Pilze der letzten beiden Tage

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 6.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    nach über drei Wochen bin ich wieder einmal dazugekommen nach Pilzen zu suchen. Ein wenig :rain: ist ja in den letzten Tagen heruntergekommen. Hier ein paar Impressionen:


    Als erstes begrüßte mich dieser Kollege von dem ich nicht einmal die Gattung bestimmen konnte. Der jüngste ist er nicht mehr da er schon sehr holzig war.




    Über den hier habe ich mich gefreut, Pappel-Raufuß (Leccinum duriusculum)




    die ersten und vermutlich auch letzten Espenrotkappen (Leccinum aurantiacum) des Jahres oder heißen die jetzt L. leucopodium?




    Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides), zumindest einmal etwas Gutes für den Kochtopf





    Meine einzigen Hallimasche (Armillaria solidipes) des Jahres.




    Jungfern-Ellerling (Cuphophyllus virgineus)






    Kamm-Schirmling (Lepiota cristata)




    Rosascheckiger Milchling (Lactarius controversus)




    Schopf-Tintling (Coprinus comatus) im Auflösungsstadium




    Grauer Faltentintling (Coprinus atramentarius)




    Großer Krempling (Paxillus validus) der sich schon ins Grab gelegt hat




    Diese hier würde ich gern Goldfell-Schüpplinge (Pholiota aurivella) nennen.




    Beim für den Gaumen besten Fundort war ich leider einige Tage zu spät.




    Das müßte einer aus der Erdritterlingsecke sein, vielleicht Tricholoma scalpturatum




    und dann gab es auch noch ein paar mir völlig unbekannte Wiesenbewohner




    Zumindest jetzt gibt es also wieder Pilze wenn auch nicht diejenigen auf die ich scharf bin.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg


    Hypholoma capnoides kann leicht Hypholoma lateritium - Ziegelroter sein sieche Rötliche Hut besonderes junge an Bild 2 ganz unten . Beide Arten haben Grau Lamellen


    LG beli !

  • Hallo Jörg


    Hypholoma capnoides kann leicht Hypholoma lateritium - Ziegelroter sein sieche Rötliche Hut besonderes junge an Bild 2 ganz unten . Beide Arten haben Grau Lamellen


    LG beli !

    Hallo beli,


    ist es aber nicht. Die sammle ich schon seit 50 Jahren und meine Funde sind bereits in einer Suppe verspeist worden:P.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!


    Beachtlich. :thumbup:

    Deine Rotkappe darfst du Leccinum aurantiacum s.orig. nennen, was das Gleiche ist wie Leccinum quercinum. Der Name wurde aber halt lange Zeit falsch interpretierrt und für Weißstielige Rotkappen verwendet, die aber Leccinum leucoporidum heißen. Leccinum quercinum kann außer mit eichen auch mit Buchen und Pappeln und ein paar weiteren laubbäumen (vielleicht auch Nadelbäumen?).

    Dein erster Goldfellschüppling ist Gymnopilus junonius (Beringter Flämmling), beim zweiten wäre das Substrat interessant: Wenn Rotbuche, dann sehr wahrscheinlich Pholiota adiposa (Goldfellschüppling), wobei heute ein Vereinskamerad auch solche Schüpplinge von Rotbuche mitbrachte, die sich mikroskopisch dann als Pholiota limonella (Erlen - Goldfellschüppling) entpuppten. Hatten aber auch schön gebuckelte Hüte.

    Der dritte Unbekannte Wiesenbewohner roch nicht zufällig brutal nach Maipilz?



    LG, Pablo.

  • Servus Jörg,

    Nr 1 deiner Unbekannten erinnern mich ein wenig an den Braunscheibigen Fälbling Hebeloma mesophaeum

    Nr 3 konnte ein Samtritterling sein

    Nr. 4 würde ich auch in die Pholiota - Ecke stecken

    Grüße

    Felli

  • Hallo beli,


    ganz jung sieht H. capnoides eigentlich immer so aus. Die Huthaut blasst aber sehr schnell aus. In der Größe sammle ich die aber noch nicht da ich ja beim essen auch etwas zwischen den Zähnen haben will.


    Hallo Pablo,


    jetzt bin ich völlig verwirrt. Wenn L. aurantiacum = L. quercinum ist dann darf ich meinen Fund abher nicht so nennen denn das wäre dann die Laubwaldrotkappe. Mein Fund ist die Espenrotkappe und müßte dann L. leucopodium heißen.


    Der zweite Schüppling wuchs an Buche und ist also Pholiota adiposa und das Problem mit den ersten hatten wir ja bereits gestern in einem anderen Forum.


    Der dritte Wiesenbewohner hat zwar nicht brutal nach Mehl gerochen aber schon ein wenig und sollte damit Dermoloma cuneifolium heißen.


    Hallo Felli,


    Hebeloma mesophaeum müßte passen. An einen leichten Rettichgeruch kann ich mich sogar erinnern. Beim letzten dachte ich auch an Schüpplinge aber die sollten nicht auf einem Magerrasen wachsen sonder an Holz.


    Vielen Dank für eure Antworten.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!


    Die Espenrotkappe (Leccinum leucopodium) hat weiße Stielschuppen (selten schwach bräunend), und hätte auch eine etwas andere Hutfarbe (nicht ganz so dunkel).

    Besser nicht am vermuteten Mykorrhizapartner festmachen die Bestimmung, das klappt in dem Fall nicht.


    Den mehlig riechenden Wiesenbewohner lass mal absporen. Ich kenne Dermoloma cuneifolium als etwas kleineres, dunkleres Pilzchen, hier hätte ich eher an Entoloma lividoalbum gedacht.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    aussporen lassen geht nicht da ich die nicht mitgenommen habe. Entoloma lividoalbum kann auch sein und damit bleibt der Fund leider unbestimmt.


    Zum Thema Espenrotkappe kann ich nur sagen das ich da andere Erfahrunge gemacht habe. Nimm einmal deren Stiel in die Hand und schau ihn dir eine Stunde später an. Die Schuppen sind dann schön rotbraun und so sehen die bei mir immer aus wenn es alte Schlappen sind wie die bei meinem Fund. Der Fundort ist mir auch schon lange bekannt und dort gibt es nur Espenrotkappen und Cortinarius trivialis.


    VG Jörg

  • Servus Jörg,


    ich schließe Leccinum leucopodium auch nicht aus, könnte es aber allein am Bild hier nicht festmachen. Der Fruchtkörper sieht ja schon recht alt aus (Huthaut nicht mehr überstehend, Hut alles, nur kein Streichholzkopf mehr) - so reif sind auch bei der Espenrotkappe die Stielschuppen rotbraun. Man bräuchte sehr junge Fruchtkörper, um sie am Foto zu bestimmen ^^.


    Die "Laubwaldrotkappe" nenne ich weiterhin "Eichenrotkappe", da mich den Bakkers Argumentation nicht überzeugt hat. Wenn man mal eine typische, jung schon rotschuppige Rotkappe unter Pappel (ohne Eiche / Buche) findet, dann sollte man unbedingt die Sporen messen. Ob nämlich Korhonens Leccinum populinum wirklich Synonym zu Leccinum aurantiacum (quercinum) ist, ist für mich ehrlich gesagt nicht klar. Dafür ist mir die Argumentation von den Bakker zu dünn.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    die Eichenrotkappe habe auch ich schon unter Espe gefunden. Die Birke dürfte hier wohl als Partner ausscheiden und eine Kiefer war im Umkreis von 50 m nicht vorhanden.



    Eine Sporenmessung war bei der Größe natürlich nicht möglich.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Diese "Eichenrotkappe" bei Pappel sieht aber auch wunderlich aus, Jörg. Fast so, als würde die Nadelwaldrotkappe mit den rotbraunen Stielschuppen bei Birke fremd gehen. Kann aber dennoch auch diese weit gefasste Leccinum quercinum (oder eben Leccinum populinum) sein.

    Stimmt schon, daß bei der Weißstieligen Rotkappe die Schuppen auch mal bräunlich werden können. Aber dann meistens erst im Alter oder bei ganz arg ungünstiger Witterung (zu viel Sonne, Trockenheit) und dann meistens auch nicht am ganzen Stiel. Ich gehe da auch gerne noch nach Habitus (Christoph hat's ja gesagt: Streichhölzer!) und eben der Hutfarbe.


    Die Synonymie von Leccinum albostipitatum den Bakker & Noorderl. 2005 und Leccinum leucopodium (Bas.: Boletus leucopodius Pers. 1799) wird nicht überall nachvollzogen, IF zB führt beide getrennt. Sollte aber schon das gleiche sein. Ich nehme an, Den Bakker und Noorderloos hatten von Persoons Kollektion kein Typusmaterial und haben dann halt statt neu zu typisieren neu beschrieben?
    Wenn man denn trotzdem die Synonymie herstellt, hätte das persoonsche Taxon natürlich Vorrang, weil viel älter.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    am besten werde ich Rotkappen jetzt nur noch zwischen L. esculenta (frisch) und L. inedible (alt) unterscheiden. Wenn bei dem Baby irgendein Nadelbaum in der Nähe gewesen wäre hätte ich es sofort L. vulpinum genannt.


    VG Jörg

  • Ahoj, AnKh,


    ich antworte hier mal an Hannes' Stelle:

    Ist schon ein typischer Hallimasch,

    Stockschwämmchen haben keine solche Beschuppung auf dem Hut.


    LG

    Malone

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    • Offizieller Beitrag

    Nabend!


    Geschuppte Stiele haben aber sehr, sehr viele Pilzarten. :gzwinkern:

    >Stockschwämmchen< könne zwar auch mal (jung) Schuppen auf dem Hut haben, aber nicht so wie hier, nicht so mittig auf dem Hut.


    Tjoa: Raufüße und Filzer haben viel gemeinsam. Man kann's verzwickt sehen, oder eben ganz einfach.
    Wichtiger Unterschied: Die meisten Raufüße schmecken besser als die meisten Filzer.



    LG; Pablo.

  • Die meisten Raufüße schmecken besser als die meisten Filzer

    ...besonders die permanent-Filzer haben mir noch nie geschmeckt. GRINS!

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  • Servus Pablo



    Die Synonymie von Leccinum albostipitatum den Bakker & Noorderl. 2005 und Leccinum leucopodium (Bas.: Boletus leucopodius Pers. 1799) wird nicht überall nachvollzogen, IF zB führt beide getrennt. Sollte aber schon das gleiche sein. Ich nehme an, Den Bakker und Noorderloos hatten von Persoons Kollektion kein Typusmaterial und haben dann halt statt neu zu typisieren neu beschrieben? Wenn man denn trotzdem die Synonymie herstellt, hätte das persoonsche Taxon natürlich Vorrang, weil viel älter.

    es ist noch ein bisserl anders gelaufen... (fast schon witzig)


    Den Bakker hat unter Pappel eine Rotkappe mit jung weißen Stielflocken gefunden und diese als "Laubwaldrotkappe" bestimmt. Daraus schloss er, dass die Laubwaldrotkappe unter Pappel auch weiße Stielschuppen haben könne. Deshalb hat er die weißschuppige Rotkappe unter Pappel nochmal erneut beschrieben.


    Den Bakker fügt also Leccinum leucopodium als Synonym von Leccinum aurantiacum / quercinum auf und hat deshalb nochmals die weißstielige Rotkappe beschrieben. Das basiert auf seinen eigenen Funden, nicht auf repräsentativem Material.


    Es gibt keinen Grund, den alten Namen Leccinum leucopodium zu verwerfen und einen neuen dafür zu beschreiben. Den Bakker tat so, als wäre es bislang unbekannt, dass die Pappelrotkappe weiße Stielschuppen hätte und meinte, dass eben die Eichenrotkappe auch weiße Stielschuppen unter Pappel habe. Wie er dann darauf kommt, warum das dann eine Eichenrotkappe ist, erschließt sich mir nicht aus seiner Arbeit.


    Was Leccinum populinum angeht, ist seine Argumentation auch in sich etwas schräg. Korhonen hatte dieses Taxon anhand deutlich abweichender Sporenmaße beschrieben. Den Bakker erkennt die Art nicht an, gibt aber für die Eichenrotkappe so enge Sporenmaße an, dass Leccinum populinum nicht dazu passt. Sind die beiden Synonym, müsste man eben die Variationsbreite der Sporenmaße entsprechend weiter fassen. Sonst ist es in sich unlogisch.


    Einige andere Synonymisierungen basieren auf von den Bakker selbst gesammelten und wohl fehlbestimmtem Material. Kurz gesagt, seine Revision der Gattung hat viele Macken und offensichtliche Fehler. Die anderen Studien seiner Dissertation sind sehr spannend. Er hätte nur als Nichtmykologe keine Gattungsrevision im klassischen Sinne bei so einer schwierigen Gattung machen sollen. Leider hat er auch die schon länger bekannten Polyploidisierungen in der Gattung Leccinum nicht in der Literatur recherchiert. Er kam sogar selber anhand der DNA auf den Verdacht - der wiederum würde erklären, warum getrennte Arten eine identische ITS haben können (wobei es nur eine Teilsequenz der ITS ist, was er angeschaut hat).


    Leider wurde bei uns sofort alles, was den Bakker schrieb, kritiklos und blind übernommen. Deshalb war die Gattung jahrelang quasi tot.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Da schreibe ich nun mal nicht mehr zu als: "Aha." :gzwinkern:

    Wichtig für mein Verständnis der Artengruppe, eine Bewertung kann ich mir da erstmal nicht erlauben. Danke an dich, für die Erklärung wie das zustande kam.

    Zeigt umso mehr, daß diese ganze Gattung "reif" wäre für eine umfassendere Bearbeitung, die man aber auf einen längeren Zeitraum auslegen müsste, um wirklich gründlich zu arbeiten, Material zu sammeln, zu dokumentieren, Typuskollektionen zu sichten und Beschreibungen zu vergleichen.

    Einfacher wird so eine Aufgabe ja dadurch nicht, wenn einzelne Taxa - aus welchen gründen auch immer - potentiell erratisch durcheinandersynonymisiert wurden.


    Also - auch wenn an anderer Stelle schon mal proklamiert: Leccinum - Workshop! Am besten europaweit!



    LG, Pablo.

  • Ahoj,

    Also - auch wenn an anderer Stelle schon mal proklamiert: Leccinum - Workshop! Am besten europaweit!

    ja, schon...ist 'ne tolle Idee.

    Aber: wer macht's?


    LG

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  • Hallo Peter,


    das macht immer derjenige von dem der Vorschlag kommt. Ich könnte immerhin meine komischen an der Basis grünblau anlaufenden Miniraufüße von der Magerwiese beisteuern.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Man bräuchte halt jemanden, die/der sich auch genetisch da reinknien wollte.

    Sowas wäre in der Tat ein Projekt für mehrere Jahre, wenn man es richtig machen wollte.

    Eine Plattform ließe sich schon einrichten, wo man Funde sammeln kann (also Kollektionen mit Funddaten, Dokumentationen vom Frischmaterial und Zugriffsmöglichkeiten auf die getrockneten Belege).
    Das dann aber zu bearbeiten und eben das Literaturstudium (und Forschung an den Typi) ist ja die Hauptarbeit. Geht nicht ohne zuverlässige Zuarbeiter, aber die zeitliche und fachliche Kapazität muss man halt auch erstmal haben. Beides spreche ich mir mal ab, wäre aber zur Mitarbeit jederzeit bereit (in welcher Form auch immer).



    LG; Pablo.

  • Servus Pablo,


    das ist leider etwas komplizierter... die ITS ist durch die Mikrosatelliten sehr schwer zu interpretieren. Dann das Problem mit der Polyploidisierung - da wird es dann sehr aufwändig, denn auch bei identischer Sequenz kann ein Taxon eigenständig sein, wenn es durch Genommutation, also hier durch Polyploidsierung entstand. Dann kann die Zeit seit der Artaufspaltung viel zu kurz sein, um genetisch etwas anzuzeigen. Und Chromosomenzählen geht halt schwer. Man müsste da weitermachen, wo Widmann-Bresinsky aufghört hat.


    Ich glaube daher nicht, dass Leccinum zeitnah genetisch geklärt werden kann. Deshalb sollte man, um später Material zu haben, wenn das dann doch gehen sollte, sauber klassisch morphologisch-anatomisch vorgehen und hier weitermachen.

    Typusbelege fehlen leider teils, sind verschollen usw. (Hebar in Paris - manchmal taucht da auch wieder was auf... schwierig). ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Immerhin: sammeln könnte man ja durchaus. Theoretisch könnte man auch sequenzieren (hat man dann schon mal untersucht), und die Interpretation der Ergebnisse zurückstellen.
    Das ist ja aber eben das, was ich meine: In der Gattung müsste so ein Projekt federführend eigentlich jemand übernehmen, die/der sich da wirklcih voll reinhängen mag, und auch mehrere Jahre mit Freude dabei bliebe / bleiben könnte.
    Was nicht heißen soll, daß man nicht trotzdem mal sammeln könnte.



    LG; Pablo.