Stockschwämmchen in der Größe??

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 2.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzfreund77.

  • So, und nachdem Du den Konsens anbietest, komm jetzt ich und beanspruche die Deutungshoheit! :) Im Ernst: Ich stimme Dir zu, dass man Tierversuche beim Erdritterling nicht einfach auf den Menschen übertragen kann. Aber genausowenig kannst Du doch Erfahrungen mit dem schwarzfasrigen Ritterling auf den Erdritterling übertragen. Im Gegenteil: Mir leuchtet durchaus ein, weshalb Ritterlinge nach den (vermeintlichen) Beobachtungen beim Grünling unter Generalverdacht geraten, und tendiere daher eher dazu, auch den schwarzfasrigen nicht zu essen.


    Gleichzeitig aber halte ich mir die Option offen, dass die ganze Sache mit dem Grünling ein Irrtum gewesen könnte, und ändere dann gerne meine Meinung. Und genau das, dieser Widerstreit, und damit die Notwendigkeit, sich selbst zu entscheiden, fühlt sich für mich sicherer an als ein regelbasierter Konsens, denn in deinem Beispiel könnte ja auch herauskommen, dass der Personenrahmen sehr schnell wirklich sehr viel kleiner würde, falls nämlich der Verdacht begründet und die Regel falsch war :)

  • Hi, es gibt Pilze die rühre ich nicht an und die gehören dazu. Da ist mir das Risiko zu groß. Der Pilz hat glaube ich diesen Kugelfisch-Sushi Effekt bei den Kennern. Kulinarisch mag der ja vielleicht schmecken aber glaubt man der Literatur und den vielen Meinungen scheint der jetzt auch nichts übermäßiges besonderes zu sein. Also bei Speisepilzen gibt es ja dann doch wesentlich sehr leckere und doch einfach(er) bestimmbare. Ich hab halt schon sehr großen Respekt vor den Leuten die sich da absolut sicher sein können und denen sei es auch gegönnt. LG!

  • Stropharia5 Stockschwämmchen können sogar noch wesentlich größer werden. Hatte schon Exemplare die so groß wie meine Hand waren. Kommt aber tatsächlich nicht so häufig vor.


    Malker Stockschwämmchen lassen sich ja zweifelsfrei bestimmen, wenn die Schüppchen vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, dann lässt man die Finger davon, egal wie gut man die Art kennt. Jeder einzelne Fruchtkörper wird gewissenhaft kontrolliert - auch bei büscheligem Wachstum. Dann ist man da auch auf der sicheren Seite. Geschmacklich zählt das Stockschwämmchen für mich zu den besten Speisepilzen. Die haben ein unfassbar tolles, angenehmes und intensives Aroma. Unterm Strich für meinen Gaumen eine der geschmackvollsten Arten die die Pilzwelt zu bieten hat. Sich da ran zu trauen lohnt sich also schon. Wenn die Unsicherheit zu groß ist, kann man ja auch einen PSV zur Freigabe aufsuchen oder eine Begleitung mitnehmen, die sich wirklich auskennt. Oder züchten geht auch. Eine weniger gefährliche Alternative wäre auch der Rauchblättrige Schwefelkopf. Der ist auch extrem lecker. Aber leider vielerorts erheblich seltener zu finden.


    LG Christopher

  • Stropharia5 Stockschwämmchen können sogar noch wesentlich größer werden. Hatte schon Exemplare die so groß wie meine Hand waren. Kommt aber tatsächlich nicht so häufig vor.


    Malker Stockschwämmchen lassen sich ja zweifelsfrei bestimmen, wenn die Schüppchen vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, dann lässt man die Finger davon, egal wie gut man die Art kennt. Jeder einzelne Fruchtkörper wird gewissenhaft kontrolliert - auch bei büscheligem Wachstum. Dann ist man da auch auf der sicheren Seite. Geschmacklich zählt das Stockschwämmchen für mich zu den besten Speisepilzen. Die haben ein unfassbar tolles, angenehmes und intensives Aroma. Unterm Strich für meinen Gaumen eine der geschmackvollsten Arten die die Pilzwelt zu bieten hat. Sich da ran zu trauen lohnt sich also schon. Wenn die Unsicherheit zu groß ist, kann man ja auch einen PSV zur Freigabe aufsuchen oder eine Begleitung mitnehmen, die sich wirklich auskennt. Oder züchten geht auch. Eine weniger gefährliche Alternative wäre auch der Rauchblättrige Schwefelkopf. Der ist auch extrem lecker. Aber leider vielerorts erheblich seltener zu finden.


    LG Christopher

    Habe bei der letzten PLW massenhaft Stockschwämmchen gefunden. Und der kleine Büschel, den ich davon mitnahm, wurde auch vom PSV freigegeben. Habe die FK einer anderen Teilnehmerin überlassen, da ich mich da trotz Sicherheit durch den PSV nicht ranwage. :girre:
    Mit wachsender Erfahrung wird es aber vielleicht noch zu einer Kostprobe kommen. Mal sehen.

  • Malker Stockschwämmchen lassen sich ja zweifelsfrei bestimmen, wenn die Schüppchen vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, dann lässt man die Finger davon, egal wie gut man die Art kennt. Jeder einzelne Fruchtkörper wird gewissenhaft kontrolliert - auch bei büscheligem Wachstum. Dann ist man da auch auf der sicheren Seite. Geschmacklich zählt das Stockschwämmchen für mich zu den besten Speisepilzen. Die haben ein unfassbar tolles, angenehmes und intensives Aroma. Unterm Strich für meinen Gaumen eine der geschmackvollsten Arten die die Pilzwelt zu bieten hat. Sich da ran zu trauen lohnt sich also schon. Wenn die Unsicherheit zu groß ist, kann man ja auch einen PSV zur Freigabe aufsuchen oder eine Begleitung mitnehmen, die sich wirklich auskennt. Oder züchten geht auch. Eine weniger gefährliche Alternative wäre auch der Rauchblättrige Schwefelkopf. Der ist auch extrem lecker. Aber leider vielerorts erheblich seltener zu finden.


    LG Christopher

    Ja, vielleicht traue ich mir das irgendwann mal zu. An den Samtfußrüing habe ich mich mal herangewagt. Den fand ich sehr lecker. Leider finde ich die nicht so häufig im Winter. Da ist der Gifthäubling ja auch Verwechslungspartner und durch die milder werdenden Winter ja leider auch immer wahrscheinlicher. LG

  • Ich hatte mir vorgenommen, die erst zu essen, wenn ich auch Gifthäublinge mal in der Hand hatte. Als ich dann aber mehrfach Gifthäublinge fand, hat das bei mir Gegenteil ausgelöst: Wenn das wirklich vorkommt, dass die dazwischen stehen, dann ist das echt kein Spaß. Schuppen oder Silbefasern - ich finde das weniger scharf abgrenzbar als z.B. die Glockenform des Hutes. Ich glaube aber, es ist sehr individuell, welche Merkmale man eindeutig findet. Manches andere, was andere Leute verwechseln, würde ich niemals verwechseln - bei denen könnte mir persönlich das passieren, daher lasse ichs - vorerst jedenfalls.



  • Hier noch einer von heute, sogar büschelig.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Wenn das wirklich vorkommt, dass die dazwischen stehen, dann ist das echt kein Spaß

    Zwischen einem riesigen Cluster werden sie nicht stehen, das Problem ist eher, dass sie am gleichen Stumpf vorkommen könnten und bei nicht genauer Betrachtung durcheinander gesammelt wird. Der Natur dieser Pilze zuschulden, wird da der ein oder andere Hut im Korb abbrechen und nicht mehr klar auseinander zu halten zu sein.


    Bei so einem Cluster hier: https://www.123pilzsuche.de/daten/details/stocksw2.jpg wirst du aber sicher sein können, dass da nix zwischenwächst (ausser vieleicht irgendwelches Getier). Wenn ernte ich gerne die Cluster so, dass alles noch zusammenhängt, also eher ein rausbrechen als abbrechen und dann kann man direkt alle Stiele gründlich inspizieren.
    Sowohl Stockschwämmchen als auch Gifthäublinge dunkeln gerade bei den Stielen einmal geerntet schnell nach - besonders wenn es feucht und kühl wird. Also immer schön direkt am Stamm bestimmen oder gar nicht.


    Oder es einfach lassen, das ist ja das Schöne an den Pilzen, was man sich nicht zutraut, das lässt man dann halt :)

  • Hallo zusammen,


    fand die Diskussion interessant, auch der Informationsaustausch zw. Digitalpilz und Pilzfreund47³ , und wollte dazu was fragen.

    Aber zunächst damit ich on-topic auch kurz was sage:


    Obwohl ich mir zutrauen würde die Stockschwämmchen sicher zu bestimmen, hab ich mir von Anfang bewusst der Problematik, an die eiserne Regel auferlegt, dass mich Stockschwämmchen nicht interessieren. Habe nie eins mitgenommen, geschweige den gegessen. Und dabei ist es geblieben, und ich denke, daß ich damit ganz gut gefahren bin. Hab es nie bereut, hab Freude an andere Pilze, unnötige Probleme brauche ich nicht.


    Problematisch finde ich es wenn in Literatur, Internetforen, oder von manchen guten Pilzkennern zuviel Hype und Werbung um die Stockschwämmchen gemacht wird. Man sollte alle Anfänger aufklären und möglichst auch fernhalten von den Stockschwämmchen. Die Kenner sollen durchus Freude an ihnen haben, aber nicht andere versuchen dafür zu begeistern, oder welche verschenken.


    Jetzt zu der Sache die auch hier im Thread sehr aufschlussreich und horizonterweiternd (für mich), die unterschiedlichen Handhabungen zw DGFM, anderen Akteuren, und den Vergleich Deutschland Schweiz: sehr interessant, habe sie zur Kenntnis genommen- ohne was zu beurteilen.


    Pilzfreund47³ postete diesen Link mit den Regularien im Kanton Zürich, den ich auch durchlas

    Die Pilzsaison kann beginnen
    Ein Grossteil der Pilzfreunde streift mit Vorliebe in den Monaten September und Oktober durch die Wälder. Dann besteht die grösste Chance auf essbare Pilze zu…
    www.zh.ch


    Dabei ist mir eine sehr interessanteste und in Anführungszeichen und nur auf den ersten Blick "krasseste und vielleicht verrückteste" Bestimmung, die ich je sah, und zwar:

    daß vom 1. bis zum 10. September, und vom 1. bis zum 10. Oktober, Schonzeit ist, Pilzsammelverbot!


    Sofortiger Diclaimer vorweg, damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich will auf keinem Fall diese Bestimmung lächerlich machen, schlecht über sie urteilen, oder in Frage stellen!!! Warum nicht? Vielleicht hat sie Ihren Sinn. Ich finde die Schweiz macht viele Sachen anders, und daraus kann man nur lernen. Ich finde die schweizer Art sehr gut, die Verfassung, die Gesetze.


    Ich hätte trotzdem ein paar ernstgemeinte Fragen, nur zu meinem besseren Verständnis, an Pilzfreund47³ oder eventuell auch an CH-Andy:

    Dieses zehntägige Sammeverbot, gilt das nur im Kanton Zürich oder auch in anderen Kantonen?

    Halten sich die Zürcher dran, oder fahren sie in andere Kantone? Wird das in Zürich überwacht?

    Und wie sieht dann so ein 11. Sept. oder 11. Okt. in Zürichs Wäldern aus? ;) Gibt es dann einen Massenanstum, oder vielleicht gar nicht so viele Pilzbegeisterte?


    Was mich noch interessieren würde mit Bezug auf die Schweiz wäre ob es dort eine Rote Liste der geschützten Arten gibt, für die es Verbot gibt, und wenn ja welche?


    Sorry, daß ich vieleicht zu viele fragen auf einmal gestellt habe. Es ist nicht Kritik, sondern dient nur der Informationserweiterung.

    und Vielen Dank im Voraus für eventuelle Antworten,

    Schöne Grüsse allerseits.

  • Ich glaube das wär ganz gut für einen eigenen thread, dachte ich gerade.

    Nicht das ich noch nie einen thread in andere Gewässer gelenkt hätte... :D

    aber das war keine Absicht und man versucht ja draus zu lernen.

    Deswegen würde ich vorschlagen einen neuen thread zu eröffnen zu dem Pilzsammelthema in der Schweiz.


    Zu den Stockschwämmchen kann ich sagen, ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund sich dem völlig zu verschließen.

    Was zählt ist einfach die Intensität mit der sich der Sammler mit diesem einen Pilz beschäftigt hat.

    Es geht nicht nur um "Schüppchen oder nicht", sondern darum den Pilz immer und immer und immer wieder in verschiedensten Zuständen (jung bis gammel) wirklich gesehen zu haben und das nicht nur in einer Saison, mit der Zeit sieht man viel mehr (sehen im Sinne auch von riechen, Pilz in seinem Habitat verstehen usw.). Was ich als problematisch wahrnehme ist eher das "intensiv beschäftigt" oder "ich bin sicher damit" bei jedem Menschen etwas anderes heißt und manchmal vielleicht zu einer falschen Sicherheit führt. Vielleicht lässt du die Finger genau wegen der falschen Sicherheit von den Stockschwämmchen, das finde ich clever (wenn ich das so sagen darf ich hoffe es ist nicht zu direkt). Aber mit mehr Erfahrung und einem PSV zur Hand, finde ich schon das man sich mal rantrauen darf.


    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • auch an CH-Andy:

    Dieses zehntägige Sammeverbot, gilt das nur im Kanton Zürich oder auch in anderen Kantonen?

    Die landesweite Schonzeit: Seit 2012 gibt es in der Schweiz keine allgemeine Pilz-Schonzeit mehr.

    Es gibt Kantonale Unterschiede: Die genauen Regeln variieren von Kanton zu Kanton.

    Z.B. in meinem Kanton Bern -> gibt es keine Schonzeit -> was ich persönlich auch gut finde.


    Hier bei VAPKO gibt es eine Liste mit den jeweiligen Bestimmungen;

    https://www.vapko.ch/phocadownload/public/DE/Oekologie/Pilzsammelbestimmungen_in_der_Schweiz.pdf


    Falls im eigenen Kanton Schonzeit ist, fährt man halt in den nächstgelegenen Kanton (der keine Schonzeit hat) um Pilz zu sammeln.......

    -> das sammeln der Pilze hat in Forschungsarbeiten aufgezeigt, dass es keine negativen Einfluss auf die Population hat.

    Pilzsammeln schadet den Pilzen nicht
    In einigen Kantonen ist das Pilzsammeln zu gewissen Zeiten verboten. Eine Langzeitstudie der Forschungsanstalt WSL hat gezeigt: Das Sammeln hat weder auf die…
    www.waldwissen.net

    LG Andy

  • Wenn ernte ich gerne die Cluster so, dass alles noch zusammenhängt, also eher ein rausbrechen als abbrechen und dann kann man direkt alle Stiele gründlich inspizieren.

    Ja, ich sage ja nicht, dass man das nicht machen kann. Man kann auch einen Sporenabwurf von Mehlräslingen machen, um das Risiko zu minimieren. In beiden Fällen habe ich dann aber keinen Appetit mehr … :) Also, einfach jeder so, wies für ihn passt …

  • Hallo Andy, das Sammeln als solches schadet den Pilzen nicht, doch das Betreten des Geländes schon, wie die Studie ebenfalls nachgewiesen hat (ca 25% weniger Fruchtkörper), somit schadet das Sammeln doch schon irgendwie, finde ich. Die Grundaussage ist natürlich schon trotzdem richtig. Allerdings sollte man sich über Gruppengrößen etc. Gedanken machen, vielleicht machen Schonzeiten vor diesem Hintergrund schon auch Sinn.


    Beste Grüße vom Stefan

  • Zu den Stockschwämmchen kann ich sagen, ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund sich dem völlig zu verschließen.

    Was zählt ist einfach die Intensität mit der sich der Sammler mit diesem einen Pilz beschäftigt hat.

    Das hat auch keiner gesagt - ich sagte nur: ich persönlich machs nicht. Ich finde das generell und vor allem bei solchen Pilzen wichtig, dass jeder nur für sich selbst entscheidet. Wenn Dir das nach intensivem Untersuchen noch schmeckt, bittesehr … mir würde es halt vermutlich eher wie der Erstellerin des Threads gehen, dass ich Nachts wach liege und mich frage, ob ich wirklich nichts übersehen habe. Deshalb esse ich lieber anderes …