Beiträge von huehnchen69

    Dominik, ich finde deine Idee total toll!


    Zur besten Pilzzeit habe ich dieses Jahr leider kaum Zeit, noch irgendwo hinzufahren, unter anderem, weil ich beim Pilzfärbetreff und anschließend in Lehesten bin ;) - aber zum einen verstehe ich das als eher längerfristigen Vorschlag, auch für die kommenden Jahre, und zum anderen gibt es hier und da ja auch tolle Pilze in der Nebensaison.


    Ich fand es jedenfalls absolut großartig, als mit letzten Sommer zwei der Forenmitglieder (der Kontakt war allerdings anderweitig zustande gekommen, da war ich noch gar nicht im Forum) mich in der Nähe meines Urlaubsorts mit in ihre Pilzreviere nahmen. Ende Juli hatte es auf den Wiesen und in den Wäldern noch nicht gerade gebrummt, aber wir hatten ein paar tolle Sachen gefunden - zumindest für mich mehrere Erstfunde.


    Ich bin in der Nähe von Augsburg, und hier gibt es hauptsächlich saure Nadelwälder. Aber beispielsweise für Pilzfärbe-Interessierte ist das hier mit den vielen Hautköpfen schon schick :) . Ich würde mich über Besuch freuen 😃


    Beste Grüße

    Sabine

    Naja, Sabine, wenn Dialysepflicht eintritt, ist die Prognose eher infaust. Die Dialysepflicht besteht dann oft lebenslang. Warum das so ist, weiß ich nicht. Das ist eine sehr seltene Erkrankung (ich hab noch keine gesehen und die meisten Kollegen wissen gar nicht, was das ist).

    Vielen Dank, Martin - jetzt musste ich erstmal googeln, was "infaust" bedeutet ;) .


    Trotzdem verstehe ich weder die ursprüngliche Bemerkung noch die Erläuterung: Für PSV ist es doch irrelevant, ob die Person, deren Mahlzeit man als Spitzgebuckelte Rauköpfe identifiziert (das war bei meinem "wäre sonst gestorben"-Kandidaten der Fall), danach lebenslang dialysepflichtig ist, ob er mal irgendwann eine Spenderniere bekommt, oder ob es vielleicht irgendwann mal eine Chance auf Heilung gibt - für PSV ist mE in so einem Fall nur relevant: ab ins Krankenhaus (wobei streng genommen die Vorgehensweise wäre: der Person den identifizierten Pilz nennen und ihr sagen, damit soll sie noch mal beim Giftnotruf anrufen und sich das weitere Vorgehen empfehlen lassen - aber in diesem Fall war es gut, dass ich das anders gemacht habe).


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Martin,

    Ich denke ich werde einen Pilzkurs machen und es im Oktober probieren, vielleicht auch erst im nächsten Jahr.

    Pilzkurs klingt natürlich super, aber gibt es tatsächlich irgendwo noch freie Prüfungstermine für dieses Jahr Oktober? Ich hatte gedacht, die wären schon alle mehr als ausgebucht.


    Zugegeben, ich weiß auch über eine Orellaninvergiftung eher wenig (könnte aber die Strukturformel anschreiben (Ballastwissen?)). So einfach ist das nicht mit der Vergiftung.

    Was meinst du damit? Was ist nicht einfach (in Bezug auf das, was im PSV-Sinne relevant ist - allgemein gehe ich natürlich davon aus, dass es rund um das Thema Orellaninvergiftung jede Menge medizinischer/chemischer/biologischer Aspekte gibt, die schwierig/kompliziert/noch unbekannt sind)?


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Harald,

    Ja, das stimmt schon. Aber im Grunde ist das doch eine der sinnvollsten Tätigkeiten, die man als PSV machen kann/sollte.

    vielen Dank für diesen Kommentar.


    Denn nachdem ich dem spontan erstmal aus tiefstem Herzen zugestimmt habe, habe ich noch mal drüber nachgedacht und bin jetzt der Meinung: wenn man unter den meiner Ansicht nach natürlich durchweg sinnvollen PSV-Tätigkeiten eine Rangfolge nach Sinnhaftigkeit vornehmen wollte, würde ich Pilzwanderungen/Pilzkurse auf den Spitzenplatz setzen.


    Natürlich steht bei Giftnotruf-Fällen immer gleich eine Frage einer akuten Gesundheitsbedrohung im Raum, die Dankbarkeit der Anrufenden, die in den meisten Fällen eine Entwarnung bekommen, ist meistens riesig, insbesondere, weil sie in der Regel noch nicht mal etwas davon wussten, dass es für solche Fälle fachkundige Personen gibt, die sie um Rat fragen können. Und manchmal ist es extrem nervenaufreibend oder sogar auch mal lebensrettend.


    Aber wenn ich meine persönliche Statistik so anschaue (nur überschlagsmäßig): Vielleicht 130 Giftnotrufe, davon bestimmt 3/4 irgendwelche Kleinkinder, die ein kleines Stückchen eines kleinen Pilzes von der Wiese im Mund hatten oder auch nicht, vielleicht 15 richtige Vergiftungen (alles Erwachsene, fast alle harmlos und symptomatisch behandelt, aber ein Fall wäre tatsächlich tödlich ausgegangen) und zwei Fälle von Verdacht auf mögliche Amanitinvergiftung bei Kleinkindern, mit Schirmlingen aus Blumentöpfen (in einem Fall stellte es sich als L. brunneoincarnata heraus), die aber beide zum Glück Entwarnung gaben. Klar, zumindest von den Erwachsenen wird bestimmt niemand mehr einen unbekannten Pilz in die Pfanne hauen.


    Aber denen stehen im selben Zeitraum bestimmt an die 1000 Personen gegenüber, die an Pilzwanderungen teilgenommen haben und (bis auf eine unbelehrbare Person ... ) die Botschaft mitgenommen haben: "Iss niemals einen Pilz, den du nicht selbst als Speisepilz in essbarem Zustand kennst oder von einer Person mit Ahnung hast bestimmen lassen".


    "There's no glory in prevention" - aber jeder nicht gegessene Giftpilz ist in meinen Augen wahnsinnig viel wert, und mit Pilzwanderungen erreicht man eben wesentlich mehr Menschen als über den Giftnotruf.


    Dennoch ist natürlich jede*r PSV, die/der sich für den Giftnotruf meldet, ein Gewinn, und im Zweifel sind es eh immer zu wenige.


    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Harald,

    sondern im Vergiftungsfall sollte man auch Krankenhäuser und Ärzte beraten können. Das klingelt auch nachts um halb drei mal das Telefon...

    aber das ist doch kein Automatismus - dafür muss man schon zustimmen, als Berater*in für den Giftnotruf tätig zu sein. Das machen mW noch nicht mal alle bei der DGfM/BMG (und was es noch so gibt) gelisteten PSV, und schon gar nicht alle geprüften PSV.


    Beste Grüße

    Sabine

    das hat Wutzi hier mal sehr anschaulich aufgeschrieben, da wird auch das Artentablett gezeigt: PSV-Prüfung und Vorbereitung

    Ah, super, danke! Da sie auch bei Andreas Prüfung gemacht hat, war das wohl nichts Regionales, sondern ist seit meiner Prüfung anscheinend neu. Sieht für mich nach einer sinnvollen Ergänzung aus (nicht, dass das irgendwen interessieren würde, ob ich das für sinnvoll halte oder nicht 😂).


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Steffi,

    Die Prüfung besteht aus 2-3 Teilen: Theorie, Korbprüfung, Artentablett.

    Was ist denn ein Artentablett? Dem Namen nach stelle ich mir darunter eine Auslage mit Vertretern wichtiger Arten vor, die man benennen können sollte, aber von diesem Prüfungsteil habe ich noch nie gehört. Ist das dort üblich, wo du Prüfung gemacht hast? Oder was Neues?


    Neugierige Grüße

    Sabine

    Hallo Wolfgang,

    zumal im Handel und vielen Pilzbüchern immer noch das veraltete Artkonzept von Spitz- und Speisemorcheln verwendet wird.

    bezieht sich das "veraltete Artkonzept" darauf, dass es jeweils nur eine Art gibt, und zumindest bei Speisemorcheln inzwischen mehrere Arten unterschieden werden, oder auf etwas anderes, das mir entgangen ist?


    Beste Grüße

    Sabine

    Wow, Cognacmeister, sagenhaft!


    Die habe ich gerade dieses Wochenende bei meiner Schwiegermutter im Garten bewundern dürfen und finde sie wunderschön (ich hatte die auch mal im Garten, scheint sich aber nicht dauerhaft wohlgefühlt zu haben und kam nach 4-5 Jahren nicht mehr wieder).


    Aber in freier Wildbahn habe ich die noch nie gesehen. Was für eine Freude!


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Karl,


    wow, den Weißdorn-Gitterrost finde ich ja beeindruckend! Ich wusste gar nicht, dass ein Rost so aussehen kann. Ich dachte, die gäbe es nur in flach.


    Aber auch der Rest ist toll. Küchenschelle würde ich in freier Wildbahn auch gerne mal finden.


    Beste Grüße

    Sabine

    ich habe einen netten Artikel zu verschiedenen Vergiftungen mit Morcheln gefunden der wohl gut recherchert wurde mit weiterführenden Links im Artikel:

    Danke, Matthias, den kannte ich sogar schon, war aber neulich am Grübeln, wo ich diesen Artikel gelesen hatte, deshalb vielen Dank für den Link!


    Ich denke, darüber, dass rohe und nicht getrocknete Morcheln giftig sind, bestehen keine Zweifel. Und die normale Verwendung von getrockneten Morcheln ist ja, dass man sie dann einweicht UND erhitzt. Meine Frage bezog sich auf die Behauptung, dass Erhitzen ODER Trocknen für die Entgiftung taugen könnte.


    Beste Grüße

    Sabine

    Guten Morgen zusammen,


    dieser gmx-Artikel https://www.gmx.net/magazine/r…-morchel-lorchel-40878188 , den ich ansonsten nicht schlecht finde, suggeriert, dass Morcheln bereits durch einen monatelangen Trocknungsprozess ungiftig gemacht werden könnten.


    Das höre ich zum ersten Mal und halte es für Quatsch - ich hatte jedenfalls schon mal einen Vergiftungsfall an Weihnachten, bei dem jemand zu kurz gegarte getrocknete Morcheln gegessen hatte.


    Googeln ergab, dass gmx mit dieser Ansicht nicht alleine dasteht, diese Aussage "Erhitzen ODER lange Trocknen" findet sich beispielsweise auch hier: https://www.ndr.de/ratgeber/ko…en/Morcheln,zutat480.html oder


    Insbesondere der letzte Link ist natürlich von vorne bis hinten Blödsinn ("Morcheln zählen zu den Schlauchpilzen, denn sie haben hohle Stiele" :gomg: ), und es wäre ja auch nicht das erste Mal, dass Journalist*innen einfach irgendwelchen Quatsch voneinander abschreiben.


    Ich habe immerhin in diesem Artikel: https://www.sciencedirect.com/…ience/morchella-esculenta

    die Information gefunden, dass Hydrazin flüchtig ist. Dann würde sich mir allerdings die Frage stellen, weshalb alle darauf abstellen, dass monatelang getrocknet werden muss - ich würde dann ja annehmen: trocken ist trocken :gkopfkratz:


    Angesichts meines Vergiftungsfalls wäre ich mir auch nicht sicher, wie super das funktioniert, und darüber hinaus gibt es ja möglicherweise auch noch andere Giftstoffe (mW ist z. B. noch nicht klar, welcher (hitzestabile) Stoff das Neurotoxische Morchella-Syndrom auslöst).


    Weiß jemand mehr?


    Danke schon mal und beste Grüße

    Sabine

    Andy, dann noch einen schönen Resturlaub und danke für deinen Bericht! So einen Baum habe ich auch noch nie gesehen. Sieht schick aus. Was ist denn auf dem Morchel-Foto das im Hintergrund?


    Cyrill , der Prachtbecherling ist ja großartig! 😃


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Martin,


    deine Frage:

    Climbingfreak, sag einfach wieviel Arten man kennen müsste, um die Prüfung zu bestehen.

    erinnert mich an diesen alten Witz:


    "Ein Physikstudent, ein Mathematikstudent und ein Medizinstudent bekommen von ihren Professoren jeweils ein Telefonbuch vorgelegt.
    Der Physikstudent: „Ich kann aus diesen Messergebnissen nicht auf den Versuch schließen und damit ist das Ergebnis zu ungenau und wertlos!“
    Der Mathematikstudent: „Diese Nummern lassen sich nicht als mathematische Reihe zusammenfassen, damit sind sie per Definition Definitionen. Und ohne Zusammenhang sind diese Definitionen wertlos.“
    Der Medizinstudent schaut den Professor nur müde an und fragt: „Bis wann soll ich die können?“


    Und auch wenn ich den Witz leidlich lustig finde (ich bin keine Medizinerin 😉), denke ich nicht wirklich, dass Medizinstudent*innen nur stumpf Dinge auswendiglernen, sondern dass vieles von dem, was sie drumherum lernen, essenziell ist.


    So ähnlich ist das meiner Wahrnehmung nach auch bei PSVs und denjenigen, die sich auf die Prüfung vorbereiten:


    Natürlich hilft Artenkenntnis. Aber eigentlich geht es um das Drumherum. So ähnlich stelle ich mir das in der Medizin vor. Klar hilft es, wenn man zu Symptomkombinationen mögliche Krankheiten auf dem Schirm hat. Und bestimmt gibt es einen Mindestsatz an Krankheiten, deren Symptome man kennen sollte, weil es sonst einfach nicht reicht, sondern drastische Lücken vorhanden sind. Aber zumindest meiner Einschätzung nach geht es eher um den Gesamtüberblick, den man dadurch gewinnt, z. B. (wie gesagt, Medizin-Laiin-Vorstellung): "Alles, wo nicht genug Sauerstoff in den Körper kommt, ist lebensbedrohlich", "Bei unerklärlichem massiven Gewichtsverlust muss man nach der Ursache suchen", "Plötzliche Schmerzen in der linken oberen Rumpfhälfte könnten auf Herzinfarkt hinweisen", usw.


    Ein paar Beispiele in Bezug auf PSV:


    Was muss ich von Ratsuchenden hören/sehen, damit die rote Sirene angeht? Welche Tipps kann ich Leuten geben, die anfangen wollen, sich mit dem Thema Pilze zu beschäftigen (meistens wollen sie die dann auch essen)? Welche Aspekte muss ich drumherum noch auf dem Schirm haben (dabei denke ich z. B. an deine Bemerkung zu den Saftlingen: die unterliegen in Deutschland einem Sammelverbot - sowas sollte man einer Person, die mit einem Korb voll damit vor der Tür steht, sagen). Wie kann ich einen Pilz, den ich noch nie gesehen habe, auch ohne mein Buch zur Hand zu haben, zumindest grob einordnen? Was sind die gängigsten Fehleinschätzungen, die Leute dazu bringen, giftige Pilze zu essen, und wie kann ich denen als PSV entgegenwirken? Wo finde ich weiterführende Information?


    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Martin,

    Grafei, ich kann natürlich mit einem Mikroskop umgehen. Fraglich ist eher, ob ich das, was ich sehen würde, auch bewerten könnte. . Ich kenne bei den Großpilzen etwa 100 Arten, manche habe ich allerdings in Natura nur ein- oder zweimal gesehen (etwa Amanita caesarea oder "Schleiereulen") und sonst auf dem Wochenmarkt gekauft (in Italien). Ich weiß auch den Unterschied zwischen Rüblingen und Helmlingen nicht. Also, Du hast recht, meine taxonomischen Kenntnisse sind recht beschränkt. Allerdings vielleicht ist der Prüfer auch nicht schlauer. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird bei der praktischen Prüfung frisches Pilzmaterial aus der Umgebung vorgelegt und der Prüfer wird ja wohl nicht bösartig sein. Ubrigens Grafei, ein Hinweise auf Lücken in der Sachkenntnis ist okay.

    wenn du das so gemeint hast, wie es sich liest - dass möglicherweise diejenigen, die die PSV-Prüfung abnehmen, einen Rübling nicht von einem Helmling unterschieden können: Da muss ich dich enttäuschen.


    Und bei einer Annahme muss ich dich ebenfalls enttäuschen: selbstverständlich sind die Prüfenden nicht "bösartig".


    Aber je nach Verfügbarkeit von Frischmaterial wird gegebenenfalls schon versucht, einen Verwechslungspartner unter die essbaren zu mischen, nur ein Stück eines Giftpilzes in den Korb zu legen, usw. - so, wie es eben auch sein kann, wenn Leute mit beschränkter Ahnung im Wald etwas einsammeln.


    Da ist es wichtig, dass man als PSV nicht mal Fünfe gerade sein lässt, deshalb die Sorgfalt bei der Prüfung.


    Aber zumindest eine Sorge kann ich dir nehmen: Normalerweise muss man nicht 100% aller Pilze im Korb auf Artenebene benennen können. Aber im Zweifelsfall sind die Giftigen die Wichtigeren ;) - einen essbaren Pilz nicht zum Essen freizugeben, weil man ihn nicht erkannt hat, ist nicht so wild - umgekehrt ... du verstehst ....


    Beste Grüße

    Sabine