Gesucht: Gutes Buch zu den Grundlagen der Mykologie

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.941 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von eberhardS.

  • Guten Abend


    Ich suche nach einem Buch, das eine gute Übersicht über die Systematik der Mykologie (möglichst nach dem neusten Forschungsstand) bietet. Also kein Pilzführer, sondern ein Werk, das die basalen Grundlagen gut strukturiert vermittelt. Bin für jeden Tipp dankbar.


    Lieber Gruss

    AnKh

  • Hallo Ankh,

    Pilzkompendium 1 - 4 (Vorschlag von AlexG) ca. 1000 Euro

    Rita Lüder, Grundkurs Pilzbestimmung (mein Vorschlag) ca. 25 Euro, vllt. billiger

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Ankh, Rita Lüders Grundkurs Pilzbestimmung hat mir sehr geholfen. Kann ich unbedingt empfehlen für Anfänger und fortgeschrittene Anfänger.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ahoj,


    Nur mit einem Buch geht die Chose nach meiner Erfahrung nicht.

    Es braucht immer mehrere Werke zum Abgleichen.


    Marcel Bon Parey's Buch der Pilze schadet indes keiner Bibliothek/keinem Rucksack.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Genau. Ein Pilzbuch ist kein Pilzbuch. Und: Es braucht seine Zeit (auch zur gezielten Vermehrung der Literatur ;)).

    Ein Buch, wie Du es beschreibst ist mir nicht bekannt, da ist Oehrlings Tip wahrscheinlich am nähesten dran (Ökologie, Morphologie, Taxonomie, Toxikologie - Grundlagen kompakt). Für mich war Lüder, Bon und Gminders Handbuch für Pilzsammler anfangs eine gute Kombi.


    Weitere Tips:

    Pilzforum.eu :)

    Kurse/ Seminare (Pilzzentrum Hornberg , oder beispielsweise Kurse bei Andreas Gminder, Lothar Krieglsteiner ..)


    LG

    Andreas

  • Hallo AnKh,


    ich bin sicher, dass du dir Rita Lüder: Grundkurs Pilzbestimmung, kaufen solltest.


    Für den ambitionierten Einsteiger ist es ohne wenn und aber DAS must have.


    Ergänzen und erweitern lässt sich das natürlich beliebig, für den Einstieg natürlich gut mit einem Bestimmungswerk, das einen größeren Artenumfang beschreibt, etwa von Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze, oder weil das leider vergriffen ist von Ewald Gerhard: Der große BLV Pilzführer für unterwegs.


    Darauf lässt sich dann gut aufbauen.


    Grüße

  • Hallo AnKh,


    so ein Buch will erst geschrieben werden. Wird aber nicht, weil sich laufend was ändert. Was gestern eine Inocybe bongardii war ist heute eine I. pisciodora, ein simpler Risspilz halt. Kann man so stehen lassen, wenn man nicht die neugierige Nase in die Datenbanken reinsteckt.

    Und wenn sie schon drinnen steckt, ist hier Interessantes dazu aktuell geschrieben worden, in der Funga Austria, Seite 2.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    es gibt auch gute mykologische Lexika, wie z.B. das Bi-Lexikon von Heinrich Dörfelt. Von Löffler und Müller Mykologie Grundriss für Naturwissenschaftler und das Buch "Webster - Pilze eine Einführung".


    Dem Buch von Rita Lüder stehe ich persönlich sehr zwiegespalten gegenüber; was hauptsächlich dem Grund geschuldet ist, dass ich selten ein Buch sonst gesehen habe, wo so viele Pilzbilder falsch beschriftet sind. Außerdem krankt das Buch auch daran, dass Rita unheimlich viele Details, die kein Pilzsammler wissen muss versucht einfach und verständlich zu beschreiben, was dann, wenn man bestimmte Dinge genau liest, einfach schlichtweg falsch drinstehen. Das sind aber mehr oder minder nur punktuelle Dinge. Die aktuelle Auflage enthält auch sehr viele farbstichige Fotos, also die würde ich keinesfalls kaufen...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Servus beinand,


    was die Systematik angeht, hinken die meisten Bücherzwangsweise stark hinterher, da sich im Moment zu viel zu schnell ändert. Und gerade in den "normalen" Pilzbüchern werden Gattungs- oder Familienkonzepte von anno dazumal noch immer verwendet. Geht es um die reine Artbestimmung ist es auch nicht wichtig, ob man nun die Tricholoataceae einengt oder weit fasst ;-).


    Für die reine Systematik (bis auf Familien / Clades) empfehle ich den Tree of Life: tolweb.org - man kann sich da durchklicken - auf den Fliegenpilz, dann z.B. auf Basidiomycota, Agaricomycotina, Agaricomycetes, Agaricomycetinae und schließlich auf Agaricales - und schon sieht man bis auf Familienebene den heutigen Stand ganz gut.


    Es ist auch spannend, sich mal durch die Tiere zu klicken... oder durch andere Organismengruppen.


    Was Lehrbücher angeht, müsste man mehr wissen, was genau von diesem erhofft wird, bevor man genaue Tipps geben kann. Um Bestimmungsbücher geht es ja nicht.


    Was die Fehler im Grundkurs Pilzbestimmung betrifft - jeder Autor macht Fehler, das ist ja auch menschlich. Manche Böcke hätten aber in der mittlerweile 5. Auflage aber rausgenommen werden können - das verstehe ich nicht wirklich (z.B. allein schon bei der Gattung Amanita - da steht immer noch als Gattungsmerkmal weiße Lamellen und weißes Sporenpulver - auf der nächsten Seite ist der Kaiserling mit knallgelben Lamellen... auch Lamellen frei ist für Anfänger verwirrend, da sie genau hingeschaut selten frei sind...). Aber auch andere Bücher haben entsprechende Fehler - und das mit dem weißen Sporenpulver schreibt leider auch jeder von jedem ab (wie auch Lamellen frei). Ich finde letzten Endes nur schade, dass die vielen Auflagen da nichts ändern. Das Konzept des Buchs finde ich an sich ja sehr gut. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Ahojnsen, Christoph


    da gehe ich Wort für Wort mit Dir d'accord.


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

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  • Ich hab selbst erst vor 7 Jahren mit den Pilzen angefangen. Für mich war Das Handbuch für Pilzsammler von Andreas Gminder ein sehr hilfreicher Start. Vor allem hab ich hier zum ersten Mal eine Systematik an die Hand bekommen, um ganz langsam Schritt für Schritt einen Überblick zu bekommen. Ich mag es, wie die Gattungen vorgestellt und Gattungsmerkmale aufgelistet werden.


    Als schnelles Blätterbuch nutze ich nach wie vor gern Parey's Pilze.

  • Hallo Stefan (Sorry, alle, wenn ich mal kurz vom Thema abweiche), schnell mal zwei Fragen dazu:

    "...Buch von Rita Lüder... wo so viele Pilzbilder falsch beschriftet sind".... "unheimlich viele Details, die kein Pilzsammler wissen muss..."

    1) Tatsächlich so viele Bilder? Welches wären aus Deiner Sicht die Top-5? Damit interessierte Anfänger sich da eine Notiz dazu machen können ... und wir das dann doch gleich auch in ein nettes Mail an die Autorin schreiben könnten :)

    2) Welches wären aus Deiner Sicht die Top-5 der Dinge, die man nicht wissen muss, bzw, da Du "unheimlich viele" schreibst, die Top-10?... Würde mich einfach aus fachdidaktischer Sicht interessieren.

    Liebe Grüße, Eberhard

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) = 310

  • Hallo Sandro,


    ich kann das schon erwähnte Buch von Rita Lüder uneingeschränkt weiterempfehlen.:thumbup:

    Hab es mir gerade gestern Abend nochmal aus dem Regal gefischt und drin gelesen. Frau Lüder schafft es, auch komplexere Sachverhalte sehr praxisnah und verständlich zu beschreiben. Auch die Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend. Viele Informationen auf einen Blick, immer wieder kleine Infokästen, die wissenswerte Zusatzinformationen liefern.


    Dir wünsche ich viel Freude bei dem schönen Hobby Pilzkunde!


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Empfehlungen und kritischen Anmerkungen. Nun habe ich ausreichend Material, um die pilzarme Winterzeit nicht ganz pilzlos überbrücken zu müssen.


    Nochmals vielen Dank und ich nehme selbstverständlich weiterhin sehr gerne Empfehlungen entgegen.


    Grüsse aus der Schweiz

    AnKh

  • Hallo !


    Die beste "Buch" ist Pilzkurse - Pilzseminare bei PSV in deine nähe . Die beste Beispiel ist Claudia (Wutzi) . nach ein par Pilzkurse von ein totale Amateur nur nach kurze zeit Pilze Mikroskopiert .


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan (Sorry, alle, wenn ich mal kurz vom Thema abweiche), schnell mal zwei Fragen dazu:

    "...Buch von Rita Lüder... wo so viele Pilzbilder falsch beschriftet sind".... "unheimlich viele Details, die kein Pilzsammler wissen muss..."

    1) Tatsächlich so viele Bilder? Welches wären aus Deiner Sicht die Top-5? Damit interessierte Anfänger sich da eine Notiz dazu machen können ... und wir das dann doch gleich auch in ein nettes Mail an die Autorin schreiben könnten :)

    2) Welches wären aus Deiner Sicht die Top-5 der Dinge, die man nicht wissen muss, bzw, da Du "unheimlich viele" schreibst, die Top-10?... Würde mich einfach aus fachdidaktischer Sicht interessieren.

    Liebe Grüße, Eberhard

    Hallo Eberhard,


    also fehlbeschriftete Bilder: Es handelt sich hauptsächlich um Leccinen, Ritterlinge und Risspilze, die mir besonders ins Auge gesprungen sind. Einmal ist auch ein großes Melanoleuca-Bild als Gemeiner Weichritterling beschriftet; allerdings ist auf dem Foto eindeutig M. cognata abgebildet.


    Fehlerhafte Infos: Spontan fallen mir nur 2 ein. 1. Die Aussage, dass "niedere Pilze" ein mehrkerniges Mycel ausbilden, was nicht per se falsch ist. Es ist halt immer die Frage, wie man "niedere Pilze" defininiert. Blöd wirds nur dann, dass die nach der Aussage gleich mit "Mehltauen" einfängt und das sind bekanntlich Pilze mit dikaryotischem Mycel, wie jeder andere Ascomycet in seiner teleomorphen Form auch. Wenn sie Falsche Mehltaue meint, passt das wiederum auch nicht, denn das sind keine Pilze! Dazu würde auch die Aussage nicht passen, dass diese auch Eichen befallen, denn Falsche Mehltaue befallen nur in Ausnahmefällen Bäume.


    Was mir am meisten sauer aufstößt, ist die lapidare Aussage, dass sich der giftige Chlorophyllum brunneum/Macroplepiota venenata von Chlorophyllum olivieri (ehemals Macrolepiota racchodes) durch unangenehmen Geruch unterscheiden soll. Ich hatte schon einige Funde von vom Gift-Safranschirmling und kein einziger roch "unangenehm". Es wird nix über die Unterschiede bei der Hutschuppung und Knollenform gesagt, was die wesentlich relevanteren Unterscheidungsmerkmale wären!


    Zudem finde ich es äußerst gewagt zu sagen, dass braune Ritterlinge essbar sind, wenn sie mild schmecken, wie sie es auch in Ihrem Buch tut.


    Ich sitze schon gerade an einer Liste für Rita. Ich habe ihr schon zur DGfM-Tagung gesagt, dass ich ihr eine Liste schicken werde. Sie war damit einverstanden. Wenn du dich gerne an der Zusammenstellung der Liste beteiligen magst, dann schreib mir bitte eine PN. Wir müssen das öffentlich nicht ausdiskutieren. ;) Eine GEsamtliste mit Fehlern können wir dann hier einstellen, wenn sie fertig ist.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan, danke, das bzw eine solche Liste überlasse ich gerne weiterhin Dir, mich hat zu dem "A", das Du da sagtest, einfach auch das "B" interessiert :)


    Einen schönen Abend, allen,

    Eberhard

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) = 310