Beiträge von Wolfgang P.

    Wenn sie in allen Merkmalen so ausgeprägt sind, würde ich mich sogar weit aus dem Fenster lehnen und die Art auf Armillaria ostoyae festlegen. Auf dem vorletzen Bild sieht man den typischen braunen Zahnkranz am Ring.


    Der Sparrige Schüppling ist gelber in Hut und Fleisch.


    Wolfgang

    Kinder haben sie gepflückt und zerlegt. Sind das Wiesenchampignons? Danke im Vorraus!

    Hallo Clraa,

    das sind zwar giftige Champignons, aber für die Kinder besteht keine große Gefahr.

    Im Gegensatz zu Knollenblätterpilzen sind solche Champignons nur Magen-Darm-giftig, aber nicht Leber-schädigend.


    Aber bitte merken und überall weiter erzählen: wildwachsende Champignons nicht (mehr) sammeln, die früher häufigen eßbaren Arten wurden durch Klimawandel und Überdüngung fast überall von giftigen Arten verdrängt.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Purzel,

    m.E. brauchen Anfänger kein Buch mit möglichst vielen Bildern von Pilzen drin, sondern erstmal ein Buch, in dem die Unterscheidungsmerkmale erläutert werden. Da bietet sich z.B. Rita Lüder: Grundkurs Pilzbestimmung an. Das sollte man aber wie ein Lehrbuch von Seite 1 an durcharbeiten, und nicht nur drin 'rumblättern wie üblicherweise in Pilzbilderbüchern.


    Gruß,


    Wolfgang

    mir ist auch klar, dass sich diese Fragen überall, und so auch hier, vom Makro- ins Mikroskopische verschoben haben, aber die Einteilungen müssen ja mal makroskopisch begonnen haben …

    Hallo Pilzfreund77,


    ich glaube tatsächlich, dass man in vielen Fällen schon makroskopisch die unterschiedlichen Huthaut-Typen unterscheiden kann, auch wenn das Mikroskop am Ende dabei hift:


    Agaricus: liegende bis leicht aufsteigende Hyphen (Übergang Kutis zu Trichoderm), nie schleimig/gelifiziert

    Agrocybe: stehende, kugelige Zellen (Hymeniderm), mit oder ohne Gelschicht

    Stropharia: liegende, stark gelifizierte Hyphen (Ixokutis)


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Claudia,

    sieht so aus als müsstest Du den nächste Woche bei den Wiesenpilztagen mal vorbeibringen. Ich bin bei Karl, für chalybaeum sind das schon sehr faserige Stiele, aber auch chalybaeum kann dunkle Schneiden haben, wenn auch mit anderer Mikro-Struktur. Das ließe sich also klassisch abgrenzen. Die zwei neuen Arten kenne ich nicht.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Schupfnudel,

    Reifen die nach Entnahme noch nach?

    leider nein. Und ohne reife Sporen und Capillitium sind die Merkmale nicht gut mit der Literatur zu vergleichen. Also in ein paar Wochen nochmal gucken...


    An Lycoperdon perlatum glaube ich auch nicht, L. lividium ist sehr variabel, L. molle käme für mich auch in die engere Wahl.

    Gruß,


    Wolfgang

    Weiters habe ich noch welche gefunden um die bitte mir zur Bestimmung zu helfen ob genießbar oder nicht.

    Hallo Jürgen1985,


    (1) lies' doch einfach mal die Foren-Regeln:



    (2)

    die allermeisten Pilze sind weder eßbar noch giftig, sondern deren Speisewert ist einfach als Frage irrelevant. Das ist genauso wie bei den meisten Insekten, Schnecken oder Gräsern.


    Gruß,


    Wolfgang

    Bei E. juncinum fehlt mir allerdings der deutliche Mehlgeruch, aber vielleicht lässt sich in Richtung E. papillatum nach Winkler/Keller bzw. E. clandestinum nach E. Ludwig weiterarbeiten? Die Papille ist jedenfalls in allen Altersstadien ein Hauptmerkmal.

    Hallo Ben,

    leider ist eine Papille bei Entoloma kein besonders seltenes und wichtiges Merkmal.


    Ich glaube auch gar nicht, dass am Ende ein Pilz aus der Untergattung Nolanea herauskommt - dazu ist Deine Kollektion m.E. zu dickstielig. Insofern wären alle genannten Vorschläge 'raus.

    Leider kenne ich die Art nicht, und kann daher auch keinen plausiblen Gegenvorschlag machen. Entoloma ohne Mikros ist leider recht hoffnungslos...


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Magicman,

    bei (1) solltest Du auch Ciboria batschiana auf vergrabenen Eicheln in Erwägung ziehen. Die kommen gerade überall, und auf dem Bild sieht es aus als wäre im Hintergrund ein Eichenstamm.


    Eine der Frühjahrsarten wie Sclerotinia im Herbst halte ich für eher unwahrscheinlich.


    Gruß,


    Wolfgang


    P.S.: genaues wie immer nur mit Mikro...

    Hallo Tacitus,

    Du solltest Dich mit der Unterscheidung Perlpilz-Pantherpilz beschäftigen, und auf weinrötliche Verfärbungen des Fleisches achten.

    Meist sieht man es am besten in den Madengängen in der Stielbasis.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Bernd,

    junge Bovista tomentosa sehen so aus, dazu passt auch der Standort auf Sand.


    Aber ohne Sporen (die bei dem Zustand des Pilzes aber eigentlich zu finden sein müssten) kann es nur eine Raterei und keine Bestimmung sein.


    Gruß,


    Wolfgang

    Ich bin kein Biologe, denke aber nicht, dass Klimawandel und Trockenheit den Pilzen insgesamt schaden. habe vor einiger Zeit mal sogar mal das Gegenteil gehört: Die meisten Pilze sind ja saprophytisch. Die Dürren der vergangenen Jahre haben vielen Pflanzen geschadet und es befindet sich nun viel verrottendes Holz bzw. Wurzeln in den Wäldern und im Boden.

    Hallo Nordland,
    ... uff, das würde ich aus vielen Gründen so nicht unterschreiben. Zum einen sind nicht "die meisten Pilze saprophytisch", von vielen kennen wir gar nicht die viel komplexeren Zusammenhänge im Zusammenleben von Baum und Pilz und anderen Bodenorganismen.


    Und dann wird jede massive Klimaverschiebung garantiert auch früher oder später zu einer massiven Artenverschiebung führen (bei Saprobionten wie bei Symbionten). Das geht bei Pilzen vermutlich langsamer als bei anderen Organismen, aber auf keinen Fall wird es so bleiben wie es ist. Lothar Krieglsteiner listet in seiner Rhön-Arbeit über 500 Pilzarten in Fichtenforsten auf. Die wird es in Deutschland aber bald nicht mehr geben, und in der Folge werden auch die assoziierten Pilzarten absterben (egal ob Fichten-Mykorrhiza oder Bewohner von Fichtenholz).


    Und derzeit empfehlen die Forstlichen Versuchsanstalten ja neue, "besser an das Klima angepasste" Baumarten. Dazu gehören die Schwarznuss oder der Tulpenbaum - beide bilden gar keine Ektomykorrhiza. Bisher machen fast alle bestandsbildenden Baumarten Ektomykorrhiza, außer Ahorn und Esche (Kirsche und Vogelbeere würde ich nicht als "bestandsbildend" bezeichnen).


    Und nochmal zurück zur Ausgangsthese: selbst saprobiontische Pilze können auf Dauer nur soviel Material zersetzen, wie die Bäume vorher aufgebaut haben. Bäume unter Trocken- oder Hitzestress bilden aber weniger Holz und Blätter.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    als weitere Alternative kann man ein Stück Pilz in einem Glas mit Silicagel-Trocknungsmittel trocknen - das habe ich letzthin erstmals probiert und war vom Ergebnis recht begeistert.


    Ansonsten würde ich aktuell - mangels Sonne - dünne Scheibchen auf die Heizung legen. Für die Sequenzierung selbst braucht man ja nur eine stecknadelkopfgroße Menge, die trocknet immer auch bei Raumtemperatur. Wenn es sich als was Seltenes herausstellt, will man aber auch ein Exsikkat für klassische Bestimmung ggf. in einer Sammlung hinterlegen, und Mikrostrukturen wie Zystiden kollabieren schnell bei unsachgemäßer Trocknung.


    Beim Backofen wäre mir das Risiko zu groß, dass die DNA von der Hitze zerstört wird.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo RedPed,


    es gibt keine Hinweise darauf, dass Pilze die Inhaltsstoffe ihrer Substrate einfach so unverdaut aufnehmen und speichern. Das würde aus Sicht der Pilz-Physiologie auch keinen Sinn ergeben. Auch Schwefelporlinge an Robinie sind essbar. Und das Faulbaum-Gift ist ja noch nicht mal sehr stark, und wird sogar als Abführmittel eingesetzt.


    Gruß,


    Wolfgang

    ich bin, wie Wolfgang, hier auch beim Grobscholligen oder Sternschuppigen Riesenschirmling, M. konradii oder rhodosperma.

    Achtung: die Namen konradii und rhodosperma sind nicht synonym, auch wenn gängige Autoren (Breitenbach/Kränzlin, Ludwig, Gminder) das so ausweisen.

    M. konradii im Sinne der Erstautoren ist eine Art aus dem mastoidea-Komplex.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Schrumz,

    es gibt ja noch mehr Arten, ich hatte in gelb mal O. concinna. Ohne Mikroskop lässt sich wohl nix sagen. Es gab aber einen guten Schlüssel im Netz verfügbar.


    Wolfgang

    Liegt es an der Waldpflege oder der Waldkalkung?

    Hallo Wunderwalde,


    Pilzmycelien reagieren sehr empfindlich auf Änderungen des Boden-pH-Wertes.

    Während die anderen Erklärungsmuster hier eher auf dss Wetter abzielen, und es darum geht, ob der Pilz gerade Fruchtkörper bildet, kannst Du bei einer Kalkung davon ausgehen, dass die Mycelien absterben. Du solltest Dir also vorerst einen anderen Pilzwald suchen. Wäre interessant zu wissen, wie lange es dauert, bis sich das regeneriert hat. Hast Du nicht Lust, den Standort mal für die nächsten 20, 30 Jahre zu protokollieren?


    Dass das aktuelle Wetter (warum auch immer) in der Fläche kaum für Fruchtkörper sorgt, kommt noch on top. Allerdings war ich heute in einer verlassenen Sandgrube mit Tümpeln, da war das Pilzwachstum normal. Also eher eine Frage von richtiger Zeit und richtigem Ort.


    Grüße,


    Wolfgang