Hier komme ich nicht einmal zur Gattung ...

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 645 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • Hallo allerseits,


    dieses Einzelexemplar habe ich gestern auf einem sehr nährstoffarmen Sandboden im reinen Kiefernwald (Cladonio-Pinetum) gefunden. Asche auf mein Haupt, nicht einmal die Gattung erkenne ich - Laie halt :(


    Wer kann mir auf die Sprünge helfen? Kein besonderer Geruch feststellbar, auch nicht heute, nachdem ich nun leichte Rötungen feststellen kann. Deshalb glaube ich mit diesem Gesamthabitus, der sehr zugespitzten Stielbasis und dem sparrig-grobschuppigen Stiel auch nicht an einen schnöden Seifenritterling. Auch die Lamellenstruktur spricht dagegen, das ist was besseres - hoffe ich zumindest.


    Namensvorschläge dringend erbeten!


    Beste Grüße,


    Frank






  • Ich habe mal den Tipp gelesen: Wenn man keine Idee zur Gattung hat, ist es ein Seifenritterling g:D


    Da ich den Seifenritterling nicht sonderlich gut kenne (erst 2x gefunden und da zuerst am Geruch erkannt), weiß ich nicht, ob das hier einer sein kann. Aber witzig, dass mir bei deinem Titel sofort der Seifenritterling einfiel, und dann gehen die ersten Tipps tatsächlich immerhin in Richtung Ritterling :gfreuen:


    Beste Grüße

    Sabine


    Nachtrag: Und wenn ich deinen Beitrag vollständig gelesen hätte, hätte ich auch mitbekommen, dass du den Seifenritterling auch schon ins Spiel gebracht hattest - weil er danach aussieht, oder weil du den Tipp auch kennst?

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  • Danke für das Feedback. Ja, aber .....


    Eine solche Lamellenstruktur habe ich bei T. saponaceum noch nie gesehen, und ich hatte schon einige Exemplare in den Händen. Dann der Stiel, so grobschuppig aufspleißend und so spitz und tief wurzelnd? Kein Geruch wahrnehmbar, weder seifig-waschküchenartig noch mehlartig. Tricholomella soll stark mehlartig riechen und "crowded lamellae" haben, das ist bei einem Fund gerade nicht der Fall.


    Ich bin wirklich ratlos, da passt nix zusammen.


    Gruß,


    Frank

  • Ich habe mal den Tipp gelesen: Wenn man keine Idee zur Gattung hat, ist es ein Seifenritterling g:D

    Ich kenne den Spruch so: "Wenn Du einen Ritterling nicht bestimmen kannst, ist es ein Seifenritterling" :)


    Eine solche Lamellenstruktur habe ich bei T. saponaceum noch nie gesehen, und ich hatte schon einige Exemplare in den Händen. Dann der Stiel, so grobschuppig aufspleißend und so spitz und tief wurzelnd? Kein Geruch wahrnehmbar, weder seifig-waschküchenartig noch mehlartig. Tricholomella soll stark mehlartig riechen und "crowded lamellae" haben, das ist bei einem Fund gerade nicht der Fall.

    Die Lamellenhaltung kenne ich von meinen Seifenritterlingsfunden durchaus, Auch der schuppig aufgerissene Stiel ist nicht ungewöhnlich, ebenso die schollig schuppige Huthaut. Das Röten passt auch gut ins Bild. Der fehlende Geruch ist natürlich schwierig, aber bekanntermaßen verweigern Pilze mitunter den Geruch bei ungünstigen Witterungsbedingungen.


    Mir fällt zumindest gerade nichts anderes ein. Hier ein Bild von Seifenritterlingen mit schuppigem Stiel:

    292796-tricholomasaponaceumvarardosiacum-05-jpg

  • Hallo


    ich type an Xerula mit komisch gewachsen Stiel . Vielleicht Xerula melanotricha , diese Art kommt bei Nadelbäume .


    Lamellen von gefragte Pilz passt 1 zu 1 an Xerula , Hutform auch , Wurzeln auch nur gebrochen ist


    mein Fund Xerula sp


    Hutform passt an Hut von gefragte Pilz


    -


    Wurzeln von mein Fund a passt an Wurzeln von gefragte Pilz ,


    -


    Geruch passt auch an X. melanotricha , auch , nur Stiel bei gefragte Pilz iist komisch

    Wenn möglich , es wäre gut Pilz Mikroskopieren

  • Hallo

    Ich habe die Bilder vergrößert und festgestellt, dass die Spitzen der Lamellenscheide beim Gefragten Pilz schwarz sind. Diese Schwärze ist mir auch bei meiner Xerula sp. aufgefallen.


    Gefragte Pilz Schwarze Lamellen Scheide


    -


    Mein Fund Xerula sp Schwarze Lamellen Scheide


    -


    LG

  • Hallo Beli!


    Vielen Dank für die Fotos. Die Wurzelform wäre schon eher passend, aber der Stiel von meinem Exemplar ist doch ansonsten sehr kurz und gedrungen und auch deutlich splissig-geschuppt.


    Mikroskopie wäre eine Möglichkeit, Pablo Alvarado die andere. Ich habe noch ein paar andere Funde in der Pipeline bei Pablo und es kommt schon wieder Nachschub. Das wird teuer dieses Jahr *stöhn*


    Beste Grüße,


    Frank

  • Hallo zusammen


    Ja, es könnte auch eine abnormale Hymenopellis radicata sein.

    Ich hatte neulich das hier, völlig reif aber weniger als 2 cm im Durchmesser.

    Das war dann mikroskopisch eindeutig auch H. radicata.



    Diese schwärzliche Lamellenschneide hatte mein Fruchtkörper auch.


    Ich würde erst jemand suchen, der sich wenigstens kurz die Sporen anschaut, daran lässt sich Xerula/Hymenopellis sofort erkennen.

    Die 20 Euro bei Pablo sind verlorenes Geld, wenn am Ende sowas triviales rauskommt.


    LG Raphael

  • Hi.


    Schöner Rätselpilz. T. constricta war bei meinen Funden immer auffällig reinweiß und den Mehlgeruch kann man eigentlich kaum überschnuppern. Ein grubiger Wurzelschleimrübling ohne Gruben mit dieser schorfigen Stelle im Hut und so dickfleischig fände ich auch komisch.

    T. saponaceum könnte ich mir vorstellen - vielleicht reicht der ja morgen oder rötet noch ein wenig in der Stielbasis nach.


    LG.

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  • Hi.


    Ein grubiger Wurzelschleimrübling ohne Gruben mit dieser schorfigen Stelle im Hut und so dickfleischig fände ich auch komisch.


    LG.

    Hallo Schupfnudel

    Wie kommst du darauf, dass die Hütte dickfleischig ist? Ich bin mir anhand des Bildes sicher, dass die Hut dünfleischig ist, es sind nur die Lamellen hoch, sodass der Eindruck entsteht, die Hütte sei dick. Was meinst du mit "ohne Gruben"?

    Frank , hast du Querschnittbild ?

  • Hallo!


    Derzeit bin ich unterwegs, habe aber kurz bevor ich losgefahren bin noch einen Längsschnitt gemacht. Das Fleisch in der Wurzelspitze ganz unten war schwach pink-orange, sofort und nicht erst nach ein paar Sekunden oder gar Minuten.


    Eine Hälfte habe ich gerade einem Spezialisten der Uni Marburg gegeben, der will sich den Fund bei Gelegenheit näher anschauen. Aus dem Bauch heraus hält er einen Seifenritterling für möglich, er sagte auch sinngemäß, dass es da "verschiedene" gäbe. Während der Fahrtdauer von eineinhalb Stunden hat sich die Schnittfläche schwach pinkorange verfärbt.


    Dem habe ich auch die Hälfte von meinem "kolossalen" Fund gebracht, weil er vor langer langer Zeit schonmal T. colossus gefunden hatte.


    Vielleicht kann man das so lösen, ohne unnötig Geld auszugeben.


    Gruß,


    Frank

  • Hi.


    Ich meine das:


    Viel mehr stört mich aber eben die schorfige Stelle in der Hutmitte, was ich so weder online noch live bei der Art bisher beobachten konnte.

    Nicht nur der Hut ist dick, der ganze Pilz wirkt sehr kompakt und kräftig, im Gegensatz zum inoffiziel als "Langunddünn" benannten Pilz.


    LG.

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  • Derzeit bin ich unterwegs, habe aber kurz bevor ich losgefahren bin noch einen Längsschnitt gemacht. Das Fleisch in der Wurzelspitze ganz unten war schwach pink-orange, sofort und nicht erst nach ein paar Sekunden oder gar Minuten.

    Diese Information ändert alles. Xerula rötet oder Pinkorange verfärbend sich nicht nach Querschnitt , also spiel gehet ohne Xerula weiter

    LG

  • Hallo Frank,

    vergleiche mal mit Tricholoma boudieri, einer Art aus dem aufgespaltenen saponaceum-Aggregat. Der Pilz ist in FNE4 (HEILMANN-CLAUSEN) gelistet. Das übliche Röten eines Seifenritterlings ist bei dieser Art besonders stark ausgebildet.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Frank,


    wie Stephan schon schrieb. Das ist einer aus dem Seifenritterling-Aggregat. Ob nun bouderi oder saponaceum persönlich, kann meist schon makroskopisch geklärt werden.

    Ich meine mal, bei solchen Funden könntest du dir die Post nach Oviedo sparen. Da gäbe es sicher spannendere Sachen.


    GR Ingo

  • Hallo zusammen


    Ich wäre hier auch bei Oehrling mit Tricholoma boudieri. Ich hatte den auch mal gefunden und neben dem Röten fand ich auch den Geruch anders als bei einem normalen Seifenritterling. Ich hatte den Geruch damals so beschrieben: "Beim Geruch bin ich mir leider nicht ganz schlüssig. Gestern dachte ich er riecht ein bisschen nach Mehl und sogar eine leichte Alkoholkomponente meinte ich mal kurz rauszuriechen, aber dann nach einer Weile, roch ich wieder nicht mehr viel und heute kommt mir der Geruch irgendwie etwas süsslich vor.


    Der Tipp damals kam übrigens auch von Oehrling. Hier ist der Link zum Thread (etwas runterscrollen und ihr seht Tricholoma boudieri):


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo und vielen Dank für all die Beiträge. Tja, ich hätte gleich ein Schnittbild machen sollen. So war es immerhin ein lehrreicher "Rätsel-Pilz" , wie Schupfnudel zutreffend geschrieben hat.


    Zwei Fotos wenige Sekunden nach dem Schnitt aufgenommen (bei Tageslicht), die anderen Aufnahmen knapp acht Stunden später unter Kunstlicht.


    Gruß,


    Frank