Frauentäubling?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.215 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hannes2.

  • Hallo,


    nach langer Zeit melde ich mich hier mal wieder. War heute im Muldental unterwegs, es war sehr trocken. Wenige Samtfußkremplinge und einige Täublinge gefunden, sonst nix. Naja, aber die Täublinge ... Laut Bernd (snokri) sind die Frauentäublinge die einzigen mit weichen, nicht splitternden Lamellen. Dieser Täubling hatte genau solche Lamellen und die Probe auf der Zunge war nicht scharf. Was mich irritiert, die Hutfarbe! Kann das ein Frauentäubling sein?

  • hi


    Bei Frauentäubling kann die Hutfarbe stark variieren. Lass dich davon nicht irritieren, wichtig ist immer das du täublinge sicher erkennen kannst. Es kann durchaus ein Frauentäubling sein. Fettige nicht splitternde lammelen sind schon mal richtig für den Frauentäubling. Und eine essensfreigabe wird es hier nicht geben.


    LG Tomas

  • Hi Michael,


    mit solch einer Hutfärbung habe ich Frauentäublinge auch noch nicht gesehen. Dessen grüne Variante hat auch eine andere Färbung. Stand am Fundort irgendwo eine Birke? Der Grüne Birken-Täubling hat auch verhältnismäßg biegsamme Lamellen aber nicht so extrem. Die können auch mit recht blasser Huthaut daherkommen und ein wenig brüchig sehen mir die Lamellen auf deinem Bild schon aus.


    VG Jörg

  • Hallo,


    Birken standen auch dort, aber eher weiter weg. Etwas entfernt standen auch noch andere Pilze, ich denke auch Frauentäublinge, die hatten einen rötlichen Hut, also da kommt es eher hin. Die Lamellen bei dem gelbhütigen waren echt sehr biegsam ohne das sie gesplittert sind. Und er war komplett bewohnt, also eh nix zum mitnehmen. Aber wie geschrieben, die Hutfarbe hat mich total irritiert.


    Thomas: nach einer Essensfreigabe habe ich nicht gefragt und werde das hier auch nicht tun.

  • Hallo Michael,


    es gibt hier schon den einen oder anderen Forianer der sich besser bei den Tauben auskennt als mich. Mal sehen was die dazu sagen? Russula cutefracta hat übrigens auch biegsamme Lamellen, sieht aber optisch ebenfalls völlig anders aus.


    VG Jörg

  • hi zusammen


    Wie ich erfahren habe sollte man die Hutfarbe nicht so ernst nehmen. Es sind harlekine es gibt zb auch sehr hell Grüne Frauentäublinge. Aber sicher gibt es hier Kenner die x mal mehr können als ich. Also warte ich mal ab was noch kommt. Es bleibt spannend....


    LG Tomas

  • Hallo,

    für mich ist das wegen den gesplitterten Lamellen kein Frauentäubling.

    Wenn, dann würden die Lamellen sich verschmieren, verpappen, zusammenkleben etc. aber hier...nee

    Auch die Lamellenfarbe erscheint mir nicht so weiss rüberzukommen..

    Etwas entfernt standen auch noch andere Pilze, ich denke auch Frauentäublinge, die hatten einen rötlichen Hut, also da kommt es eher hin.

    Nach diesem Hinweis und der stark bereiften Huthaut wäre mein Arbeitstitel R. velutipes.

    Aber warten wir mal die Spezies ab, ob die ohne Sporenpulverangabe vielleicht noch einen anderen Vorschlag haben.

    Grüsse

    claus

  • Servus Michael,


    also ich sehe auf dem Bild zerbrochene Lamellen. Der Frauentäubling hat nicht nur weiche Lamellen, sondern solche, die zudem auch noch schmierig-wachsig modellierbar sind. Die Aussage, dass nur der Frauentäubling weiche Lamellen hat, ist aber so nicht richtig bzw. falsch. Was die Modellierbarkeit angeht, kenne ich das nur vom ihm bzw. der Nachbarart Russula cutefracta. Vermutlich steckt noch ein bisserl mehr in dem Aggregat - bin gespannt, wann es genetisch aufgedröselt wird.

    Zwischen Splittern beim Drüberstreichen und total weich modellierbar liegen Welten, und damit auch viele Bereiche dazwischen. Ich empfinde die Lamellen des Speisetäublings auch als biegsam. Aber sie sind eben nicht wachsartig-weich.


    Ich erlebe es auch in Pilzvereinen, dass jemand einen "Frauentäubling" vorstellt, über die Lamellen mit dem Fingernagel streicht, erklärt, dass die weich sind, zeitgleich aber Lamellenstücke runterfallen. Dann hat der Täubling das Buch nicht gelesen oder die Lamellen seien angetrocknet. Dabei ist die Art dann einfach falsch bestimmt.


    Ich denke, sehr oft werden alle möglichen Arten als Frauentäubling bestimmt, sind aber eben keine.


    Der Farbton der Lamellen sieht für mich auf deinem Foto auch nicht rein weiß aus, sondern ganz leicht creme. Auch das passt nicht. Die Hutfarbe sowieso nicht.

    "snokri" sagt mir nichts. Sei aber bei solchen Pauschalaussagen bitte immer vorsichtig. Es wird viel erzählt ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph


    Ach ja, zum Täubling selber - nur nach Foto schwer zu sagen. Als erstes hätte ich Russula aeruginea gedacht, das ist aber alles andere als belastbar. Ist eben nur ein Foto...

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Snokri heißt mit Klarnamen Bernd Meisner und wohnt im Görlitzer/Zittauer Raum. Er hat einen ganz knuffigen Youtube-Kanal.


    YouTube


    Seine Videos gefallen mir sehr gut. Ist natürlich nicht perfekt, aber zumindest vermittelt er das Wissen rund um Pilze didaktisch sehr gut und erzählt dabei keinen Blödsinn. Hin und wieder kommt mal eine kleine Ungenauigkeit rein, die aber keine schlimmen Folgen hat.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Servus Stefan,


    ah, danke für die Info. Muss mal da reinschauen - ich schaue ehrlich gesagt sonst keine youtube-Pilzbeiträge (dafür lese ich zu gerne) ==12

    Wenn er im original Görlitzer Dialekt redet, werde ich wohl eh nichts verstehen ==13 – nein, ich gehe von sächsischem Hochdeutsch aus *hihi


    Spaß beiseite - bei den milden Täublingen kann eh nicht viel passieren (bis auf wenige Ausnahmen). Ich hatte aber schon abstruse Fälle, bei denen Merkregeln aus Pilzkursen falsch verstanden wurden oder in falschem Zusammenhang angewandt wurden und dann Probleme aufkamen. So ist bei Lepiota cristata der Ring auch oft nicht am Stiel festgewachsen... (als ein Beispiel davon).

    Gute Erklärvideos sind aber sicher wertvoll. Ich schau mal, dass ich mir da Beispiel anschaue ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph


  • Ich denke, sehr oft werden alle möglichen Arten als Frauentäubling bestimmt, sind aber eben keine.

    Hallo zusammen,


    das liegt daran, dass das Kriterium der weichen, biegsamen Lamellen bei Bestimmungsversuchen maßlos überbewertet wird. Nur so kann es passieren, dass Täublinge, die im Aussehen wirklich nichts mit dem Frauentäubling zu tun haben (weder die Farben noch die Statur), für Frauentäublinge gehalten werden. Der Frauentäubling ist zunächst einmal ein ausgesprochen dickfleischiger, stämmiger Pilz mit dickem Stiel.


    Ähnlich ist es mit der vom Hutrand zurückgezogenen Huthaut beim Fleischroten Speisetäubling. Wie oft muss man Sätze hören wie: der Täubling hat eine vom Hutrand zurückgezogene Huthaut, das muss ein Fleischroter Speisetäubling sein. Dabei gibt es genügend andere Arten, die das manchmal auch haben.


    Der angefragte Täubling hat auf jeden Fall splitternde Lamellen, das ist klar zu sehen. Die Idee mit dem Frauentäubling ist daher abwegig. Für eine andere Idee liegt leider zu wenig Dateninput vor, denn außer dass er mild sein soll, gibt es keine weiteren belastbaren Informationen. Die beiden Fotos finde ich auch nicht besonders aussagekräftig.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    ich danke Euch für die Rückmeldungen. Das mit den Lamellen, die sind erst gesplittert beim durchschneiden, vorher beim drüber streichen nicht, aber egal. Was käme den für eine Art in Frage, bei der Hutfarbe und wenn er mild war? Oder ist die Hutfarbe da kein Merkmal, da zu sehr variabel!?

  • hi


    Täublinge sind sehr schwer auseinander zu halten ich denke Oehrling ist schon jemand der Täublinge gut kennt. Die zu unterscheiden geht meistens nur noch unter Mikroskop. Sry das ich da nicht weiterhelfen kann. Ich erkenne zwar Täublinge aber genauer komme ich damit noch nicht, wenn ich sie sammeln will mache ich die Kostprobe und wenn er mild ist wird er gegessen.


    LG Tomas

  • Hallo Michael,


    mit den Hutfarben ist das bei vielen Täublingen so eine Sache. Wohl gibt es Täublinge, die immer gleich aussehen, aber hier fällt mir jetzt keiner ein, bei dem ich aufgrund der Datenlage, dazu zählen auch die Fotos, mich auf einen Vorschlag festlegen könnte. Ich vermute, dass dieses Exemplar Farbabweichung zur typischen Form zeigt, und dann braucht es Zusatzinformationen. Sporenpulverfarbe wäre mal super-wichtig, dann aber auch solche Angaben wie Größe, Festigkeit des Fleisches, möglicher Baumpartner, Bodenverhältnisse, Geruch... Oder du findest in unmittelbarer Umgebung noch zwei, drei andere Exemplare. Schon aus einer Kollektion von drei bis vier Exemplaren lässt sich mehr herauslesen als aus einem Einzelstück.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!