Ich bin kein Biologe, denke aber nicht, dass Klimawandel und Trockenheit den Pilzen insgesamt schaden. habe vor einiger Zeit mal sogar mal das Gegenteil gehört: Die meisten Pilze sind ja saprophytisch. Die Dürren der vergangenen Jahre haben vielen Pflanzen geschadet und es befindet sich nun viel verrottendes Holz bzw. Wurzeln in den Wäldern und im Boden.
Hallo Nordland,
... uff, das würde ich aus vielen Gründen so nicht unterschreiben. Zum einen sind nicht "die meisten Pilze saprophytisch", von vielen kennen wir gar nicht die viel komplexeren Zusammenhänge im Zusammenleben von Baum und Pilz und anderen Bodenorganismen.
Und dann wird jede massive Klimaverschiebung garantiert auch früher oder später zu einer massiven Artenverschiebung führen (bei Saprobionten wie bei Symbionten). Das geht bei Pilzen vermutlich langsamer als bei anderen Organismen, aber auf keinen Fall wird es so bleiben wie es ist. Lothar Krieglsteiner listet in seiner Rhön-Arbeit über 500 Pilzarten in Fichtenforsten auf. Die wird es in Deutschland aber bald nicht mehr geben, und in der Folge werden auch die assoziierten Pilzarten absterben (egal ob Fichten-Mykorrhiza oder Bewohner von Fichtenholz).
Und derzeit empfehlen die Forstlichen Versuchsanstalten ja neue, "besser an das Klima angepasste" Baumarten. Dazu gehören die Schwarznuss oder der Tulpenbaum - beide bilden gar keine Ektomykorrhiza. Bisher machen fast alle bestandsbildenden Baumarten Ektomykorrhiza, außer Ahorn und Esche (Kirsche und Vogelbeere würde ich nicht als "bestandsbildend" bezeichnen).
Und nochmal zurück zur Ausgangsthese: selbst saprobiontische Pilze können auf Dauer nur soviel Material zersetzen, wie die Bäume vorher aufgebaut haben. Bäume unter Trocken- oder Hitzestress bilden aber weniger Holz und Blätter.
Gruß,
Wolfgang