Suche nach dem Anemonenbecherling

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.160 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Malone.

  • Ahoi, zusammen,


    am 29.3. konnte ich's mir nicht verkneifen,
    trotz Trockenheit und Kühle in einem Waldstück vorbeizuspringen, wo ich ihn schon einmal entdeckt hatte,
    allerdings auf der - vergeblichen - Suche
    nach Morcheln.


    Das Ganze ließ sich auch erstmal ziemlich mau an,
    aber Spuren von Pilzen gab es zumindest.
    Hier die vom Grünspanbecherling, der dem Holz eine typische Farbe verleiht.




    Trocken war es derart, daß die Judasohren aussahen
    wie im Asialaden in der Tüte.




    Dem Drüsling hier ergeht es auch nicht anders.




    Nu aber erstmal ab in das Bärlauch-Feld.
    Das gibt noch richtig Arbeit demnächst...





    Hier könnte ich Hilfe gebrauchen:
    Ist es nun die Vielgestaltige Kohlenbeere Hypoxylon multiforme
    oder der Brandkrustenpilz H. deustum?




    Von Schwarz zu Weiß:
    auch der Gemeine Spaltblättling hat sich zusammengezogen






    Und wieder Spuren.
    In diesem Abschnitt scheint er ja recht häufig vorzukommen.




    Tja, wer neugierig Rinde abfummelt,
    schreckt auch schon mal kleine Tiere auf.
    Ralf (u.A.): wessen Larve war das noch gleich?
    (ich meine den großen orangefarbenen,
    nicht den Kleinen vor seinen Zangen)



    Edit: ja, da haben wir ihn doch (Suche im Pilzforum genügt):
    Pyrochroa coccinea, Scharlachroter Feuerkäfer




    Blütengrüße von der Anemone




    die aber noch etwas verhalten ist.




    Immerhin lenkt die Aufnahmeposition meinen Blick
    auf einen winzigen alten Bekannten,
    aber erst einmal wieder auf einen anderen Winzling (Bildmitte)




    Hier der eigentlich Gemeinte:
    IMHO Buchenschalen-Becherling Ombrophila faginea,
    Edit: Lachnum virgineum, Jungfern-Weißhaarbecherchen (Thx Ingo W.)




    Aber damit nicht genug:
    auch dies nur eine weitere Zwischenstation,
    denn bei den erforderlichen Laubarbeiten
    kommt das hier zum Vorschein:
    Schätzungsweise dann doch mein erster diesjähriger
    Anemonenbecherling Dumontinia tuberosa






    Nettes Ensemble von Winterporlingen




    Immer wieder gerne, Cheerleader brauchen aber größere:
    Hemitrichia calyculata




    Anschließend gab's noch Grund zum Schwelgen:
    regelrechte Felder von Mollisien,
    denn Ästeumdrehen wurde belohnt,
    fast jeder Zweite war besetzt.






    Mehr Farbe zum Abschluß





    Danke für's Mitkommen.


    LG
    Malone

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    Einmal editiert, zuletzt von Malone ()

  • Malone,
    ein wunderbarer Ausflug, pilzreich, gefüllt von Frühlingsgefühlen und mit schöner Fotoausbeute:thumbup: Danke fürs Mitnehmen!
    LG
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Peter,


    eine Suche mit Erfolg! Klasse!!


    Die Buschwindröschen sind bei mir noch nicht mal zurückhaltend zu sehen...noch schlafen sie.
    Aber auch, wenn sie da sind, hier zum Teil ganze Teppiche bilden, den Anemonenbecherling suchte ich bisher vergebens.


    Dein blaues Blümchen müsste ein Hasenglöckchen, Hyacinthoides, sein :)


    Danke für ´s mitnehmen, ich hab dich gern begleitet!


    lG,
    Melanie

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    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

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  • Malone,
    dein Grünspanbecherling kann man nur unter Mikro sehen oder werden die irgendwann größer, so das man die auch abblitzen kann?
    LG
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

  • Hallo Peter,


    Schöner Bericht, der Lust auf Frühling macht, und um den Anemonenbecherling beneide ich dich ein bißchen, den möcht' ich auch mal finden. :)

  • Hallo Lara den Grünspan-Becherling kann man nartürlich makroskopisch auch finden
    Ich habe mehre Stellen..
    Allerdings wird mikroskopisch in 2 andere Arten unterschieden....
    LG,Eike

  • Guten Morgen Peter!!!
    Danke fürs zeigen deine schöne Naturmix Session :D für alle was dabei.
    Ich habe mir vorgenommen auch mal auf Bärlauch Suche zu gehen, mal schauen ob ich was finde.


    Auf jeden fall kann man bei euch den Frühling schon mal riechen.


    Deine Kohlenbeeren könnte Hypoxylon cohaerens sein, aber ich weiss nicht ob man das ohne Micro genau bestimmen kann.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

  • Hallo Malone!


    Schön, schön! Bei der Mollisia hast du die farbliche Wandelfreudigkeit je nach Durchfeuchtung schön eingefangen.
    Der becherige Buchenfruchtschalenbewohner ist zu 98% Lachnum virgineum (Jungfern-Weißhaarbecherchen), der andere Pilz Xylaria carpophila (Buchenfruchtschalen-Holzkeule).
    Wenn noch etwas Zeit vergangen ist, kann man an Buchenfruchtschalen, wenn man Glück hat, 4 verschiedene Becher zur gleichen Zeit finden, zumindest war das die höchste becherige Artenzahl, die ich bisher selbst geschafft habe.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Malone,


    vielen Dank für die tollen Aufnahmen, gerade von den Mollisia und Hemitrichia calyculata. Natürlich auch von den Blumen, die den doch langsam erscheinenden Frühling einleiten. Den Anemonenbecherling in der Nähe von Anemonen könnte ich theoretisch auch mal suchen.... wenn ich nur wüsste, wo in meiner Nähe Anemonen wachsen! :)


    lg,


    Jan-Arne

  • Ahoi,


    Lara, Melanie, mentor, Anna, Eike, Mario, Ingo, Jan-Arne, Sarah,


    Herzlichen Dank an Euch für die Kommentare
    und dafür, daß Ihr Euch ein wenig mitgenommen fühlt.


    Jeden Ausflug erlebe ich ja immer vierdimensional:
    1. für mich selber (Egoist!X()
    2. für Euch, die ich immer im Gepäck habe:)
    (Mann, ist der Rucksack heute wieder schwer...!<X)
    3. für die Wissenschaft.... - na ja, zumindest perspektivisch...:)
    4. für die Pilze selbst, denn steht nicht geschrieben:
    "Nichts existiert, was Du nicht wahrnimmst"....?



    ...Dein blaues Blümchen müsste ein Hasenglöckchen, Hyacinthoides, sein :)


    So ein Schelm von Blume!X(:D
    Mir hat er/sie eingeflüstert, ein Blaustern zu sein, Szilla, Scilla....
    Ich hab's eh' nicht geglaubt...:)
    Man kann nichts und niemande(n)m trauen!:cool:



    ...Deine Kohlenbeeren könnte Hypoxylon cohaerens sein, aber ich weiss nicht ob man das ohne Micro genau bestimmen kann.


    cohaerens... zusammenhängend... klingt gut...
    Danke.



    ...Der becherige Buchenfruchtschalenbewohner ist zu 98% Lachnum virgineum (Jungfern-Weißhaarbecherchen)


    Also 98% Lachnum virgineum
    und nur 2% Ombrophila faginea ?


    Zur letzendlichen Abklärung könnte ich Dir Proben schicken...
    Immerhin weiß ich noch, wo die weißhaarigen Jungfern wohnen



    Bin heute von einer Frau aus dem "einfachen" Volke
    (sprich, Pilzunkundige)
    gefragt worden, wie die Namensgebung zustande kam/kommt.


    Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, wieso und warum Jungfern weiße Haare tragen sollten...


    Sei's drum.


    Wünsche erstmal eine gute Nacht.:) und Danke nochmals.
    LG
    Malone

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  • Hallo Malone!


    Ombrophila kommt nicht in Frage.
    Die 2% bleiben übrig für ein eventuell verirrtes anderes Lachnum (ich glaube, ich habe schon mal von einem L. subvirgineum-Fund gehört, der auf Cupulen gewachsen sein soll).


    Die Namensgebung ist ja nicht die schlechteste. Dazu muss man wissen, dass es bei uns locker 40-50 weiße Haarbecherchen gibt und alle wollen einen Namen, der sich von den anderen unterscheidet und womöglich auch noch was über den Pilz an sich aussagt.


    Weiß und unbefleckt, nun, das steht eben für die Jungfer. Dazu wiederum muss man wissen, dass einige der Lachnum-Arten rot verfärben bei Verletzung (z.B gibt es das unverschämte Weißhaarbecherchen, nein, das ist nicht frech, sondern es schämt sich nicht, errötet nicht).


    Lachnum virgineum bleibt auch weiß. Ist das allerhäufigste Weißhaarbecherchen, kommt im Prinzip zur richtigen Zeit geschaut (Frühjahr bis Frühsommer) unter jeder Buche vor, fast so häufig auch an Fichtenzapfen, gleich danach kommen Erlenzapfen, Lärchenzapfen usw. Im Prinzip alles, was dünnholzig ist, also auch dünne Fichtenzweige oder dünne Äste von z.B. Erle oder auch Ruten von Brombeere.


    Die Art ist gut makroskopisch voreinzuschätzen, wenn man sich etwas mit den Haarbecherchen beschäftigt hat, weil sie zu den "Langhaarigen" gehört. Mit der Lupe sieht man, dass die Haare (wenn nicht gerade alt oder nass) am Stiel rechtwinklig abstehen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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  • Dankeschön, Ingo, für die
    sehr aufschlußreiche Einlassung!


    :thumbup::thumbup::thumbup:


    LG
    Malone

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