Beiträge von Chorknabe

    Ich hab heute einige Reizker in einem Waldabschnitt mit Fichten gefunden habe aber keinen mitgenommen daher kein Bild.

    Wenn diese verletzt wurden kam Weiße Milch. Selbst mit der Taschenlampe war nicht zu erkennen ob es sich um leicht Rosa Farbene Milch handelte. Daher meine Frage welcher Reizker hat weiße Milch. Der Pilz selbst war aber rötlich.

    Zunächst: auch wenn einige Pilzbücher das zusammenwürfeln: Reizker sind Milchlinge mit karotten- oder weinroter Milch. Alles andere sind andere Milchlinge, aber eben keine Reizker.


    Du hast offensichtlich Milchlinge mit weißer Milch gefunden. Es gibt in Europa knapp 100 Milchlings-Arten, von denen die meisten weiße Milch aufweisen. Neben Habitus, Farben, Hutbeschaffenheit und Größe ist auch der Geruch wichtig, der Geschmack der Milch und auch das Habitat (Bäume, Bodentyp); außerdem ist wichtig ob sich die Milch verfärbt, wenn ja wie schnell und wenn ja ob nur am Fleisch oder auch isoliert vom Fleisch bspw. auf einem Taschentuch. Du siehst also, dass es einige Informationen braucht um Milchlinge bestimmen zu können.


    Deine Beschreibung ist leider nicht ausreichend, um Dir auch nur annähernd helfen zu können. Um es mit einem Beispiel zu verdeutlichen: "ich habe neulich ein Auto gesehen. Es hatte 4 Räder und ein Lenkrad. Welches Modell könnte es gewesen sein?" ;)

    Ich denke da eher nicht an vesterholtii, der müsste einen dunkler braunen Hut haben. Es käme auch noch lilacinovelatus infrage, falls die KOH-Reaktion tatsächlich überall negativ war.

    Aber leider ist das nur Spekulation und von hier aus nicht abschließend zu beurteilen.

    LG Günter

    Hallo Günther,


    ich danke Dir für Deine Einschätzung. Dem doch auffällig lila Stiel würdest Du also nicht so große Bedeutung beimessen? FN schreibt zu C. lilacinovelatus "sometimes with a violaceous tinge at top". Meine ermittelten Sporenmaße wären auch knapp drüber über den in der FN angegebenen Maßen.


    Dazu noch eine Frage: ich messe Sporen immer aus der Cortina, immer in KOH. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man nur die großen Sporen messen soll, nicht aber die kleineren; vermutlich um unreife oder fehlgebildete Sporen aus der Messung auszuschließen. So habe ich das auch bei obigem Fund gemacht. Oder muss man jede Spore "ernst nehmen" und messen?

    Hallo,


    auch im Saalegebiet neigt sich die Schleierlingssaison dem Ende entgegen. Einige Phlegmacien konnte ich noch aus dem Wald kratzen, von denen ich hier eine vorstellen möchte:


    Gefunden auf Muschelkalk in einem Eichen-betonten Laubwald, in unmittelbarer Nähe aber auch diverse Kiefern, Espen, Birken und womöglich weitere Laubbäume. In direkter Nachbarschaft fanden sich Schwarze Korkstachelinge, Cortinarius sodagnitus, Hygrophorus discoxanthus, Hygrophorus latitabundus oder Lactarius deliciosus.


    Der einzelne Fruchtkörper ist sehr schmächtig. Hut ca 4cm, blass ocker, mit dunkleren Striemen. Huthaut wenn dann nur minimal radialfaserig eingewachsen. Die Lamellen sind gräulichbraun lila gefärbt, ich vermute dass sie bei jungend Fruchtkörpern sehr viel kräftiger lila sind. Besonders auffällig der Stiel: im oberen Bereich freudig lila gefärbt, zu Basis hin dann weiß verblassend. Die zierliche Knolle gerandet. Fleisch im gesamten Fruchtkörper wässrig weiß, in der Stielrinde aber lila. Geruch +- nichtssagend, Geschmack unauffällig. KOH an/in allen Teilen völlig negativ. Sporen 10,2 x 6,3 μm; Q=1,62; mandelförmig bis leicht zitronenförmig, grobwarzig, nur gering gratig verbunden.


    Die fotografische Dokumentation lässt leider zu wünschen übrig - nur zwei Bilder vom Fundort. Exsikkat ist aber vorhanden.


    Ich habe diverse Schlüssel genutzt und komme zumindest mit der FN bei einer Art an: Cortinarius vesterholtii (Nichtreagierender Amethyst-Klumpfuß).


    Nun die Frage an unsere Experten Mykollege_Günter und Cortinarius - kann das hinkommen? Die Art wäre um Jena noch nicht kartiert. Allerdings fällt mir nichts anderes ein.





    gebt mir etwas Zeit, dann frage ich im Dezember beim FA Tox nach besser belastbaren Quellen. Wir hatten das Thema schon, insofern wird sich an der Einschätzung vermutlich nichts ändern, aber Bettina Haberl hat aufgrund ihres beruflichen Hintergrunds (arbeitet in der Vergiftungszentrale München) mehr Literatur "parat" als ich.

    Hallo Wolfgang,


    das wäre klasse :daumen:

    Hallo Thomas,

    fang z.B. mal hier an zu lesen:

    https://www.zobodat.at/pdf/Myc…Bavarica_17_0069-0096.pdf

    und die dort zitierte Literatur.

    Danke für den Link. Das Dokument kannte ich tatsächlich schon, aber konnte mich nicht mehr daran erinnern.


    Nach einem oberflächlichen Überfliegen bzw. der Suche nach "Boletus" / "Steinpilz" lese ich aus dem Artikel von Christoph Hahn (einstmals hier im Forum als Tricholomopsis rege unterwegs) folgendes heraus:

    1) Tierversuche haben bei abnormal hohen Mengen von Steinpilzverzehr zu rhabdomyloytischen Vorgängen geführt.

    2) Ein einziger Bericht scheint die These zu stützen, dass es tatsächlich bei Steinpilzgenuss (von "roh habe ich nichts gelesen) zu Rhabdomyloyse kommen kann. Allerdings wurde zeitgleich Rotkappen verzehrt, die meines Wissens nach bei Rohgenuss (bzw. unzureichend gegart!) rhabdomylytisch wirken können. Welcher Pilz hier also was ausgelöst hat, ob die Mahlzeit(en) ausreichend erhitzt wurden und ob ein einziger Fall für einen belastbaren Beweis ausreicht, erscheint mir sehr fraglich.


    Aber bitte versteh mich nicht falsch: ich lerne unbedingt und gern dazu, nicht zuletzt weil dieses Thema für meine Praxis als PSV und als Exkursionsleiter absolut relevant ist. Nur kann ich aus dem verlinkten Dokument nichts Belastbares ersehen.


    Aber vielleicht kann man ja Christoph Hahn mal direkt kontaktieren, um die aktuelle Sachlage zu erfragen.

    Es war ein tolles Treffen! Schön Euch alle mal live kennengelernt zu haben :)

    13. Den Pappelschüppling habe ich kennengelernt.

    Ich meine dass das der Tonblassse Schüppling (Pholiota lenta) war.


    Zitat

    17. Gelernt haben wir dass es völlig wurscht ist, ob Goldfell oder Hochthronender. Hauptsache Buche, dann ist es Pholiota gummosa.

    Fast. Die Art heißt "Pholiota adiposa", was man sich angesichts des deutschen Namens "Fettiger Schüppling" gut merken kann 🙃

    Ja, manche Menschen essen Steinpilze roh. Das sieht man dann im Blutbild anhand des erhöhten CK-Wertes, der eine Muskelzersetzung anzeigt.

    Davon lässt sich ein echter Gourmet natürlich nicht schrecken.

    Hallo Wolfgang,


    hast Du belastbare Quellen für diese Aussage? Ich esse auch ab und an (einzweimal im Jahr) Steinpilz-Carpaccio, aber in der Regel nur in kleinen Mengen und zum Genuss. Bislang kann ich keinerlei Auffälligkeiten nach dem Verzehr berichten.


    In meinen Beratungen erwähne ich immer, dass es bei Rohgenuss individuelle Unverträglichkeiten geben kann bzw. weise auf maßvollen Genuss hin.

    Klarer Fall von Verletzung der Aufsichtspflicht. Seitens der Eltern versteht sich.

    Das ist ein Spielplatz, auf dem man naturgemäß seine Kinder nicht in jeder Sekunde im Auge hat. Bereits bei kleinen Mengen tödlich giftig wirkende Pflanzen und Pilze dort schulterzuckend zu belassen ist ebenso unangemessen wie aus dem Holz herausschauende Nägel oder Schaukelketten, die kurz vorm abreißen sind. Vorkommnisse sind quasi vorprogrammiert. Daher ist zumindest die Forderung nach dem Absammeln der Pilze mehr als gerechtfertigt.

    Hallo Thomas,

    das ist dann auch nur gedüngt und zwar in reiner Bioqualität ;) . Gülle auf die Felder auftragen ist auch nichts anderes aber da ist es weniger interessant.

    Ich bezog mich bei meinem Kommentar vor allem über "Dünger", der AUF den Pilzen gelandet ist 😁

    Heute habe ich am Straßenrand aber 3 so große Pilze gesehen, dass ich nicht widerstehen konnte.

    Hallo,


    es wurde eigentlich schon alles gesagt. Naja, fast ^^


    Pilze am Straßenrand finde ich immer schwierig für den Verzehr. Es gibt dort fraglos eine erhöhte Schadstoffbelastung im Boden, vor allem aber wachsen sie dort unmittelbar im "ballstischen Bereich" der Besten Freunde des Menschen. Will sagen, Hund erledigen dort eben das, was Hunde so auf einer Gassirunde so erledigen.


    Insofern würde ich persönlich vom Verzehr vonStraßenrandpilzen absehen.


    P.S.: Das langanhaltende grünliche Gilben auf dem Hut scheint mir für einen der Anisegerlinge zu sprechen.

    Optisch kommt auch mir der Panzerrasling in den Sinn. Der hätte ein auffällig knorpelige Huthaut, die mit hörbaren Knack bricht. Die Art steht auch mal einzeln statt im Büschel.

    Hallo,


    sicher reisen viele von Euch mit dem Auto an, und sicher auch einige von Osten bzw. Nordosten, und fährt deswegen über das Hermsdorfer Kreuz? Könnte mich eventuell jemand auf dem Weg mitnehmen und rückwärts wieder absetzen? Ich würde unser Familienauto gern bei der Familie lassen. Zeitlich bin ich flexibel.


    Lg.