Beiträge von Chorknabe

    Erdritterlinge werden auf 123Pilze als "giftig" oder "tödlich giftig" bezeichnet (mit Kleingedrucktem dazu). Die Finder kurz über die Kontroverse aufzuklären, könnte daher nützlich sein, damit niemand einen Schrecken kriegt, wenn er nach der Mahlzeit ins Internet schaut.

    Das erwähne ich bei meinen Exkursionen in der Tat, und würde es auch bei der Beratung tun. Es gehört meines Erachtens nach zur einer Beratung dazu, die Leute so aufzuklären dass sie später zu Hause bei der Eigenrecherche im Netz nicht auf vorhersehbare Unstimmigkeiten stoßen. Selbiges bspw. auch bei Netzstieliger Hexenröhrling + Alkoholgenuss.

    Hallo,


    die Bilder vom Sporenabdruck (toll dass Du einen erstellt hast! ) sind leider farbverfälscht, trotzdem vermeine ich ein tabakbraun zu erkennen. Damit wären wir bei den Fälblingen. Das ist eine artenreiche und schwierige Gattung, in der alle Arten +- milchkaffee-farben ("falb") daher kommen. Viele Arten riechen nach Rettich, einige nach Schokopulver, und einer nach Marzipan. Wenn man letzteren erwischt hat, dann ist die Bestimmung sehr einfach, darüber hinaus wird es aber sehr schwierig dem Fund einen Namen verpassen. Ohne Mikroskop geht da kaum etwas.

    Ich halte es ganz einfach: was ich zweifelsfrei bestimmen kann und auf der Positivliste der DGfM steht, gebe ich frei, alles andere nicht. Dann gibt es keine Diskussionen und ich bin rechtlich auf der sicheren Seite.


    Mit Erditterlingen ist noch nie jemand zu mir in die Beratung gekommen, und wenn dann würde ich die Pilze ohne mit der Wimper zu zucken freigeben. Allerdings dazu erklären, dass es definitiv leckerere Sachen im Wald gibt. Aber erfahrungsgemäß kann man den meisten Leuten eh nichts ausreden.

    Hast du das Basal- Mycel , d.h. die weissen Stellen unter der Knolle, mal mit KOH getestet ?

    Hallo Uwe,


    ich habe gerade getestet: definitiv keine rötliche Reaktion sondern ein schlichtes braun. Also kommt man nun nicht mehr wirklich weiter?


    Ein Exikkat ist nun in Arbeit.

    Ich denke auch dass man die KOH-Reaktion als positiv bewerten muss.

    Nein, das ist sie nicht. KOH-positiv wäre tintenrot oder magentarot. Braun ist negativ.

    FG

    Oehrling

    Ok. Ich interpretiere die KOH-Reaktion eher rot. Aber ich gebe zu, es ist so ein Zwischending, da braucht es wohl schlicht Erfahrung (die ich nicht habe) um diese Färbung zu interpretieren.

    Danke für Eure Meinungen. Ich denke auch dass man die KOH-Reaktion als positiv bewerten muss. Daher meine Ratlosigkeit.

    Hallo

    Also aus meiner bescheidenen Sicht, sieht das vielmehr nach einem Cortinarius anserinus aus.

    C. anserinus muss man im Kalkbuchenwald natürlich immer auf dem Schirm haben, daher prüfe ich bei solchen Funde grundsätzlich auf einer bittere Huthaut. Mein Fund war definitiv völlig mild. Anserinus finde ich zudem mit weniger lebhaft lila Lamellen, die sehr schnell Richtung graubraun entfärben, außerdem mit einer eher ocker Hutfarbe mit grünlichen Touch. Beides kann ich bei meinem Fund nicht beobachten.

    Hallo,


    ich habe eine Phlegmatie gefunden und zur Diskussion stellen.


    Fundort einen Buchendominierter Laubwald mit Eichen, Ahron und einigen eingestreuten Kiefern.


    Die der Fund einen hellgelblichen Hut, jung auffällig farbenfroh lila gefärbte Lamellen. Stiel mit abgesetzter Knolle, deren weitere Eigenschaften kaum bewertbar sind weil zu alt bzw. abgefressen. Geschmack der Huthaut nicht bitter. KOH reagiert auf dem Hut relativ träge innerhalb einiger Minuten zu einem doch recht lebhaften erdbeer-rosa; im Knollenfleisch kann man wegen der heftigen Fraßspuren eine rosaliche Reaktion nur erahnen. Sporen siehe Bild, Maße 9,0..9,2..10 x 5,0..5,3..6,0; Q = 1,72.


    Mit Schlüsseln komme ich zu C. chalochrous. Verglichen mit alten Funden kommt das gesamte Farbspiel gut hin, auch die Sporengröße passt. Was mich etwas irritiert, ist die KOH-Reaktion auf dem Hut, die allenfalls bräunlich (also +- negativ) ausfallen sollte. Kann ich meinen Fund dennoch als C. chalochrous abheften?









    Hallo Krissi,


    Du hast schon gemerkt, dass Du hier offensichtlich etwas losgetreten hast. Die teils harschen Reaktionen lassen sich aber erklären: hier lesen und schreiben zahlreiche Pilzberater mit. Und deren tägliches Brot ist leider auch die Unvernunft der Leute. Pilzberater beraten nicht nur zu Pilzen, sondern werden auch von den Krankenhäusern kontaktiert, wenn es eine unklare Pilzvergiftung gibt (und eigentlich ist letztere immer unklar). Geschichten wie "Der sah lecker aus, also hab ich ihn gegessen" oder "meine Nachbarin hat gesagt, die sind gut" kennen hier nicht wenige. Daher reagieren wir hier etwas dünnhäutig auf solche Geschichten wie Deine.


    Aber bitte verstehe, dass es uns nicht darum geht zu belehren oder recht zu haben, sondern um Schaden an Leib und Leben abzuwenden. Denn leider sterben nach wie vor jedes Jahr Menschen in Deutschland an Pilzvergiftung, und die vielen teils schweren krankenhauspflichtigen Vergiftungen gehen sicher in die Hunderte.

    Daher meiner/unsere Bitte für die Zukunft: erst sicher sein, was für ein Pilz Du da hast (wirklich sicher, nicht "ziemlich sicher"!) und erst dann essen.

    Ansonsten willkommen im Forum der Pilzbekloppten. ^^ Wenn Du Dich für Pilze interessierst, bist Du hier goldrichtig. Der Umgang miteinander und der Ton ist nett und höflich, und wir sind alles umgänglich Typ*innen.

    Danke dir für die prompte Anwort. Den roten Hintergrund hatte ich gewählt, nachdem ich bemerkt hatte, dass man helle Pilze besser vor hellem Hintergund fotografiert und dunkle Pilze besser vor dunklem Hintergrun, weil ansonsten der Fruchtkörper über- bzw. unterbelichtet wird.

    Hallo Frank,


    derart krass farbige Hintergründe ist aus mehrfacher Hinsicht ungünstig:

    1. Der automatische Farbabgleich der Kamera versucht die Farbigkeit des Hintergrunds zu korrigieren. Das führt zu Falschfarben.
    2. Das Streulicht, welches von der roten Decke auf den Pilz trifft, ist logischerweise rot. Auch das führt zu falschen Farben.
    3. Dem menschliche Auge fällt es bei dem lebhaft farbigen Hintergrund schwer, die Farben zu interpretieren, und wirft die Farbkorrektur im Gehirn an.

    Fazit: ein neutraler Hintergrund ist sinnvoll. ;)

    Der Milchling ist am Hutrand auffallend flaumig. Da kommt sofort L. pubesens in den Sinn. Möglich wäre auch ein extrem ausgeblaster L. torminosus. Letzterer hat mich schon häufiger gefoppt, wenn ich auf der Suche nach Edelreizkern war, weil er von etwas weiter weg und von oben recht ähnlich aussehen kann.

    Hallo Karl,


    was für ein Fest! Neidvoll blicke ich rüber zu Eifel, hoffe aber insgeheim dass in den Laubwäldern auf Muschelkalk um Jena auch bald schleierlich zugehen wird.


    Beim unbekannten Schleierling dachte ich wegen des großen in Stücke gerissenen Velums ebenfalls an C. luhmannii. Die Farben scheinen mir aber nicht so recht zu passen. Allerdings gibt es ja nicht sooo viele Phlegmatien mit derart viel Velum auf dem Hut?

    3: halte ich für richtig bestimmt. Der Geruch (den man übrigens nur schwer von den Händen bekommt) ist in der Tat schwer zu beschreiben, und wird in der Literatur immer mit "nach der Raupe des Weidenbohrers" beschrieben. Wenn Du also mal eine solche Raupe findest - unbedingt daran riechen 🙂


    4: erinnert mich irgendwie an eine Malocybe. War den am Stiel ein Cortinarest zu sehen, dass Du eine Telamonie annimmst?


    4: C. anserinus könnte hinkommen. Bei meinen Funden sehe ich immer eine sehr reichliche Cortina mit viel darin verfangenem Sporenpulver; das kann man auch auf Deinen Bildern sehen. Die Huthaut ist übrigens bitter, damit kann man die Art gut von ähnlich aussehenden Phlegmatien abgrenzen.

    Danke Björn. Das ist der zweite Grund, der mir das Mikroskopieren verleidet. Mangelnde Erfahrung mit den Strukturen. Wenn mir gelingt, ein einigermaßen gescheites Präparat zu machen, fällt es mir schwer, zu beurteilen, was ich sehe. Jedenfalls habe ich den Pilz getrocknet und werde ihn aufheben, für alle Fälle und zum Üben für lange Winterabende.

    Dafür kann ich Dir das Buch "Pilzmikroskopie" von Erb/Matheis empfehlen. Ab und an findet man es gebraucht für einen kleinen Preis.

    Zum Trocknen geht der noch! Oder was wolltest Du jetzt genau wissen?

    Nein ernsthaft: das ist keine Pilzbestimmung sondern Leichenschändung. Lass solches Zeug besser im Wald, denn die Bestimmung ist eher Raterei. Vielleicht kommt man mit viel Erfahrung auf einen Namen - aber wozu?

    Mal was eigenes:


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    Aufgenommen im Jahr 2020 mitten in der Pandemie, als sich herausstellte, dass nicht Bungee Jumping sondern vielmehr das Chorsingen eine Hochriskio-Sportart ist. Die Aufnahme entstand unter verschärften Corona-Regularien; so durften nur wenige Menschen gleichzeitig in einem (großen Raum) sein, dazu mit Mindestabstand. Also wurde jede Stimmgruppe einzeln aufgenommen und digital zusammengeschnitten. Und dennoch waren wir froh, überhaupt Musik machen zu können.


    Das Stück "Qui habitat" von Josquin Desprez ist übrigens ein sogenannter Mehrfachkanon, bei dem jeweils Sopran, Alt, Tenor und Bass jeweils in eine eigene Stimme im Kanon singen. Am Ende klingen so 24 Stimmen gleichzeitig. Das das Stück ca 500 Jahre alt ist, finde ich sehr beeindruckend.

    Ich habe hier ein paar Bilder gepostet von Pilzen, die wir definitiv nicht zubereiten wollten wie zB. möglicherweise ein Kahler Krempling. Es war einfach interessant zu erfahren, was das für ein Pilz sein könnte.

    Danke für Deinen Hinweis, das beruhigt uns etwas 😉


    Für die nächste Anfrage von "Bestimmlingen", die ihr nicht essen wollt, noch zwei Hinweise: jeden Pilz nummerieren, dann fällt die Antwort leichter. Eine kurze Beschreibung ist auch nicht verkehrt (Bäume in unmittelbarer Umgebung, Geruch, andere Auffälligkeiten).


    Viel Freude noch hier im Forum 🙂

    Hallo,


    in einem anderen Thread schrieb ich bereits: Pilze nur anhand von Bildern für den Verzehr freizugeben, ist nicht seriös.


    Nicht desto trotz erst einmal ein Lob dafür, dass ihr Euch auf ganz wenige und gut kenntliche Anfängerpilze beschränkt habt. So macht ihr Euch den Einstieg in die Pilzwelt leicht. Leider sieht man das bei Anfängern oft ganz anders.


    In Deinem Korb sehe ich Steinilze und Raustielröhrlinge. Zum Zustand (frisch/angegammelt) kann ich aber nichts sagen.


    Schau dir mal die mutmaßlichen Steinpilze näher an: ganz oben am Stiel (die "Stielspitze") kannst Du eine weiße netzartige Zeichnung erkennen. Das ist ein gutes in unverwechselbares Merkmal vom Steinpilz. Den Geruch kann man sich ebenfalls einprägen: er ist einmalig und unverwechselbar. Wenn man ihn einige Male in der Nase hatte, erkennt man ihn immer wieder.

    Ein Täubling. Viel mehr kann man nicht dazu sagen. Täublingsbestimmung ist schnell sehr kompliziert. Es brauch Begleitbäume, Geruch, Geschmack, chemische Reaktionen, die exakte Sporenpulverfarbe etc. Ohne diese Informationen artet es in reine Raterei aus.