Als es noch Pilze gab

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.599 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lucky.

  • zog es mich nochmals in meinen Hauswald. Auch wenn das schon wieder zwei Wochen her ist, möchte ich Euch gern einige Bilder zeigen.

    Nach zwei kurzen Starkregen konnte ich zuerst einige „Schleimer“ entdecken wie diesen Fischeier-Schleimpilz (Tubifera ferruginosa) im Jugendstadium.


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    Oder die Weiße Lohblüte (Fuligo candida).


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    Da durfte natürlich die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) auch nicht fehlen.


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    An Moosen wuchs zu Tausenden ein weiterer winziger Schleimpilz.


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    Ich vermute hier ganz stark den Graukugel-Schleimpilz (Didymium melanospermum)


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    Ebenfalls zwischen Moosen, jedoch auf Fichtennadeln, fand ich einige „Mini-Schirmpilze“ - Nadel-Rübling (Gymnopus perforans),

    einst Nadel-Stinkschwindling genannt.


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    Überrascht hatte mich der Standort zweier Größter Scheidlinge (Volvariella gleiocephala) an einem Bachufer unter Nelkenwurz.


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    Nicht überraschend dagegen war das massenhafte Vorkommen des Breitblattes (Megacollybia platyphylla).


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    Mit fast 40 cm Durchmesser konnte ich einen hübschen Nadelholz-Braunporling (Phaeolus spadiceus) „fangen“. Sieht man so schön auch nicht alle Tage.


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    Zur Abwechslung drei weißblühende Waldpflanzen. Fotografiere ich an sich nicht so gern, da weiß immer schwierig ist, aber ich denke, die Ergebnisse sind ganz ok.


    Geißbart (Aruncus dioicus), das Sonnenlicht fangend.


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    Roter Fingerhut (Digitalis purpurea), hier in seiner weißen Form.


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    Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria). Hier hatte ich auf die Ritter- oder Schwalbenwurzwanze oder gar den Schwalbenwurz-Blattkäfer gehofft,

    leider (noch) vergebens. Die winzigen Blüten sind allerdings auch ganz attraktiv.


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    Auch wenn „jeder Perlis kann“, erfreue ich mich doch immer wieder an ihnen und über jedes Foto, dass mir halbwegs gelingt.

    Deshalb lasse ich den Beitrag auch mit ein paar Bildern von denen ausklingen.


    Im Schachtelhalmwald.


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    In Familie.


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    Hervorbrechend.


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    Jung und knackig.


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    Dieses Mal habe ich die zarten und jungen Pilze in dünne Scheiben geschnitten und getrocknet! So sollen sie wunderbar geeignet für ein Risotto sein

    - muss ich unbedingt probieren.


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    War gestern nochmals unterwegs, um nach den „Perlen“ zu schauen.

    Das Trocknen hätte ich mir sparen können!;)


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    Ich wünsche mir und euch allen endlich Regen, Regen und nochmals Regen.:rain::rain::rain::rain::rain::rain::rain::rain::rain::rain::rain::rain:

    Liebe Grüße vom Nobi

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    3 Mal editiert, zuletzt von nobi ()

  • Die Erinnerung an pilzreichere Tage und Jahre ist hier so blass inzwischen.


    Immerhin hat es die letzten zwei, drei Tage auch hier mal wieder etwas geregnet. 2 Liter waren die Höchstmenge. Man nimmt, was man kriegen kann.

    Am Donnerstag schaue ich mal ob es einen merklichen Effekt hatte.


    ...

    Nach zwei kurzen Starkregen konnte ich zuerst einige „Schleimer“ entdecken wie diesen Fischeier-Schleimpilz (Tubifera ferruginosa) im Jugendstadium.


    36203934ua.jpg


    Bei dieser Form und auf rindenbefreitem Holz tippe ich vielmehr auf den Stäublings-Schleimpilz, Enteridium lycoperdon.

  • Bei dieser Form und auf rindenbefreitem Holz tippe ich vielmehr auf den Stäublings-Schleimpilz, Enteridium lycoperdon.

    Nenee, Mausmann,


    der legt keine solchen Eier.


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Ahoj,


    plädiere nach wie vor für T. ferruginosa.

    Hat schon seinen Grund, daß der Fischeier-Schleimpilz heißt.


    LG

    Malone

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  • Hallo Nobi,

    Dein Fischeier-Schleimpilz stimmt schon so :daumen:, der Stäublingsschleimpilz hat eine glatte Oberfläche und ist nicht aus vielen Fruchtkörpern zusammengesetzt wie Tubifera. Das Vorkommen auf unberindetem Holz ist auch nicht ungewöhnlich.

    Dein Schleimi auf dem Moos ist nicht Didymium melanospermum. Der sieht zwar sehr ähnlich aus und besiedelt das gleiche Substrat, aber man sieht auf Deinem 2. Foto der Art, dass sich im Innern weiße Kalkknoten befinden. Das schließt Didymium aus, der hat keinen Kalk im Innern, nur auf der Peridie Kalkkristalle. Außerdem müßten die Fruchtkörper schwarz gestielt sein. In Deinem Fall sind sie es nicht.

    Es ist ein ungestieltes Physarum, aller Wahrscheinlichkeit Physarum cinereum. Die Art ist dieses Jahr sehr häufig und ich hatte sie in den letzten 2 Wochen öfters an gleichen Substraten.

    Ansonsten mein "Beineid" ==Pilz22==21 für die vielen Arten die bei Euch noch so wachsen (auch wenns nichts besonderes ist). Bei uns ist in punkto Großpilze absolute Ebbe =Null.

    Aber die Schleimis vertragen die diesjährige Witterung besser und so hatte ich bei den letzten Exkursionen in etwas feuchtere Bachtäler wenigstens da einige Erfolge.

    LG Ulla

  • ... der Stäublingsschleimpilz hat eine glatte Oberfläche und ist nicht aus vielen Fruchtkörpern zusammengesetzt wie Tubifera. ...

    Da muß ich widersprechen.

    Zwar hast du recht den Pilz als Fischeier-Schleimpilz zu benennen.

    Allerdings setzt sich der Stäublingsschleimpilz sehr wohl aus diversen Einzelteilen zusammen bevor er eine glatte Oberfläche bekommt. Das konnte ich inzwischen sehr oft beobachten.

    Es sieht jedoch etwas anders aus als bei dem Fisch... Das war mir nicht so gegenwärtig als ich hier antwortete. Habe jetzt aber nachgesehen.

    Ein paar Bilder vom frühen Stadium des Stäublings:




  • Hallo Mausmann,

    Enteridium lycoperdon besteht im reifen Zustand aus einem einzelnen Aethalium mit einer silbrig glänzenden Peridie, während Tubifera ein Pseudoaethalium aus dichtgepackten zylindrischen Einzel-Sporocarpien bildet.

    Was Du auf Deinen Fotos zeigst, sind noch unreife Fruchtkörper in dem Stadium wo sich das Plasmodium gerade erst zusammenballt um dann den Fruchtkörper auszubilden. Das sieht natürlich ein wenig so aus als wären es mehrere Fruchtkörper, aber das täuscht.

    LG Ulla

  • Hallo Nobi,

    toll war das damals. Immer wieder schön zu sehen. Dass Perlis getrocknet werden können, wusste ich nicht. Am Risotto sagst Du, sind die lecker. Das werde ich irgendwann, falls es jemals wieder Pilze gibt, unbedingt ausprobieren. Ich liebe Steinpilz-Risotto.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Lieber Nobi!

    Ich erinnere mich auch noch dunkel an Pilze, das sind doch unter anderem diese Dinger mit Stiel und Hut, nicht?! Ganz so, wie auf einigen Deiner Bilder.

    Sehr schön die Pflanzenfotos und auch die Schleimpilz"eier".


    Aber mein Favorit heute ist dieses Minitierchen auf der Weißen Lohblüte. :love:



    Wie Christoph in meinem Geburtstags-Thread schrieb, wünschte er mir Regen für Hessen, der "Sahelzone" Deutschlands. Wenn man sich aber so die Vorhersagen anschaut, geht diese Trockenzone über die gesamte Mitte Deutschlands. Es ist zum Verrücktwerden.


    Besonders "gemein" finde ich, dass hier die schönsten Wolken durchziwhen, aber keinen einzigen Tropfen Wasser fallen lassen. Laut Vorhersagen auch in der näheren Zukunft nicht.

  • ... Was Du auf Deinen Fotos zeigst, sind noch unreife Fruchtkörper in dem Stadium wo sich das Plasmodium gerade erst zusammenballt um dann den Fruchtkörper auszubilden. Das sieht natürlich ein wenig so aus als wären es mehrere Fruchtkörper, aber das täuscht. ...

    Genau so meinte ich es auch.

    Wie ich das "Gekrissel" hätte benennen sollen wußte ich auch nicht. Sind ja ebenfalls lauter kleine "Blasen" irgendwie. Beim Fisch... sind es also mehrere FK und beim Stäublings... ist es einer? Habe ich das jetzt richtig verstanden?

  • Toll, Nobi,


    es gibt tatsächlich noch Pilze in manchen Ecken Deutschlands. ==Gnolm8 Und tolle Pflanzen und Blumen auch; das vom Geiskraut gefangene Sonnenlicht hast du wundervoll eingefangen. ==Gnolm26


    Hier hab ich eine Pilzwüste vorgefunden, als ich am Wochenende noch mal an manchen Ecken nachgeschaut habe. Aber es kam gestern ziemlich viel und heute auch noch ein bisschen was runter, das sich Regen nennt - zum Leidwesen meines Gärtnerherzens gestern auch mit ordentlich Hagel. Aber der Schaden hält sich in Grenzen. Immerhin auch Regen, das lässt auf einige Funde in den nächsten Tagen hoffen. Vor allem hoffe ich, dass die Pfifferling-Saison nicht wie letztes Jahr ausbleibt. ==Gnolm21


    Grüßle

    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Erstmal vielen Danke für all eure Antworten! :)

    Und nun möchte ich gerne noch ein wenig ergänzen.

    Riesig gefreut habe ich mich, heute mit der Ritterwanze (Lygaeus equestris) einen der letztlich vergebens gesuchten drei Schwalbenwurz-Spezialisten zu entdecken!

    Ist sie nicht wunderschön!

    Die Zeichnung soll übrigens an das Symbol der Kreuzritter erinnern, daher der Name.



    Erschreckend, wenn man beim googeln nach der Art sofort auf Seiten mit "Schädling" und "Bekämpfen" geleitet wird. :(

    MENSCH, gehts noch?


    Liebe Grüße vom Nobi

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  • Hallo nobi,


    die ist wirklich wunderschön, die kleine Wanze!


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen