Hallo Martin,
deine Frage:
Climbingfreak, sag einfach wieviel Arten man kennen müsste, um die Prüfung zu bestehen.
erinnert mich an diesen alten Witz:
"Ein Physikstudent, ein Mathematikstudent und ein Medizinstudent bekommen von ihren Professoren jeweils ein Telefonbuch vorgelegt.
Der Physikstudent: „Ich kann aus diesen Messergebnissen nicht auf den Versuch schließen und damit ist das Ergebnis zu ungenau und wertlos!“
Der Mathematikstudent: „Diese Nummern lassen sich nicht als mathematische Reihe zusammenfassen, damit sind sie per Definition Definitionen. Und ohne Zusammenhang sind diese Definitionen wertlos.“
Der Medizinstudent schaut den Professor nur müde an und fragt: „Bis wann soll ich die können?“
Und auch wenn ich den Witz leidlich lustig finde (ich bin keine Medizinerin 😉), denke ich nicht wirklich, dass Medizinstudent*innen nur stumpf Dinge auswendiglernen, sondern dass vieles von dem, was sie drumherum lernen, essenziell ist.
So ähnlich ist das meiner Wahrnehmung nach auch bei PSVs und denjenigen, die sich auf die Prüfung vorbereiten:
Natürlich hilft Artenkenntnis. Aber eigentlich geht es um das Drumherum. So ähnlich stelle ich mir das in der Medizin vor. Klar hilft es, wenn man zu Symptomkombinationen mögliche Krankheiten auf dem Schirm hat. Und bestimmt gibt es einen Mindestsatz an Krankheiten, deren Symptome man kennen sollte, weil es sonst einfach nicht reicht, sondern drastische Lücken vorhanden sind. Aber zumindest meiner Einschätzung nach geht es eher um den Gesamtüberblick, den man dadurch gewinnt, z. B. (wie gesagt, Medizin-Laiin-Vorstellung): "Alles, wo nicht genug Sauerstoff in den Körper kommt, ist lebensbedrohlich", "Bei unerklärlichem massiven Gewichtsverlust muss man nach der Ursache suchen", "Plötzliche Schmerzen in der linken oberen Rumpfhälfte könnten auf Herzinfarkt hinweisen", usw.
Ein paar Beispiele in Bezug auf PSV:
Was muss ich von Ratsuchenden hören/sehen, damit die rote Sirene angeht? Welche Tipps kann ich Leuten geben, die anfangen wollen, sich mit dem Thema Pilze zu beschäftigen (meistens wollen sie die dann auch essen)? Welche Aspekte muss ich drumherum noch auf dem Schirm haben (dabei denke ich z. B. an deine Bemerkung zu den Saftlingen: die unterliegen in Deutschland einem Sammelverbot - sowas sollte man einer Person, die mit einem Korb voll damit vor der Tür steht, sagen). Wie kann ich einen Pilz, den ich noch nie gesehen habe, auch ohne mein Buch zur Hand zu haben, zumindest grob einordnen? Was sind die gängigsten Fehleinschätzungen, die Leute dazu bringen, giftige Pilze zu essen, und wie kann ich denen als PSV entgegenwirken? Wo finde ich weiterführende Information?
Beste Grüße
Sabine