Welcher Pilz ist das? Essbar oder nicht?

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 10.070 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ka-taa.

  • Servus Sebastian,


    genau das sind die beiden Fälle aus Nürnberg bzw. einer davon. Ich hatte im Kopf, dass einer der beiden überlebt hätte. Dann sind aber leider beide gestorben oder einer der beiden Fälle stammt nicht aus Nürnberg, sondern wurde wegen des Todes dazu genommen für die retrospektive Betrachtung... Bei uns in Bayern sammeln vor allem Menschen mit Migrationshintergrund aus Osteuropa Kremplinge. Ich habe aber vor kurzem eine bayerische Kremplingssammlerin ohne Migrationshintergrund kennengelernt. Sie wusste nichts vom Syndrom...


    Liebe Grüße und danke für's Raussuchen,

    Christoph

  • Hallo zusammen,

    sehr interessante Informationen.

    Kann das Kremplings-Syndrom auch beim Samtfußkrempling auftreten?

    Da habe ich vor kurzem eine Sendung gesehen, in der der zu "Wurstsalat" verarbeitet wurde.

    Das hätte mich auch mal interessiert, aber natürlich nur, wenn ich da nicht auch russisches Roulette spiele.

  • Servus Martin,


    der Samtfußkrempling ist nicht näher mit dem Kahlen Krempling verwandt. Dementsprechend ist kein Paxillus-Syndrom bei Tapinella atrotomentosa (Samtfußkrempling) bekannt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo allerseits, interessante Ausführungen von Christoph und informativer Artikel, den Sebastian rausgesucht hat. Auch wenn klar wird, dass man eigentlich noch nicht weiß, was da passiert, wie und warum.

    Kleine Anmerkung, weil es in dem Artikel ja um Kasachen geht:

    vor allem Menschen mit Migrationshintergrund aus Osteuropa

    -- der kleine Teil von Kasachstan, der in Europa liegt, ist dünn besiedelt. Der Rest ist Asien. Oft genug handelt es sich bei den "Kasachen" in Deutschland aber um Spätaussiedler oder Familienangehörige Wolgadeutscher. War selbst vor Jahren mal zu Gast nördlich von Taschkent - schon in Kasachstan - bei Wolgadeutschen, von denen die Alten eine Art Schwäbisch redeten und die Jungen nur Russisch. Letztere waren im Begriff auszureisen.


    Bei der Haltung welche Pilze essbar sind und welche nicht greift man auf Jahrtausende "Try & Error" zurück. Dass viele Pilze gefährlich sind, kann man wohl als Allgemeinwissen der Menschheit ansehen. Jeder Fall einer Vergiftung, tödlicher Allergie, noch dazu so kurz nach dem Verzehr, würde sehr wahrscheinlich mit den fraglichen Pilzen in Verbindung gebracht werden. Entsprechend würden diese Pilze im Ranking als Speisepilze herabgestuft werden. Da dies nicht geschehen ist, würde ich davon ausgehen, dass es noch Randbedingungen gibt, die diese Allergie triggern und die es früher so nicht gab. Man sollte jedenfalls nicht unsere Vorfahren und traditionelles Wissen unterschätzen. Die ganze Ethnobiologie lebt im Prinzip davon, dass Leute mit Sprachkenntnis, Charisma und etwas biologischer Kenntnis im Auftrag der Pharma zu den "zurückgebliebenen" Völkern am Rande dieser Welt fahren, um herauszufinden, welche Pflanzen, Tiere und Pilze dort als Heilmittel verwendet werden - damit man daraus dann Stoffe isolieren und patentieren kann. So weit ist die moderne Pharmakologie nicht von Try & Error entfernt.


    LG, Bernd

  • Servus Bernd,


    danke für den Hinweis auf die Wolgaschwaben - daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.


    Einer deiner Aussagen kann ich nicht so ganz glauben:


    Bei der Haltung welche Pilze essbar sind und welche nicht greift man auf Jahrtausende "Try & Error" zurück. Dass viele Pilze gefährlich sind, kann man wohl als Allgemeinwissen der Menschheit ansehen. Jeder Fall einer Vergiftung, tödlicher Allergie, noch dazu so kurz nach dem Verzehr, würde sehr wahrscheinlich mit den fraglichen Pilzen in Verbindung gebracht werden. Entsprechend würden diese Pilze im Ranking als Speisepilze herabgestuft werden. Da dies nicht geschehen ist, würde ich davon ausgehen, dass es noch Randbedingungen gibt, die diese Allergie triggern und die es früher so nicht gab.

    Zum einen sind es oft nicht Jahrtausende, aber in wenigen Fällen wäre das schon möglich. Aber unabhängig davon - das Trial & Error-Verfahren greift eben beim Krempling nicht. Wenn die ganze Familie jahrelang Kremplinge gemeinsam isst, dann wird ein Einzelfall nicht auf den Pilz zurückgeführt. Wäre er giftig, müssten ja alle betroffen sein. Also muss es Zufall gewesen sein...


    Bei uns wurden bis in die 20erJahre bzw. eigentlich bis in die 40er Jahre Kremplinge verzehrt, auf dem Markt gehandelt... auch da griff Trial & Error nicht. Es kam sogar der Verdacht auf, dass Kremplinge Probleme machen können, aber das war ja leicht zu widerlegen. Bis eben Julius Schaeffer in der Nachkriegszeit an einem reinen Kremplingsgericht starb. Da erst - nachdem klar war, dass es wirklich Kremplinge waren (der Tote war ein berühmter Mykologe) - galt der Krempling als nachweislich gefährlich.


    Auch Cortinarius orellanus galt als essbar bei uns (durch Trial & Error). Wenn zwei Wochen nach der Mahlzeit die Nieren Probleme bekommen, wurde das nicht auf den Pilz zurückgeführt. Hier war erst nach einer Massenvergiftung in Polen klar, dass es ein tödlich giftiger Pilz ist.


    Der Grünling wurde bei uns seit - ich denke - 500 Jahren gegessen, ohne Verdacht. Todesfälle sind aber bekannt.


    Bei so kryptischen Fällen greift Trial and Error nicht, weshalb nicht zwingend davon auszugehen ist, dass es noch andere Randbedinungen gibt, die diese Allergie triggern und die es früher dann nicht gab... Die Argumentation klingt genauso, wie zur Zeit Schaeffers (es kann der Krempling ja nicht sein, denn das wäre doch aufgefallen... usw.).


    Möglich ist zwar Vieles, aber ich denke nicht, dass es wahrscheinlich ist, dass das Syndrom "was neues" ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Bernd


    Zitat

    Auch wenn klar wird, dass man eigentlich noch nicht weiß, was da passiert, wie und warum.

    Naja, eigentlich ja schon. B-Lymphozyten bilden Antikörper gegen Antigene im Pilz. Das passiert nach mehrmaligem Genuss. Es kommt dann zu einer Abwehrreaktion und Antikörper + Antigen bilden Immunkomplexe, welche die Erythrozyten angreifen und zerstören. Das schädigt auch die Leber und führt zur DIC (disseminierte intravasale Gerinnung). Das wiederum führt zum Multiorganversagen.

    Im Artikel werden Einflussfaktoren/Co-Faktoren diskutiert, die ebenfalls die Immunhämolyse begünstigen oder verursachen können. Die Rolle des Pilzes wird aus meiner Sicht gut dokumentiert und führt zur Entwicklung diagnostischer Kriterien des Paxillussyndroms in Abgrenzung zu anderen differentialdiagnostisch auszuschliessenden Ursachen der Bildung von Antikörpern gegen die Erys (rote Blutkörperchen).


    LG Sebastian

  • Hi


    Das ist wirklich 1a erklärt danke sehr!!!!


    LG Tomas

  • Ja, genau. Danke, Christoph!

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


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    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Hallo,

    Hallo Bernd


    Zitat

    Auch wenn klar wird, dass man eigentlich noch nicht weiß, was da passiert, wie und warum.

    Naja, eigentlich ja schon.

    Im Text des Artikels klingt das etwas anders. Man meint, Teil 3 und Teil 4 der Geschichte zu kennen, tappt aber bei Teil 1 und Teil 2 im Dunkeln. Zitat

    "Partially because no toxin could thus far be identified that causes the AIHA, its diagnosis remains challenging. Furthermore, no certain underlying pathophysiological mechanism has been identified."


    Und was zudem fehlt, eine plausible Erklärung, warum das nur in einem von Hunderten Fällen auftritt.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    Der erste Teil bedeutet, es gibt kein Gift, das macht die Diagnose schwieriger, weil ich nicht gezielt suchen kann. Den zweiten Teil des Zitats sollte man bis zum Ende des Abschnittes lesen. In der Tat ist das Antigen (ein Eiweiß des Pilzes) unbekannt. Das ist übrigens bei zahlreichen immunologischen Erkrankungen so, beispielsweise kennen wir bis heute die Antigene zahlreicher rheumatoider Erkrankungen nicht und dennoch können wir den typischen Verlauf dieser Erkrankungen und ihre zerstörerische Wirkung durch generalisierte Autoimmunprozesse und die massiven Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen gut beschreiben. Insofern reicht mir Teil 3 und 4 der Geschichte, insbesondere wenn der Pilz als Auslöser selbst klar identifiziert ist (Teil 1 ist also auch klar, siehe dazu auch den Hämagglutinationstest nach Lefevre der sowohl bei den Patienten dort durchgeführt wurde als auch bei Flammer 2014 beschrieben ist, S.151; an den muss man dann in der klinischen Situation nur auch denken, in Zusammenschau mit den anderen wegweisenden Parametern die dort für das Paxillussyndrom beschrieben sind: kurze Latenz, Haptoglobin, gesteigertes unkonjungiertes Bili usw.).


    Vor dem Hintergrund der Schwere der Erkrankung und der schweren klinischen Bilder (die ich im Übrigen aus eigener Anschauung gut kenne, habe viele Jahre auf Intensivstation gearbeitet) kann ich dies russisch Roulette nun wirklich nicht empfehlen, zumal (auch das ist ja hier schon mehrfach gesagt worden) es genügend Alternativen zu dem Pilz gibt. Weshalb sollte man also ohne Not das Risiko so schwerer, kaum beherrschbarer Krankheitsbilder eingehen, die erst massives Leid erzeugen und in anderen Fällen zum Tode führen. Für mich persönlich ist der Vergleich zum Rauchen beispielsweise auch schwierig (auch das würde ich keinesfalls empfehlen), verstehe aber hier, dass es sich um eine Sucht handelt, was den Sachverhalt der Präventionsarbeit verkompliziert.


    LG Sebastian

  • Der Kahle Krempling ist für mich von der Wirkweise eine Art Mysterium. Ich meine wie darf ich mir das vorstellen, ich habe gehört manche essen den Jahre und Jahrzehnte und fallen dann pötzlich tot um, nachdem sie vorher keine Beschwerden hatten. Akkumuliert man das Gift und die Blutkörperchen verklumpen plözlich? Warum dann so plötzlich nachdem lange keine Beschwerden da waren? Nicht falsch verstehen, ich will hier nichts verharmlosen, der Kahle Krempling ist ein Killer. Mir geht es nur um die Biochemie, ob man das irgendwie für Laien runterbrechen kann auf eine nachvollziehbare Erklärung.

  • Der Kahle Krempling ist für mich von der Wirkweise eine Art Mysterium. Ich meine warum akkumuliert jemand das Gift und fällt nach Jahren plötzlich tot um (durch Verklumpung der Blutkörperchen?), nachdem er den jahrelang gegessen hat und keine Beschwerden hatte? Nicht falsch verstehen, ich will hier nichts verharmlosen, der Kahle Krempling ist ein Killer. Mir geht es nur um die Biochemie, ob man das irgendwie für Laien runterbrechen kann auf eine nachvollziehbare Erklärung.

    Das wurde doch in den letzten 10 Posts hier gut erklärt! :/ Einfach nochmal lesen ;)

  • Ich meine wie darf ich mir das vorstellen, ich habe gehört manche essen den Jahre und Jahrzehnte und fallen dann pötzlich tot um, nachdem sie vorher keine Beschwerden hatten. Akkumuliert man das Gift und die Blutkörperchen verklumpen plözlich? Warum dann so plötzlich nachdem lange keine Beschwerden da waren?

    Nein, wie Christoph schon schrieb, man sollte nicht von Gift sprechen. Unser Körper hat ein Abwehrsystem (das Immunsystem), welches aus vielen verschiedenen Bestandteilen besteht (ziemlich kompliziert). Die Abwehr brauchen wir gegen Bakterien, Viren, Parasiten. Außerdem bekämpft unser Immunsystem entartete Zellen was der körpereigenen Krebsvorbeugung dient. Alles sinnvolle und gewünschte Reaktionen.

    Leider greift das Immunsystem manchmal (aus verschiedenen Gründen) auch andere Sachen an und dann bekommt die Immunreaktion Krankheitswert. z.B. werden dann völlig harmlose Stoffe wie Pollen angegriffen, das nennen wir dann Allergie oder es fängt an körpereigene Zellen und Gewebe anzugreifen, das nennen wir dann Autoimmunerkrankung. Die Immunreaktion selbst schädigt dann den Körper und hilft ihm nicht.

    Bei einer Allergie ist es übrigens auch so, dass der Erstkontakt mit dem Antigen (Polle) nicht zum Krankheitsbild führt. Es muss erst eine Sensibilisierung stattfinden, erst dann tritt bei wiederholtem Kontakt eine (unerwünschte) Abwehrreaktion gegen die eigentlich harmlose Polle auf.


    Beim Paxillussyndrom ist das Antigen keine Polle, sondern ein Eiweiß aus dem Pilz. Was die Sensibilisierung u.U. noch begünstigen kann, darüber fehlt scheinbar Wissen. Ist Sie jedoch eingetreten kommt es plötzlich zur akuten und ziemlich schweren Erkrankung.


    LG Sebastian

  • Sebastian, der Wirkmechanisus ist tückisch und macht mich etwas unruhig. Beim Kahlen Krempling weiss man es, aber vielleicht gibt es noch andere Pilze die auch eine Fehlprogrammierung des Immunsystems bewirken und Ursache und Wirkung liegen zu weit auseinander, als daß man diese Pilze als gefährlich einstuft? Wenn hin und wieder Menschen spontan umkippen und es gibt keinen besonderen kriminellen Verdacht, werden sie auch nicht obduziert. Eine Autoimmunreaktion als Todesursache wird dann nichtmal in Erwägung gezogen, geschweige denn ein Pilzgericht, was diese Person vor einiger Zeit gegessen hat.

  • Sebastian, der Wirkmechanisus ist tückisch und macht mich etwas unruhig. Beim Kahlen Krempling weiss man es, aber vielleicht gibt es noch andere Pilze die auch eine Fehlprogrammierung des Immunsystems bewirken und Ursache und Wirkung liegen zu weit auseinander, als daß man diese Pilze als gefährlich einstuft?

    Ja so ist es und auch andere Pilze die viel gegessen wurden (und werden?) sind verdächtig wie z.B. der Butterpilz (vgl. auch Vergiftungssyndrome / DGfM). Flammer (2014) schreibt dazu: "Möglicherweise werden in Zukunft auch bei andern häufig genossenen Pilzen Immunhämolysen entdeckt."


    Das deswegen Trial und Error nicht in jedem Falle funktioniert, hat Christoph (auch ausgedehnt auf andere Syndrome) gut beschrieben (s.o.).


    LG Sebastian

  • Und was zudem fehlt, eine plausible Erklärung, warum das nur in einem von Hunderten Fällen auftritt.


    Ich bin nur ein Laie, aber das Ganze hat doch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem aktuellen Thema Corona.

    Auch hier gibt es bestimmte erbliche Faktoren - das Neandertaler-Gen, wie die Presse so schön schreibt - die bei einer Infektion ein Überschießen des Immunsystems begünstigen - aber sie müssen gleichzeitig wohl noch durch einen weiteren Faktor ergänzt sein (irgendwas muss aktiviert sein - da war mir der Beitrag zu hoch, und ich bin nicht gut im Wiedergeben. Leider finde ich den Artikel auch nicht mehr).


    Es gibt möglicherweise viele Gründe, weswegen man heutzutage mehr oder "mehr" Todesfälle durch den Kahlen Krempling hat, von der Nachrichtenkultur über die Diagnostik bis hin zu der Tatsache, dass es heutzutage z.B. auch mehr Allergien gibt als früher - sei es wegen des weniger reichhaltigen Mikrobioms oder dass das Immunsystem nichts Besseres zu tun hat und auf irgendeinen Blödsinn abfährt.


    Der Grund, weswegen es also nur in einem von hunderten Fällen auftritt, liegt möglicherweise in der Individualität des geweiligen Betroffenen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Sebastian, ich hab nochmal drüber nachgedacht. Die Antigene des Kremplings sind ja nicht identisch mit denen der Erys, sondern nur sehr ähnlich. Wenn die Gedächtniszellen nach langer Verzehrpause des Kremplings etwas nachlassen, kommt die Verwechslung mit den Antigenen der Erys zustande. Das ist jetzt nur eine Hypothese, aber wenn die stimmt, dann würde ein regelmäßiger Verzehr zu geringerer Sterblichkeit führen, da das Gedächtnis der Gedächtniszellen ständig "aufgefrischt" wird. Eine lange Verzehrpause und dann ein erneuter Konsum könnte hingegen den Worst-Case auslösen, weil das Immunsystem die kleinen Unterschiede zw. Krempling-Antigen und Ery-Antigen vergessen hat. Wäre das denkbar?

  • Hallo, meiner Erfahrung nach sollten wir immer versuchen, die bereits bestehenden Wissensbestände wirklich zu durchdringen und das Wissens derer zu reflektieren und zu berücksichtigen, die sich mit viel Sachverstand bereits sehr intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt haben, bevor wir uns an solche Hypothesen wagen.


    Erstens: Es ist der Immunkomplex (AG+AK=IK) der die Erythrozyten zerstört, nicht die Antikörper selbst. So wird es in dem Artikel auch bildhaft ausgeführt. Zweitens: nach meinem Verständnis wird ein häufigerer Kontakt die Sensibilisierung eher begünstigen (ohne das ein nicht so häufiger Kontakt sie ausschließt, zu Teil 2 fehlt ja das Wissen). Ich denke, man kann aus den bestehenden Fällen durchaus ableiten, dass die Betroffenen regelmäßig die Pilze verzehrt haben.

    Ob man eine Hyposensibilisierung/Desensibilisierung entwickeln könnte, ist nach meiner Einschätzung eine fruchtlose Überlegung, da eine sichere, fundierte und aussagekräftige Forschung und Entwicklung in diese Richtung mit auch allen Folgen ja in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen würde.


    LG Sebastian

  • Hallo Rumpel,

    den monetären Ertrag habe ich gar nicht gemeint, sondern die sinnvolle Nutzung knapper Ressourcen. Aus dieser Perspektive hat ökonomisches Handeln einen hohen Wert.


    LG Sebastian

  • Hallo,

    Als Jugendlicher habe ich die gegessen. Genau wie Vater, Mutter, Opa und Oma --- und auch der Besuch.

    Probleme gab es eigentlich nicht.

    Die Großen wurden platt gedrückt und wie Schnittzel gebraten.

    Wir nannten die Pilze Hasenohren. Warum weiß ich nicht.

    Jetzt essen wir sie schon lange nicht mehr.


    Gruß Anton