Der Übriggebliebene

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.399 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzforum!


    Letzte Woche fanden Anna, Stefan und ich einen Pilz (>wir berichteten<), zu dem leider jede zündende Idee fehlt. Irgendwie ging der arme Kerl auch in der Masse der gefundenen und zu bestimmenden Pilze unter, obwohl er doch ein sehr prägnantes und interessantes Aussehen zeigt.
    Aber nach dem Bestimm - Marathon der letzten Tage fehlt mir irgendwie die Motivation, systematisch alle Hellsporer durchzuackern.


    Fundort: Odenwald, ca. 450 m üNN
    Im Streulaub; Buchen / Eichen Mischwald mit eingestreuten Ebereschen, Wildkirschen und Kiefern
    nicht gesellig, drei Exemplare auf vielleicht 2 qm
    Boden: Tja, ähm... nicht wirklich sauer, sagt mein Bauch. Irgendwie sandig
    Größe: Anna und Stefan fragen. ;)
    Geruch: nichts Prägnantes. Jedenfalls nichts, was hängen geblieben wäre.








    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Hmmmm.
    Mit nachträglich geschätzten Größen habe ich ein Problem. Gut, daß ich kein Angler bin. Die Größe nehme ich mal wieder raus, und hoffe, daß Anna oder Stefan da ein besseres Gedächtnis haben.


    Die Körnchen gehören schon zum Pilz.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich bin nun zwar nicht der Großpilzexperte, aber einiges sollte man als PSV schon wissen. ;)


    Und da die meisten bisher schweigen, möchte ich wenigstens einen Vorschlag unterbreiten.


    Habitus und Lamellen lassen mich an die Gattung Hydropus, Wasserfuß, denken.
    Such' mal in dieser Richtung.
    Meine spontane Vermutung H. scabripes kommt nach Ludwig zwar vom Standort prima hin, allerdings soll dieser nicht wurzeln.
    Ohne Mikros wird es wohl schwer werden.


    Lieben Gruß vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Pablo,
    also der Habitus des liegenden Pilzes (und schon auch des Pilzes auf dem letzten Bild) mit den deutlich freiliegenden Lamellen erinnert mich doch sehr an den Buchenwald-Wasserfuß (Hydropus subalpinus), der ja auch zur Zeit desöfteren gefunden werden kann.


    Ob der aber so glockig und dunkel werden kann wie auf dem ersten Bild, dazu fehlt mir die Érfahrung.


    LG Christian



    P.S.: Ups, da hab ich den letzten Post nicht mehr aufmerksam gelesen. Aber schön, das geht ja in die gleiche Richtung.

  • Hallo Pablo,


    danke fürs Einstellen! Ich hätte den Hutdurchmesser so auf 2-3 cm, den Stiel auf 5-6 cm geschätzt.


    Und noch eine Frage.
    Das krümelige auf dem Hut sind keine Fremdkörper wie Sand oder ähnliches ?


    Ich meine, dass die Flocken keine Fremdkörper waren. Auf dem Exikat sind sie zumindest noch leicht zu erkennen. Der Pilz hat keinen besonderen Geruch im getrockneten Zustand.


    Mal sehen, was Anna noch zu dem Pilz hat.


    Viele Grüße


    Stefan


  • Größe: Anna und Stefan fragen. ;)


    Ich denke auch mal, die Fruchtkörper waren so um die 3 cm im Durchmesser, nicht viel mehr. ;)


    Ich hatte eigentlich beim Fund gedacht, dass sich diese Gesellen aufgrund der recht charkteristischen Merkmale doch später benamsen lassen sollten. Nun jedoch merke ich, dass selbst längeres Suchen bei denen nicht so recht zu einem Ziel führt.


    Danke :sun::sun::sun: schon mal an Nobi und Christian für den Tipp mit den (ähhh) ;) Wasserfüßen. :thumbup:
    Gefällt mir von der Richtung schon mal recht gut. Nur finde ich auf den ersten Blick noch keinen mit einer so auffällige Bestäubung des Hutes, die auf allen Pilzen der Kollektion zu finden war. :/


    Einige Exemplare hatten eine etwas glockige, nach oben hin leicht zugespitzte Form.


    Hier noch drei Bilder von mir, wobei ich Pablos Bilder hier eigentlich besser finde...





    Edit: Kriegelsteiner schreibt in Band 3 der GPBW bei der Gattungszusammenfassung der Wasserfüße etwas von bereift aussehenden Hüten bei cystidienartigen Elementen oder echten Dermacystidien. Was das genau meinen will, da bin ich überfragt...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo allerseits!


    Au weia. Mit der Größe hätte ich mich blöd in die Nesseln gesetzt. 5 bis 6 cm Hutdurchmesser hat meine vernebelte Erinnerung mich zunächst schreiben lassen.
    Mein Dank hier ganz klar an das kritische Auge von Mausmann (darfst dir selbst aussuchen, welches der beiden ich meine).


    Dann zu den Ideen von Nobi und Christian:
    Das schaut echt gut aus.
    Charakteristische Hutkörnchen finde ich in der BaWü Flora bei keiner Artbeschreibung erwähnt. In der Gattungsbeschreibung finde ich aber Folgendes:

    Zitat


    Huthaut mit blasigen Zellen und reichlich zystidenartigen Elementen oder echten Dermacystidien, (Hut dann bereift aussehend).


    Ob das nun für alle Arten gilt, und ob "bereift aussehend" auch in richtung "fein gekörnt oder bepudert" gehen kann, das lasse ich mal dahingestellt. Theoretisch ließe sich sicher auch eine andere Erklärung für diese Erscheinung finden. Aber auffällig ist es schon, daß alle Exemplare dieses Merkmal hatten, die jüngeren stärker als der ältere.


    Nun ist Hydropus ja zum Glück keine sehr umfangreiche Gattung.
    Wenn ich die Beschreibungen in der BaWü Flora nehme (freilich nur auf die Makromerkmale bezogen), dann passt Hydropus subalpinus eigentlich sehr gut. Immerhin ist es die einzige Art der Gattung, wo der Hut weder gerieft noch runzlig ist. Alle anderen Mitglieder, die in Frage kämen, hätten auch dunklere und keine wurzelnden Stiele.
    Nur zwei Details scheinen mir noch nicht recht zu passen.
    - Hutfarben: Die werden mit blass gelblich bis hell ockerbräunlich angegeben. Hier sind ganz klar auch dunkle Olivtöne dabei. Auch sollte der Hut nicht hygrophan sein, und da bin ich skeptisch. Anna, wenn du einen mitgenommen hast, wie hat sich dann der Hut beim Trocknen verhalten?
    - Lamellen: Die sollten wellig gekerbte Schneiden haben. Da bin ich nicht so sicher, ob das hier der Fall ist.


    Resumee:
    Für ein cf reicht es. Aber ich schaue die Tage noch mal in der Umgebung.
    Wie wäre es zB mit Lyophyllum? Könnte sich da noch was Passendes verstecken?



    LG, Pablo.

  • Also, ich halte die Bestäubung für etwas, was von außen auf den Pilz kam - in dem Fall für Blütenstaub!
    Man sieht zur Zeit auch andere Pilze mit diesen blassgelben Punkten!
    Auf dem dritten Bild von Pablo glaube ich die Pünktchen auch auf dem Laub am rechten unteren Bildrand zu erkennen!
    Eine Bereifung der Hüte, was ja stets auf ein Velum zurückzuführen ist, sieht doch anders aus.


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nobi!


    Das macht Sinn, deine Erklärung. Für mich im Moment der vielleicht logischste Schluß. Auch wenn es mich dann wieder ins grübeln bringt, warum da bei den jüngeren Pilzen mehr Partikel aufsitzen als bei dem älteren Einen. Könnte aber auch mit der Hutform zusammenhängen: Bei größerer Hangneigung bleibt weniger liegen.


    Lyophyllum scheint übrigens nicht viel herzugeben. Muss ich aber nochmal genauer gucken. Im Moment habe ich keine Lust mehr. Denn das ist dann sehr wohl eine umfangreiche Gattung. Auch, wenn ich mich auf Tephrocybe beschränke.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    Hydropus subalpinus ist bei uns in den Laubwäldern eine häufige und frühe Art (Frühling - Frühsommer), deren Stiel wurzeln kann! Auf meinen Fotos (Ende Frühling) dieser Art, sind öfter mal Pollen auf dem Hut zu sehen. Mit Mikroskop ist man hier auch mal wieder im Vorteil; man kann diese Pollen nämlich mikroskopieren und gewinnt dann Klarheit *g*


    Grüßle
    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jürgen!


    Ein sehr schönes Bild, das wirklich gut passt. Danke! :thumbup:
    Also das einzige Detail was mich nun noch etwas stört, ist daß der Hut von Hydropus subalpinus laut BaWü - Flora nicht hygrophan sein soll. Genau das scheint er aber bei diesem Fund zu sein.
    Habe ich mich einfach verguckt, oder ist das vielleicht auch gar kein so hartes Merkmal in dem Fall?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jürgen.


    Ich selbst habe gar keine Probe mitgenommen. Anna und Stefan schon. Die treffe ich gleich, wird sich also klären lassen.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen!


    Ich hätte kein Problen, den als Hydropus subalpinus (Buchenwald-Wasserfuß) anzusprechen. Die dunkeln ein bei Trockenheit, olive Farbtöne sind bestens.
    Der Hut-Staub ist fremd, schätze Pollen.


    Achso, beim nächsten Mal besser drauf achten, auf was die wachsen. Die Art sollte eigentlich offensichtlich oder auch weniger offensichtlich an Buchenholz wachsen. Das sind oft dünne Aststücke in der Streu.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Dünne Aststückchen zwischen der Laubstreu kann ich bestätigen.
    Und auch wenn der Trockenpilz gestern irgendwie verschütt gegangen war, sind Anna und Stefan sich doch sicher, daß der Hut beim Trocknen nicht hell wurde, keine Zeichen von Hygrophanität zeigte.


    Insofern hake ich den nun mal ganz beruhigt ab. Vielen Dank euch allen für die Hilfe. :thumbup:


    Dann suche ich mal den nächsten Bestimmling raus...



    Liebe Grüße, Pablo.