Beiträge von Chorknabe

    Die Frage ist gar nicht blöd, und obwohl ich keine Mikroskopiererin bin, weiß ich doch, daß Pilz- und Pflanzenzellen unterschiedlich aussehen sollten.

    Wenn ich - mit sehr übersichtlicher Erfahrung am scharfen Glas ausgestattet - mein gelerntes Wissen rezitieren müsste, würde ich sagen: Pilze bestehen aus Hyphen (also fädigen Strukturen), Pflanzen hingegen aus Zellen (eher kompakte Strukturen an- und übereinander gestapelter blasenartiger Strukturen mit Zellkern). Ob das für alle Teile einer Pflanze gilt, weiß ich aber nicht.

    Hallo Harald,


    ich habe von solchem Zeug wirklich gar keine Ahnung, aber rein optisch erinnern mich die Farben, Oberflächenbeschaffenheit etc. stark an eine Xylaria, bzw. Xylaria polymorpha. Aber so etwas Triviales hast Du sicher schon ausgeschlossen?

    "Die Familie behauptet......." ist schon mehr als fragwürdig, es sei denn sie sind geprüfte PSV/Pilzberater.

    So lange das Unwissen bei den Pilzen vorherrscht, die man eh nicht essen wollte, ist doch alles gut. Der durchschnittliche Pilzsammler in meiner Region kennt nur wenige Arten und hält sich von allem anderen fern und will oft auch gar nichts neues lernen. Diese brauchen daher keinen Pilzberater. Über Unbekanntes darf gerne spekuliert werden - so lange man es nicht essen will 😉

    Moin,

    die werden ja ganz schön unsanft durch die Gegend geschmissen, da wo die so auf Band fliegen mit Schwung, also so pfeffer ich meine im Wald aber nicht in den Korb.

    Davon landet dann bestimmt ein gewisser Teil in der Plastikschale mitsamt Folie drüber im Supermarkt und gammelt vor sich hin, moderne Massenproduktion, wie von so vielem.

    Meiner Erfahrung nach ist die Qualität der Champignon im Supermarkt in der Regel gut. Bei Seitlingen oder gar Pfifferlingen sieht das oft ganz anders aus.


    Wenn alle Leute, die gerne Pilze essen möchten, für die Mahlzeit vorher in die Wälder rammeln würden, wäre dort alles platt getrampelt. Insofern muss man für das Angebot von Zuchtpilzen dankbar sein.

    Hallo Joana,


    ich würde das schlicht als Fehlbildung sehen bzw. als individuelle Eigenart.


    Wenn Du Schwefelköpfe sicher erkennen kannst, kannst Du ja mal ein winziges Stück vom Grünblättrigen Schwefelkopf in den Mund nehmen und an der Zungenspitzen kauen (dann aber wieder ausspucken! ). Die brutale Bitterkeit muss man mal erlebt haben. Umso erstaunlicher, dass man im Herbst oft von Rehen? abgefressene Büschel finden kann. 😮


    Übrigens scheitern die meisten (digitalen) Kameras am Grünblättrigen Schwefelkopf, die Farben werden meist viel zu warm und wenig grün dargestellt. Insofern ist Deine Handykamera in guter Gesellschaft 😉

    Hallo Benjamin,


    C. flexipes sollte kräftig und gut wahrnehmbar nach Pelargonien (Geranien) riechen? Daher ja auch der Name Pelargoniengürtelfuß. Die Art kenne ich mit einem auffällig feinschuppigen Hut, wobei die hellen Schuppen zurdunkleren Huthaut kontrastieren.

    Hallo Joana,


    willkommen bei uns Pilzverrückten :) Meine PSV-Prüfung habe ich auch eher gemacht, um zu sehen wo ich wissenstechnisch stehe. Deine Faszination für Krankenhausdiagnostik kann ich gut nachvollziehen. Es gibt dazu übrigens gute Kurse ;) Aber Du gehst das schon gut an: Schritt für Schritt und keine Hektik.


    Viel Spaß hier im Forum ;)

    Dann brauchst du eine Software, die dir die Bilder zu einem dreidimensionalen Bild zusammensetzt.

    Etwas präziser ausgedrückt werden die scharf abgebildeten Elemente von verschieden Bildebenen zu einer einzigen Bildebene verrechnet. Also macht die Software aus 3D sozusagen 2D 🙃

    Für mich auch, aber es gibt Leute, für die ist es anisähnlich. Betonung auf ähnlich. Gerüche werden eben immer verschieden erkannt.

    Der Geruch nach Anis bzw nach Marzipan ist mykologisch betrachtet nahe beieinander, und es gibt zweifellos Arten, bei denen der Geruch irgendwie dazwischen liegt. Gerüche von Pilzen sind ja in der Regel komplex und eine Überlagerung von vielen Einzelgerüchen. Beim Riesenchampignon mag es einen Anisaspekt im Geruch geben, aber der Marzipanaspekt dominiert ganz eindeutig. So ist es in der Literatur auch überall angegeben (und das ist wichtig, wenn man seinen Fund anhand der Literatur einschätzen will). Beim Anischamignon bspw. fehlt der Marzipanaspekt im Geruch (nahezu?) völlig.


    Es gibt übrigens Menschen, die Bittere Mandeln nicht riechen können.

    Hallo



    Bei Pilzen macht man sich komischerweise solche Gedanken, aber was ist mit dem Gemüse aus Feld und Garten oder noch schlimmer, aus Ländern, wo Industrieabwässer einfach ungeklärt in die Flüsse geleitet werden? Oder Garnelen aus den verschmutzten Flüssen in China und Südostasien?

    Wenn pflanzliche, tierische oder mykologische Produkte im Handel vertrieben werden, gibt es mindestens stichpunktartige, oft auch regelmäßige Kontroller. Aber ich gebe Dir recht: wenn man sich bezüglich dieses Thema sensibilisiert, sollte man bei allen Lebensmitteln den gleichen bedacht an den Tag legen.

    Hallo,


    Schwermetalle neigen dazu, sich im Organismus anzusammeln. Von einem schwermetall-belasteten Pilz wird niemand ernstlich krank, aber über die Jahrzehnte hinweg kann sich eine relevante Schwermetall-Belastung im eigenen Körper aufaddieren, welche dann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Die vernünftige Herangehensweise sollte daher sein: so wenig Schwermetalle wie möglich zu sich nehmen.


    Wir leben in einer Überflussgesellschaft, und Nahrung ist überall und jederzeit verfügbar. Deswegen gibt es keine Notwendigkeit, selbst gesammelte Pilze essen zu müssen. Als Pilzberater weise ich die Ratsuchenden darauf hin, das bestimmte Pilzarten dafür bekannt sind, in vergleichsweise starkem Maße Schwermetalle aufzunehmen und daher entsprechend belasten sind. Diese Pilze sollte man meines Erachtens nach einfach stehen lassen und sich auf Arten mit geringerer Belastung konzentrieren. Das gilt bspw. für alle Champignon-Arten.

    Insgesamt muss den Menschen klar gemacht werden, das Wildpilze nicht per Definition gesünder sind als Zuchtpilze, sondern dass nicht zuletzt durch die moderne Industriegesellschaft Böden und Luft - und damit auch die Pilze - verunreinigt sind. Man denke bspw. an die über 40 Jahre, in denen im Osten Deutschlands der Verkehr auf den Straßen von Zweitaktmotoren (die mit verbleitem Benzin fahren!) dominiert war. Wildpilze können also auch örtlich stärker belastet sein. Zuchtpilze hingegen unterliegen dem Lebensmittelrecht und werden regelmäßig auf Schwermetalle etc. untersucht.


    Am Ende ist es eine individuelle Entscheidung, wie man das persönlich handhabt. Ich für meinen Teil belehre die Ratsuchenden nicht, sonders gebe ihnen lediglich relevante Informationen an die Hand. Was sie daraus machen, ist das ihre Sache. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.


    Ich selbst handhabe das so:
    - maßvoller Pilzgenuss

    - bekanntermaßen schwermetallbelastete Arten bleiben im Wald

    - kein Sammeln auf mutmaßlich belasteten Böden

    Hallo Andreas,


    hier im Forum lesen und schreiben viele Pilzberater mit - und alle werden Dir das gleiche schreiben: Die Einschätzung von gesammelten Pilzen mittels Bildern lehnen wir ab. Aus gutem Grund: zur Einschätzung der Pilze gehört der Geruch, die Farbe, Konsistenz etc. All das fehlt uns. Auch können sich in dem Haufen Pilze versteckt haben, die nicht essbar sind. Daher kann man übers Internet keine seriöse Einschätzung gewährleisten. Wenn Du Dir sicher sein möchtest, bleibt nur ein Weg: Du musst Dir einen örtlichen Pilzberater suchen und die Pilze persönlich vorlegen.

    Ich kann nur vermuten: bei einem echten Netz zieht sich die Netzzeichnung +- über den gesamten Stiel. Beim Pseudonetz sind die Stiele eher längsrillig und weisen nur an der Stielspitze auf am Übergang zu den Röhren eine Netzzeichnung. Nicht selten sieht das so aus, als würden die Röhrenöffnungen am Stiel entlang nach unten gezogen.

    Ich selbst konnte die noch nie finden, insofern fehlt mir die Erfahrung. Was ich aber immer wieder bei Fundbeschreibungen lese ist: extrem reichliche Milch, Fischgeruch (der Milch) und braunfleckige kaum zu reigende Hände. Da bei Deinem Fund weder reichlich Milch vorhanden war, noch die Hände fleckig, vermute ich, dass Du eine andere Art gefunden hast.

    Ketzerische Frage: ist es ganz sicher, dass beim Fund um eine Phlegmatie handelt? Es gibt ja nicht wenige Telamonien, der derart robust und stattlich daherkommen, dass man sie schnell mal als Phlegmatie einsortiert. Mir ist das zumindest schon häufiger passiert.

    Das könnte ein Samtfußkrempling sein..

    Bitte beachte das Wörtchen "könnte". Das ist eine (nachvollziehbare) Idee zu Deinen leider nicht ganz aussagekräftigen Bildern, keinesfalls aber eine sichere Bestimmung.

    Gut dann teste ich mal.- Danke

    Angesichts dessen würde ich dringend davon abraten, Dir diesen Fund einzuverleiben!

    Moin,

    spricht nicht schon die starke Riefung gegen den grünen Knolli oder täusche ich mich da?

    Ich meine, den grünen noch nicht mit gerieftem Rand gesehen zu haben.

    Ihr habt schon recht, eine solche Riefung habe ich beim Knolli noch nie beobachtet (er ist bei uns im Kalklaubwald mit eingestreuten Eichen ein Massenpilz). Aber ein Merkmal kann auch mal fehlen oder falsch ausgeprägt sein. Aber der fehlende Geruch, der fehlende Ring, die fehlende Knolle in der Scheide, überhaupt die sehr fragilie Scheide, und die ausgeprägte Hutriefung - da lässt sich auch mit viel Fantasie kein Knolli mehr herbeireden.