Literaturempfehlungen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.167 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallohallo, ich wollt mal die Experten fragen welche Buchempfehlungen sie mir geben könnten…

    Bin kein blutiger anfänger mehr und würd gern mehr in die Materie einsteigen, vorallem im Wald mit einem Buch in der Hand und nicht dem Handy.
    Ich bin jeden Tipp dankbar.
    Im Anhang noch n Bild von nem schönen Fund 😊

  • Servus Kaycimayci,


    mit dem Handbuch für Pilzsammler von Andreas Gminder aus der Kosmos Naturführer-Reihe machst du sicher nix verkehrt. Da ist auch ein einfacher Bestimmungsschlüssel drin. Und es ist waldgeeignet. Etwas tiefer geht „Die Pilze Deutschlands“ von Guthmann/Hahn. Das ist sehr aktuell und enthält einen Gattungsschlüssel, ist aber nur bedingt waldtauglich mMn.


    Viele Grüße

  • Ach ja,


    nicht Wald- aber sehr Wunschzettel-tauglich sind die beiden Bände „Fungi of tempered Europe“. Auf Englisch zwar, aber fantastische Bilder und durchaus bestimmungstauglich, wenn man eine Idee von der Gattung hat. Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis finde ich.

    Die meisten sonst verbreiteten Standardbücher sind leider vergriffen und nur auf dem Zweitmarkt zu Mondpreisen erhältlich. Allerdings wird nächstes Jahr eine neue zweiteilige Funga erscheinen von Till Lohmeyer et al. über die Pilze des Inn/Salzach-Gebietes, dem Einzugsbereich der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Inn/Salzach (Amis). Vielleicht lohnt es sich, darauf zu warten.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Da es wirklich Dutzende aktuelle "populäre" Pilzbücher gibt und sowohl die Empfehlungen als auch die Ansprüche weit gestreut sind, geht mein Vorschlag dahin: Geh in die Buchhandlung deines Vertrauens, schaue was dort an Pilzbüchern herumsteht und nimm das, was dir am ansprechendsten erscheint. Wenn man in das Thema eingearbeitet ist und man sich weiter damit beschäftigen will, schafft man sich das nächste Pilzbuch an, und das nächste, und das nächste...


    Beste Grüße

    Harald

  • und würd gern mehr in die Materie einsteigen, vorallem im Wald mit einem Buch in der Hand

    Hallo Kaycimayci,

    diese Aussage ist schon ein Widerspruch in sich.


    In die Materie tiefer einsteigen kannst Du nur, wenn Du von Deinem Waldspaziergang 2-3 unbekannte Arten (weniger ist mehr!) mit nach Hause nimmst (jeweils junge und alte Exemplare), diese mit viel Zeit und Ruhe und einer Tasse Tee in einem Buch - besser mehreren Büchern - nachschlägst, auf einem weißen Blatt Papier aussporen lässt um die Sporenpulverfarbe zu ermitteln, und alle weiteren Merkmale nachprüfst. Bald kommen dazu noch ein paar Chemikalien wie KOH, um Farbreaktionen auszulösen...


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Kaycimayci,

    ich bin da ganz bei Wolfgang. Genau so wird’s gemacht. Bücher im Wald machen wenig Sinn. Gminders Handbuch für Pilzsammler war für mich neben ergänzenden Büchern eine gute Grundlage. Es werden verschiedene Lebensräume vorgestellt und die häufigsten Gattungen ausführlich beschrieben. Der Bestimmungsschlüssel ist gut geeignet um sich mit dem „Schlüsseln“ vertraut zu machen (wichtig) . Einschränkung: Bestandteil ist die Frage nach der Amyloidität des Sporenpulvers. Eine Farbreaktion mit jodhaltiger Lösung (wird im Buch erklärt und ein Fläschchen davon kostet 3 Euro oder so).

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Kaycimayci,


    ich halte die Vorgehensweise von zuehli für sehr vernünftig. So würde ich es auch vorschlagen.


    Jeder, der mit der Pilzkunde beginnnt, weil er "ein paar Pilze mehr kennen lernen will", sucht erstmal ein Buch, das er in den Wald mitnehmen will; eben zum sofortigen direkten Vergleich von Text und Bild.

    Wenn man dann noch tiefer einsteigen will, kommen weitere Bücher plötzlich von ganz alleine. Und ich bin sicher, dass man dann nicht mehr alle Bücher in den Wald mitnimmt.


    Freundliche Grüße

    Peter


    PS: Wenn ich (als Anfänger) Vögel näher bestimmen möchte, würde ich mir ganz bestimmt zuerst auch ein kleines Buch zulegen, das ich mitnehmen kann. :)

  • Hmmmm,

    also ich selbst habe noch nie ein Buch auf eine Tour mit genommen.

    Aber: Bitte verunsichert Kaycimayci nicht mit Euren Beiträgen.

    Wenn er diese Methode anwenden möchte, dann würde ich das durchaus befürworten. Er hat eine klare Frage gestellt, und ich würde diese so beantworten:

    "Ich würde Pareys Buch der Pilze auf die Tour mit nehmen weil es so schön kompakt ist. Die Bestimmung wird aber im Feld keineswegs immer gelingen. In diesem Fall würde ich dann den Pilz fotografieren, alle Daten auf ein Diktiergerät schnell aufnehmen, den Pilz mitnehmen und an das pilzforum.eu schreiben. Denn durch das pilzforum.eu bin ich selbst als vollkommener Anfänger erst auf die richtige Spur gebracht worden und habe Leute kennen gelernt die einfach viel Ahnung haben oder einen auf ihre (manchmal ruppige) Art inspirieren, mehr zu lernen. Und das sage ich als jemand, der einst fragte wie man Lepista nuda s.str. 100% bestimmt (was heute keineswegs trivial ist). Wenn Du so vorgehst wirst Du immer, immer, immer Spaß an der Mykologie haben."

    Gruß Dieter

  • Hallo in die Runde,


    die beste Methode, wie man am schnellsten lernt, muss sicher jeder für sich herausfinden.


    Ich finde es nicht ganz abwegig ein handliches Pilzbuch mit den charakteristischsten Arten auch mit in den Wald zu nehmen. Einige Arten kann man ja wirklich auch im Gelände mit so einer Hilfe gut bestimmen (natürlich mit gewisser Restunsicherheit, weil man ja als Anfänger nie weiß, welche Pilze im Buch fehlen).


    Schwammer-Dieter stimme ich aber persönlich absolut zu: Sehr hilfreich ist es, vor Ort alle interessanten Pilze zu fotografieren (dafür reicht eine vernünftige Handykamera) und Notizen dazu zu machen. Die kann man dann zu Hause in Ruhe mit Hilfe aller möglicher Pilzbücher versuchen zu finden. Die Fotos verderben auch nicht so schnell wie mitgebrachte Proben (die natürlich auch Sinn machen). Auch wenn vieles unbestimmt bleibt, geht das schneller als wenn man sich von vorneherein auf nur 2-3 Arten pro Gang beschränkt - jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt, wenn man auch 'schwierige Arten' bestimmt bekommen will.


    Ein Tipp wie man a) im Gelände praktisch Notizen zu einem Fund machen kann und b) soviele Bücher wie man will mit in den Wald nehmen kann, wäre die App "MeinePilze" (nur für Android, im DGfM-Test von Pilz-Apps, die einzige mit Empfehlung). Dort kann man nämlich über die Fundlisten-Funktion im Gelände den Ort, Zeitpunkt und Notizen zu jedem Pilz erfassen (die dann mit Aufnahmezeit eines Fotos korrespondieren), und (in der Expert-Version) sogar seine komplette (eigene!) Buchsammlung als Scan (im Wald genauso wie am Schreibtisch) dabei haben, samt automatischer Referenzierung von Arten in allen Büchern (kein Suchen in Inhaltsverzeichnissen mehr).


    Die Bücher muss man sich aus rechtlichen Gründen trotzdem erst einmal kaufen. In der App gibt es eine Reihe von Büchern in der Kategorie 'Standardliteratur', die (fast) alle empfehlenswert sind, darunter alle in diesem Thread bereits genannten.


    In diesem Sinne, Kaycimayci, viel Erfolg beim Finden 'Deiner' Methode!


    Beste Grüße,

    Lars

  • Hallo Ratgebende und -sucher.

    Schwammadieter hat den z.Zt. leider vergriffenen Parey angesprochen. Nach posts auch hier im Netz soll es im kommenden Jahr eine Art Nachfolgewerk geben. Ich würde empfehlen dessen Erscheinen noch abzuwarten!

    Mit lieben Grüßen

    Rainer

  • Hallo zusammen


    Wenn Französisch auch erlaubt ist, gibt es ein neues Buch das ähnlich wie der Parey aufgebaut ist.

    Für das Format und den Preis recht viele Arten, einfache Zeichnungen, kurze Beschreibungen, aber passt in jeden Rucksack:

    Vapko - Nouveau livre champignons


    Sonst gibt es noch die drei Bände von Kibby, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Hatte ich aber noch nie in der Hand.


    Gruss Raphael

  • Für den größeren Turnbeutel ist da eher der "Fungi Guide" von Collins geeignet, der englische, moderne Ersatz für den "Parays Buch der Pilze" von Bon mit schönen Aquarellen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • 'n Abend,


    @ lieber Dieter,


    in diesem Forum hast du nicht deine ersten Erfahrungen gemacht, das war in einem anderen, Schwammerl.de Mit Mreul an der Seite braucht man kein Pilzbuch, :gklimper:


    @ liebe Alle,


    wenn jemand um eine gute Pilzliteratur anfragt wäre meine erste Frage: "Mikroskopierst du"?

    Wenn nicht ist der Paray schon ne Nummer zu hoch. Schlüsseln geht nur über mikroskopische Merkmale.


    Für' eine solala Bestimung im Feld ist der Gerhardt net schlecht, passt in jedem Rucksack. Wer's genauer wissen will kommt um

    Sequenzieren nicht herum.

    Somit auch meine Meinung zu 'Pilzapps' geschrieben,


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan