Beiträge von Chorknabe

    Warum sollten den denn nicht viele kennen? Das kommt doch eher drauf an, ob er in einer Gegend häufig ist oder nicht. [..]

    Ich kenne niemanden, der die Art sammelt. Und in meinem 8 Jahren PSV-Tätigkeit ist er mir noch nie vorgelegt worden. Ich kenne die Art aus dem Jenaer Stadtgebiet, wo sich das sammeln von Pilzen wegen gassi-geführter Hunde eh verbietet. In den Kalkläubwäldern begegnet mir die Art eher selten, und dazu vergleichsweise früh im Jahr, wo eh kaum Pilzsammler unterwegs sind.

    Servus,

    er ist nicht nur essbar, sondern mMn sogar einer der besten Speisepilze, die man hierzulande finden kann. Kein Wunder also, dass er nimmer da war.

    Hier muss ich nochmal verwundert einhaken: "einer der besten Speisepilze"?! Ich kenne den Fransigen Wulstling als unterdurchschnittlichen Mischpilz - allerdings habe ich ihn nie selbst verkostet. Ich glaube auch nicht, dass besonderes viele Sammler diesem Pilz kennen und mitnehmen.
    Hast Du ihn mal gegessen?

    Ich stehe immer wieder staunend vor den Fotos die hier gezeigt werden. Insbesondere wenn sehr kleine Pilze abgebildet werden kann das Auge Dinge entdecken, die man sonst eben nicht sieht. Da ich selbst leidenschaftlich fotografiere (allerdings nicht Pilze) weiß ich um den Aufwand und die handwerklichen Fähigkeiten, die notwendig sind um eine ansprechendes Foto zu generieren. Wobei "ansprechend" natürlich ein schwer diskutabler und individuell empfundener Begriff ist.

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass insbesondere in der Makrofotografie der technische Aspekt bei der Erstellung eine seines Fotos extrem dominiert im Vergleich zu anderen fotografischen Bereichen. Brillanz und Schärfe wichten so viel mehr als bspw. der richtige Moment oder die Lichtstimmung. In der Konsequenz bedeutet dass, dass als ansprechend geltende Makrofotos in der Regel mit einem hohen technischen Aufwand erstellt werden müssen. Stativ, Makrolinse, Blitz, Stacking, ... Ich stehe staunend vor dem Endergebnis - aber ich habe keine Motivation diesen Aufwand selbst zu betreiben. Daher habe ich bislang auch nur ganz selten hier am Wettbewerb teilgenommen.

    Zum Abschluss noch eine persönliche Bemerkung: gestackte Bilder gelten in der Makrofotografie als state-of-the-art, und auch hier im Forum sind gefühlte alle gut bewerteten Bilder derart aufgenommen. Ich bemerkte bei mir aber eine optische Ermüdung, was dieses technische Stilmittel angeht, weil insbesondere die Bildästhetik wenig variabel ist. Ich würde mir wünschen, hier mehr Bilder zu sehen, die ohne Stacking aufgenommen worden sind.

    Ich kenn den Geruch von Kartoffelbovisten. Die FKs hier riechen pilzig. Das riecht man schon, wenn man die Kühlschranktür aufmacht.

    Im ersten Text oben steht, dass sie 1-3 cm sind. Ich habe noch mal einen FK neben einem Lineal abgelichtet und ihn aufgeschnitten.

    Ohne mich mit den trüffelartigen Pilzen sonderlich gut auszukennen, erinnern mich die nun scharfen Bilder definitiv mehr an Schleimtrüffel. Diese eigentümliche gekammerte Struktur, wie man sie auch vom Granatapfel kennt, vermag ich hier zumindest hineininterpretieren.

    Dann müsste innen aber eine feine, rundliche Kammerung mit feinen, weißlichen Trennwänden (marmoriert) zu sehen sein.

    Stimmt. Zeig uns doch mal ein Detailbild vom Schnitt, dann können wir das auch optisch beurteilen :)

    Kartoffelbovise sehen innen aus wie Pfeffer-Salz-Mischung, Schleimtrüffel erinnern eher an das Schnittbild eines Granatapfels.

    Ich denke auch an Tricholoma inocybeoides. Der Habitus, die Farben und die die seidige Hutoberfläche kommen gut hin. Die Art scheint auch gerade allerorten häufig zu sein, ich habe sie auch vor einigen Tagen im Park gesehen. Deine Bilder zeigen einen Pilz mit beginnendem Trockenschaden, insofern wundern mich ungewöhnliche Gerüche nicht.

    Die gilbenden Erdritterlinge sind meiner Erfahrung farblich durchaus variabel, von weißlichlich bis creme über bräunlich zu grau. So rein optisch sieht Dein Fund recht Risspilz-artig aus, und auch der mehlige Gerich würde passen. Ich kenne die Art aber nur unter Birke; ob die bei anderen Laubbäumen "dürfen" weiß ich aber nicht.

    Hallo Ihr Lieben,


    endlich mal ein Treffen in Thüringen :) Grundsätzlich wäre ich gern mit dabei. Aber: ich kann mach aktuell schlicht nicht derart früh terminlich festlegen; Familie (mit kleinen Kindern) geht einfach vor. Insofern würde ich meine definitive Zusage bis auf wenige Wochen vor dem Treffen aussitzen - und wenn ich es möglich machen könnte, schlicht darauf hoffen dass es den einen oder ungeplanten Ausfall gibt und doch noch ein Zimmer frei wird. Ich stell mir aber auch einfach ein Zelt in irgendeine ruhige Ecke. Wir werden sehen.

    Vielen lieben Dank schon einmal. Was ist denn ein „Zersetzer“? Fällt der Hausschwamm da auch drunter? Wir wollen dieses Haus gerne kaufen und ich versuche grade überall möglichst genau hinzusehen.

    Zersetzer sind Pilze, die sich von totem organischen Material ernähren. Dazu zählten auch der Hausschwamm. Ich kann Euch bei solchen Voraussetzungen nur raten, einen Sachverständigen zu engagieren und die Immobilie zu gemeinsam zu begehen.

    Aus Erfahrung kann ich berichten, dass bei doppelt beplankten Gipskartonwänden die Papierschichten zwischen beiden Platten schlecht abtrocknet, wenn die Platten mal sehr nass geworden sind. Die Folge ist Schimmel. Der Pilz von Dir erwähnte Pilz - welche Art es nun auch immer genau war - wird vermutlich ein Zersetzer gewesen sein, d.h. er benötigt in der Regel Holz von dem er sich ernährt. Daher auch mein Rat: Gipskarton raus und schauen was drunter los ist. Gipskarton kostet nicht die Welt, und mit leidlich Geschick kann man die Trockenbauwand auch selbst wieder neu hochziehen.

    Für Insekten nutze ich immer Erkennungsapps, bspw. "ObsIdentify; die Erkennungsrate ist selbst bei mäßig gutem Bildmaterial sehr gut. Die Bestimmung von Insekten per Bild scheint offensichtlich sehr viel einfacher zu sein als die von Pilzen. Außerdem bestimme ich Insekten nicht zum Verzehr :P

    Um zum Ursprungsthema zurückzukommen: Die Prüferproblematik merke ich in Ostwestfalen ziemlich stark; die Prüfungen sind meist leider im tiefen Süden oder Osten. Tipps sind da gerne gesehen!


    Das Ganze verunsichert mich auch etwas aus der Sorge heraus, dass es dann bei der Prüfung zu sehr um die lokal häufigen Arten geht, die ich hier höchstens aus Büchern kenne. Hat da jemand Erfahrungswerte bei Prüfungsorten ökologisch weit entfernt vom Wohnort?

    Ich empfehle sehr, vor der Prüfung ein (in der Regel 4..5 tägiges) Seminar am Prüfungsort zu besuchen. So lernt man nicht nur den Prüfer kennen, sondern auch die Pilzflora vor Ort. Die Entfernung spielt m.E. in diesem Fall eine untergeordnete Rolle, da man eh vor Ort übernachtet. Bei den Kursen in Thüringen bspw. kommen die Kursteilnehmer aus ganz Deutschland, und auch ich bin schon (von Thüringen) in den Schwarzwald angereist. Ein wenig Reisetätigkeit gehört schon zum "Geschäft" dazu.

    Soweit ich mich erinnern kann, war das "Velum" eines der Lieblingsthemen von Chistoph. Insofern gehe ich davon aus, dass er und sein Co-Autor bei diesem Thema Sorgfalt an den Tag gelegt haben.


    Das Gesamvelum muss nicht zwingend so dick und auffällig wie bei den Wulstlingen daherkommen. Es kann auch hauchdünn, schleimig, spinnengewebsartig oder pudrid ausgesprägt sein, und nicht selten derart dezent so dass man es kaum bis gar nicht wahrnimmt. Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, dass auch Egerlinge ein Velum universale haben können.


    Aber zugegeben - wissen tue ich es nicht.

    Hallo,


    zur Artbestimmung kann ich leider nichts beitragen, aber rein optisch würde ich Deinen Fund eher in die Sektion Telemonia verorten. Wenn Schnee/Frost drauf waren, dürften die Farben allerdings nicht mehr allzu zuverlässig typisch ausgeprägt sein.

    Über die Anschaffung eines Mikroskops habe ich in letzter Zeit mehrfach nachgedacht. Wenn man was gutes haben möchte, mit dem man auch vernünftige Aufnahmen machen kann, wenn man das Zubehör und die Kurse dazu rechnet, ist ein vierstelliger Betrag fällig.

    Hallo Frank,


    Hier im Forum werden häufiger grundsolide Mikroskope für kleines Geld angeboten. Wenn sich mal wieder eine Gelegenheit bietet dann schlage doch zu ;)

    [..] Für Cortinarien ist das beste Bestimmungswerk immer noch die FN. Ansonsten ist noch das Kibby-Werk sehr gut und die neu erschienene Flora Agaricacina Neerlandica Band 8 sowieso. Ohne die Werke ist die Bestimmung der Cortinarien nur eingeschränkt möglich.

    Du hast noch den Soop vergessen, auch wenn dort viele Arten fehlen. Und das neu erschienene Buch "Ädelspindlingar" ( von dem ich allerdings nicht weiß ob Schlüssel enthalten sind). Flora Agaricacina Neerlandica und Ädelspindlingar habe ich beide bestellt und bin schon sehr gespannt. Nicht zuletzt die Begeisterung von Günter bezüglich der FAN hat mich sehr neugierig gemacht :)


    P.S.: Ein schöner Fund der bei uns um Jena kartiert ist, den ich selbst aber noch nie finden durfte. Zudem kann man hier mal eindrücklich erkennen, wie bei den Fulvi eine positive KOH-Reaktion aussieht (ich finde meist nur Arten mit einem nichtssagenden braun bzw olivgrün) und überlege jedesmal ob das jetzt KOH positiv oder eben nicht ist.

    C.amoenolens ist eine südeuropäische Art, die sich langsam aber stetig nach Nordeuropa ausbreitet. Daher hat die Schweiz den Fuchsigen Röteltrichterling von der Speisepilzliste gestrichen.


    C.amoenolens beinhaltet wie die namensgebende (nur in Asien vorkommende) Art C.acromelalga Acromelsäure und andere bislang unbekannte Giftstoffe, die das Acromelalga-Syndrom auslösen. Das ist eine der fiesesten Pilzvergiftungen überhaupt, die zu Durchblutungsstörungen in den äußeren Extremitäten führt. Das ganze geht mit Wochen- bis Monatelangen extremen Schmerzen einher, die man mit den üblichen Schmerzmitteln nicht in den Griff bekommt. Nicht wenige Betroffene haben deswegen den Freitod gewählt, weil sie die Schmerzen nicht mehr ertragen haben.


    Angesichts der Tücke dieser Vergiftung ist eine scheinbar übertriebene Vorsicht daher mehr als angebracht.

    Ich nehme für den Sporenabwurf schlicht einen weißen kleinen Teller. Damit kann man in der Regel die Farbe ausreichend gut bewerten. Bei Täublingen mag das anders sein (bei denen muss man ja die Spp-Farbe zwischen reinweiß und ocker in zig verschiedenen Abstufungen einordnen), aber Täublinge bearbeite ich selten bis nie.