Hallo,
Schwermetalle neigen dazu, sich im Organismus anzusammeln. Von einem schwermetall-belasteten Pilz wird niemand ernstlich krank, aber über die Jahrzehnte hinweg kann sich eine relevante Schwermetall-Belastung im eigenen Körper aufaddieren, welche dann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Die vernünftige Herangehensweise sollte daher sein: so wenig Schwermetalle wie möglich zu sich nehmen.
Wir leben in einer Überflussgesellschaft, und Nahrung ist überall und jederzeit verfügbar. Deswegen gibt es keine Notwendigkeit, selbst gesammelte Pilze essen zu müssen. Als Pilzberater weise ich die Ratsuchenden darauf hin, das bestimmte Pilzarten dafür bekannt sind, in vergleichsweise starkem Maße Schwermetalle aufzunehmen und daher entsprechend belasten sind. Diese Pilze sollte man meines Erachtens nach einfach stehen lassen und sich auf Arten mit geringerer Belastung konzentrieren. Das gilt bspw. für alle Champignon-Arten.
Insgesamt muss den Menschen klar gemacht werden, das Wildpilze nicht per Definition gesünder sind als Zuchtpilze, sondern dass nicht zuletzt durch die moderne Industriegesellschaft Böden und Luft - und damit auch die Pilze - verunreinigt sind. Man denke bspw. an die über 40 Jahre, in denen im Osten Deutschlands der Verkehr auf den Straßen von Zweitaktmotoren (die mit verbleitem Benzin fahren!) dominiert war. Wildpilze können also auch örtlich stärker belastet sein. Zuchtpilze hingegen unterliegen dem Lebensmittelrecht und werden regelmäßig auf Schwermetalle etc. untersucht.
Am Ende ist es eine individuelle Entscheidung, wie man das persönlich handhabt. Ich für meinen Teil belehre die Ratsuchenden nicht, sonders gebe ihnen lediglich relevante Informationen an die Hand. Was sie daraus machen, ist das ihre Sache. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Ich selbst handhabe das so:
- maßvoller Pilzgenuss
- bekanntermaßen schwermetallbelastete Arten bleiben im Wald
- kein Sammeln auf mutmaßlich belasteten Böden