Beiträge von Chorknabe

    Die Bewertung von Pilzen bezüglich der Essbarkeit braucht immer den direkten Kontakt. Geruch, Konsistenz, Farben etc lassen sich erst dann vollständig erfassen, wenn man den Pilz in der Hand hält, dazu kommt noch Erfahrung. Insofern wird Dir hier niemand zuverlässig sagen können, ob Deine Funde noch genießbar sind.


    Eines noch: neben der großen Vielfalt der essbaren Wilpilze ist doch vor allem die hervorragende Qualität von frisch gesammelten Pilzen der echte Mehrwert im Gegensatz zu Supermarktware. Das ganze wird natürlich ad absurdum geführt, wenn man altes Zeug aus dem Wald schleppt. Vielleicht ist es noch essbar, aber weit entfernt von Genuss. Insofern würde ich persönlich im Zweifel immer vom Verzehr ältere Fruchtkörper absehen.

    Guten Abend zusammen,

    heute hat mir der Phlox im Garten geholfen, meinen Pilzmangelfrust zu bekämpfen. [..]

    Bei Deinen Bildern komme ich richtig ins Schwärmen ^^ Im Juni konnte ich Abends an den wundervoll duftenden Nachkerzen einen (mutmaßlichen) Mittleren Weinschwärmer beobachten. Zunächst dachte ich an wegen der Form an ein Taubenschwänzchen; eine kleine Recherche offenbarte mir dann die wunderbare Vielfalt der Schwärmer.


    P.S.: ich brauche unbedingt mehr Phlox im Garten!

    Hallo, besten Dank für deinen Beitrag. Sind die Leisten bei krausen Kraterellen bei solch jungem Wachstum einfach noch nicht vorhanden?

    Bei den Kraterellen gibt es Arten, bei denen die Leisten teils fast ganz fehlen, leicht runzelig oder auch mal kräftiger ausgeprägt sein können. Ich kenne das bspw. vom Goldstieligen Leistling. Ob das bei der Krausen Kraterelle auch so ist, kann ich mangels eigener Funderfahrung nicht sagen, aber zumindest die Bilder bei 123 Pilze, im Winkler oder PdS lassen diese Vermutung zu.

    Die Frage ist zunächst, was Du mit "Herbsttrompeten" meinst? Ich sehe hier weder eine Totentrompete noch einen Trompetenpfifferling. Ich würde eher in Richtungen Krause Kraterelle denken.

    Die Frage ist gar nicht blöd, und obwohl ich keine Mikroskopiererin bin, weiß ich doch, daß Pilz- und Pflanzenzellen unterschiedlich aussehen sollten.

    Wenn ich - mit sehr übersichtlicher Erfahrung am scharfen Glas ausgestattet - mein gelerntes Wissen rezitieren müsste, würde ich sagen: Pilze bestehen aus Hyphen (also fädigen Strukturen), Pflanzen hingegen aus Zellen (eher kompakte Strukturen an- und übereinander gestapelter blasenartiger Strukturen mit Zellkern). Ob das für alle Teile einer Pflanze gilt, weiß ich aber nicht.

    Hallo Harald,


    ich habe von solchem Zeug wirklich gar keine Ahnung, aber rein optisch erinnern mich die Farben, Oberflächenbeschaffenheit etc. stark an eine Xylaria, bzw. Xylaria polymorpha. Aber so etwas Triviales hast Du sicher schon ausgeschlossen?

    "Die Familie behauptet......." ist schon mehr als fragwürdig, es sei denn sie sind geprüfte PSV/Pilzberater.

    So lange das Unwissen bei den Pilzen vorherrscht, die man eh nicht essen wollte, ist doch alles gut. Der durchschnittliche Pilzsammler in meiner Region kennt nur wenige Arten und hält sich von allem anderen fern und will oft auch gar nichts neues lernen. Diese brauchen daher keinen Pilzberater. Über Unbekanntes darf gerne spekuliert werden - so lange man es nicht essen will 😉

    Moin,

    die werden ja ganz schön unsanft durch die Gegend geschmissen, da wo die so auf Band fliegen mit Schwung, also so pfeffer ich meine im Wald aber nicht in den Korb.

    Davon landet dann bestimmt ein gewisser Teil in der Plastikschale mitsamt Folie drüber im Supermarkt und gammelt vor sich hin, moderne Massenproduktion, wie von so vielem.

    Meiner Erfahrung nach ist die Qualität der Champignon im Supermarkt in der Regel gut. Bei Seitlingen oder gar Pfifferlingen sieht das oft ganz anders aus.


    Wenn alle Leute, die gerne Pilze essen möchten, für die Mahlzeit vorher in die Wälder rammeln würden, wäre dort alles platt getrampelt. Insofern muss man für das Angebot von Zuchtpilzen dankbar sein.

    Hallo Joana,


    ich würde das schlicht als Fehlbildung sehen bzw. als individuelle Eigenart.


    Wenn Du Schwefelköpfe sicher erkennen kannst, kannst Du ja mal ein winziges Stück vom Grünblättrigen Schwefelkopf in den Mund nehmen und an der Zungenspitzen kauen (dann aber wieder ausspucken! ). Die brutale Bitterkeit muss man mal erlebt haben. Umso erstaunlicher, dass man im Herbst oft von Rehen? abgefressene Büschel finden kann. 😮


    Übrigens scheitern die meisten (digitalen) Kameras am Grünblättrigen Schwefelkopf, die Farben werden meist viel zu warm und wenig grün dargestellt. Insofern ist Deine Handykamera in guter Gesellschaft 😉

    Hallo Benjamin,


    C. flexipes sollte kräftig und gut wahrnehmbar nach Pelargonien (Geranien) riechen? Daher ja auch der Name Pelargoniengürtelfuß. Die Art kenne ich mit einem auffällig feinschuppigen Hut, wobei die hellen Schuppen zurdunkleren Huthaut kontrastieren.

    Hallo Joana,


    willkommen bei uns Pilzverrückten :) Meine PSV-Prüfung habe ich auch eher gemacht, um zu sehen wo ich wissenstechnisch stehe. Deine Faszination für Krankenhausdiagnostik kann ich gut nachvollziehen. Es gibt dazu übrigens gute Kurse ;) Aber Du gehst das schon gut an: Schritt für Schritt und keine Hektik.


    Viel Spaß hier im Forum ;)

    Dann brauchst du eine Software, die dir die Bilder zu einem dreidimensionalen Bild zusammensetzt.

    Etwas präziser ausgedrückt werden die scharf abgebildeten Elemente von verschieden Bildebenen zu einer einzigen Bildebene verrechnet. Also macht die Software aus 3D sozusagen 2D 🙃

    Für mich auch, aber es gibt Leute, für die ist es anisähnlich. Betonung auf ähnlich. Gerüche werden eben immer verschieden erkannt.

    Der Geruch nach Anis bzw nach Marzipan ist mykologisch betrachtet nahe beieinander, und es gibt zweifellos Arten, bei denen der Geruch irgendwie dazwischen liegt. Gerüche von Pilzen sind ja in der Regel komplex und eine Überlagerung von vielen Einzelgerüchen. Beim Riesenchampignon mag es einen Anisaspekt im Geruch geben, aber der Marzipanaspekt dominiert ganz eindeutig. So ist es in der Literatur auch überall angegeben (und das ist wichtig, wenn man seinen Fund anhand der Literatur einschätzen will). Beim Anischamignon bspw. fehlt der Marzipanaspekt im Geruch (nahezu?) völlig.


    Es gibt übrigens Menschen, die Bittere Mandeln nicht riechen können.

    Hallo



    Bei Pilzen macht man sich komischerweise solche Gedanken, aber was ist mit dem Gemüse aus Feld und Garten oder noch schlimmer, aus Ländern, wo Industrieabwässer einfach ungeklärt in die Flüsse geleitet werden? Oder Garnelen aus den verschmutzten Flüssen in China und Südostasien?

    Wenn pflanzliche, tierische oder mykologische Produkte im Handel vertrieben werden, gibt es mindestens stichpunktartige, oft auch regelmäßige Kontroller. Aber ich gebe Dir recht: wenn man sich bezüglich dieses Thema sensibilisiert, sollte man bei allen Lebensmitteln den gleichen bedacht an den Tag legen.

    Hallo,


    Schwermetalle neigen dazu, sich im Organismus anzusammeln. Von einem schwermetall-belasteten Pilz wird niemand ernstlich krank, aber über die Jahrzehnte hinweg kann sich eine relevante Schwermetall-Belastung im eigenen Körper aufaddieren, welche dann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Die vernünftige Herangehensweise sollte daher sein: so wenig Schwermetalle wie möglich zu sich nehmen.


    Wir leben in einer Überflussgesellschaft, und Nahrung ist überall und jederzeit verfügbar. Deswegen gibt es keine Notwendigkeit, selbst gesammelte Pilze essen zu müssen. Als Pilzberater weise ich die Ratsuchenden darauf hin, das bestimmte Pilzarten dafür bekannt sind, in vergleichsweise starkem Maße Schwermetalle aufzunehmen und daher entsprechend belasten sind. Diese Pilze sollte man meines Erachtens nach einfach stehen lassen und sich auf Arten mit geringerer Belastung konzentrieren. Das gilt bspw. für alle Champignon-Arten.

    Insgesamt muss den Menschen klar gemacht werden, das Wildpilze nicht per Definition gesünder sind als Zuchtpilze, sondern dass nicht zuletzt durch die moderne Industriegesellschaft Böden und Luft - und damit auch die Pilze - verunreinigt sind. Man denke bspw. an die über 40 Jahre, in denen im Osten Deutschlands der Verkehr auf den Straßen von Zweitaktmotoren (die mit verbleitem Benzin fahren!) dominiert war. Wildpilze können also auch örtlich stärker belastet sein. Zuchtpilze hingegen unterliegen dem Lebensmittelrecht und werden regelmäßig auf Schwermetalle etc. untersucht.


    Am Ende ist es eine individuelle Entscheidung, wie man das persönlich handhabt. Ich für meinen Teil belehre die Ratsuchenden nicht, sonders gebe ihnen lediglich relevante Informationen an die Hand. Was sie daraus machen, ist das ihre Sache. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.


    Ich selbst handhabe das so:
    - maßvoller Pilzgenuss

    - bekanntermaßen schwermetallbelastete Arten bleiben im Wald

    - kein Sammeln auf mutmaßlich belasteten Böden

    Hallo Andreas,


    hier im Forum lesen und schreiben viele Pilzberater mit - und alle werden Dir das gleiche schreiben: Die Einschätzung von gesammelten Pilzen mittels Bildern lehnen wir ab. Aus gutem Grund: zur Einschätzung der Pilze gehört der Geruch, die Farbe, Konsistenz etc. All das fehlt uns. Auch können sich in dem Haufen Pilze versteckt haben, die nicht essbar sind. Daher kann man übers Internet keine seriöse Einschätzung gewährleisten. Wenn Du Dir sicher sein möchtest, bleibt nur ein Weg: Du musst Dir einen örtlichen Pilzberater suchen und die Pilze persönlich vorlegen.

    Ich kann nur vermuten: bei einem echten Netz zieht sich die Netzzeichnung +- über den gesamten Stiel. Beim Pseudonetz sind die Stiele eher längsrillig und weisen nur an der Stielspitze auf am Übergang zu den Röhren eine Netzzeichnung. Nicht selten sieht das so aus, als würden die Röhrenöffnungen am Stiel entlang nach unten gezogen.