Moin, das mit der Entomologie ist ja so eine Sache ... Da gibt es so viele verschiedene Taxa und es ist nahezu unmöglich für alle Kenner zu finden. Nehmen wir mal die Ameisenbläulinge, die Schmetterlinge mögen relativ einfach zu identifizieren sein, die Futterpflanzen wie Enzian oder Wiesenknopf erst recht, aber die dazugehörigen Ameisen und überhaupt die Hautflügler. Oder Käfer, Deutschland dürfte über 10000 Arten haben.
Nach meiner Erfahrung sind die größten Schädlinge solcher Projekte die Vogelfreunde mit ihre Bambi-Ökologie - man darf nicht mähen, solange da irgendwo was brütet ... Dann hat man späte Mahd und Wiesen die nur noch aus Kerbel und Knäuelgras bestehen. Aber das mag in anderen Regionen anders sein.
Ich finde es immer einen guten Ansatz, wenn man irgendwo eine erhaltenswerte Art findet, zunächst dem Landwirt oder Waldbesitzer einen Orden verleihen und fragen was er bisher gemacht hat. Weiter so! - never change a running system - ist eine gute Handlungsanleitung. Wer da kommt und meint es besser zu wissen ... das war's dann meist, zum einen weil man dem Landwirt auf den Keks geht mit Auflagen und Bürokratie, was zu unerwünschten Reaktionen führen kann (solange diese Art hier ist, hab ich Streß - also wech damit), zum anderen, weil das Artenspektrum sich genau an diese Bewirtschaftung angepasst hat.
Wenn man experimentieren will, gern, aber dann auf zu regenerierenden Flächen. Und bitte auch tatsächlich mit mehreren verschiedenen Ansätzen um unterschiedliche Ergebnisse in Form der Artenkomposition zu erzielen.
LG, Bernd