Hallo Corinne
du hast Post...
claus
Hallo Corinne
du hast Post...
claus
Hallo,
zu deinem gezeigten Pilz kann ich nichts sagen, da fehlt es hinten und vorne an Merkmalen wie SpP-Farbe, mild/scharf, Baumpartner usw usw.
Aber zum ersten Teil deiner Anfrage gibt es dazu hier zobodat was zum lesen, bestimmt hilfreicher als gar keine Antwort.
LG
claus
Hallo,
der Vorschlag von Peter mit R. sanguinaria wäre für mich auch ein plausibler und akzeptabler Arbeitsname um überhaupt weiterzukommen.
Da ziehe ich echt meinen Hut erstmal da drauf zukommen , hätte allerdings Sporenpulver-Farbe IIIa.
Das Sporenpulver liegt bei 4b-c. Über verschiedene Schlüssel (z.B. von Cristine Hahn) kam ich zu R. cuprea
Russula cuprea hat übrigens IVd-e und das ist um etliches dunkler.
Langes Kopfzerbrechen aller hilft hier auch nicht weiter, hier ist der Threadersteller in der Beweisführung, dass sein Sporenpulver wie angegeben ist oder nicht. Das müsste ich bei mir jetzt auch nachkontollieren.
claus
Hallo Thiemo,
ich danke dir für deine Antwort und werde den mit dem Namen Russula sericatula cf erstmal so eintüten.
Diese Funde bei diesem verflixten Fichtenwaldplatz mit dem einzelnen Hainbuchenstrauch kostet mich noch meine letzten Nerven, aber vielleicht ergibt sich ja dort mal wieder die Gelegenheit ein frischeres Exemplar aufzugreifen.
Ok, belassen wir es dabei, herzlichen Dank nochmals und liebe Grüsse in den Steigerwald...
claus
Ich selber nehme immer eine Kollektion zum bestimmen, nur ein Exemplar hat mich in der letzten Zeit sowas von ungelöste Fälle beschert.....
Ha, ja, da hast du Recht, das ist wohl die Ursache für meine Ungeduld und der Erwartung dass andere mir eine Richtung zeigen anstelle weitere Neufunde abzuwarten. Das habe ich nicht bedacht und muss abwarten, ob es mir passt oder nicht. Danke für deine Antwort!
Grüsse aus der Rhön
claus
Für mich habe ich entschieden, dass Schlüssel zwar hilfreich sein können aber nicht das gedruckte Gesetz in der Vorgehensweise der Pilzbestimmung sein müssen.
...
Daher glaube ich man "muss" da nicht durch, man kann da durch
Klar Thiemo, sehe ich im Nachhinein gewissermaßen ja auch ein.
Nur, hat denn ein Täublings-Interessent mit weniger praktischer Erfahrung so wie ich sie habe ohne solch einem Schlüssel überhaupt eine Chance zu einem hinreichend plausiblen Ziel zu kommen? Dazu noch einen Erstfund, willst ihn unbedingt im Forum zeigen und ziehst dadurch alle Register auch im Schlüssel um ja nicht hinten runter zu fallen?
Ja, Likes hat es von etlichen auch Täublingskennern genügend gegeben, da danke ich auch dafür.
Aber trotz meiner Bemerkung „Kommentare erwünscht“ sind außer von Thiemo, dann Wartezeit bis heute, bis jetzt keine weiteren Kommentare zu meinem Beitrag eingegangen was ich für diesen „alltäglichen Pilz“ als äußerst nachdenklich für mich empfinde und hiermit mal die Flucht nach vorne antrete. Thiemo wird es mir verzeihen, dass ich lieber auf zwei Beinen stehen möchte.
Also, bin ich etwa verkehrt abgebogen? Fehlbestimmung? Schlüssel falsch nachzitiert? Blödsinn geschrieben? Bilder unzureichend? Neue Mikro-Aufnahmen nötig? Oder doch richtig bestimmt?
Alles noch offene Fragen… Und: wer nicht fragt bleibt dumm und ich möchte dazu lernen.
LG
claus
heute waren wir im Kiefernwald und haben folgendes gefunden: Einen - meiner Meinung nach - Täubling, siehe Foto. Welcher könnte es sein?
Hallo Anniemagic,
und mein Senf, das ist wie schon gesagt ein Speitäubling. Aus dem Kiefernwald könnte das gut Russula silvestris (Kiefern-Speitäubling) sein.
Ein sehr fragiler Pilz mit weit 2/3 abziehbarer Huthaut. Meine finde ich oft in so Moospolstern und bei Heidelbeere.
Mist, Oehrling war schneller...
LG
claus
Persönlich hätte ich mir ja etwas Arbeit erspart und keine Lactiferen der Stielrinde untersucht - welche Amethystinae sollte denn auch in Frage kommen.
Hallo Thiemo,
danke für deine hochgeschätze Antwort zum Pilz, das stimmt mich doch zuversichtlicher dass die Richtung stimmen könnte.
Naja, das mit den Laticiferen wird aber bei jedem Schlüssel, ob MONEDERO, BRESINSKY, EINHELLINGER oder ROMAGNESI abgefragt, da muss man durch. Ich glaube auch kaum, dass da alleine das Sporen-Ornament eine saubere Trennung der Amethystinae von den Integroidinae erlaubt.
EINHELLINGER u. Co. verweist ja auf eine evtl. vom Regen ausgeblasste R. amethystina hin und soll auch noch mit stärker isoliertem Ornament daherkommen als die übrigen Amethystinae. Ok, das mit der eigenen R. turci Stielcortex Untersuchung war nur interessehalber durchgeführt, hätte ich mir sparen können. Wer sich für mehr Bilder zu Russula sericatula interessiert, hier bei Goo... gibt es weitere.
Danke und Grüsse an alle meine Lehrmeister, speziell Thiemo und Oehrling (das musste mal sein!)
claus
Hallo Pilzfreunde,
manchmal gibt es Plätze im Wald wie der Vordergrund im folgenden Bild, die einem beim Bestimmen ganz schön ins Grübeln bringen können.
Neben einer R. firmula (Nadelbaum), drei verschiedenfarbige R. melitodes (Laubbaum) und eine aus dem R. integra Aggregat (Nadelbaum) wurden dieses Jahr an dieser Stelle aufgelesen, aber ob das stimmt muss ein extra Beitrag noch klären. So wundert es auch nicht, dass ich den heutigen Fund optisch erst als eine weitere R. melitodes eingeschätzt hatte und nur phlegmatisch dazu die Fotos machte. Na gut, ihr wollt ja unbedingt mal wieder einen Täubling sehen...
1) Fundort: Fichtenparzelle mit zwei bis drei Hainbuchen Sträuchern/Bäumchen; gegenüber vom Weg Fichten, Birke, >10m Buche und Stieleiche
Aber hier erstmal die Eckdaten zum Fund:
R23-036 sericatula
08.10.2023 - 11:54
--------
Eingestufte Art evtl: melitodes
Anz. Exemplare: 1
Hutgrösse cm: 6
Evtl. mögl. Baumpartner: Hainbuche, Fichte
Auffälliges Merkmal: - Hut rissig wg. Trockenheit, Stiel stark gelblich gefärbt, Hut körnig, bereift
Sonst. Angaben: - SpP optisch mehr IVb wie IVc
--------
GESCHMACK, mild,
SPORENPULVER, IVb,
--------
FUNDORT, Mischwald, bei Laubbaum, bei Nadelbaum, Waldweg, Laubschicht, Nadelstreu, trocken,
BÄUME 10m UMKREIS, Fichte (Picea), Hainbuche (Carpinus),
EXEMPLARE, älter, einzeln,
HUT GRÖSSE, 5 - 10 cm,
HUT FARBE, grün / gelb-grün, gelb / orange-gelb, bräunlich/braun, gefleckt, ausblassend,
HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt, bereift, rauh/körnig, felderig/rissig,
HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw,
HUT RAND, glatt - nicht gerieft,
PEELING, 1/3 maximal,
UNTER HUTHAUT, weisslich,
LAMELLEN, spröde, beige bis hellocker, rel eng-stehend, Y-gabelig, Stiel-gabelig, queradrig,
SCHNEIDE, etwas dunkler, braun, rost, fleckig,
STIEL OBERFLÄCHE, ockerlich/bräunlich, fleckend, reifartig, runzelig/geriffelt,
STIEL ZUSTAND, dick über 2cm, weich, voll, wattig,
GERUCH, neutral, schwach, Brot/Gebäck,
--------
Chemie:
FeSo4, negativ / falb-ocker,
GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: ++ hell dann dunkler,
PHENOL (gepr.),
KOH (gepr.),
NH3 (gepr.),
--------
2) gewachsen direkt bei dem linken kleinen Hainbuchenstrauch
3) es hatte leider schon länger nicht mehr geregnet und der Pilz machte keinen so frischen Eindruck mehr
4) Hutgrösse 6cm, Hutfarben: gelb, dunkel-rosa-braun gefleckt , irgendwie auch grün-gelb, (Hut ausgeblasst?); Huthaut: rissig, rau
5) der Stiel war mit über 2cm sehr kräftig, längsgerieft und bestimmt im Alter erst so schön gelblich geworden, die Stielspitze mehlig bereift, die Konsistenz vom Stiel voll aber weich
6) die Lamellen dicht, am Stiel oft gegabelt, auch Y-gabelig, leicht queradrig und die Schneide verm. durchs Altern bräunlich/rostfleckig
7) vorstellbar wäre es ja, dass der ganze Hut einmal so rosa-braun-dunkel-braun und mehr ins ocker anstelle gelblich war
8) hier sieht man schön die Bereifung im Bereich des Hutrandes; die Huthaut abziehbar nur 1/3r (durch Trockenheit?)
9) das Sporenpulver passt mit seinen "Rotanteilen" gut zu IVb; weder IVa noch IVc werden als optisch passend angesehen.
- wir haben den Geschmack "mild" und die Sporenpulverfarbe "IVb" des Pilzes ermittelt.
10 Der Bestimmungsvorgang selbst erwies sich diesmal als nicht ganz einfach, da wohl sämtliche mikroskopischen Register gezogen werden müssen.
- sind "inkrustierte Primordialhyphen vorhanden?" und/oder "Pileozystiden vorhanden?" ist der nächste Schritt
- 10x Objektiv, Sulfovanillin (SV), in der Huthaut sind keine grau-schwarz eingefärbten Pileozystiden erkennbar.
- Hey, das ist schon mal was, meine Vermutung mit R. melitodes ist damit raus, die wären fast schwarz und keulig gewesen.
11) weiter in SV, 40x Objektiv, sichtbare johannisbeer-rote Pünktchen deuten jetzt auf eine Inkrustation von Primordialhyphen in der Huthaut hin.
- Ob das zutrifft, zeigt der nächste Schritt in Karbolfuchsin (KF), auf Bild 8 ist ja eine Bereifung auf dem Hut zu erkennen und deshalb wahrscheinlich
12) KF, inkrustierte Primordialhyphen sind vorhanden, sogar büschelig.
13) KF, eine typische Primordiahyphe, starr-zylindrisch, mehrfach septiert, verteilt inkrustiert, diese sind meistens unter 5 mü breit
14) KF, ein Büschel Primordialhyphen, leicht schnabelig, keulig und mit Überbreite hier zu 6,5+ mü, also schon aussergewöhnlich breit
- Resumee bisher: mild, IVb, ohne Pileozystiden, mit überbreiten Primordialhyphen, mittelgrosser und nicht zerbrechlicher Pilz
- dies führt uns zu den Amethystinae und den Integroidinae, überprüfen noch in Kongorot die HDS-Haare und damit das Ausscheiden auch der Chamaeleontinae
15) Kongo, die Chamaeleontinae scheiden zu Recht aus, die hätten überwiegend keulig-kopfige Haare, hier zylindrisch-knorrig-wellig und lang septiert
- links oben ein Büschel Primordialhyphen
16) Kongo, selten aber auch ab und zu Haare, die apikal oder mittig aufgeblasen sind
17) Kongo, auch die Haare mal stark kopfig-blasig oder auch nur schwach verjüngt
18) Kongo, die knorrig-welligen Haare bis zu 5 mü breit, nicht keulig-kopfig, ok jetzt also ohne Chamaeleontinae
19) Zu der Trennung von den Amethystinae und den Integroidinae sagt EINHELLINGER:
- Amethystinae ohne schwarzfärbende Hyphen (Lactiferen) - und Integroidinae mit schwarzfärbende Hyphen in der STIEL-Rinde in/mit Sulfovanillin (SV)
- SV, die Untersuchung der STIEL-Rinde von meinem Fund zeigt eindeutig schwärzlich eingefärbte Hyphen
20) SV, dieses Ergebnis zeigt in die Richtung zu den Integroidinae
21) SV, die Gegenprobe mit einem Stück STIEL-Rinde von Russula turci (Amethystinae) aus meinem Pilz-Herbar(R20-046)
- EINHELLINGER hat Recht, OHNE schwarz eingefärbte Stiel-Hyphen (Lactiferen) bei den Amethystinae in SV, also auch ausgeschieden.
22) Kongo, diese spindelartige Zystide aus der Lamellenschneide vom Fund mit dem "Schnuddel" dran, würde lt. Mikrozeichnungen auch passen
23) Wasser, die Sporen sind relativ gross, rundlich bis breit-ellipsoid
24) Melzer, Warzen überwiegend spitz-stachelig, teils auch niedrig stumpf und teils inamyloid
25) Melzer, die Warzen mehrfach über 1,30 mü hoch
26) Melzer, das Ornament ist isoliert-stachelig mit einzelnen feinen Verbindungen
27) Melzer, primitiver Stackingversuch, schön isoliert-stachelig, der Hilarfleck amyloid
28) Sporen-Messprotokoll, der Mittelwert von 9,3 x 8 mü ist zwar hoch, aber auch SARNARI weist auf Makrosporenformen von 9,8 x 8 mü hin
EINHELLINGER verweist auf Seite 332 / 3b hinter R. sericatula noch auf eine R. luteoviridans und R. mollis, ob dies hinter meinem Horizont noch weitergeht ist unklar.
Das war jede Menge Stoff um so einem ausgetrockneten Täubling einen Namen zu verpassen, zumal das vorgestellte Habitat eher einen Nadelholzpilz wie einen Laubholzbewohner mit Carpinus vermuten lässt. Das nächste mal nehme ich eine KI-Pilz-App, da geht die Bestimmung "Ratz-Fatz"
Ich hoffe es war euch nicht zu langweilig und auch... dass die Experten zu meinem Erstfund Russula sericatula ihren Kopf nicken und nicht schütteln.
Kann ja sein! Kommentare erwünscht.
Danke bis bald mal wieder
claus
LG claus
Hallo Pilzfreunde,
heute war ich nach knapp 8 Wochen wegen Speisepilzsuche auf dem gleichen Platz unterwegs und was soll ich euch sagen,
steht doch am "neuen" Platz eine ganz frische Russula amarissima mit einem weiteren "Kleinen" nahe an ihrem Stiel.
Die Überraschung war gelungen, der Geschmackstest diesmal kräftig bitter und eine Foto-Session musste sein.
So, nun hoffe ich dass der "Kleine" die Störung vergisst und schön weiterwächst... Ohne weiteren Besuch von mir.
Nochmal paar Bilder
1)
2)
3)
4)
5)
Grüsse
claus
Hallo Jann,
das hast du gut erkannt, dass die Augen die Farbwahrnehmung anders suggestieren wie ein Foto.
Passiert mir auch und manchmal schwierig, wobei ich mich lieber auf meine Augen verlasse.
Meiner Meinung nach liegt Hannes2 mit seinem Vorschlag mit der Sektion der Griseinae schon richtig, allerdings hätte ich wegen der auch braunen Hutfarbe eher zu R. parazurea tendiert. Dazu hätte aber deine Angabe Sporenpulver anstelle IIa die IIb sein müssen.
Du siehst, da fängt das Problem mit der Interpretation der Farbtafel wieder an. Vielleicht hätte es ja auch je nach Dicke des SpP auf dem Objektträger IIb sein können? Wer weiss. Ich hätte die Sporen auch mikroskopieren müssen, ob sie nicht doch parazurea-like netzig gewesen wären.
Ich wünsche weiterhin schöne Funde und Grüsse
claus
Hallo Karl,
sehr schöner Fund, Gratulation.
Ha, am 15. August fand ich auch meine erste R. cuprea im fast gleichen Gewand in gelb-grüen mit ein wenig braunem Fleck zwischen zwei Eichen.
Allerdings hatte ich wohl mehr Glück als du und die Divertikel waren gut sichtbar. Diesen Pilz werde ich später auch mal zeigen wenn er komplett mikroskopiert ist.
Darf ich dich fragen, wie denn der Schärfegrad bei deinem Pilz war? Da war ich mit "schwach, doch deutlich schärflich" ein wenig enttäuscht von meinem Pilz, hätte ihn mir beissender vorgestellt? Die Guajak-Reaktion war bei mir auf dem Stiel und den Lamellen NULL, aber nach der Tabelle wohl auch möglich.
Wunderbar, danke
claus
Interessant ist vielleicht die frische Stielbasis im Wald, als der Stiel noch nicht berührt war.
Er soll eine "netzflockig bepuderte Stielspitze" (Wikipedia) haben.
Mit dem Begriff kann ich nichts anfangen.
Hallo Martin,
nochmals zu Pilz Bild 2, zum Begriff für "netzflockig bepuderte Stielspitze" füge ich dir mal das folgende Bild ein.
Im günstigsten Fall sieht man so einen "flockigen-rauhen" Stiel, hier ausnahmsweise auch gleich ein "bereifter Hut" mit dabei
natürlich kann beides auch komplett fehlen, dann hilft bei einer Vermutung wie im nächsten Bild das Sulfovanillin auf dem Stiel.
Das war aber nach deinen Bildern her nur reine Spekulation von mir, du hattest den Pilz in der Hand, nicht ich.
Du siehst wie wichtig es ist, die Makromerkmale eines Fundes zusammen zu tragen, inklusiv möglichem Baumpartner.
Nach dem Sporenabwurf beginnt das Bestimmen, da hilft das "Pilzrad in FoTE" mit seiner Farbspanne vielleicht in eine Gattung zu kommen, aber für eine Artbestimmung per Bestimmungsschlüssel ist zwingend der Romagnesi-Farbcode erforderlich, egal in welchem Buch.
Da hilft kein creme/ocker/gelb weiter.
Ich finde die PDF-Übersichtstabelle (Sebastian L.) und den Russula-Feldschlüssel (Bernd) sehr hilfreich, evtl. Voraussetzung: Romagnesi-Farbcode.
Viel Erfolg weiterhin
claus
Hallo Martin,
die Bestimmung zu 1. mit R. velenovskyi erscheint mir schlüssig, wobei ich mit "Das Sporenpulver ist orange-gelb" nichts anfangen kann, lieber wäre mir die Angabe mit der Romagnesi Farbbezeichnung gewesen.
Der nächste Schritt wäre bei mir die Überprüfung sind denn die Dermatozystiden incrustiert?
Bei deinem 2. Täubling könnte ich mir wegen der Bereifung des Hutes (dein Bild B1) gut R. velutipes vorstellen, auch die rauhe-beflockte Oberfläche auf Bild B3 suggestiert mir das. Ob dieser Arbeitsname stimmt, müsste eine Sulfovanillin Probe (EDIT: auf dem Stiel) gemacht werden, dies färbt dann hell eosinrot an. Dass dieser Täubling incrustierte Primordialhyphen haben kann, zeigt die Bereifung des Hutes an.
Dein 3. Täubling bei Eiche kann gut R. atropurpurea sein. Ist zwar schwach schärflich, ich merke davon allerdings auch selten was.
Vergleiche mal mit dem.
Natürlich ist das nur mein Eindruck nach den Bildern und bestimmt meldet sich noch ein weiterer zu deinem Thema.
Versuche immer soviel makroskopische Information zu erfassen wie es geht, erst dies zeigt dir den Weg weiter...
Toll, dass sich immer mehr Täublings-Interessenten einfinden
Grüsse
claus
Hallo Sebastian,
bitte beachten: bei Heringstäublingen habe ich generell Urlaub... bin nur Hobby-Tauben-Sezierer.
Bei R. faginea mache ich eine Ausnahme und die hatte(n) bisher immer maximal die Sporenpulverfarbe IVa,
also die dunkelste aller Viridantinae, deine aber IVb?
Wenn du schreibst: "In der Nähe zwar Eichen, aber etwas entfernt auch Buchen" hätte ich eher R. graveolens (Eichen) in Betracht gezogen.
Mir ist es selbst (ausser der Hutfarbe -grösse und der Stielbeschreibung zu R. faginea) nicht möglich, die anderen Heringstäublinge weder makroskopisch noch mikroskopisch auseinander zu halten.
Vielleicht kommt ja noch ein wirklicher Profi wie Oehrling, Karl, Steigerwaldpilzchen etc. dazu
Grüsse
claus
Hallo Luca,
schade dass kein Phenol zur Verfügung steht, damit könnte man eine violettliche Verfärbung für R. amoena am Stiel nachweisen.
R. violeipes - Violettstieliger Pfirsichtäubling und R. amoenicolor - Bunter Brätlingstäubling sollen ja negativ sein.
Östlich von Würzburg (Mischwald) hatte ich mal mit rudi R. amoena gefunden, dessen Hutfarben, das felderig rissige und auch eine leichte Bereifung (s. Bild 2 vorne) vorhanden waren und genauso ausgesehen hat.
Mit den Merkmalen lande ich am ehesten bei R. amoena, dem Samt-Täubling. Was meint ihr?
Ich schliesse mich deiner Bestimmung an und mein Arbeitsname wäre der gleiche.
Bestimmt kommen aber noch andere Kommentare dazu.
Danke für die schöne Präsentation
claus
Hallo Corinne,
man hat alle makroskopischen Merkmale erfasst und kommt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, das ist frustrierend, ich weiss und kenne das aus eigener Erfahrung wie jeder andere hier aber auch.
Hallo Corinne,
wieder mal ein Täubling, den man zur Bestimmung mikroskopieren müsste.
Oehrling hat das am Anfang schon erkannt, dass hier bei deinem Pilz der nächste Schritt die Mikroskopie sein muss, um weitere Konkurrenz bestmöglichst auszuschliessen. Deinen vermutlichen Pilznamen kannst du ja als Arbeitsname übernehmen, ob er stimmt weisst du aber erst danach.
In diesem Sinn...
claus
Hallo mik,
eine Täublingsbestimmung geht normalerweise ohne Angabe der Sporenpulverfarbe zum Geschmack überhaupt nicht.
Aber in deinem Fall machen wir mal eine Ausnahme wegen den "schön zitronengelben Lamellen" die dein Pilz zeigt.
Die sind jedenfalls typisch für den Zitronentäubling - Russula sardonia und einer der schärfsten Täublinge überhaupt und bei Kiefer.
Das wäre eigentlich mein Tip. Noch ein Tip: schau mal hier rein und gehe bis zum Punkt "Hut blau bis violett, M, scharf bis bitter" vielleicht findest du ja deine Beschreibung zum Fund. Die Hauptseite lautet "Ein Feldschlüssel für Täublinge"
hilft dir als Täublingsinteressent bestimmt weiter...
Willkommen und Grüsse
claus
Hallo Corinne,
hier ein LINK zu meiner R. cessans zum vergleichen... vielleicht hilft´s ja irgendwie
claus
Hallo Corinne,
sehr gute Präsentation, top
Ich hatte R. cessans bisher nur einmal in einer grösseren Gruppe, in den Farben ähnlich wie dein erster Pilz in weinrot bei Kiefer.
Allerdings waren die Hüte mehr matt und nicht so glänzend wie dein Pilz 2+3 was ja mehr für R. integra sprechen würde, auch die Stieloberfläche wurde bei denen an den Berührungsstellen und auch im Schnitt leicht gräulich. (Bild könnte ich liefern)
Vieleicht kannst du das ja noch makroskopisch testen, mehr kann ich nicht beitragen. Ansonsten Mikroskop...
Grüsse
claus
1) für eine zukünftige weitere Fruktifikation wurde Sorge getragen!
Als Laie kommt einem das auf den ersten Blick vor, wie wenn man einen Amurtiger schießen würde um ihn besser bestimmen zu können.
Hallo mikromeister,
danke für deine Antwort die mich schon zum Nachdenken gebracht hat. Jedoch würde ich mein Vorgehen in der noch übrig gebliebenen Natur nicht als Erschiessung ansehen, siehe mein Zitat 1)...
Mir ist auch bekannt, dass da gewisse andere "Sammler" mehr unterwegs sind, die auf deine Aussage zutreffender wären.
Trotzdem nochmals Danke
claus
Hallo Pilzfreunde,
nachdem nun Karl W dieses Jahr doch noch seine Russula amarissima wiedergefunden hat HIER, möchte ich nun meinen Fundbericht zu den Bildern oben ergänzen. Zwischenzeitlich entwickelte sich zu meiner Freude eine weitere Fundstelle nur ca. 2m entfernt mit vier weiteren Exemplaren, wovon zwei einen Hutdurchmesser von 13cm erreichten und allesamt einen stark bitteren Geschmack hatten.
Auch an der alten Stelle entwickelten sich neue Pilze, jetzt genauso gross und stark bitter.
1) meine Fundstelle (am Spazierstock)
2) oben der alte Fundplatz, unten der Neue
3) Pilze an der alten Stelle
4) Pilze an der neuen Stelle
Hier jetzt die Notizen zum vorgestellten Pilz:
R23-019 amarissima
24.08.2023 - 13:40
--------
Eingestufte Art evtl: amarissima
Anz. Exemplare: 2
Hutgrösse cm: 6 u 8
Evtl. mögl. Baumpartner: Eiche, Buche
Auffälliges Merkmal:
- samtig matt, leicht bitter
- Stielmark im Schnitt gelb-bräunlich, später auffallend gelb
Sonst. Angaben:
- Hut DM nach Besuch 1 Woche 13cm
- Geschmack jetzt stark bitter
--------
FUNDORT, bei Laubbaum, Waldrand, Grünfläche/Wiese, Gras, trocken, 480m,
BÄUME 10m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus), Hainbuche (Carpinus), Ahorn (Acer),
EXEMPLARE, jung, paarweise,
HUT GRÖSSE, 5 - 10 cm,
HUT FARBE, rosa/rot, violett/purpur, bräunlich/braun,
HUT OBERFLÄCHE, matt, samtig, rauh/körnig, felderig/rissig, rostfleckig,
HUT RAND, glatt - nicht gerieft,
PEELING, 1/3 maximal,
UNTER HUTHAUT, durchgefärbt, violettlich,
LAMELLEN, spröde, beige bis hellocker, rel eng-stehend, Y-gabelig,
SCHNEIDE, rot, violett, braun, fleckig,
STIEL OBERFLÄCHE, rötlich/rosa, violettlich/purpur, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend, runzelig/geriffelt,
STIEL ZUSTAND, dick über 2cm, hart, voll,
STIEL VERFÄRBUNG, ins gelbliche, ins cremeliche,
GERUCH, neutral, schwach, Brot/Gebäck,
--------
GESCHMACK, verzögert, leicht bitter,
SPORENPULVER, Ib, IIa,
--------
Chemie:
FeSo4, negativ / falb-ocker, nur schwach rosa,
GUAJAK (8 sec), Stiel: +++ schlagartig,
PHENOL (gepr.),
KOH (gepr.), färbt den Stiel gelblich u das Stielrot gelblich
SV Frischpilz (gepr.),
--------
5) die Fundstelle immer knapp in der Wiese, im Waldteil dahinter selbst bisher keine Funde.
6) Hut purpur-rotbraun, rauh körnig, Frass-Stellen rot bis bräunlich
7) Lamellenschneide rötlich, fast über die ganze Länge
8) Hutrand ungerieft, Stiel rötlich-violett gefärbt
9) Stiel kräftig, dick und Stielrinde bei Handhabung wässrig-ocker-bräunlich verfärbend
10) Huthaut sehr kurz max 1/3 abziehbar, darunter rötlich gefärbt
11) beim Eintrocknen verfärbt das Stielfleisch gelblich, (das Handybild ist etwas zu grell)
12) das Sporenpulver hat nach ROMAGNESI die Farbe Ib - IIa
13) Sulfovanillin: Dermatozystiden sehr schwach eingefärbt, gelbliche Erscheinung
14) Karbolfuchsin/Lactoglyzerol: Pileozystiden auch hier gelblich und zusätzlich inkrustiert
15) KF/Lacto: hyaline/ungefärbte aber inkrustierte Primordialhyphen, selten, etwa gleich breit wie die Haare
16) Kongo: DZ auch hier gelblich zu erkennen, zylindrisch schmal, so gut wie keine Septen zu erkennen
17) Kongo: DZ Breite bis um die 5 mü, Haare fast gleichbreit, zylindrisch und das Endglied stumpf
18) Kongo: roter Pfeil auch voriges Bild, zeigt auf verdickte Haarverzweigungen, oft bei Micro´s hervorgehoben
19) Wasser, die Sporen deutlich rundlich
20) Melzer: die Sporenwarzen überwiegend stumpf-keglig bis 0,5 mü, vereinzelt auch etwas höher und spitz
21) Melzer: das Sporenornament teilnetzig mit teils längeren gratigen Verbindungen
22) Melzer: aber teils auch netzig ornamentiert mit gut sichtbaren Hilar
23) das Sporenprotokoll zum Fund
Mit Ende August bzw. Anfang September war er ja pünktlich der Pilz, allerdings wäre mir ein jährliches Erscheinen lieber,
nicht wie diesmal die 6 jährige Wartezeit auf ihn.
Ich hoffe mein Beitrag hat gefallen und hilft euch beim Fund von "Russula amarissima - Bitterer Zinnober-Täubling" irgendwie den Kerl zu entlarven.
Grüsse
claus
Hallo an Alle,
danke erstmal für eure Argumente die mich schon zum weiteren Nachdenken über die ausblassende-rote Hutfarbe und den nur leicht scharfen- aber auch bitterlichen Geschmack anregten.
Der Vorschlag von Uwe ist nicht aus der Welt zu weisen, im Gegenteil, habe ich doch R. nobilis/fageticola wegen der oft dargestellten zylindrischen- und auch mehr septierten Pileozystiden ausgeschlossen. Die mikroskopische Landschaft von R. raoultii und R. nobilis gleichen sich miteinander, aber das Gesamtbild meines Fundes sprich: Hutfarbe rot, leicht scharfer Geschmack, Lamellenverfärbung bläulich beim Altern, das zusammen-addiert zeigt schon in Richtung R. maitei/nobilis/fageticola Agg. Das scheint mir ein variabler und komplizierter Komplex zu sein wo andere schon ihre Zähne ausgebissen haben.
Andersrum: warum sollte ausgerechnet bei mir auf einmal eine R. raoultii mit rotem Hut und diesmal noch mit leicht scharfen Geschmack (danke Karl) daherkommen? Nee...
Ich bedanke mich bei euch vielmals und schiebe meinen Pilz jetzt erstmal in das R. mairei/nobilis/fageticola agg.
claus
Hallo Pilzfreunde,
ein Bestimmungsproblem erzeugte mir diese rosa ausbleichende Gruppe Täublinge, gewachsen bei Eiche und Buche am Wald- Wiesenrand im Gras/Moos und rel. trockenem und sonnigen Standort.
Mit dem Sporenpulver weiss, dem leicht scharfem Geschmack und Hautfarbe rot schickt mich EINHELLINGER S.301 zu dem Emetica agg. dessen Mikro- und Makrobeschreibung mir zum Fund allerdings nicht so gefällt. Der Alternativweg zu den Citrinae mit ausgeblichen-gelblichem Hut anstelle rot, wie auf den Bildern zu sehen und damit zu R. raoultii hin täte mir besser gefallen, mit allen Makro- und Mikromerkmalen außer der fehlenden geforderten Schärfe. MARXMÜLLER zeigt auf S.252-253 auch eine rote R. raoultii (allerdings ihr zugetragen).
Ins Auge gefasst wurde auch R. rhodomelanea die auch grau-bräunlich verfärben soll, dessen Guajak-Reaktion aber Null, die Lamellen mit Anilin blau werden sollen und die Dz an den Septen eingeschnürt sind, fällt somit also auch raus. Vielleicht ist der Arbeitsname aber alles ein Irrweg von mir obwohl bis auf den Geschmack ja alles passen würde.
Hier erstmal die Funddaten dazu:
R23-025 raoultii rot
31.08.2023 - 15:15
--------
Eingestufte Art evtl: rhodomelanea
Anz. Exemplare: 8
Hutgrösse cm: 5
Evtl. mögl. Baumpartner: Eiche
Auffälliges Merkmal:
- wie Funde 2020 alle Pilze wie verwurzelt beim Entnehmen, siehe ein Stielmerkmal Wurzelreste
Sonst. Angaben:
- Geschmack sehr unangenehm und bitter, Stinktäublingsartig, sehr leicht schärflich, nächster Tag dito
- Lamellen färben bläulich violett-grau beim Altern
--------
FUNDORT, bei Laubbaum, Waldrand, Grünfläche/Wiese, Moos, Gras, trocken, 400 - 800 m,
BÄUME 10m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus),
EXEMPLARE, mittel, älter, gesellig,
HUT GRÖSSE, 3 - 5 cm,
HUT FARBE, rosa/rot, creme/weiss, ausblassend,
HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, seidig, radial aderig,
HUT MITTE, heller, ws/creme,
HUT RAND, gerieft, höckrig, lappig,
PEELING, 1/2 mehr oder weniger,
UNTER HUTHAUT, durchgefärbt, rötlich,
LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, rel eng-stehend,
STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, runzelig/geriffelt,
STIEL ZUSTAND, relativ kurz, dick über 2cm, zerbrechlich, weich, hohl, wattig, wässrig,
STIEL VERFÄRBUNG, ins bräunliche, ins grau/schwarze,
GERUCH, neutral, schwach, Brot/Gebäck,
--------
GESCHMACK, verzögert, leicht scharf-schärflich, bitter, brechreizend,
SPORENPULVER, Ia,
--------
Chemie:
FeSo4, nur schwach rosa,
GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: +++ schlagartig,
KOH (gepr.),
SV Frischpilz (gepr.), färbt hellbl/purpur,
ANILIN (gepr.),
--------
1) Fundstelle noch in der Traufe der Buche / Eiche
2) wunderbares rosa-rot, gerippter Hutrand
3) die Hutmitte ausbleichend
4) Zersetzungsprozess geht Richtung braun/grau, auch junge Exemplare hatten diesen bitterlichen-wiederwärtigen Geschmack und nur zarte Schärfe
5) mancher Stiel gut über 2cm Dm
6) Stiele äusserst schwer und unversehrt aus dem Boden zu entnehmen
7) die huthaut gut zu 1/2 abziehbar, darunter rötlich
8) Stiele über Nacht sehr geschrumpft, braun / graue Verfärbung, ein Hartnäckiger mit seinen Wurzeln dran
9) auffallend die bläulich-violett-graue Verfärbung der Lamellen, kommt hier nicht so gut raus
10) Exsikkat ohne Verfärbung gelungen
11) Sporenpulverfarbe nach Romagnesi Ia
12) Karbolfuchsin, obligatorische Untersuchung, sieht fast grieselig inkrustiert aus
13) SV, Dz zahlreich und überwiegend keulig, auch z.T. lang
14) Kongo, Dz max 1x septiert, Huthauthaare fädig, lang, stumpf auspitzend, verzweigt
15) Kongo, Dz bis zu 10 mü breit, Breite der Hh Haare um die 3,5 mü
16) Wasser, Sporen breit ellipsoid
17) Melzer, die Sporenwarzen bis zu 0,75 mü hoch
18) das Sporenornament feinlinig bis gratig teilnetzig/netzig
19) primitiver Stackversuch, sogar der Hilarfleck ist schwach amyloid
20) Messprotokoll der Sporen in Wasser,
gegenüber EINHELLINGER Maße: 7- 7,8 -8,5 (9) x 6- 6,7 -7,2 (7,5) Q = 1,16 V = 183
Wie ist eure Meinung zu einer roten R. raoultii? Auch schon gehabt? Oder eine Anomalie und deshalb nicht public? Oder doch was anderes?
Ich jedenfalls komme zu keinem anderen Ergebnis als zu R. raoultii in rot
Danke für die Aufmerksamkeit und einer Antwort
claus