Frag' einen Forstmensch was :)

Es gibt 57 Antworten in diesem Thema, welches 2.381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joana_.

  • Ich dachte ich sage jetzt auch mal was off-topic. :D

    Für mich als Forstmensch, ich würde mir wünschen das es einfache praktische Karten gäbe,

    wo nicht nur die Forstinventurergebnisse sichtbar sind - sondern einfach ein weiterer layer möglich wäre drüber zu legen,

    wo dann z.b. eingezeichnet ist wo das Orchideenhabitat anfängt & endet mit super kurzer Beschreibung was eine optimale Pflege beinhaltet (ich vermute Licht, aber nicht zu viel) und was auf keinen Fall passieren darf (vermutlich flächige Befahrung, abgraben, Schadstoffeintrag). Ich bin sicher, auch da ist das Konzept der "Schirmart" möglich.

    Sprich man steht im Wald, mit dem Tablet, man ruft eine Karte auf - dort steht mit Fläche eingezeichnet "hier Orchidee x Habitat".

    Natürlich gibt es bereits sehr ausführliche Dokumentationen über schützenswerte Arten, aber die sind überhaupt nicht praxisnah. Es ist ein Krampf damit zu arbeiten.

    Im Forststudium wird eine Vielzahl an Gräser, Farne, Moose usw. vermittelt, es ist nicht so als würde ein typischer Förster nur die Bäume (er)kennen.

    Aber man muss auch mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben und sehen das Forstmenschen eben keine Biologen, keine Orchideenspezialsiten usw. sind.

    Mein Wunsch ist vermutlich nicht umsetzbar, denn das würde bedeuten das Menschen die den Fokus auf Naturschutz legen, klare Entscheidungen treffen müssten wie "hier Orchideenhabitat zu ende" sowie nicht für jeden Flecken eine Art suchen nur um das wirtschaftliche Arbeiten zu behindern- und auf der anderen Seite eine ziemlich unterfinanzierte Forstwirtschaft ja irgendwo auch das Geld hernehmen müssen um das zu implementieren. In der Praxis habe ich es so erlebt das viele Förster:innen sehr interssiert sind hinsichtlich schützenswerter Arten, sich außerhalb ihrer Arbeitszeit eingelesen haben und auch aktiv mit der Naturschutzbehörde Maßnahmen gemeinsam planen & durchführen. Über schützenswerte Pilze & Vorkommen habe ich aber noch nie etwas gehört (also konkrete Dokumentationen meine ich, die praxisnah nutzbar wären) und wenn ich das nicht selbst lernen würde, wüsste ich darüber auch nichts.

  • Hallo zusammen,


    zuerst einmal vielen Dank an Joana für ihr fundiertes Fachwissen.

    Bei uns hat der Waldumbau bereits vor einigen Jahren begonnen. Die wenigen ehemaligen Fichtenhänge wurden vor Jahren neu aufgeforstet und speziell die Roteichen haben dort schon eine tolle Höhe von mehreren Metern erreicht. Diese wurden an einem Südhang aufgeforstet. An Nordhängen und in schattigeren Bereichen mit Rotbuchen haben wir eine gute Buchenverjüngung. Hier wächst der neue Wald von alleine. Ansonsten wurden in den letzten Jahren Baumarten wie die Elsbeere und die Esskastanie neu aufgeforstet (die gab es hier früher nicht). In meinem Hauswald gibt es tatsächlich nur einen kleinen Bereich mit Douglasie. Ansonsten wird dort auf diverse Laubbäume und die Weißtanne gesetzt.

    Zum Thema Weißtanne und Jagd: die jungen Weißtannen wurden allesamt verbissen, trotz 1,20 Meter hoher Umzäunung. Seit letztem Jahr haben wir im Hauswald Damwild als Standwild (gab es hier vorher nie). Bislang haben die 1,20 Meter Umzäunungen gereicht um die jungen Bäume vor Verbiss zu schützen, jetzt werden 1,40 Meter Umzäunungen benötigt.

    Ich treffe in dem Wald übrigens nie einen Jäger an. Die jährliche Treibjagd ist nicht ausreichend, um die Wildbestände zu regulieren. Ich bin der Meinung, dass in einigen Revieren viel zu wenig gejagt wird. Die wirtschaftlichen Schäden für die Waldbesitzer sind teilweise immens.


    Es gibt übrigens einige Naturwälder, die sich selbst überlassen werden. In Niedersachsen findet man zu jedem Naturwald eine Beschreibung. Hier dürfen die Bäume "alt" werden. Ich bin der Meinung, dass die Balance zwischen wirtschaftlicher Nutzung der Wälder und Schutzflächen wie Naturwäldern, Habitatbäumen etc. absolut ausreichend ist. Es dürften von mir aus auch noch mehr Naturwälder geschaffen werden, jedoch müssten diese vom Bund bzw. vom Land finanziert werden.


    Der Förster in meinem Hauswald ist übrigens auch ein leidenschaftlicher Pilzsammler.


    VG Cornelius

  • Danke coröhrling97 :)


    Roteiche finde ich auch toll, habe letztens erst eine Pflanzung geplant mit Roteiche, Linde & Hainbuche sowie einem Wildbirnenwaldrand.

    Finde was du sagst mit den Buchen aber auch super, je weniger man pflanzen muss desto besser. (nicht gegen die Natur arbeiten, wenn etwas vielversprechendes wächst ist doch gut)

    Wir haben auch gelernt das die Bäume genetisch ihre "Erfahrungen" sozusagen weitergeben können. Sprich die Fähigkeit Trockenheit zu überstehen ist besser ausgeprägt bei Jungwuchs als bei dem ursprünglichen Saatbaum. (in gewissen Grenzen)


    Gesellschaftsjagden sind leider in der Theorie auch manchmal vielversprechender als in der Praxis. Fängt schon bei der Organisation an (gute Standvorbereitung, freischneiden, gut markieren, Bereiche markieren wo nicht geschossen werden darf, Karten, Strategie bei der Standplazierung, Wildkameraauswertung, präventive Organisation von ärztlicher Hilfe für arbeitende Hunde usw., Jagdruhe direkt davor) und gute Schützen sind leider nicht selbstverständlich. Wenn man als Waldbesitzer dann ein Jäger hat der meint mit seinen 6Rehen/100ha und Fütterungen (die übrigens verboten sind) im Winter ist alles getan, mein Beileid. Die wirtschaftlichen Schäden werden leider nicht gesehen. Aber kommt halt immer drauf an was das Ziel ist. Möchte man wirklich einen vielfältigen Wald hochziehen als Jäger, oder doch lieber "mehr sehen wenn man draußen sitzt" & "einfach beobachten"? Vor zwei Monaten habe ich mir ein Revier angeschaut das war voll mit Reh- und Schwarzwild. Der Jäger meinte zu mir "der Wald kommt doch hoch". Aber es war nur Rotbuche & Fichte da an Verjügung, auf einem Boden der ungeignet für beides war. Die Eichen im Altbestand schaffens nicht. Ist klar wo das hinführt, während sich das Fenster für die Buche schließt. (Stichwort Klimawandel, Trockenschäden) Jäger:innen spielen eine viel größere Rolle im Klimawandel derzeit als ihnen oft bewusst ist, glaube ich. (hinsichtlich der Zukunft unseres Waldes)


    lg

  • Roteiche finde ich auch toll, habe letztens erst eine Pflanzung geplant mit Roteiche, Linde & Hainbuche sowie einem Wildbirnenwaldrand.

    Hallo Joana,

    irgendwie sind mir Roteichen nicht so sympatisch als nicht heimische Baumart, da kann man sicher auch die Edelkastanie bevorzugen. Ich halte das Holz der Edelkastanie auch für wertvoller da es dauerhafter als die Roteiche ist,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hey Matthias,

    wie jede Baumart hat auch die Edelkastanie ihre Nachteile. Bei der Pflanzplanung gehts immer darum die Entscheidung situativ zu treffen, zentral dabei, was der Waldbesitzer eigentlich möchte. In diesem Fall wollte der Waldbesitzer "Eiche" und unsere heimischen Eichen ergaben keinerlei Sinn.

    Hinsichtlich "Fremdländer", naja, ich persönlich bin da sehr offen, andere sind es nicht. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

    lg

  • Hinsichtlich "Fremdländer", naja, ich persönlich bin da sehr offen, andere sind es nicht. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

    Hallo Joana,

    geht mir auch so, ich habe vor knapp 40 Jahren mein Gesellenstück aus Robinie gebaut und halte es für ein schönes Holz, ist halt eine invasive Art,

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    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Joana,

    für meinen Teil abschließend, weil wir wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen:


    Ich spreche von meinen ganz persönlichen Erfahrungen mit den forstlichen Aktivitäten hier im Umkreis von vielleicht 15-20 Quadratkilometern. Deine kann ich nicht beurteilen. Ich nehme jedenfalls mit, dass die von dir beschriebenen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und die gängige Praxis hier vor Ort nicht übereinstimmen.


    Ich bin vermutlich ein paar Jahre älter als du, aber noch nicht in so schlechter Verfassung, dass ich mein Umfeld nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Mir ist bekannt, dass vorgeschrieben ist Jagdtermine bekanntzugeben, auf angrenzenden Straßen Warnschilder anzubringen und die Zufahrtswege zu Jagdgebieten durch Flatterbänder/Warnschilder abzusperren. Das alles gibt es hier gar nicht oder nur ausnahmsweise und dann völlig unzureichend. Alle, die wie ich regelmäßig in den Wald gehen, monieren das.


    Deinen Ausführungen entnehme ich, dass die Erkenntnisse des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung keinen Eingang in die forstwissenschaftliche Lehre bzw. Praxis gefunden haben. Das ist bedauerlich, für alle Betroffenen.


    Jäger und Forstleute beklagen den Wildverbiss, zu hohe Wildbestände, betreiben aber gleichzeitig Winterfütterung und betrachten den Wolf als ihren Erzfeind. Du stimmst mir sicher zu, das das nicht schlüssig ist.


    Für mich wäre ein Wildtiermonitoring mit gezielten Abschüssen durch autorisierte Personen eine gute Alternative zu dem Chaos, das fremde Jäger aus der ganzen Republik hier bei ihren zahlreichen Hetzjagden regelmäßig verursachen.


    Der zentrale Unterschied zwischen der Jagdausübung in Deutschland und der Wildtierkontrolle im Kanton Genf ist doch, dass dort die Wildtiere emphatisch und mit Respekt behandelt werden. Hier wird auf Wildschweine ganzjährig geschossen, das Rotwild hat nur kurze Schonzeit, wobei natürlich alle Tierarten durch ganzjähriges Schießen im Wald beunruhigt werden, denn sie wissen ja nicht, dass sie nicht gemeint sind.

    .

    Im Kanton Genf darf das Wild nur in einem Zeitraum von 4 Wochen geschossen werden und zwar niemals bei "Drück"- oder "Treib"-jagden, wo die Tiere gehetzt werden (Das Wild wird damit vermeidbaren Leiden und Ängsten ausgesetzt, was hierzulande gemäß Tierschutzrecht gtundsätzlich verboten ist). In Genf werden ausgewählte Tiere durch gezielte Abschüsse, ggf. auch mit Nachtsichtgeräten erlegt. Die anderen 11 Monate im Jahr darf das Wild in Ruhe leben, es ist weniger scheu, tagaktiv und lässt sich tagsüber beobachten. Es flieht auch nicht in der Dämmerung in Panik über Straßen, sodass Wildunfälle zum absoluten Ausnahmefall wurden.


    Das Bundesjagdgesetz stammt aus der Bismarck-Zeit, als die Jagd der gehobenen Gesellschaft vorbehalten war, die sich einer abgehobenen Sprache bedient hat. Gleiches gilt für die Landesregelungen. Aus meiner Sicht enthält das Jagdrecht viele unsinnige Vorschriften und beschönigende Begrifflichkeiten, die der historischen Mottenkiste entspringen und dem Tierschutzgesetz widersprechen. Eine Novellierung des Jagdgesetzes in Wort und Inhalt ist überfällig, scheitert aber an Lobbyinteressen..


    Ich erkläre das einmal. In meiner Sprache bedeutet ein Tier zu hetzen, hetzen.

    Das Jägersprech macht drücken daraus. Das bedeutet in meiner Sprache etwas völlig anderes.

    Warum denkst du, dass Jäger eine Sprache sprechen, die dem durchschnittlichen Menschen fremd ist? So heißt es im Jägerdeutsch:

    Das Tier tut sich nieder- statt das Tier stirbt. Es schweißt - statt es blutet und: drücken - statt hetzen. Ist die Wortwahl so, damit Nichtjäger nicht verstehen, was gemeint ist? Wenn ja, warum? Wenn das nicht die Absicht ist, warum wird die Sprache nicht reformiert?


    Ich musste erleben, dass ein Jäger ein waidwundes Schmaltier ( Jägersprache übersetzt für Nichtjäger und *innen: einen angeschossenen, schwer verletzten Junghirsch) nicht von seinen Qualen erlöst hat, weil sich das Tier an der falschen Stelle quälte. Im falschen Jagdrevier nämlich, 10 Meter neben der Reviergrenze. Da darf der Jäger das Tier nicht erlösen, weil Eigentumsrechte Jagdrevierinhabers nebenan verletzt würden. In Diskussionen versuchen Jäger diese besondere Form von Tierquälerei durch Unterlassen zu rechtfertigen. Es tut mir leid, mir erschließen sich rechtfertigende Gründe nicht.


    Völlig unverantwortlich finde ich auch, dass niemand überprüft ob ein Mensch im hohen Alter noch in der Lage ist, die Jagd sicher auszuüben. Du kannst halb blind sein und dich geistig nicht mehr auf der Höhe befinden, einmal Jagdschein immer Jäger, der schießen darf, so lange er das Gewehr halten kann. Interessant ist auch ein Blick auf die Jagdunfälle. Der Spaziergang am Maisfeld ist nicht ganz ungefährlich.


    Die Aufzählung könnte ich noch eine Weile fortführen, schließe das aber jetzt ab, weil ich meine Aufmerksamkeit nun wieder den Pilzen zuwenden will.


    Eine Freundin hat ihren Job bei den Landesforsten übrigens an den Nagel gehängt, eine Bekannte wurde als Revierleiterin weg gemobbt. Die Arbeitsauffassung der beiden war mit der Realität nicht kompatibel.

    In der Forstwirtschaft gibt es also tatsächlich Einzelne, die einen höheren Anspruch haben, als Holz zu verkaufen und die einen guten Job machen wollen. So viel gebe ich gern zu.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ich habe mir das durchgelesen, weis aber ehrlich gesagt noch nicht ob ich wieder Absatz für Absatz darauf eingehe. Fast jeder deiner Absätze ist faktisch falsch, nicht fundiert, dramatisierend oder einfach zu kurz gedacht/nicht ausreichend informiert. Ich müsste so viel Grundwissen erklären und dann liest du es doch wieder nicht aufmerksam, was ich an deinen Antworten merke. Das ist es eben, wenn Menschen glauben "wollen" dann glauben sies, egal ob es stimmt oder nicht.

    Ne also ich schlafe da jetzt erstmal eine Nacht drüber und überlege morgen ob ich die Zeit verwende dafür.

    lg

  • Hallo Joana,

    ich hatte dich ja neulich vorgewarnt, wie die Diskussion laufen könnte.

    Du hast dir beim Antworten ohne Frage große Mühe gegeben, aber irgendwie fühle ich mich, und andere sicher auch, von dir zugetextet. Für mich steht fest, dass die universitäre Theorie, die du beschreibst, und die forstliche Praxis, die der Waldbegeher erlebt, nicht viel miteinander zu tun haben. Dabei ist letztere das für mich Maßgebliche und Fassbare.

    Und ein vom Menschen geschaffenes künstliches Ausgleichsbiotop ist niemals ein vollwertiger Ersatz für ein natürlich und langfristig gewachsenes und hernach vernichtetes und zerstörtes Biotop, es wird nur aus politischen Gründen so verkauft, um die Zerstörung weiter vorantreiben zu können.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Joana_,


    ich wollte ursprünglich zum Einstieg vielleicht einen ironisch Scherz posten, aber nicht bös gemeint. Verzichte darauf weil ich es sehr schätze wie Du Sachen erklärst, und dir die Mühe nimmst auf Kritik zu antworten. Das ist lobenswert!

    Es muss auch jedem klar sein, dass nicht Du persönlich für evtl. Misstände anderer verantwortlich bist, oder deren Pressesprecher sein kannst.


    Du weisst aber auch, dass es eventeuell nicht überall so abläuft wie in deinem Verantwortungsbereich. Und, daß man geltendes Recht und Gesetz, auch mal kritisch debattieren darf und soll, um Verbesserungen und positive Veränderungen zu erreichen.



    Ich hätte da auch mindestens 10 Fragen oder Thesen zu diesem Thema, werde sie aber nicht gleichzeitig stellen, sondern erstmal eom paar.in einer bestimmten Reihenfolge, sondern zufallsmässig,aleatorisch.


    Vorab möchte ich noch ein paar wichtigen Anmerkungen vorschicken. Erstens, daß meine (negativen) Erfahrungen mit den Ergebnissen der Holzerntnern größtenteils aus BaWü kommt. Hab auch (wenige) Erfahrungen aus Bayrisch-Schwaben , wo es für mich einige Anzeichen gab, dass es ein bisserl besser ausschaut.

    Zweitens: Du solltest nicht denken, daß ich seit sehr langer Zeit, viel und oft im Wald wandern war an vielen Stellen. War vor 10 Jahren, ein Anfänger (mit Vorgeschichte) alleine und ohne Hilfe anderer, aber mit viel selbst eingeeifnetem Wissen, neugierig ob ich zuerst Röhrlinge finden kann. Nach Feierabend, zeitlich enorm begrenzt. (aber: Plan gelungen). Von meinen ursprünglichen selbst erwanderten kleinen 10 Waldabschniten sind 3 übrig geblieben, nach Bewirtschaftung. Ok, Pech gehabt. Aber die anderen sind genaso gefährdet.

    Dritens: Wenn ich nachher ein paar Themen oder Fragen aufmache, solltest du das nicht als rhetorische Fragen eines Besserwissers auffasen. Bin ein fortgeschrittener Unwissender, froh über jede neue Informtion. Hab auch in der Verwandschaft einen Forst- und Jagdmenschen, bei dem ich aber schnell merkte, dass er einer gewissen "Omerta" unterlegen war, und keine Fragen beantwortete ausser mit einem lapidaren " Das hat schon so seine Richtigkeit, (du hast keine Ahnung)". Woraufhin ich auf weiteren Fragen verzichtet habe.

    Ich verlange auch nicht von dir irgendwelche schnellen Antworten - Thema ist auch nicht dringend- , aber es würde mich schon freuen wenn du ODER ANDERE einen Feedback geben, egal welcher Art.







    1. Thema:


    Harvester u Forwarder waren da, aber am Ende der Gasse liegt ein Teil der Ernte gestapelt (markiert und beschriftet) noch 2-3-4 Jahre da und vermodert.

    Wie könnte man das jemandem erklären?


    2. Thema Nachhaltigkeit, dickes Geäst und auch Baumstammreste, die nicht verwertet werden und liegengelassen werden.

    Mir ist es schon klar, dass es Geäst oder Totholz schon immer im Wald gab, und auch dort zersetzt werden, und dem Biotop zugute kommen. Ich bin nicht für eine 100% Verwertung. Das was teilweise dann in einer neuen Lichtung herumgworfen bleibt ist m.M. n auch nicht ok.


    Trotzdem muss die Frage erlaubt sein: wie nahhaltig ist es, dass, Kaminholz, Anzündholz, Pellets, Holz für "Möbel"-Spannplatten etc, größtenteils aus Osteuropa, Asien, Afrika oder Südamerika, hergebracht wird, aus Regionen wo viele Leute sich nur kochen oder heizen mit Holz leisten können, oder darauf angwiesen sind um gesund über den Winter zu kommen, , aber dort auch eine von westlichen Firmen und und örtlichen Profitören organisrte massiver Raubbau dazu führt, dass die örtliche Bevölkerung existenziell durch mangelndes Holzangebot und hohe Preise leidet. Gleichzeitig es aber hier keine Vorschriften gibt auch verpflichtend einen Teil der angeblichen "minderwertigen" Hinterlassenschaften nach Harvester - Einsatz zu verweten, z.B. als Hackschnitzel in lokalen Betrieben für egal was, es gibt auch kleine Kraftwerke die Strom daraus machen.

    Das würde meiner Meinung nach allen zugute kommen, auch dem Wald, auch den Waldbesitzern (weil es bei weniger Anzahl entommener Bäume , aber trotzdem gleich viel €€€, oder mehr €€€ bringen könnte. Da man einen Teil des jetzt weggeworfenen auch zu €€€ machen kann), ind auch den Endnutzern, und der Gesellschaft, lokal und global.

    Diese Frage wollte ich auch zur Debatte ( Pro/Contra - Argumente) stellen, ohne Anspruch alles besser zu wissen. Anndere Themen vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt.

  • Oehrling das mit dem zutexten verstehe ich, das Problem ist, ich sehe das hier Menschen ohne jegliches forstliches Wissen eine sehr starke Meinung haben und meine Idee war ich liefere Wissen, (keine Meinungen!) dann kann sich jeder fundiert eine Meinung bilden, egal ob die dann negativ/positiv/neutral ist. Ich halte mich jetzt aber mit der Antwort an Wutzi mal kurz, vielleicht ist das der Unterschied, ich meine ich kann ja immernoch tiefer gehen wenn gewünscht. Ich habe deine Nachricht natürlich ernst genommen, aber mich hat schon überrascht wie emotional das hier bisher lief, als wär ich stellvertretend für das was die Nachrichtenersteller stört - dabei bin ich einfach nur jemand der Forst studiert hat weil er dachte damit den Klimawandel stoppen zu können. :D (ich war sehr naiv) Das erstellte Biotope auch wirklich gleichwertig seien, habe ich nie behauptet. Rechtlich wird es so bezeichnet. (das steht in meinem Windkraftanlagenteil)


    Albus ich möchte jetzt Pilze sammeln, deswegen überspring ich dich mal kurz, aber ich komme auf die zurück. (vermutlich heute nachmittag)



    Wutzi Habe mich entschieden mal mit den Jagdthemen anzufangen, und mal sehen wohin uns das bringt. :)

    Hetzen & Drücken gleichzusetzen, ist wie wenn ich dir sage "für mich sind Pfifferlinge Lamellenpilze, weil für mich sieht das so aus, ist mir egal was andere sagen, ich sehe da Lamellen also sind es welche". Das ist nicht so wie zum Beispiel "Windfang" und "Nase". Was gleichbedeutend ist. Sondern es sind zwei grundlegend verschiedene Praktiken. Es kommen andere Hunderassen zum Einsatz, die Arbeitsweise der Hunde ist grundlegend verschieden, das Verhalten der Jäger ist grundelgend ein anderes. Hetzten ist verboten, und das aus gutem Grund.

    Wenn du da mehr zu wissen willst, in meiner letzten Nachricht habe ich "hetze" verlinkt.


    Selbstverständlich darf ein Jäger ein Tier erlösen, auch wenn es nicht im eigenen Revier ist. Man ruft die Polizei an, meldet es, bekommt ein Aktenzeichen, erlöst es. Es kann aber gut sein das sich das dein Jäger einfach nicht getraut hat, altes/traditionelles Denken spricht dem entgegen.


    Es gibt verschiedene Mechanismen die heutzutage genau das verhindern, das Jäger die dazu nicht in der Lage sind (geistig/körperlich/politisch) noch mit dem Gewehr durch die Gegend laufen, deine Aussage ist grundlegend falsch. Wie bereits gesagt sind deine Informationen zum Kanton Genf falsch.


    Der Wolf ist streng geschützt und kein Erzfeind, es wäre eine Straftat ihn zu schießen. Das hällt manche Jäger nicht davon ab, aber auch die Jägerschaft ist diesbezüglich gespalten und die absolute Mehrheit steht dem Wolf neutral/positiv gegenüber. Ich persönlich bin für Abschüsse wenn die population zu groß wird, wie wir das auch bei Bibern z.b. machen welche ja auch geschützt sind.


    Wildfütterungen sind wie bereits erwähnt auch verboten, jede Wildfütterung die du im Wald findest kannst du melden, vermutlich nicht beim ersten mal aber auf dauer verliert der jeweilige Jäger den Schein. Ich habe schon zwei Fütterungen gemeldet, als Pilzsammler sieht man ja einiges im Wald. Wichtig ist da der Unterschied Fütterung & Kirrung.


    Zitat

    "[...] dass ich mein Umfeld nicht mehr richtig wahrnehmen kann."

    Wahrnehmung hat auch mit Wissen zu tun. So wirst du mir sicherlich zustimmen, das jeder Anfänger zum Thema Pilze, erstmal (wenn überhaupt) bei vielen Fruchtkörpern einfach nur "das ist ein Pilz" erkennt. Ein Fortgeschrittener spricht über Bestimmungsmerkmale, Habitat & Habitus, Sporenpulverfarbe und vieles mehr. Er sieht den Pilz anders, er nimmt anders wahr. Genauso ist das im Forst & Jagdbereich auch. Genau deswegen schicke ich dir hier lange Antworten, weil ich merke, dass das Wissen fehlt um sich wirklich unabhägig eine fundierte Meinung zu bilden. Ich möchte nicht das du am Schluss sagst "Forstwirtschaft/Jagd ist toll" sondern meine Idee war neutrales aber wissenschaftlich korrektes Wissen anzubieten, was du damit machst ist deine Entscheidung.



    So ich geh' jetzt in die Pilze, morgen kommt die Verwandtschaft zu Mittag und ich bin verantwortlich die Pilze ins Haus zu bringen. :D

    lg an alle die das lesen,

    man hört sich.

  • Hallo,


    ja, das ist wieder so ein Thema, bei dem jeder mitreden möchte.

    Man gewinnt den Eindruck, dass nur wir Pilzsammler die wahren Experten des Waldes wären und deshalb wissen, was gut für ihn ist und was nicht.

    Diese "Rundumschläge" gegen Behörden, Forstleute, Jäger, und Waldarbeiter - die ja alle keine Ahnung haben - empfinde ich mehr als peinlich. Fakten und persönliche Deutungen werden dabei locker vermischt, wie es gefällt. Man "weiß" schließlich selbst, was am besten ist.


    Der Lebensabschnitt von uns Menschen ist verdammt kurz im Vergleich zu dem des Waldes. Als einer "meiner" Pilzwälder kräftig durchgeforstet wurde und nicht mehr begehbar war, tröstete mich mein älterer Pilzfreund (mit fast 90 Jahren): " Wir kommen in 50 Jahren wieder, dann sieht alles wieder gut aus."


    Gruß

    Peter

  • Hallo Joana,


    damit du verschiedene Meinungen hörst: ich empfinde deine Posts zu den Themen nicht als "zutexten". Ich denke, eher im Gegenteil ist das Problem häufig, dass komplexe Sachverhalte schnell und kurz dargestellt werden und damit Zusammenhänge unter den Tisch fallen. Ich finde die Diskussion hier sehr spannend und lese sie gerne. Und ja, ich glaube du hast Recht, dass du vielleicht als stellvertretend gesehen werden könntest für die vielen kritischen Verhaltensweisen und möglicher Weise auch Rechtslagen in der Forstwirtschaft und der Jagd. Du repräsentierst mit deiner Funktion und deinem Statement diese ja auch. ich glaube sogar, dass du einige kritische Punkte, die häufig gehörig schief laufen, selber als unangemessen findest. Der Unterschied mag zwischen einer "idealen" und wünschenswerten Vorgehensweise, wie sie gelehrt wird und der praktischen, tradierten, gewinnorientierten, kopf- und wertefreien, lustorientierten etc. Handlung liegen. Da konnten viele von uns sicherlich schon ziemlich viele negative Erfahrungen sammeln. Und ein Problem: diese Aufreger sind natürlich die, die hängen bleiben.


    Ein weiteres, umfassendes Thema ist die intensive und häufig erfolgreiche Lobbyarbeit in der Politik, die schon so manchen guten Ansatz dort zunichte gemacht hat. Das würde den Rahmen hier aber sprengen.


    LG Michael

    Schipse (Historie im Profil): 119-15(APR '24)=104+7(Platz 6)+4(Landungswette)+3(Gnolmgeschichten)+3(lustige Sprüche)+3(schöner PhalschPhal)+3(Laudator)=127


    Warnhinweis

  • Albus, das gammelnde Holz am Wegrand ist in der Regel verkauft. Der Eigentümer holt es aus unerfindlichen Gründen nicht ab. Der Forst darf es nicht noch mal verkaufen, weil es ihm nicht mehr gehört. Also vergammelt es.


    Die Äste und Zweige im Wald sehen nicht schön aus, sind aber sind nützlich. Im Grunde müsste viel mehr Holz vor Ort bleiben, damit Humus entstehen kann und der Waldboden nicht vermagert. Auch der Schatten, den trockenen Äste und Zweige werfen, hilft dass der Boden weniger stark erhitzt und Bodenorganismen geschützt werden.

    Im Garten wird z.B. kompostiert und gedüngt, um ihn fruchtbar zu erhalten. Wenn man über die Generationen hinweg dem Wald immer nur Holz entnimmt, ist das Raubbau am Waldboden.


    @ joana_, dass du mir und den übrigen Dorfbewohnern nicht zutraust, Warnschilder über die Jagd zu erkennen, ist betrüblich, aber nicht zu ändern. Sind wohl alles unfähige Ossis.


    Dass du die Jägersprache sprichst und ich die der übrigen Menschen ist auch nicht zu ändern.


    Und dass der Referent aus Genf die Anwesenden mit einem Referat in einer Veranstaltung über die positiven Ergebnisse der Abschaffung der Jagd im Kanton Genf zugunsten einer gezielten Regulierung der Wildtierpopulation belogen hat, ist auch nicht zu ändern.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo in die Runde, Albus


    ich habe mal irgendwo gelesen bzw. gehört, dass eine Energiegewinnung aus Verbrennungsvorgängen stets ungünstig (gesundheitsgefährliche Luftschadstoffe, klimarelevante Gase) und ineffizient (bez. des Wirkungsgrads) ist.


    Anstatt also bspw. Holz zu verbrennen, sollten besser erneuerbare Energiequellen wie Wind-, Sonnen- und Wasserkraft genutzt werden.


    Klimaauswirkungen von Heizen mit Holz
    Offizielle Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit - BMUKN
    www.bundesumweltministerium.de


    Um das CO2 im Holz langfristig zu binden, sollten nach Möglichkeit qualitativ hochwertige, langlebige Möbelstücke daraus hergestellt werden. Grüße an matthias0 :)


    Die Quelle reiche ich gerne nach, wenn ich sie wiedergefunden habe. Vielleicht kam das in unserer Biophysik-Vorlesung (Thermodynamik) zur Sprache...


    Liebe Grüße


    Sus(h)i

  • Hallo,


    mal ganz ehrlich: Wie bitte sollte ohne Großmaschinen ein Forst überhaupt noch ansatzweise bewirtschaftet und gepflegt werden? Woher die notwendigen Massen an nötigen Arbeitskräften nehmen?


    Arbeitskräfte gibt es keine, welche im Forst arbeiten wollen. Oder wenn, dann viel, viel zu wenige. Händisch sind die aktuellen Aufgaben in den Forsten nicht zu lösen. Ohne maschinellen Einsatz wären die Forste mMn längst verloren.


    Wer will z. B. Bäume pflanzen? Das ist Schwerstarbeit. Und wenn ich sehe, das hier Menschen aus z. B. Rumänien in den Wälder von Hell- bis zum Dunkelwerden für ein Lohn schuften, für welchen ein Deutscher nicht einmal aufstehen würde, um zu Hause ihre Familien zu unterstützen, dann ist doch alles klar.


    Ich kenne private Waldbesitzer die ihre Wälder, die teilweise seit hunderten Jahren in Familienbesitz waren, verkauft haben. Die sind froh ihn los zu haben. Zeitaufwand und behördliche Auflagen/Bestimmungen tun ihr übriges dazu. Früher war der Wald die Bank des Bauern, heute ein Ballast.



    Ich denke, man sollte die Realität sehen und dankbar sein, das in den Wäldern überhaupt noch etwas getan wird!


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hey Albus


    Jetzt habe ich Zeit für deine Nachricht. :)

    Danke erstmal für dein Lob. Ich mache das gern.

    Ja ehrlich gesagt die Versuchung zu sagen " Das hat schon so seine Richtigkeit, (du hast keine Ahnung)" ist auch sehr groß.

    Es ist halt einfach.

    Aber will man das wirklich?


    1. Das passiert häufiger als man denkt und hat meist folgende Gründe:
    a) Das Holz ist verkauft, der Käufer hat's verplant es abzuholen. Große Sägewerke haben nichtnur einen Polter (=das Wort für ein Holzhaufen), sondern zig die jeden Tag organisiert werden müssen. Meist organisieren die Sägewerke selbst den Transport mit Frächtern (=die Menschen die per LKW Holz transportieren). Da kann so ein Polter schnell untergehen.

    b) Der Käufer hat entschieden das liegen zu lassen, weil für ein kleinen Polter es sich dann doch nicht lohnt einen Frächter zu schicken

    c) Der Frächter hat's verpeilt, passiert z.b. bei unübersichtlichem Wegenetz oder vielleicht ist er nicht hingekommen als er da war, wenn die Wege z.b. nass sind weil gerade der Schnee geschmolzen ist, so ein LKW bringt sein Gewicht mit wenn er vorher schon einen anderen Polter aufgeladen hat, dann kommt er nicht ans Ende der Gasse weil er z.b. schon merkt überall einzusinken.

    d) Der Polter ist logistisch schlecht plaziert, hier Ende der Gasse, vielleicht fehlt eine Wendemöglichkeit - das kann auch dazu führen das der einfach nicht abgeholt wird.

    Was jedenfalls auffällt ist, dass i.d.R. das immer Polter sind die weniger "wert" sind, die "vergessen" werden.

    e) Käufer war Privatmensch, und es hat sich inzwischen die Lebenssituation geändert und es ist nicht möglich das mehr aufzuarbeiten für die Person. (Passiert häufiger als man meint, Unfälle/Krankheit... für Forstarbeit muss man eben topfit sein und das ist manchmal schnell vorbei)

    f) Es ist was mit dem Verkauf schief gegangen, z.b. wurde das Holz für einen Vertrag eingeschlagen, dann stellte sich heraus "oh der Vertrag ist bereits voll" und im neuen Vertrag waren dann andere Längen & Qualitäten vereinbart.

    Es gibt jedenfalls viele Gründe, das sind die häufigsten.


    2. Für dickes Geäst (ich vermute du meinst damit auch Kronen?) und Baumstammreste, gibt es extra Förderprogramme das dies im Wald verbleibt. Dafür kann ein Forstbetrieb Geld bekommen. Bei den Baumstammresten (ich vermute Stammstücke?) wird dann gemessen wie lange die Stücke jeweils sind plus Baumart und danach gibts dann Geld. (VNP, Vertragsnaturschutz) Das ist eine Methode um mehr Totholz aufzubauen. Der Staatsforst hat da verschiedene Ziele (je nach Staatsforst, in Bayern werden Wälder unterschiedlich einkategorisiert und jenachdem hat es dann ein höheres Totholzziel, da gehört auch mehr dazu als nur ein paar Kronen & Stammstücke, da werden dann auch Totholzbaumgruppen usw. ausgewiesen). Jedenfalls solche "Reste" könnten natürlich an Lösler (=Menschen die ein Stück Wald zugeteilt bekommen, dort dürfen sie dan vorher abgesprochene Erntereste aufarbeiten) abgegeben werden. Aber heutzutage versucht man das eher in den Naturschutz zu investieren, auch wenn das nicht einfach ist. Da gibt es dann z.b. auch Richtlinien wie "kein Holz <8cm entnehmen". Steigende Energiepreise z.b. führen zu einem starken Druck auf genau solche Vorhaben, Naturschutz wird dann mehr zu einem Luxus den sich eine Gesellschaft nicht leisten möchte. (bewusste Verallgemeinerung) Rein wirtschaftlich gesehen lohnt es sich auch mehr, mehr Bäume zu fällen anstelle von jedem Ast zu verwerten, weil platt gesagt das Stammstück einfacher entnommen ist. Man muss immer im Hinterkopf behalten, es gibt Lohnkosten, Maschinenstundenkosten, - die fallen auf alles an und sind höher bei "Kleinzeug".


    2.1 Mit dem Holz aus schwierigen Quellen sprichst du ein sehr interessantes Thema an, über das ich gerade eine Arbeit schreibe. Es gibt zwar Zertifizierungssysteme die das eigentlich verhindern hätten sollen, aber sagen wir mal - so erfolgreich war das nicht, hauptsächlich weil z.b FSC in jedem Land etwas anderes bedeutet. Bei uns geht Kahlschlagholz nicht unter FSC - in Schweden ist das Standart. Jetzt kommt die EUDR (european deforestation regulation), ein bürokratisches Schlachtschiff um genau sowas zu vermeiden. Jeder der in der EU (oder hinaus) Holz verkaufen möchte (egal von wo) unterliegt dem - und muss nachweisen woher es kommt, mit GPS! Ich finde es spektakulär. Da kann dann einfach über Satelit nachgeschaut werden was da wirklich getrieben wurde. (EUDR gillt übrigens nicht nur für Holz sondern auch für weitere Produkte, die für Rodung sorgen) Ganz wichtig: Es geht nicht nur um Kahlschlag (=alle Bäume weg und danach wieder Wald) sondern auch um Rodung (=Nutzungsänderung). Also da ist auch noch mehr drinn wie "Rechte für Indigene Bevölkerung" ... das war aber in FSC auch schon drinn. Das ist wirklich schwierig, wir in Deutschland begrenzen die Frostwirtschaft massiv. Andere Länder machen das nicht. Allein dadurch ist es einfacher preiswert zu arbeiten, auf Kosten von Mensch&Natur. In Rumänien habe ich gehört "verschwinden" z.b. Förster, weil es dort richtig übel ist mit der Holzmafia. Und wer erntet da mit seinen Unterfirmen? IEKA. Wer kauft IKEA? Wir. Wer nichts von IKEA in seinem Haushalt hat, werfe den ersten Stein. :D Um jetzt nicht ganz ein IKEA bashing zu starten: Die haben auch interessante Projekte um den Holzverbrauch zu reduzieren, z.b. statt Massivholz wird eine wabenartige Struktur verbaut (der Kunde kauft im Prinzip Luft xD) die dann aber auch schlecht zu reparieren ist... sie investieren auch in Recyclingstrukturen (sprich nicht nur "was passiert mit dem Möbelstück danach" sondern schon viel früher angesetzt - wie repariere ichs selbst, second use). Auch e-Mobilität für Lieferwagen, Solaranlagen auf Immobilien usw., also ist nicht so als würde IKEA garnichts machen. Da IKEA unterm Strich aber dennoch stehts neue Kollektionen rausbringt und seit der Gründung als Ziel hat super billig zu sein, stehe ich dem insgesamt aber kritisch gegenüber.


    Soweit so gut. Frag wenn was ist. :)



    Wutzi

    [...] Sind wohl alles unfähige Ossis.


    [...] ist auch nicht zu ändern.

    Unfähig bestimmt nicht! Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Ich studiere jetzt Forst im 5ten Jahr (Master) und bin in der Praxis aktiv, es ist völlig logisch das ich "besser Bescheid" weis als du. Aber so ist das immer im Leben, jeder hat sein Fachgebiet. Deswegen ist der Gegenüber nicht schlechter. Ich hatte gehofft du siehst es als Chance. So wie ich es hier als Chance sehe das es so viele Menschen in diesem Forum gibt mit unglaublichem mykologischen Fachwissen von denen ich lernen kann.

    lg

  • Joana_

    Hat den Titel des Themas von „123pilze Kontakt für Korrektur“ zu „Frag' einen Forstmensch was :)“ geändert.
  • Danke Suku

    Ich bin absoluter Fan davon, Dinge differenziert zu betrachten, und du hast absolut recht. Deshalb sehe ich vieles auch kritisch und bin nicht von allem überzeugt, was in Theorie & Praxis läuft.

    Für mich ist eine fundierte Meinung immer wichtiger als meine persönlichen Emotionen.

    Lg

  • ich sehe, dass hier Menschen ohne jegliches forstliches Wissen eine sehr starke Meinung haben, und meine Idee war, ich liefere Wissen (keine Meinungen!), dann kann sich jeder fundiert eine Meinung bilden

    Hallo allerseits, ich hab' doch tatsächlich den ganzen Diskussionsfaden durchgelesen. Das obige Zitat ist mir ob seiner philosophischen Wuchtigkeit ins Auge gefallen. Wie erkennst Du, wie unterscheidest Du, was "Wissen" im Faustschen Sinne von "so sind die Sachverhalte, das hält die Welt zusammen" ist und was "Wissen" ist im Sinne von "das ist die aktuelle Lehrmeinnung". Da man sich der ersten Art von Wissen zwar annähern kann, es aber nie erreichen, handelt es sich um die zweite Art von Wissen, die Kenntnis der Lehrmeinung. Die Kenntnis und Übernahme einer Lehrmeinung ändert nichts daran, dass es eine Meinung ist :D Selbst mit einem Masterdiplom. Und, der Autoritätsbeweis ist Gegenstand der Theologie - nicht der Wissenschaft.


    Für die Unkundigen süddeutscher Dialekte - der "Frächter" heißt auf Deutsch normalerweise "Frachtführer".


    Wenn der Wald ein komplexes Ökosystem ist, das von den diversen Arten umgeformt wird (etwa von Bibern in Tallage, Rotwild, das Lichtungen im Wald offenhält, Käfern und Pilzen, die für schnelleres Umfallen von schwachen Bäumen sorgen, oder Wildschweine, die auch mal ganze Stubben ausgraben) - darf der Mensch als biologische Art auch an dem Ökosystem teilhaben? Also, ist Wald nur natürlich, wenn der Mensch sich davon fernhält?


    Andererseits ist es Humbug, zu behaupten, dass Wald zum Wachsen der Bewirtschaftung und der Bejagung bedarf. Wald wächst schon ziemlich lange, länger als es Menschen gibt. Klar, die Art und Menge des Wilds, hat Auswirkungen darauf, wie Wald wächst. So hoher Wildbesatz, dass Wald gar nicht mehr wächst, ist aber nicht möglich, jedenfalls nicht unter natürlichen Bedingungen, nur mit Zufüttern. Wobei etwa Wisente ja gar nicht in den Wald gehen, um dort Lichtungen zu schaffen oder aufrectzuerhalten, wenn es nebenan wunderbare, riesengroße Lichtungen in Form von Rapsfeldern gibt. Wald wächst sogar, wenn man ihn nicht pflanzt. Wobei die Wahl einer Baumart, oder einer Mischung für einen Forstwirt/Waldbesitzer eine Prognose (eher wohl Wette) ist, welche Art von Holz und waldlicher Dienstleistungen man in 60...120 Jahren benötigen wird. Da man das eher nicht wissen kann, kann man genausogut die Natur machen lassen und schauen was wächst. Erinnert an die Story der schwedischen Marine, die vor knapp 200 Jahren dichte Eichenplantagen anlegte, damit sie Anno 2000 schicke Holzschiffe wird bauen können - und derer gibt es mehr.


    Bezüglich der Bodenverdichtung halte ich die Auswirkungen für kurzfristig. Sofern man nicht jährlich mehrfach die Rückegasse langfährt. Es gibt soviele Bodenlebewesen, die den Boden auflockern und wieder zugänglich machen. Man brauch sich doch nur mal eine Industriebrache - von denen es demnächst wieder deutlich mehr geben wird - anschauen. Von so exotischen Lagen wie Tschernobyl, Pripjat, die nur die wenigesten (mich eingeschlossen) aus eigener Anschauung kennen, absieht. Aber was man im diversen Berichten und Studien sieht, ist beeindruckend. Davon abgesehen sind Rückegassen hässlich. Technisch könnte man heutzutage problemlos ein unbemanntes Quad mit Fernsteuerung oder KI zum Rücken nutzen.


    LG, Bernd

  • Joana_ von mir mal ein ganz dickes Lob, mit wieviel Einsatz und Geduld Du hier versuchst, forstwirtschaftliche Perspektiven zu vertreten.


    Nicht alles, was Du schreibst, deckt sich mit meinen subjektiven Erfahrungen, aber ich teile die Überzeugung, dass Fakten die Basis für Meinungen sein müssen. Und dass wir uns in so aufgeregten Zeiten viel mehr gegenseitig zuhören müssen.


    Daher vielen Dank und ich freue mich darauf, weiter von Dir zu lesen!


    Wolfgang

  • kruenta

    Der Hinweis, dass eine „Lehrmeinung“ lediglich eine Meinung sei, greift in der wissenschaftlichen Terminologie zu kurz. In der Forschung bezeichnet eine Lehrmeinung nicht eine bloß subjektive Einschätzung, sondern den aktuellen Konsens auf Basis überprüfbarer Daten, methodischer Beobachtungen und fundierter Analysen.

    Der entscheidende Unterschied zwischen einer persönlichen Meinung und einer Lehrmeinung liegt in der Verbindlichkeit gegenüber empirischen Befunden: Erstere basiert auf individuellen Eindrücken und Präferenzen, letztere auf systematisch erhobenen, reproduzierbaren Erkenntnissen, die jederzeit der Revision unterliegen können, sobald neue Evidenz vorliegt.

    Mit anderen Worten: Wissenschaftliche Lehrmeinung ist stets vorläufig, jedoch weit belastbarer als persönliche Wahrnehmung, da sie sich aus nachvollziehbaren Methoden speist und nicht aus subjektiven Präferenzen. Den Unterschied zu verkennen, führt unweigerlich in die Beliebigkeit, in der jede Aussage „nur eine Meinung“ sein könnte, und untergräbt damit die Möglichkeit, empirisch fundierte Erkenntnisse überhaupt zu erkenne. Wenn ich von „Wissen“ spreche, meine ich nicht eine absolute Wahrheit im faustischen Sinn, sondern Erkenntnisse, die auf Daten, Beobachtung und nachvollziehbaren Methoden beruhen (aktueller Stand).


    Wenn Biber, Käfer und Wildschweine ins Ökosystem eingreifen, warum sollte der Mensch da draußen bleiben?


    Wenn du wirklich alles gelesen hast, weist du das ich nicht behauptet habe das Wald ohne Jagd garnicht wächst. Dann ist dir genau bewusst welche Aspekte ich dazu noch genannt habe und du verstehst die differenzierte Betrachtung der Jagd. Mit deinem Kommentar zur "Wette" gehst du automatisch davon aus dass das Ziel des Waldbesitzers ein Verkauf ist. Dies ist sehr weit gefehlt.


    Hinsichtlich der Befahrung, halte ich die Vorstellung, dass die Auswirkungen kurzfristig seien, für problematisch. Studien zeigen, dass selbst Jahre nach einer Befahrung mit Rückegassen die Verdichtung messbar bleibt - die Porosität ist reduziert, Wasserinfiltration eingeschränkt, und die Wurzeln der Bäume wachsen langsamer. Bodenlebewesen können zwar etwas Struktur auflockern, aber sie kompensieren nicht die massiven mechanischen Schäden, die von schweren Maschinen verursacht werden.


    Das unbemannte Quad das "problemlos" mit KI rücken soll, da musste ich einmal herzlich lachen. Ich bin da eher schwer begeistert von Rückeraupen, die übrigens auch ferngesteuert (und vielleicht mit viel Zukunftsmusik auch per KI) arbeiten. Allein schon wegen der Druckverteilung und Traktion. Wenn man wissen möchte was wir hier in Deutschland in 100Jahren an Technik nutzen werden, muss man nur nach Schweden oder Japan schauen. Ich kenne einen Professor der in die Helme von Forstwirten ein digitales display eingebaut hat was Daten anzeigt, also es ist nicht so als würde es technischen Fortschritt nicht geben. Aber weniger bei uns... mehr bei unseren Nachbarn.


    Lg :)


    Edit: Mit herzlich lachen meinte ich hier ein wertschätzendes, freundliches lachen.

  • Mit anderen Worten: Wissenschaftliche Lehrmeinung ist stets vorläufig, jedoch weit belastbarer als persönliche Wahrnehmung, da sie sich aus nachvollziehbaren Methoden speist und nicht aus subjektiven Präferenzen. Den Unterschied zu verkennen, führt unweigerlich in die Beliebigkeit, in der jede Aussage „nur eine Meinung“ sein könnte, und untergräbt damit die Möglichkeit, empirisch fundierte Erkenntnisse überhaupt zu erkenne. Wenn ich von „Wissen“ spreche, meine ich nicht eine absolute Wahrheit im faustischen Sinn, sondern Erkenntnisse, die auf Daten, Beobachtung und nachvollziehbaren Methoden beruhen (aktueller Stand).

    Hallo Joana,

    also traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

    Lehrmeinungen sind eben auch nur Meinungen und nicht unfehlbar

    Es ist oft bequem sich darauf zu beziehen ohne sich mit der gegenteilegen Meinung auseinder setzen zu müssen,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Joana,


    schön, dass ich Dich zum Lachen bringen konnte. Ich hoffe, es war die Art von Lachen, die den Menschen schön macht, nicht die gehässige Form ...


    Wenn Du auf Wortklauberei aus bist, ich schrieb "problemlos ... mit Fernsteuerung ODER KI", also eben nicht, dass das "NUR mit KI problemlos" wäre. Natürlich muss man eine KI trainieren und zur Anwendungsreife bringen - wird in D eher nicht passieren. Und es ging mir bei dem Quad auch nicht darum, dass das Ding genau 4 Räder haben muss (übrigens reichen 4 Räder um die 2 Ketten für Deine Raupe aufzuziehen), es können auch mehr sein oder mit Schreittechnologien für komplizierteres Gelände (Rücken am Hang). Es ging um die Breite und Manövrierfähigkeit des Geräts, damit keine Rückegasse mehr erforderlich ist.


    Es gibt Boden, da wirkt sich die Verdichtung und Belastung duch Befahren mehrjährig aus. Etwa in der Sandheide, wo man eine Fahrspur auch nach 10 Jahren noch sieht. Oder frischeren Boden, wo eine Fahrspur noch im selben Jahr wieder zugewachsen ist. Wie immer, schwer zu verallgemeinern und sehr von der konkreten Situation abhängig.


    Mit deinem Kommentar zur "Wette" gehst du automatisch davon aus dass das Ziel des Waldbesitzers ein Verkauf ist. Dies ist sehr weit gefehlt.

    Nein. Warum sollte eine Wette sich nur auf den Verkauf beziehen? Wenn man sich entscheidet, eine bestimmte Baumart zu pflanzen, macht man dies aus bestimmten Gründen. Das kann die erwartete Verwendung des Holzes im Schiffbau sein oder ästhetische Erwägungen oder die aktuelle Gesetzeslage oder Fördermittel für bestimmte Baumarten (in welchem Fall die Wette auf die Baumart von der die Fördermittel festlegenden Stelle übernommen wird).


    LG, Bernd

  • Danke Wolfgang P. :)


    matthias0

    Meinung: Subjektiv, persönliches Empfinden oder Glaube, keine zwingende Beweisgrundlage.

    Lehrmeinung/Wissenschaftliche Erkenntnis: Objektiv, nachvollziehbar, überprüfbar, kann sich mit neuen Daten ändern, aber beruht auf systematischer Untersuchung, nicht auf „Gefühl“.


    Im Bachelor haben wir das nicht gelernt Statistiken/Studien auch zu prüfen, ist auch garnicht so ohne. Manchmal ist die Methodik zu verstehen schon übel, dann den Schritt weiter zu gehen ob das "Sinn" ergibt was da jeweilig getrieben wurde, das ist wirklich ein Stück. Im Master haben wirs gelernt und mir macht das Freude. Zuletzt habe ich z.b. eine Studie gelesen über Savannengras, die haben vereinfacht gesagt weit über 10Jahre das Wachstum beobachtet und schließlich abgeleitet das es eben Kohlenstoff im Boden speichert. Keine so krasse Erkenntnis, was ich aber super spannend dabei fand, ich habe dann recherchiert was es denn für Wildtiere dort gibt, und da gibt es tatsächlich eine Gazellenart die über den Zaun locker drüber springen konnte den die da um ihr Gras gebaut haben. Gleichzeitig gab es da ein Zwischenfall bei dem die Fläche von illegalen Rinderbauern einfach überrannt und plattgemacht wurde (natürlich nicht erwähnt in der Studie). Zusätzlich habe ich dann mal recherchiert wie denn die Verdauung von dieser Gazellenart ist und was das für Folgen hat ob die jetzt die in der Studie verglichenen Gräser oder Akazie frisst und wie das mit der Gasproduktion (man könnte auch sagen pups) dann läuft. Schlussendlich kam raus das die im Prinzip jedes Jahr was anderes gemessen haben und am Schluss das halt irgendwie schön geschrieben haben, was ich aber auch verstehe, Forschungsgelder sind eben auch nicht im Überfluss vorhanden. Davor habe ich viele Studien gelesen über Termiten wie die mit ihren Pilzen zusammen leben und bin zum Ergebnis gekommen, das die nicht nur ihren Pilz "züchten" sondern auch der Pilz die Termiten in ihrem Verhalten lenkt, es ist unglaublich vielschichtig und es ist ein stetiges "powerplay" wer die Überhand behält. (diese Arbeit wird vielleicht auch mal veröffentlicht, sie wird gerade von einem Termitenexperten korrektur gelesen)


    lg :)

  • kruenta mein lachen war ein freundliches, wertschätzendes lachen. :) Danke das du nachfrägst, das hätte ich vielleicht klarer schreiben können.


    Edit: Ich glaube wir sind eigentlich auf einer ähnlichen Wellenlänge unterwegs. Das die Folgen der Befahrung sich je nach Boden unterscheiden ist absolut korrekt! Auf Rückegassen ganz zu verzichten würde ich nicht wollen, wenn Pilze schon allein bei "betreten" weniger Fruchtkörper bilden (ich habe die Studie gerade nicht zur Hand, das ging über den Trompetenpfifferling wenn ich mich korrekt erinnere) möchte ich auch bei geringerer Belastung kein Risiko eingehen und die Raupe (oder dein Quad) nicht flächig befahren lassen. Beim Rücken schleift der Baum auf dem Boden entlang und reißt diesen auch auf, wenn die Raupe (oder Quad) mehrfach hin und her fahren muss, wird das (glaube!) ich auch belastend wenn sie flächig befahren dürfte. Raupen sind noch ein neues Thema es ist noch nicht so gut erforscht wieviel Schaden die wirklich machen, einziges was klar ist, dass sie deutlich weniger Schaden verursachen. Was wichtig ist, es geht nicht darum ob man es noch sieht, sondern es wird z.b. die Porengröße & Verteilung gemessen (das sagt dann aus wie Durchlüftung, Befeuchtung usw. funktioniert).

    Edit2: Also besonders dieses "Boden aufreißen" würde mir Sorgen bereiten, forstlich ist das toll (Baumsamen "fliegen" leichter an und keimen auf Rohboden besser) aber da gibt es so viel anderes (Kleinstlebewesen/diverse Pflanzen/eben die Pilzwelt) die ich vielleicht nicht sehe und deswegen nicht erst genug nehme, die aber vermutlich sehr schützenswert ist. Deswegen würde ich diese "Schäden" trotzdem gern auf der Rückegasse behalten.

    (die beiden Edits beinhalten hauptsächlich was ich denke, nicht was wissenschftlich fundiert ist)