Beiträge von Wolfgang P.

    Hallo Bernd,


    um eindeutige Schnallen zu finden, musst Du das Präparat weitaus stärker zu Brei zerpflücken (nicht zerquetschen) und dann mit der größten Vergrößerung in Kongorot betrachten.


    An der Basis von Basidien ist schon ein Septum mit Knick ein Indiz für Schnallen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Das Habitat ist meiner meinung aber typisch: Aus dem Moos raus unter Fichtenbäumen.

    Allein in der Rhön-Arbeit von Lothar Krieglsteiner (Regensb. Myk. Schr. 12, 2004) sind für das Habitat "Fichtenforst" 41 Cortinarius-Arten angegeben. Und das ist ja nur die Rhön, und nur von einer Person bearbeitet.


    Kleine braune Cortinariaceen bei Fichte dürfte es mehrere Hundert geben, vermutlich wurden viele davon schon mal irgendwann irgendwo als "rubellus" bestimmt und im Internet hochgeladen. Das Mitteilungsbedürfnis ist leider eher indirekt proportional zur Artenkenntnis.


    Aber einer von denen wird es schon sein (oder mehrere wenn der erste Fruchtkörper was anderes ist als der zweite)...


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Bläuling,


    ich denke mit dem Klebrigen Hörnling liegst Du richtig. Klebrig ist er aber nur bei Nässe, vielleicht musst Du mit ein paar Tropfen Spucke nachhelfen. Und versuche doch mal einen Zweig in der Mitte durchzubrechen. Beim Hörnling kaum möglich.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo an alle,

    es gibt noch weit mehr pilzarme Waldbiotope:


    Bei mir z.B. sehr flachgründige saure Eichenwälder im Hunsrück. Da denk man, es müsste doch was gehen... tut's aber nicht. Kein einziger der zahllosen Eichenbegleiter.


    Steile Südhänge. Selbst kurz nach dem Regen sind die hier zu trocken.


    Douglasienforste.


    Aber nach 2,3 Besuchen kann man das noch nicht sicher sagen. Es gibt auch die "Sensiblen" - da geht es ganz selten ab, aber wenn, dann richtig. Unter den Kalkbuchenwäldern muss es diesen Typ geben, sagt man mir (hab' ich hier leider nicht).


    Den einen Tipp gibt es also nicht. Sauer, Kalk, Sand: auf fast allen Grundgesteinen kann es Pilze geben. Eiche, Buche, Fichte, Kiefer: und bei fast allen bestandsbildenden Waldbäumen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo mitternachtspilz,


    da hast Du ein paar schöne Schätzchen im Regal stehen!


    Als Altpapier entsorgen würde ich nur wenig davon, vielleicht den Verbreitungsatlas der Großpilze, die Daten sind online und ein Buch für diese Zwecke aus heutiger Sicht ungeeignet.

    Den Cetto habe ich seit Jahren nicht mehr angefasst, der wäre bei mir auch in der "kann-weg-Fraktion", wie auch Bötticher: Pilzverwertung.


    Bei ein paar Werken könnte es sein, dass sich Jung-Mykologen wirklich über ein günstiges Kaufangebot freuen würden, und Du mit dem Geld und Platz andere, für Deine Zwecke nützlichere Bücher erstehen könntest ;)

    In der Liga spielen z.B.

    die Fungi Europaei,

    der Boudier, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass ein bibliophiler Mensch es über's Herz bringt, sich davon zu trennen.



    Auf jeden Fall halten und täglich damit arbeiten solltest Du mit:

    Gminder: Großpilze BaWü,

    Laessoe: Fungi of Temperate Europe,

    Kibby,

    Breitenbach/Kränzlin: Pilze der Schweiz (ab Band 4 Qualität nachlassend)

    Auch im Michael/Henning/Kreisel sind öfter noch nützliche Kommentare, die in unseren schnellen Zeiten nicht mehr richtig wirken, weil mensch es nicht mehr gewohnt ist, mehr als 3 zusammenhängende Sätze zu lesen ohne die Konzentration zu verlieren.


    Der Rest ist so eine Wühlkiste, da ist es schwer von außen einen Ratschlag zu geben.

    Alles von vor 1980 ist jedenfalls für Pilzbestimmung auf PSV-Niveau eher gefährlich als hilfreich.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Rainer,

    Anastomosen können fast alle Pilze bilden, besonders im Alter. Als Hauptmerkmal daher nicht geeignet, erst recht nicht bei einem alten Frk.


    Die Einschätzung ist eher Bauchgefühl, und durch Ausschluss der Hygrocybe-Arten die ich kenne, aber ich versuche mal das in Worte zu fassen:


    Ellerlinge sind vom Habitus dickfleischiger und -stieliger, die Huthaut von lacmus/flavipes glasig-speckig, die Lamellen bogenförmig herablaufend und nicht dreieckig.


    Bei den Trichterlingen bin ich nicht so fit, ein alter Einzelfruchtkörper eh schwierig, aber ich glaube das nächste Bild zeigt die gleiche Art in jung. Der gehört In die Nähe von gibba,

    da gibts auch 'ne squamulosa oder so? Wenn er denn wirklich nicht nach Mehl gerochen hat (was bei durchwässerten Frk fast nicht zu beurteilen ist), denn dann kämen weitere in Betracht aus der sinopica-Ecke.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    ich versuche mich an der Ursprungsfrage mal mit einem neuen Erklärungsmuster:

    vor 40 Jahren (weiter reicht mein Pilzsammlergedächtnis nicht zurück) zog es die Pilzsammler gerne in Fichtenschonungen, weil es dort Steinpilze und Pfifferlinge gab. Inzwischen sind Pfifferlinge seltener (zumindest im Flachland, vermutlich eher wegen der Überdüngung durch Stickoxide als dem Klimawandel?), und Fichtenschonungen werden nicht mehr so gerne angelegt (weil die im geänderten Klima keine Chance haben).

    Daher "verirrt" sich jetzt vielleicht öfter ein Sammler in saure Buchenhochwälder, wo Flockis schon immer ihr Revier hatten, und m.E. dort nicht häufiger geworden sind.


    Das wäre dann ein Effekt 2. Ordnung.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    wer Englisch kann, muss nicht verzweifelt nach dem Parey suchen, sondern sollte sich den Kibby zulegen. Ähnliches Grundkonzept mit hervorragenden Aquarellen, noch etwas mehr Arten drin (daher 4 Bände), moderneres Artkonzept.


    Bei Täublingen kommt man natürlich trotzdem schnell an Grenzen, denn die vielen Arten gibt es nicht nur theoretisch in den Büchern, sondern real im Wald.


    Grüße,


    Wolfgang

    Ich habe nicht die Absicht, jemandem mit einem Brotmesser in der Hand hinterherzulaufen.


    Hi Josef,

    es lag mir fern, Dir persönlich irgendetwas zu unterstellen.


    Mir ging es eher um das Grundsätzliche, da dieser Thread an ein paar Stellen in Gefahr geriet, in ein Politik-Bashing auf Stammtischniveau abzusinken (was für dieses Forum recht ungewöhnlich ist).


    Ich finde es gut, dass nicht alles erlaubt ist (Recht auf Sicherheit der Allgemeinheit), ebenso wie es gut ist, dass nicht alles verboten ist (Freiheitsrecht des Einzelnen). Dazwischen verläuft eine Grenze, die die beiden Rechtsansprüche gegeneinander abwägt. Diese Grenze muss in einer Demokratie immer wieder mal in Frage gestellt, und die gegensätzlichen Interessen neu abgewogen werden. Da wird man zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Gesellschaften zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. In den USA, wo - überspitzt formuliert - jeder frustrierte Jugendliche ein Maschinengewehr kaufen darf, würde unsere Diskussion sicher anders verlaufen.


    Ab welcher Klingenlänge man jemanden tödlich verletzen kann, so dass die Polizei solche Klingen gerne beschlagnahmen würde wenn sie offen getragen werden, davon habe ich keine Ahnung, aber ich habe das Vertrauen, dass genau solche Überlegungen stattgefunden haben.


    Wenn ich dann als "Kollateralschaden" dieser Abwägung am Ende nicht mein altes Küchenmesser offen in den Pilzkorb legen soll (ich habe mal wieder das Opinel im Wald verloren), dann ist das halt so. Pilzsammler standen sicher nicht im Fokus bei der Entscheidungsfindung.


    Viele Grüße,



    Wolfgang

    immer am 2. Samstag eines Monats, Treffpunkt 9:30 am NaBu-Zentrum Rheinauen gegenüber Bahnhof Gaulsheim. Vormittags Exkursion, nachmittags wird bestimmt, mikroskopiert, diskutiert und Kaffee getrunken...

    Hallo Oskar ,

    komm doch mal zu den Pilzler-Treffen beim NaBu Bingen, da können wir vielleicht den einen oder anderen Täubling (und andere) doch bis zur Art-Ebene bestimmen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    Madenfraßgänge an getrockneten Steinpilzen werden auch im Lebensmittelbuch in Grenzen toleriert als "durchstochene Teile".


    Ob man das selbst sammeln und verwerten will, ist tatsächlich eine rein persönliche Entscheidung. Ich persönlich bin sehr pingelig, esse aber auch sonst keine Insekten, Spinnen- oder Krebstiere und auch sonst wenig Fleisch. Die Maden sind wenigstens artgerecht aufgewachsen, das haben sie den meisten Schnitzeln voraus.


    Grüße,


    Wolfgang

    Dann dürfte ich also beim Wandern nicht mal mehr ein Brötchenmesser in meinem Rucksack mitführen

    Doch, im Rucksack schon, nur nicht offen. Wie schon geschrieben wurde, ist das Waffengesetz recht komplex, weil es eben nicht so einfach ist, eine logisch nachvollziehbare Grenze festzulegen.


    Ehrlich gesagt würde es mich schon ängstigen, wenn beim Wandern jemand hinter mir läuft mit einem Brotmesser in der Hand.


    Wolfgang

    Ich komme auf Entoloma undulatosporum.

    Da passt eigentlich alles recht gut, aber die Art sollte eigentlich im Spätherbst wachsen und nicht alpin.

    Hi Raphael,

    naja, wenn Du diese Sporen schon knotig findest, hast Du noch keine Art mit wirklich knotigen Sporen gesehen.


    Bei dem, was ich undulatosporum nenne, sieht das ganz anders aus.


    Ich habe aber dunkel in Erinnerung, dass auch dise Gruppe genetisch aus mehr Arten besteht. Vielleicht freut sich Kai Reschke über ein Exsukkat.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Benjamin,

    das ist eine Hyphe, ein Zellfaden, mit Septen (Zell-Querwänden) ohne Schnallen.

    Die Hyphe kann von Deinem Pilz stammen, oder z.B. von einem Schimmel.


    Wolfgang

    Hi Nonntal1,

    mit der Gattung liegst Du richtig. Auf Art-Ebene sind Champignons - wenn überhaupt -nur mit Mikroskop bestimmbar.


    Es gibt unter den Champis auch giftige Arten und Cadmium-Sammler, die selbst für erfahrene PSV nicht leicht unterscheidbar sind. Für Speisezwecke sind wilde Champis also grundsätzlich ungeeignet.


    Grüße,


    Wolfgang