Beiträge von Pilzfreund77

    Liebe Sabine,


    Keine Ahnung, ob der das ernst meint – ist aber genau mein Humor: In unter einer Minute alle Fehler machen, die überhaupt möglich sind. Das muss man erstmal schaffen. Erinnert mich irgendwie an die aktuelle Politik, aber das wäre dann ein ganz anderes Thema :)

    Lieber Gonzalez,


    Das ist anhand solcher Fotos kaum zu beurteilen. Beim Älteren sehe in ich den Randbereichen und vor allem unten links so eine gräuliche Verfärbung, das dürfte dann in der Tat Schimmel sein. Beim Jüngeren meine ich etwas Ähnliches eher am Stiel zu sehen, aber das kann auf dem Foto täuschen. Sobald der Schimmel auch nur an einer Ecke sitzt, sollte der Pilz jedenfalls weg. Und wenn es schon unter Null Grad hatte … Grundsätzlich: Gut, dass Du vorsichtig bist. Aber die Regel lautet immer: Habe ich selbst irgendwelche Zweifel, dann weg damit – insofern ist die Antwort klar.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Lieber Frank,


    Nein, da sind tödlich giftige dabei. Genau wegen Lesern wie Dir wollte ich das eigentlich immer dazu schreiben. Hatte mich jetzt aber nur auf die eingestellt, die hier zuletzt selbst Pilze gepostet haben, und die würden nie auf die Idee kommen, das alles zu essen - aber klar, das ist öffentlich hier und sollte deshalb dabei stehen! Danke, dass du mich an meinen vergessenen Grundsatz erinnerst …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Butterpilze vertrage ich nicht, aber mit Ostroye haben weder ich noch meine Familie Probleme, und zwar egal, ob direkt gebraten, gekocht, mit oder ohne Kochwasser. Geschmacklich m.E. einer der besten Speisepilze – wenn man eine dieser beiden Zubereitungsvarianten wählt:


    1. Direkt und lange anbraten, nix vorkochen oder


    2. Kochen, aber so wie Ingo schreibt, sehr lange kochen (mindestens 30 Minuten) und gerade das eingekochte Wasser verwenden / mitverwenden.


    Am Besten finde ich sie, wenn das Wasser schon wieder fast ganz verdunstet ist, und man sie dann wieder aufgiesst, mit was auch immer.


    Ich vermute, dass die Geschichte mit dem Abkochen daher rührt, dass sie sich schwer durchbraten lassen, wegen ihrer Form. Dann kommt es sicher häufig zu Vergiftungen. In kochendem Wasser ist sicherer – und irgendwann knüpfte sich daran dann das Märchen vom Wegschütten des Wassers.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo Jan,

    Danke! Ich würde ihn ohnehin nicht essen, ohne vorher einen Pilzsachverständigen aufgesucht zu haben. :)

    Würde nur gern etwas lernen. Den ohrförmigen Seitling hätte ich ausgeschlossen, weil es kein Nadelholz war und einen gelben stiel für den Muschelseitling erkenne ich auch nicht. Mehr giftige Seitlinge sind mir nicht bekannt, oder doch?

    Liebe(r) LanaMei,


    Die Baum- und Holzart würde ich niemals als einziges Kriterium heranziehen. Man findet gelegentlich doch Pilze an Bäumen, an denen sie "eigentlich" nicht wachsen. Trotzdem ist es ein wichtiges Merkmal, aber zusammen mit anderen. Beim Seitling würde ich außerdem vergleichen: Farbe, Stielansatz ja nein (der ohrförmige klebt quasi direkt am Baum), ziegelartiges Wachstum usw. Ob der Flaum am Stiel irgendwelche Arten ausschließt, weiß ich nicht; es ist jedenfalls typisch für den Austernseitling, dass er quasi schon im Begriff ist, wieder Myzel zu werden …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Liebe Pilzfreunde,


    Und hier nochmal ein paar Eindrücke von gestern und heute – nichts Besonderes. Außer vielleicht, dass es heute, am 30. Oktober, wieder Sommersteinpilze gibt!


    1. Hallimasch


    2. Knackige Knubbel (gabs zum Mittagessen, ohne Wasser wegschütten)


    3. Latschen


    4. Steinhartes, madenfreies Carpaccio (für die Nachbarn, ich habe genug für dieses Jahr)


    5. Sommersteinpilz! (Ebenfalls richtig fest, und nein, keine Rötung unter der Huthaut)


    6. Diese hier rochen so lecker nach Honig :)


    7. Schwarzer Birkenpilz


    8. Weiterhin so viele Panther wie noch nie

    Es ist so still geworden hier im BB-Thread? Ich hoffe, weils Euch angesichts Eurer üppigen Funde die Sprache verschlagen hat …

    Ich war für ein paar Tage in Celle (Lüneburger Heide), zum ersten mal. Traumhaftes Städtchen, traumhafte Wälder - und unfassbar viele Pilze, überall, einfach so am Wegesrand. Aber so gar nicht suchen zu müssen, wurde dann doch auch langweilig … Samstag zurück in Berlin freute ich mich dann riesig, endlich wieder richtig "suchen" zu dürfen :)

    Es steht allerdings auch hier noch eine Menge rum, nur eben manchmal erst auf den zweiten Blick. Steinpilze schieben weiter, Hexen kommen zurück, knubbelige Hallimasch-Köpfe platzen raus – und die Maronen haben sich hier ja noch gar nicht so richtig getraut, kommen also vielleicht bald (nochmal) …


    Neben Panthern, Gelben Knollies, Parasolen und Hautköpfen dominieren in "meinen" Wäldern nach wie vor Steinpilze und Edelreizker. Viele prächte Steinpilze fand ich wieder bei Kiefern, aber so langsam kommen sie auch bei Eichen und anderem Gehölz. In normalen Jahren ist das bei mir umgekehrt.


    Und an Eichen finde ich die Fichtensteinpilze sonst 6 Wochen früher als dieses Jahr, Sommersteinpilze natürlich noch früher. Da dieses Jahr zudem der feuchte Frühsommer für ein extremes Spriessen der Eicheln sorgte, sind sie unter Eichen viel schwerer zu finden als sonst. P.S.: die Rotkappen haben zumindest bei Pappeln gerade überall ihren zweiten Schub.


    1. Schönheit bei Kiefer


    2. Suchspiele


    3. Camouflage

    Champignons-Arten online zu bestimmen ist auch mit guten Bildern fast nicht möglich. Eine Vergiftung mit dem Karbol-Egerling wäre nicht schön, aber nicht das Schlimmste, was möglich wäre, falls Du in einer anderen Gattung unterwegs bist. Anhand dieser Bilder kann ich aber nichtmal die Gattung erkennen. Wulstlinge kannst Du sicher ausschließen? Und was meinst Du mit "Lamellen sind leicht pink geworden" - beim Kochen? Champignons haben von Anfang an rosa Lamellen, in dem Alter eher schon bräunliche. Das bischen Lamelle, was man hier erahnen kann, scheint mir dagegen eher weiß. Jedenfalls: Falls das, was man da unten am Stiel ahnt, tatsächlich eine Knolle sein sollte, beruhigt mich, dass sie (scheinbar, nichts genaues weis0 man nicht bei diesen Bildern) keinen Absatz oder gar Tüte hat. Oder doch? Dann würde ich jetzt die Reste aus dem Mülleimer suchen und den Giftnotruf wählen. Oder wars denn vielleicht noch woanders rötlich, beim Kleinschnippeln des Stiels zum Beispiel? Das wäre wiederum beruhigend …


    Also Du merkst, so gehts ja nicht. Ich vermute / hoffe, dass Du nochmal Glück hattest, aber wenn Du nicht mal bei den Gattungen sicher bist, solltest du unbedingt die Finger von Champigons lassen – das sind keine Anfängerpilze.

    Das sieht gut aus – zusammen mit deiner Aussage des in sich verdrehbaren Stiels, den hygrophanen Hüten auf dem ersten Bild würde ich das für Nelkenschwindlinge halten. Insbesondere trockene Nelkenschwindlinge sind außerdem irgendwie "fluffig". Hab kein anderes Wort dafür …

    Und immer darauf achten, dass das Sporenpulver niemals braun sein darf. Brauntöne wie auf dem Bild oben sollten also durchs Alter erklärbar sein ...

    Nelkenschwindlinge sind übrigens klasse Speisepilze.

    ^^ :) Tschuldigung, dass ich lache, aber das neuerliche Foto verrät nicht so arg viel mehr als dein erstes. :) Ehrlich gesagt, war ich vorher sogar sicherer :) Ich darf darüber lachen, weil ich selbst auch so ein Spezialist für nichtssagende Bestimmungsbilder bin.


    Daniel würde sich jedenfalls bestimmt freuen, wenn Du ihm einen Drauf-Blick auf die Lamellen-Unterseite gibst, damit er u.a. sieht, ob es Zwischenlamellen gibt, wie groß die Abstände sind etc. … und natürlich über mehr Licht, auch für die Hut-Oberseite. Aber bevor Du dir noch mehr Arbeit machst, ist vielleicht der Besuch beim PSV naheliegender …


    Das Zeugs auf der Wiese sieht übrigens von oben sehr nach Nelkenschwindlingen aus, im Sinne einer noch zu überprüfenden Arbeitshypothese. Der wichtigste Beitrag hierzu ist bislang Dein Hinweis auf den verdrehbaren Stiel …

    Meine Tochter hatte tatsächlich "Pilzkunde" in der Schule. Ein Tag, zwei Stunden nur, einmalig – aber erstmal ja super. Aber was lernte sie? Alle Pilze mit Röhren sind essbar, alle mit Lamellen giftig. Und da der Supermarkt-Champignon essbar ist, handelt es sich um einen Röhrling :-). Nun, meine Tochter kennt sich super aus, und wenn die anderen Kinder keine Lamellenpilze anfassen, solls mir auch recht sein – also habe ich nichts weiter dazu gesagt :-). Glaube aber trotzdem nicht, dass Dummheit langfristig schützt …


    LG, Pilzfreund77

    Es ist auf jeden Fall ein schönes Fotos, bei dem man versteht, wies zu Verwechslungen kommen kann. Leisten kann ich zumindest keine erkenne, dafür aber eine Stelle, wos nach abgekratzten Lamellen aussieht. Wenn das so ist, wäre die Antwort klar … :)

    Liebe Craterelle,


    ich war an diesem Tag leider ziemlich eilig unterwegs Ich bin vielleicht Mittwoch, spätestens Ende nächster Woche nochmal dort. Wenn da was nachgekommen ist, mache ich mehr Fotos.

    Ein Schönfuß ist das nicht, den kenne ich aus eigener Anschauung. Die Röhren waren rot, der Röhrenboden leicht rötlich. Es stand noch ein älteres Exemplar daneben, da war der Stiel wirklich wie dunkler, rubinroter Rotwein, das habe ich extrem so noch bei keiner Hexe gesehen. Sie wachsen direkt am Kiesweg. Edit: Fichten Kiefern, Eichen und in ca. 30 Meter Entfernung die einzige Tanne in dieser Gegend.


    Herzliche Grüße, Pilzfreund77

    Konnte heute auch meinen Wintervorrat an Steinpilzen anlegen. Sie wachsen bei mir dieses Jahr nach wie vor fast ausschließlich an Kiefern. Fotos habe ich keine gemacht, Ihr wisst ja, wie Steinpilze aussehen. Zu Mittag gabs dann Schopftintlinge, und meine Frau legt gerade einen kleinen Berg knackiger Edekreizker ein.

    Außerdem wuchsen Heide-Schleimfüße, Hautköpfe, diverse Schmierröhrlinge, Parasole zum Abwinken, gelbe Knollenblätterpilze, Grünspanträuschlinge und einiges mehr.

    Einiges ist auch erst im Kommen oder Nach-Kommen, denke daher, wenns Wetter passt, wird das ein langer Pilzherbst …

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Hm. Den hatte ich ausgeschlossen, weil die Röhrenmündungen bei meinem Pilz strahlend gelb sind. Die bräunlich-rötlichen Stellen sind erst durch Druck entstanden … und auch die Huthaut scheint mir nicht zu passen … Meiner ist (sieht man vielleicht im Wohnzimmer-Licht nicht) Weinrot, richtig runzelig und geschuppt, und überhaupt nicht schmierig, eher trocken / spröde …


    Hallo,


    Ich habe heute in einem Park in Potsdam einen Röhrling gefunden, den Gminders Handbuch der Pilze nicht zu kennen scheint. Auch im Netz finde ich nichts passendes. Habitat: Sand, also so richtiger Sand. Saurer Boden. Eichen und Kiefern. In gut 50 Metern Entfernung steht ein Nadelbaum, den ich nicht einordnen kann.


    Das durchweg gelbe Fleisch blaut nicht, vielmehr wird es nach einiger Zeit erst grau, und dann deutlich rosarot. Es sind Reste einer Teilhülle sichtbar. Gegen den geschmückten bzw. weinroten Röhrling spricht, dass dieser deutlich größere Röhrenmündungen hat und hier außerdem nicht vorkommen dürfte. Dafür spricht jener mir unbekannte Baum, der mir trotz der Entfernung nun im Nachhinein doch bedeutsam erscheint …


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77







    War gestern mal eine schnelle Runde – Die große Speisepilz-Schwemme gibts bei mir noch nicht, dafür aber eine irre Artenvielfalt. Diverse Cortinarien, die ich eigentlich nie finde zum Beispiel. Und immer alle Arten kräftig, groß und gesund. Habe das selten so genossen - auch wenn ich es ziemlich eilig hatte und daher kaum Fotos machen konnte.


    1. Viele große und schöne Panther (giftig):




    2. Lacktrichterlinge




    3. Bilderbuch-Risspilz (keine Ahnung welcher, giftig)




    4. Ich vermute Suillellus Mendax, krasses tiefdunkles Weinrot in der Basis




    5. Leckerbissen




    Liebe Pilzfreunde,


    Ganz herzlichen Dank für Eure wertvollen Hinweise! Ich denke, dass ich einerseits einen Fehler gemacht habe, indem ich mir die "Eindeutigkeit" zu äußerlich gedacht habe, also irgendwie als einzelne Merkmale. Wenn ich nämlich eine Raubkatze von einem Huftier unterscheiden will, dann beschreibe ich ja auch das ganze Tier, und dann kommt vieles (vier Beine, zwei Augen usw.) ja auch doppelt vor. Andererseits aber: Auch diese mehr "bildhaften" Gattungsbegriffe im Tierreich sind dennoch so absolut eindeutig bzw. ausschließend, dass ich ein Zebra nie ein Raubtier nennen würde, selbst wenn irgendwelche genetischen Gemeinsamkeiten gefunden werden würden. Bei den Pilzen dagegen scheint mir das oft recht beliebig zu sein … ich werde es daher wohl so versuchen, wie es Vidar empfohlen hat: Mit dem einen Auge die Wissenschaft beobachten, mit dem anderen Auge aber meine eigene Begriffsbildung verfolgen und sehen, wie weit ich beides eben zusammenbringe … oder nicht.


    Viele Grüße

    Pilzfreund77

    Hallo zusammen,

    In guten, echten wasserdichten Schuhe bleiben die Füße im Bach trocken, werden aber beim Gang über die Wiese nass. Das liegt an der Membran.

    Das verstehe ich nicht. Mein Verständnis ist, dass das Wirkungsprinzip einer Wasserdichtigkeitsmembran darauf beruht, dass sie Poren hat, die so klein sind, dass Wasserdampf durchdringen kann, flüssiges Wasser hingegen nicht.

    Sabine

    Ich weiß nicht, woran das liegt. Habe verschiedene Theorien dazu gelesen. Auf der Webseite eines Händlers las ich, es liege daran, dass die Feuchtigkeit im Gras eingerieben wird. Woanders las ich, man kriege halt nicht mit, dass das Wasser von den Halmen von oben einläuft. Ich hab die Suche irgendwann aufgegeben und akzeptiert, dass auch mit "wasserdichten" Stiefeln (außer Gummistiefeln) die Füße im hohen Gras irgendwann halt doch nass sind … aber so ein, zwei Stunden auf der Wiese machen meine schon mit … hier wurde mal darüber diskutiert:

    https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/rund-um-die-ausrüstung/tipps-tricks-erfahrung/bekleidung-kleidung-schuhe-aa/102895-probleme-mit-verschiedenen-schuhen-und-nasser-wiese

    In dieser Art suche ich für mich nicht die allgemeinen Beschreibungen über das, was "oft" oder "meist" zutrifft, sondern die zwingenden Abgrenzungen

    Nun, wir haben es hier mit der Natur zu tun und nicht mit Menschengemachtem. Zwingende Abgrenzungen findest du in der Mathematik oder der Jurisdiktion, aber nicht in der Pilzkunde. Dazu ist die Pilzwelt noch viel zu unerforscht.

    Wenn alles so klar und einfach wäre, bräuchte man nicht 20 Jahre, um bei Pilzen wirklich durchzublicken.

    FG

    Oehrling

    Lieber Oehrling,


    ja, vielleicht suche ich etwas, was ich so gar nicht finden kann. Ich verstehe schon: Charakterisieren, statt definieren. Andererseits: Wenn der Pilz rosa Lamellen hat, ist es definitiv kein Ackerling. Das wäre also schon zwingend. Schreibst Du selbst. Aber wenn er einen weißlichen Hut hat, ist Champignon zwar wahrscheinlich, aber es ist nicht zwingend kein Ackerling. Das wäre also kein sicheres Abgrenzungsmerkmal ...


    Nun, jedenfalls werde ich meine Frage wohl die nächsten 20 Jahre, wenn ichs denn solange mache auf diesem Planeten, selbst ergründen müssen und abwarten, ob und gegebenenfalls welche eindeutigen Begriffe hier (makroskopisch) möglich sind …


    HG

    Pilzfreund77