Grüne Knollis auf Spielplätzen in Münster

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 1.497 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Radelfungus.

  • Ihr Lieben,

    bei uns in Münster wurden Spielplätze gesperrt, weil wohl der grüne Knollenblätterpilz vielfach im Sand gefunden wurde. Ich war selbst nicht vor Ort. Es wurden allerlei Maßnahmen ergriffen.

    Ich kann einerseits nachvollziehen, dass die Stadt durchgreift, nachdem ein Kind sich wohl einen dieser Pilze in den Mund gesteckt hatte. Safety First …

    Ich selbst habe regelmäßig amanita phalloides an Spielplätzen gefunden. Offensichtlich Exemplare habe ich auch abgeerntet und entsorgt.

    Wie haltet ihr das in ähnlichen Situationen?

    Was haltet ihr von den Maßnahmen? Abfräsen, Absperren, Sand Austauschen …

    Bringt das Was? Unter dem Sand müssten die Wurzeln des Mykorrhiza-Partners ja für die Knollis gut erreichbar sein. Überhaupt sind mir grüne Knollis direkt im Sand nicht begegnet bisher … euch?

    LG, Nils


    Giftige Pilze auf Münsteraner Spielplätzen gefunden - Sie müssen jetzt geschlossen werden.
    In Münster-Handorf sind mehrere Spielplätze gesperrt. Dort wurden Knollenblätterpilze entdeckt.
    www1.wdr.de

  • Hallo Nils,

    solange da die Partnerbäume sind wird es wohl wieder neue Fruchtkörper geben können. Das Bild in dem Artikel ist eindeutig der Gelbe Knollenblatterpilz, wird sicher kein Standortbild sein.

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Um Himmels Willen - wer hat die Stadt Münster denn da beraten?


    Dass die Fruchtkörper abgesammelt werden, kann ich ja noch nachvollziehen. Von mir aus auch eine temporäre Sperre (auch wenn es bei uns in der Gegend beispielsweise erstaunlich viele Kindergärten und Spielplätze gibt, die Eiben(hecken) haben, vornehmlich ältere - ich denke, bei neu angelegten Kindergärten/Spielplätzen wird das vermieden).


    Sand fräsen - schon mal fragwürdig, aber vielleicht werden tatsächlich ein paar Knolli-Babys geschreddert und damit am Schlüpfen gehindert. In Kombination mit dem Sperren scheint mir das trotzdem sinnlos. Aber Sand austauschen? Wer hat sich denn das ausgedacht? :gomg:


    Könnten sie nicht jemanden mit Ahnung fragen?


    Bei dieser Inkompetenz ist natürlich auch fraglich, um was für einen Pilz es sich tatsächlich gehandelt hat. Aber in den Medien werden ja regelmäßig falsche Fotos verwendet, selbst dann, wenn über eine tatsächliche Vergiftung mit dem Grünen Knolli berichtet wird.


    Beste Grüße

    Sabine

    100 Startguthaben minus APR-Gebühr 2024 = 90 + 3 (drittschnellstes Jokerverballern 2024) = 93 + 10 (dritter Platz APR) = 103

  • Ja in der Tat, aber Ahnung, besser wäre vielleicht jemand mit Kenntnissen zu konsultieren.

  • Pressemäßig ist noch Sommerzeit. Da ist man über jede Meldung dankbar und versucht, eine kleine Sensation daraus zu generieren.

    Keine Ahnung, was die da tatsächlich auf den Spielplätzen für Pilze gefunden haben (wollen). Das werden wir wohl nie erfahren.


    Gruß

    Peter

  • Hi Nils,


    ganz einfach auf die Kinder aufpassen, wäre am besten.

    Und ein klares "NEIN, wenn sie die Pilze anfassen wollen.

    Aber Erziehung ist ja aus der Mode gekommen: "Das arme Kind!"


    Also stehen lassen, beobachten und Kinder erziehen!


    LG Stefan

  • ganz einfach auf die Kinder aufpassen, wäre am besten.

    Und ein klares "NEIN, wenn sie die Pilze anfassen wollen.

    Aber Erziehung ist ja aus der Mode gekommen: "Das arme Kind!"


    Also stehen lassen, beobachten und Kinder erziehen!

    Hallo Stefan, ich verstehe Deine Beweggründe für Deinen Beitrag, kann Dir als Vater von zwei kleinen, sehr aufgeweckten Kindern sagen, dass das einfach nicht so funktioniert wie Du Dir das vorstellst. Wie soll eine Kitaerzieherin alle Kinder auf einem nicht selten ausgedehnten Gartengrundstück permanent im Blick haben?!


    Ich trichtere meinen Kindern seit Jahren ein: erst Papa fragen und dann Pilz pflücken. Die Kleine (3) hat trotzdem häufiger einen Pilz in der Hand. Und wie soll das bei Zwei- oder gar Einjährigen Kindern funktionieren?


    Man kann sein Kind nicht ständig im Auge behalten, aber man kann die folgenreichsten Gefahrenquellen beseitigen; keine scharfen Messer herum liegen lassen, Kreissäge und Radenmäher ausstecken, Putzmittel wegschließen. Und natürlich würde ich sämtliche Fruchtkörper von potentiell tödlich giftigen Pilzen dort absammeln, wo meine Kinder unbeaufsichtigt spielen. Die krassesten Giftpflanzen haben wir auch aus dem Garten geworfen.


    Das hat nichts mit verhätscheln zu tun sondern sind völlig normale Vorsichtsmaßnahmen.

  • Hallo Stefan,


    das Eltern-Bashing in diesem Zusammenhang scheint mir deplatziert.


    Beste Grüße

    Sabine

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  • Guten Morgen

    Also mein Sohnemann ist Erzieher in einer Kita. Er weiß grundsätzlich Bescheid und spricht auch mit den Kindern, wenn sie auf dem Gelände etwas finden oder beim Spaziergang. Er schickt mir oft Fotos wenn er unsicher ist, ob es sich um einen "gefährlichen" Pilz handelt oder einfach nur um interessante Entdeckungen.


    Grüße Frank

  • Unsere hiesigen Kitas besuchen regelmäßig auch öffentliche Spielplätze, unternehmen Spaziergänge, Ausflüge und so weiter. Trotz eigenem Spielplatz auf dem Kita Gelände. Auch Tagesmütter besuchen häufig die öffentlichen Spielplätze.


    Abgesehen davon wäre es auch für mich selbstverständlich, stark giftige Pilze von Orten zu entfernen, wo Kleinkinder frei herumlaufen.

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Abgesehen davon wäre es auch für mich selbstverständlich, stark giftige Pilze von Orten zu entfernen, wo Kleinkinder frei herumlaufen.

    Das kann man ja machen.


    Einen öffentlichen Spielplatz aber gleich generell für alle Kinder (bis 12 Jahre bedeutet das dann) zu sperren betrachte ich als unverhältnismäßig.


    Dann sollen sich die Kita-Gruppen mit den ganz Kleinen eben anderswo aufhalten, denn sonst wären alle Kinder gestraft, und zwar gerade die, die schon gelernt haben, dass man nicht alles aufisst, was man in die Hände bekommen kann.

  • Guten Morgen,


    ich halte rein gar nichts von solchen Maßnahmen. Und ich bin jedes Mal erschrocken, wenn aufgeregte Eltern alles Giftige verbannen und am liebsten sogar in der Natur verbieten möchten. Absammeln kann man auf Spielplätzen ja noch machen, in Privatgärten können die Leute von mir aus auch alle Giftpflanzen verbannen, aber ich halte das für unsinnig. Denn es gibt jede Menge giftige Pflanzen und dennoch gibt es nur wenige Vergiftungsfälle. Und in diesen Fällen ist eher eine Verletzung der Aufsichtspflicht ursächlich.


    Ob Eibe, Rittersporn, Goldregen, Riesenbärenklau, Maiglöckchen oder was auch immer, man kann das nicht alles ausrotten, nur damit überbesorgte Eltern ihre Kleinkinder beruhigt unbeaufsichtigt spielen lassen können. Und bei Pilzen gilt das erst recht. Absammeln muss reichen.


    Wesentlich sinnvoller als solche Maßnahmen wären verpflichtende Kurse für Eltern, womit man auch solchen Auswüchsen wie Elterntaxis entgegenwirken kann, die bekanntlich eine weit größere Gefahr für die Kinder sind, als der paar hundert Meter lange Schulweg. So ein Unsinn schadet außerdem der Entwicklung der Kinder.


    Beste Grüße

  • Die Kita-Empfehlung ist eben für Kita-Gelände empfohlen, kann auch auf heimische Gärten übertragen werden.

    90 % der Notrufe bekomme ich aus diesen Bereichen, betrifft dann in der Regel Kinder von 1-3 Jahren.

  • Ob Eibe, Rittersporn, Goldregen, Riesenbärenklau, Maiglöckchen oder was auch immer, man kann das nicht alles ausrotten, nur damit überbesorgte Eltern ihre Kleinkinder beruhigt unbeaufsichtigt spielen lassen können. Und bei Pilzen gilt das erst recht. Absammeln muss reichen.

    Goldregen, Eisenhut oder Tollkirschen gehören nicht an einen Spielplatz. Punkt. Das ist eine vernünftige Vermeidung von Gefahren, so wie es dazu gehört einen Zaun um den Spielplatz zu bauen damit die Kinder nicht überall auf die Straße rennen können. Mit dem gleichen Argument könnte man auch die Ballnetze weglassen, denn der Autofahrer muss ja damit rechnen, dass jederzeit ein Ball auf die Windschutzscheibe krachen kann, wenn er an einem Spielplatz vorbei fährt.

    Kleine Kinder (1..3 Jahre) reißen nun mal Blätter ab und stecken sie sich auch in den Mund. Deswegen lasse ich mir von niemandem einreden, "überbesorgt" zu sein, wenn wir die Engelstrompete, Oleander und Digitalis vorerst aus dem (eigenen!) Garten geworfen haben.

  • Mit Pilzen ist das doch eine ganz andere Gefahrenlage...Die Giftpflanzen die da stehen im eigenen Garten sind ja immer präsent und Kinder hält man davon fern.

    Also Mutter/Vater sitzt im Gartenstuhl und beobachten ihr krabbelndes Kind in der Wiese. Und ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt Eltern die zum ersten mal einen Pilz in ihrem Garten sehen.

    Und das Kind hält ihn plötzlich in der Hand..."aber da war doch gestern noch keiner"...ja. Ein Tintling vielleicht, aber das wissen die Eltern ja nicht und es fehlt ein Stück vom Hut, also ganz normale und richtige Reaktion - Giftnotruf -.

  • Goldregen, Eisenhut oder Tollkirschen gehören nicht an einen Spielplatz. Punkt. Das ist eine vernünftige Vermeidung von Gefahren,

    Im Privatgarten oder auf Spielplätzen kann man das meinetwegen machen. Aber nicht in der Natur. Solche Forderungen gab und gibt es aber. Siehe auch https://www.nabu.de/umwelt-und…ben/gesundheit/03346.html


    Aus dem Artikel:

    Zitat

    Mit etwa drei bis zehn Prozent der jährlich 100.000 Vergiftungsunfälle bei Kindern sind Giftpflanzen eine häufige Notfallsituation. Dennoch wird es relativ selten wirklich ernst, da meist die aufgenommene Giftmenge zu gering ist, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen und die erwähnten Schutzmechanismen schlimmeres verhüten. Übrigens stehen Vergiftungen durch Pflanzen erst an dritter Stelle - nach Haushaltschemikalien (Reiniger, Spülmittel, Alkohol, Säuren, Nikotin) und Arzneimitteln (besonders flüssige).

    Mit etwa drei bis zehn Prozent der jährlich 100.000 Vergiftungsunfälle bei Kindern sind Giftpflanzen eine häufige Notfallsituation. Dennoch wird es relativ selten wirklich ernst, da meist die aufgenommene Giftmenge zu gering ist, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen und die erwähnten Schutzmechanismen schlimmeres verhüten. Übrigens stehen Vergiftungen durch Pflanzen erst an dritter Stelle - nach Haushaltschemikalien (Reiniger, Spülmittel, Alkohol, Säuren, Nikotin) und Arzneimitteln (besonders flüssige).


    Dass Giftpflanzenunfälle verhindert werden müssen, ist unstrittig. Kontrovers sind aber die Meinungen, wie das geschehen soll. Für die völlige Verbannung giftstoffhaltiger Pflanzen sprach sich zum Beispiel unlängst eine "Aktion Kinderbaum" aus. In einer pressewirksam verbreiteten Liste von Pflanzen, die wegen der "tödlichen Gefahr für Kinder" in Gärten und Anlagen "niemals gepflanzt oder geduldet werden" sollten, finden sich unter anderem Efeu, Liguster, Pfaffenhütchen, Schneeball, Maiglöckchen und Seidelbast. Doch wie giftig darf ein Gewächs sein, damit es noch wachsen darf? Wäre dann selbst die Kartoffel auszurotten, da ihre oberirdischen Teile gifthaltig sind? Wo sind absolut "kinderfreie" Plätze, an denen Giftpflanzen noch wachsen dürfen?

    Zitat

    Der sinnvollste Weg lässt sich mit dem Motto "Mit Giftpflanzen leben lernen" beschreiben.

    Zitat

    Giftexperten haben herausgefunden, dass nur wenige Pflanzenarten Kindern wirklich gefährlich werden können: Goldregen, Pfaffenhütchen, Stechpalme und Seidelbast. Ihre auffälligen Früchte scheinen besonders zum Naschen zu verleiten und sie können auch in kleineren Mengen Vergiftungen hervorrufen. Daher beschränkt sich die Liste von Pflanzen, auf die an Spielplätzen, Schulen, Kindergärten und anderen Plätzen, wo Kinder unbeaufsichtigt spielen absolut verzichtet werden sollte auf die "Gefährlichen Vier". Ihnen folgen in der Statistik Zwergmispel (Cotoneaster), Vogelbeere, Lorbeerkirsche und Heckenkirsche, die aber als "schwach giftig" beurteilt werden.



    Kleine Kinder (1..3 Jahre) reißen nun mal Blätter ab und stecken sie sich auch in den Mund. Deswegen lasse ich mir von niemandem einreden, "überbesorgt" zu sein, wenn wir die Engelstrompete, Oleander und Digitalis vorerst aus dem (eigenen!) Garten geworfen haben.

    Wie schon gesagt, im eigenen Garten kann jeder machen, was er möchte.


    Aber Kleinkinder müssen ständig beaufsichtigt werden:

    Zitat

    Kleinkinder bedürften grundsätzlich ständiger Aufsicht, weil sie aufgrund ihres Entwicklungsstadiums Gefahren in ihrer Umgebung nicht erkennen und beherrschen können. Auch objektiv ungefährliche Situationen könnten für Kleinkinder Gefahren bergen.

    Quelle: https://www.anwalt.de/rechtsti…ht-der-eltern-225863.html


    Zurück zu den Pilzen auf dem Spielplatz: Da muss Absammeln reichen. Das Erziehungspersonal kann das Spielplatzgelände ja vorher kontrollieren und Pilze absammeln. Von mir aus kann die Stadt gerne auch Fachleute beauftragen, wenn sie unbedingt Steuergelder verschwenden will. Aber den Boden austauschen oder gar die Bäume beseitigen? Das geht imho zu weit.

  • Hallo zusammen,


    mir ist ehrlichgesagt immer noch total unklar, wie es hier von einem Zeitungsartikel, der thematisiert, dass die Stadt im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht sicherstellen möchte, dass sich auf den von ihr betriebenen Spielplätzen kein Kind an Giftpilzen vergiftet (dass die Maßnahmen dafür zumindest teilweise ungeeignet sind, sei mal dahingestellt) in eine Richtung entgleisen konnte, wo Eltern unterstellt wird, alles dafür tun zu wollen, dass sie bloß nicht auf ihre Kinder aufpassen müssen, dass sie den Kindern nicht beibrächten, nicht alles in den Mund zu stecken, und sowieso immer nur mit dem Auto die Kinder spazieren fahren.


    In dem Zeitungsartikel wurden überhaupt keine Eltern erwähnt.


    Ich habe ja regelmäßig Vergiftungs-Verdachtsfälle von kleinen Kindern, meistens mit Pilzen aus dem Garten, und noch nicht ein Elternteil hat gefragt, wie man denn die Pilze im Garten dauerhaft loswerden könne (wobei die Mutter, die einen amanitinhaltingen Schirmling in ihrer Zimmerpalme hatte, diese tatsächlich komplett entsorgt hat).


    Die einzigen beiden Personen, der mich je um Rat gefragt haben, wie man Pilze loswerden kann, waren (unahbhängig voneinander) ein Mann und eine Frau, jeweils zwischen 55 und 60, die ein großes Pilzvorkommen auf ihrem Rasen unästhetisch fanden. Aber deshalb fange ich doch nicht an, Boomer-Bashing zu betreiben, indem ich unterstelle, dass die ja alle ihre Rasenflächen mit Roundup sauberhalten.


    Ein bisschen mehr Leben und Lebenlassen fände ich fein.


    Beste Grüße

    Sabine

    100 Startguthaben minus APR-Gebühr 2024 = 90 + 3 (drittschnellstes Jokerverballern 2024) = 93 + 10 (dritter Platz APR) = 103

  • mir ist ehrlichgesagt immer noch total unklar, wie es hier von einem Zeitungsartikel, der thematisiert, dass die Stadt im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht sicherstellen möchte, dass sich auf den von ihr betriebenen Spielplätzen kein Kind an Giftpilzen vergiftet (dass die Maßnahmen dafür zumindest teilweise ungeeignet sind, sei mal dahingestellt) in eine Richtung entgleisen konnte, wo Eltern unterstellt wird, alles dafür tun zu wollen, dass sie bloß nicht auf ihre Kinder aufpassen müssen, dass sie den Kindern nicht beibrächten, nicht alles in den Mund zu stecken, und sowieso immer nur mit dem Auto die Kinder spazieren fahren.

    Hallo Sabine,


    das liegt wohl einfach daran, dass entsprechende Schlagzeilen immer wieder auftauchen. Und nebenbei bemerkt sterben durch Elterntaxis sicherlich mehr Kinder, als durch Pilzvergiftungen. Die Polizei warnt entsprechend vor Elterntaxis, aber afaik nicht vor Knollenblätterpilzen. Das hat nichts mit Bashing zu tun, war jedenfalls von mir nicht beabsichtigt. Aber wenn man Risiken minimieren möchte, was ja verständlich ist, dann geht man doch zuerst die Dinge an, die einen großen Effekt haben und gut umzusetzen sind. Und nicht die, die einen sehr geringen Effekt haben und praktisch nicht umsetzbar sind.


    Zudem gab es in der Vergangenheit mehrfach Forderungen, die eine oder andere Giftpflanze in der Natur auszurotten. Dem stelle ich mich entschieden entgegen. Kleinkinder sollten durch die Eltern beaufsichtigt werden und größeren Kindern kann man beibringen, dass sie nicht alles in den Mund stecken.

    Da muss man sich imho nicht angegriffen fühlen.

    Grüße

    Oliver

  • Ergänzung: Die von mir zitierten Passagen sagen doch recht klar aus, dass von Haushaltsreinigern, Zigaretten und Co eine größere Gefahr ausgeht, dass die meisten Vergiftungsfälle mit Pflanzen sich am Ende als harmlos herausstellten, da die aufgenommene Giftmenge nicht für eine starke Vergiftung ausreiche. Auch Elterntaxis halte ich für weit gefährlicher.

    Darüberhinaus finde ich, dass es zumutbar wäre, die Pilze einfach abzusammeln, völlig egal, um was für Pilze es sich handelt. Mit anderen Worten: Dafür braucht man nicht erst auf Kosten des Steuerzahlers einen Trupp Fachleute zu beauftragen, der feststellt, ob die Pilze giftig sind oder nicht und wenn sie giftig sind, eine teure "Sanierungsmaßnahme" vornehmen. Das wäre in meinen Augen irrsinnig.


    Jeder darf eine andere Meinung haben. Warum auch nicht. Aber das ist meine.

  • Digitalpilz, über die Unsinnigkeit der getroffenen Maßnahmen, die über das Absammeln hinausgehen, sind wir uns einig, wie du mühelos meinem ersten Posting entnehmen kannst.


    Aber Elterntaxis, eine Forderung nach einem verpflichtenden Elternkurs oder die Unterstellung, Eltern (oder, seien wir mal ehrlich: gemeint sind damit eigentlich Mütter) bräuchten ja nur ordentlich auf ihre Kinder aufzupassen bzw. sie anständig zu erziehen, dann gäbe es das Problem nicht (als wäre es ein neues Phänomen, das es erst gibt, seit nicht mehr mit dem Rohrstock "erzogen" wird, dass kleine Kinder sich alles Mögliche in den Mund stecken) - das geht alles am Thema vorbei und gehört aus meiner Sicht in die Kategorie: "Was ich schon immer über Eltern, über die ich dauernd schlimme Dinge lese, loswerden wollte". Und das ist das, was ich als Eltern-Bashing bezeichne.


    Beste Grüße

    Sabine

    100 Startguthaben minus APR-Gebühr 2024 = 90 + 3 (drittschnellstes Jokerverballern 2024) = 93 + 10 (dritter Platz APR) = 103