldG bußgeldbewehrt; anders als im Naturschutzrecht. Die zuständige untere Forstbehörde würde überhaupt kein Risiko eingehen, im vorliegenden einen Bußgeldbescheid gegen den werten Herrn in der Bildmitte zu erlassen. Falls dieser dagegen Einspruch einlegen würde, käme die Sache über die Staatsanwaltschaft zum zuständigen Amtsrichter. Der ist in seiner Entscheidung zwar nicht an die Entscheidung der Forstbehörde gebunden, wird ihr aber i.d.R. folgen, falls deren Bescheid . formell- und materiellrechtlich i.O. ist und die Akte eine plausible Würdigung der Sachlage enthält.

  • Das stimmt nicht, kannst bei jeder unter Naturschutzbehörde nachfragen, ob es 1kg oder 2kg gilt. Berechnet wird es für eine Mahlzeit und nach emfohlener max Menge an Wildpilzen pro Woche (250g). Bei einer 4 köpfigen Familie eben 1kg, einige nehmen 8köpfige Familie.

    Teilweise findet man auch auf den Internetseiten der Städte Flyer_Pilze.pdf

  • Liebe Pilzfreunde,


    es ist ja alles sehr ehrbar, was ihr hier vorbringt. Aber beim genauen Hinsehen werden wieder die kleinen "Verbrechen" ganz groß geschrieben. Sind denn wirklich schon die Sammelkolonnen in den sächsischen Wäldern mit Stapelkisten unterwegs? Trefft ihr denn bei euren Waldgängen ständig Sammler mit Betonbottichen und Wäschekörben? Ich sehe da meist nur die Erdbeerkörbchen aus Holzspänen. Gesetze sind toll, aber nur nützlich, wenn kontrollier- und durchsetzbar. Die, die sie mißachten, werden sie auch besonders gründlich gelesen haben. Es ist unsere Aufgabe den Bürgern klar zu machen, dass der Wald nicht zur Plünderung freigegeben ist, aber Schönes und eben auch Leckeres zu bieten hat. Kontrollpunkte an den Waldausgängen mit Quittungsblock für Bußgelder sind doch Illusion. Ist der Pilzfresser am Pranger wirklich unser Ziel? Wir sollten besser auf den Erhalt der Biotope achten und weniger in die Zeitungen und Pilzpfannen der Bürger schauen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Lucky,

    Das stimmt nicht, kannst bei jeder unter Naturschutzbehörde nachfragen, ob es 1kg oder 2kg gilt.

    das stimmt eben nicht. Du kannst die Vorschriften in NRW oder anderen Bundesländern nicht auf die in Sachsen übertragen (Förderalismus).




    Hallo Kauz,


    da hast Du recht und der Massensammler würde in diesem Fall den Prozess sicherlich auch verlieren. Problematisch ist, dass hier in Sachsen nichts festgeschrieben ist. Formulierungen wie, "es wird davon ausgegangen" oder "im Allgemeinen so betrachtet" sind rechtlich nicht bindend. So wird die Verantwortung erst einmal auf die unterste Behörde geschoben und erst ein Richter muss dann ein Urteil fällen.


    VG Jörg

  • es ist ja alles sehr ehrbar, was ihr hier vorbringt. Aber beim genauen Hinsehen werden wieder die kleinen "Verbrechen" ganz groß geschrieben.

    Den Fall habe ich hier mal reingestellt, weil er in der Presse aufgezogen wurde. Bei einer persönlichen Begegnung mit diesen Leuten hätte ich sie sie vielleicht angesprochen und etwas mit ihnen geplaudert. Eine Anzeige wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Nun ist es aber so, dass der gute Vater wohl den Wesenszug eines besonderen Geltungsbedürfnisses hat und die Kleinen möglicherweise nicht dazu erzogen werden, sich etwas in Bescheidenheit zu üben, die Natur zu achten und zu überlegen, ob vielleicht andere Pilzsammler an dem gleichen Tag auch noch etwas finden möchten. Da täte ein Bußgeld für den Vater, nicht schlecht und würde zum Nachdenken anregen. Ich kenne übrigens einen vergleichbaren Fall, wo sich ein Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes hinter einem viele Kilo schweren Haufen seines Pilzfundes von der Presse ablichten lassen hat und Angaben zu seinem Arbeitgeber machte. Die Behördenleitung hat ihm nach Erscheinen des Artikels eine ordentliche Abreibung wegen Schädigung des Ansehens verpasst. Ich persönlich habe der Presse meine Meinung geschrieben. Die werden jetzt paar Tage ein schlechtes Gewissen haben, vor allem weil sie ja noch nicht wissen, ob sie einen ihrer Leser der Behörde "ans Messer" geliefert haben.

  • Gesehen hatte ich auch mal welche mit riesigen Körben, das war vor 3 oder 4 Jahren. Auch welche die mit Körben am Bach entlang gingen, obwohl die Bachufer geschützt sind.

    Einen Mann mit vollem Korb, aber alles alte, mit grünlichem Schwamm. Die Frau wird sich beim putzen freuen, soviel Abfall.

    Methusalems lasse ich stehen, damit ist nicht mehr viel los . Einmal sehr viele sehr alte Steinpilze zusammen gesehen und wie ich ein paar Tage später kam waren sie doch weg.


    Kann sich der Vater rausreden wegen erlaubter Sammelei pro Person? Wenn die Kinder mitzählen?

  • das erinnert mich bissel an " früher". Wenn es hieß...es gibt Pilze, ging es nach Weißwasser ins "Sperrgebiet"

    Ein wichtiges Utensil war, ein oder 2 kleine Flaschen Wodka oder "blauer Würger"( Die "Ossis" wissen was gemeint ist, die "Wessis" mögen mir verzeihen) Das ist jetzt Spaß;)

    Dann wurde in den Trabbi oder Wartburg oder sonstwas, alles geladen was als Trasportmittel taugte und ab gings.

    Wenn dann die Baumreihen in militärischer Ordnung gescannt wurden und plötzlich ein russischer Soldat mit der Kalaschnikov im Anschlag hinter einem Baum vorsprang, kam der Schnaps zum Einsatz. Sofort war der Weltfrieden wieder hergestellt und das Pilze einsammeln ging weiter, bis alle Behälter voll waren. Am Ende wurden die nPilte auf den Autobahnparkplätzen verkauft an Großstädter oder noch besser Westberliner die auf der Transitstrecke unterwegs waren.


    Diese kleine Episode sollte nur zur Erheiterung dienen und das Problem keinesfalls verharmlosen. Ich sehe auch jetzt sehr oft, wenn es Pilze gibt, dass die Leute weg tragen, was sie können.....

  • Hallo,


    das Bild ist aus reiner Geltungssucht entstanden, sowohl des Sammlers als auch des Pressefritzen. Den Kindern war der Vater ein schlechtes Vorbild, raffgierig und maßlos.

    Ich würde es wohlwollend begrüßen, wenn aufgrund dieser Veröffentlichung eine Geldstrafe durchgesetzt wird. Bei uns im Süden fallen diese Strafen peinsam üppig aus.


    Unser regionales Käseblatt hat gestern eine Meldung veröffentlicht, dass man tunlichst keine unbekannten Pilze einfach so auf Verdacht mitnehmen und die Menge von 1 kg pro Person und Tag nicht überschreiten soll.


    Zwei so tatsächlich Eimer tragende Individuen habe ich am Samstag gesehen, erst aus der Ferne, an einer meiner bevorzugten Steinpilzstellen :gmotz:.

    Als wir uns dann begegnet sind konnte ich die Eimer (4 insgesamt) aus der Nähe beäugen, zu 90% gefüllt mit alten großen Schlappen, übereinander und teils sogar gequetscht :gkopfwand:. Den Ausschuss dessen, was ich gesehen habe schätze ich auf ebenso mindestens 90%.

    Ich habe mich zusammengerissen und die Leute nicht einmal ignoriert, da ist sowieso Hopfen und Malz verloren, was will man mit so jemandem diskutieren.......

    Ich bin dann trotzdem noch hin zu meiner Steinpilzstelle - und habe die jungen und knackigen Exemplare gesammelt:grofl: .Die Eimerfuzzies müssen nicht nur was am Hirn :girre: sondern auch an den Augen:gschock: gehabt haben, denn teils sind sie sogar auf die Pilze getreten, offensichtlich ohne es zu merken.

  • Mehr von diesen Geschichten! Es menschelt überall auf der Welt... und mit einem Gespräch oder Blauem Würger lässt sich vieles richten... :)

  • Mal Hand aufs Herz! Gehen alle hier im Forum mit der Waage in den Wald? Auch hier wurden, über die Jahre, schon mächtige Strecken gelegt. Der Magen hat schon immer die Vernunft besiegt. In Ländern, wo der Handel mit gesammelten Pilzen erlaubt ist, dürfte es ja gar keine Pfifferlinge, Steinpilze etc. mehr geben.

  • Was soll das hier denn? Jeder hier, der noch nie irgend eine Vorschrift missachtet hat, wissentlich oder unwissentlich, möge die Hand heben.

    Ich freue mich für den Papa der seinen Kindern diesen reichen Fund ermöglicht hat. Dass man damit gleich zur Zeitung muss, naja, verstehe ich auch nicht, aber Selbstdarstellung gehört offenbar in der heutigen Zeit dazu.


    Reglementierung beim Sammeln bringt übrigens nur wenig (nur weil es im Gesetz steht, muss es nicht sinnvoll sein). Hier bei uns ist nichts reglementiert, die Italiener sind oft schon in der Morgendämmerung mit ganzen Kleinbussen am Start um die Wälder abzugrasen. Trotzdem findet man jedes Jahr Speisepilze, mal mehr, mal weniger, so wie überall. Den Pilzen ist das egal. Es bleibt allenfalls die Missgunst, weil ein anderer mehr Pilze gefunden hat.

  • Mal Hand aufs Herz! Gehen alle hier im Forum mit der Waage in den Wald? Auch hier wurden, über die Jahre, schon mächtige Strecken gelegt. Der Magen hat schon immer die Vernunft besiegt. In Ländern, wo der Handel mit gesammelten Pilzen erlaubt ist, dürfte es ja gar keine Pfifferlinge, Steinpilze etc. mehr geben.

    Nö Bibliothekar. Das tut wohl niemand. Aber mich ärgert es auch, wenn Leute zu faul sind zum Laufen und mit dem Quad und Wäschekorb in den Wald fahren und den (armen) Hund an der Seite mitlaufen lassen - Sonntag so gesehen. Ich glaube auch nicht, dass es den Pilzen etwas ausmacht, wenn bei starkem Fruchtkörperaufkommen mehr Exemplare geerntet werden als sonst. Aber das hirnlose Herausreißen, bei dem der Boden mit aufbricht, das Fahren mit dem Auto in den Wald hinein ärgert mich. Die Gier und das Raffen von Pilzen mit Dreck und Maden, Hauptsache große Beute machen, sind mir ein Gräuel.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Dazu sich zu verhalten, als wären sie im Stadion, pfeifen rufen und den Müll fallen lassen.


    Clavaria

    gibt es dazu eine wissenschaftliche Studie? - (Bitte nicht die Schweizer Studie mit Aufteilung nach Quadraten und nicht nach Mycel und ohne Verbreitungskontrolle ;) )

    Wenn jeder meint sich nicht an die Gesetze halten zu müßen, wenn es zu seinem Vorteil ist, muß man dem Landwirt auch den Pestizide und Dünung absegnen, demn Städten die Versiedlung der Flächen, der Industrie die Verunreinigung. Ist die gleiche Gier.

    Bibliothekar

    Habe absolut keine Problem mit der Grenze, genießen statt bedeutungsloser Konsum, dann freut man sich auch 1 bis 2 mal im Jahr auf den Genuß. ;)

  • Hallo,

    Ich finde es auf jeden Fall wichtig, wenn man solche "Hamster" trifft, die doch mal anzusprechen und sie etwas aufzuklären.

    Noch eine kleine Episode von meiner Pilzberatungstätigkeit:

    es kamen mal zwei Damen zu mir mit mehreren Wäschekörben voller überreifer, teils schon schimmliger Röhrlinge (Maronen, Rotfüßchen etc.).

    Da habe ich sie gefragt ob sie Obst oder Gemüse im Supermarkt kaufen würden was so aussieht!!!

    Das haben sie nach kurzem Nachdenken natürlich verneint und hatten dann doch (vielleicht) ein schlechtes Gewissen. Obs auf die Dauer was genützt hat weiß ich natürlich nicht, aber der Versuch wars wert.

    LG Ulla

  • Liebe Pilzfreunde,


    es ist ja alles sehr ehrbar, was ihr hier vorbringt. Aber beim genauen Hinsehen werden wieder die kleinen "Verbrechen" ganz groß geschrieben.

    Hallo Namensvetter,

    das kleine "Verbrechen" ist das Sammeln von Übermengen, das größere das Prahlen und Protzen damit in der Zeitung. Irgendwie muss der Zeitungsschreiberling ja von dem Fundereignis erfahren haben, aber gewiss nicht dadurch, dass er sich bei verschiedenen Leuten durchgefragt hätte, was sie am Wochenende so im Wald gefunden hätten. Da war der Typ mit den Steinpilzen schon aktiv hinterher.

    Das größte "Verbrechen" hat die Zeitung begangen, dadurch dass der Reporter oder der Redakteur die Fundmenge nicht kritisch hinterfragt haben. Dass es da ein Problem gibt, hätte man mit ein bisschen Hintergrundrecherche herausfinden können. Leider verbreitet hier die Zeitung die unzutreffende Auffassung, dass ein solches Sammeln legal sei und motiviert zur Nachahmung. Keine journalistisch saubere Arbeit, wie ich meine, und ein ungewollt schlechtes Bild, was die Zeitung dabei abgibt.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Dazu sich zu verhalten, als wären sie im Stadion, pfeifen rufen und den Müll fallen lassen.


    Clavaria

    gibt es dazu eine wissenschaftliche Studie? - (Bitte nicht die Schweizer Studie mit Aufteilung nach Quadraten und nicht nach Mycel und ohne Verbreitungskontrolle ;) )

    Wenn jeder meint sich nicht an die Gesetze halten zu müßen, wenn es zu seinem Vorteil ist, muß man dem Landwirt auch den Pestizide und Dünung absegnen, demn Städten die Versiedlung der Flächen, der Industrie die Verunreinigung. Ist die gleiche Gier.

    Ich hatte jetzt schon seeehhhhr viel Text vorbereitet, aber ich will das hier nicht aufheizen. Nur noch die Frage beantworten.


    Eine andere Studie kenne ich tatsächlich nicht.

    Diese Schweizer Studie lief immerhin über einen langen Zeitraum und folgte einer gewissen Systematik. Über die Methoden kann man immer streiten.

    Kennst du denn andere Studien zum Thema? Würde mich interessieren, das Thema kommt immer wieder zur Sprache.

    Auf Verbreitungskarten und in eigener Erfahrung konnte ich einfach bisher keine nennenswerten Unterschiede zwischen Gebieten ohne Beschränkungen und solchen mit Beschränkungen feststellen.

    Also geht es am Ende bei den 2 kg doch eher drum, dass die vorhandenen Pilze besser verteilt werden, und weniger um den Schutz der Pilze.


    Und im Übrigen: Ich bin auf eurer Seite ;). Ich esse zwar keine Pilze, aber kann zu dem meisten was geschrieben wurde nicken.

    Seid froh dass es Pilzler wie mich gibt, ich lasse alle Steinpilze im Wald stehen. Nächstes Mal schenke ich "meine" 2 kg irgendwem, der selber schon 2 kg hat. Wäre das ok?


    Eigentlich wollte ich nur, dass das Bashing des übereifrigen Vaters ein Ende nimmt, der sich seines "Verbrechens" wohl nicht einmal bewusst war.

    Ich wünsche ihm, dass er sich mit seinen Kindern noch lange an den erfolgreichen Pilzausflug erinnert, und weniger eine saftige Busse oder schlaflose Nächte wegen seiner kleinen Untat.

    Wenn jemand seinen Parkplatz nicht bezahlt oder am Strassenrand wildpinkelt wird er hier doch auch nicht an den Pranger gestellt.


    Und um den offensichtlichen Einwand der Juristen vorweg zu nehmen: Ja, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Aber wir sind doch alle Menschen.

    Hier im Forum werden regelmässig geschützte Pilze auf dem Küchentisch gezeigt, die irgendwer postet mit der Frage "was ist das".

    Sollen wir die jetzt alle den Behörden melden, damit die so einen richtigen Denkzettel fürs Leben bekommen?

    Neee, man darf doch mal ein Auge zudrücken, oder?

  • Hallo zusammen,

    also ich selbst habe nicht den Vater gebasht, sondern die Zeitung - und das mit Recht, wie ich nach wie vor glaube. Der Vater stellt sich ohne bösen Willen und unvorsichtigerweise zur Schau und macht sich damit zum Sklaven und irgendwo auch zum Opfer des Presserummels. Wenn der ein Bußgeld bekäme, sollte die Zeitung das aus Fairnessgründen bezahlen.

    Die 2-kg-Grenze ist auch Ausfluss eines falschen Verständnisses über die Ursachen des in den letzten Jahrzehnten angeblich zu beobachtenden Pilzrückgangs. In erster Linie wird von den Behörden und Verordnungsgebern die Ursache in übertriebenem Absammeln von Pilzfruchtkörpern gesehen, mit der angeblichen Folge, dass sich die Pilze nicht mehr richtig vermehren könnten. So wird versucht, den Pilzsammlern einen entsprechenden Verständniszusammenhang einzuprägen und ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, in den Wald zu gehen und da Pilze herauszuholen und nicht mal Geld dafür zu bezahlen. Dabei ist doch schon lange erforscht, dass die Hauptursachen des Pilzrückgangs in der Eutrophierung und Vergiftung der Landschaft durch Immissionen, etwa von Verkehrsmittelabgasen, danach in einer verfehlten und zu wenig nachhaltigen Forstwirtschaft, und erst weiter hinten durch das Verhalten von Pilzsammlern liegen. Die Pilzarten, die aktuell den stärksten Rückgang aufweisen, sind allesamt keine Speisepilze.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!