Frag' einen Forstmensch was :)

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 2.162 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Man gewinnt den Eindruck, dass nur wir Pilzsammler die wahren Experten des Waldes wären und deshalb wissen, was gut für ihn ist und was nicht.

    Diese "Rundumschläge" gegen Behörden, Forstleute, Jäger, und Waldarbeiter - die ja alle keine Ahnung haben - empfinde ich mehr als peinlich.

    Ja, da bin ich ganz bei dir. Es ist schade, dass die Diskussion so dermaßen in unangemessene Rundumschlägen abgedriftet und damit vernebelt ist. Denn ursprünglich - die wenigsten werden sich erinnern - ging es um die Diskussion der gefallenen Aussage: "Der Harvester zerstört keine Waldwege und ähnliche Habitate". Wenn es um genau dieses Thema gehen und die Diskussion bei diesem Thema bleiben würde, glaube ich, dass auch der Pilzsammler mit seinem fehlenden Forststudium und seinem vielleicht auch sonst bescheidenem Wissen mitdiskutieren kann.


    Früher ging er zum Pilzsammeln in ein Waldstück, das jahrzehntelang, vielleicht hundert Jahre lang unverändert einen ruhigen, unversehrten, sozusagen "friedlichen" Eindruck machte. Die obere Bodenschicht machte jedenfalls einen intakten Eindruck, es war der berühmte tolle "schwingende" Waldboden, nun ja, vielleicht mal abgesehen von ein paar der in Baden-Württemberg recht häufigen illegalen Bauschutt- und Müllablagerungen, gegen die niemand vorgeht. Im Folgejahr ist dagegen alles anders. Der Boden besteht nun aus breiten Fahrspuren, bei denen die Reifenprofile sich tief in den Boden eingegraben haben und der lehmig-morastige Boden offen zutage steht. Überall liegen Holzreste, Holzschnitzel, Zweige und dergleichen herum, die nicht eingesammelt werden - welch eine ideale Brutstätte für Forstschädlinge! Bremsen und ähnliches Getier schwirrt massenhaft durch die Luft. Es sind in einem ehemals dunklen Wald breitflächige Lichtungen entstanden, die das Austrocknen des Bodens sowie seine Verkrautung und Verfilzung bedingen. Auch ohne forstwissenschaftliches Theoriewissen kommen dem Pilzsammler da spontan die Tränen, auch weil er weiß, dass er da die nächsten 50 Jahre nichts mehr finden wird.


    Das alles lasse ich Pilzsammler mir nicht schönreden von Leuten, die glauben, dass mehr wissenschaftliches Theoriewissen alles ist.


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Oehrling guten Abend,

    ja, in diesem Thread war wirklich einiges los.

    In Nachricht Nr. 8 hatte ich bereits erläutert, was ich mit „Harvester zerstören die Wege nicht“ meinte: Die tiefen Spuren stammen fast immer vom beladenen Forwarder -besonders, wenn bei nassem Boden gefahren wird. Vielleicht magst du dir die Stelle noch einmal ansehen, sie sollte genau diesen Punkt klären.


    Überall liegen Holzreste, Holzschnitzel, Zweige und dergleichen herum, die nicht eingesammelt werden - welch eine ideale Brutstätte für Forstschädlinge! Bremsen und ähnliches Getier schwirrt massenhaft durch die Luft. Es sind in einem ehemals dunklen Wald breitflächige Lichtungen entstanden, die das Austrocknen des Bodens sowie seine Verkrautung und Verfilzung bedingen.

    Unser Zoologieprof war von dem Begriff "Forstschädlinge" immer schockiert. Zu Recht, denn jedes Lebewesen hat seine Berechtigung. Solche Erntereste werden absichtlich liegen gelassen, um das Totholzaufkommen zu erhöhen. Neben anderen Maßnahmen mit ähnlichem Ziel, wie z.b. erhalt von stehendem Totholz, liegendes Totholz möglichst am Stück liegen lassen. Nicht jeder Ernterest ist eine Gefahr für den Wald, dies trifft hauptsächlich auf Erntereste von Käferfichten zu - diese werden gehackt. Das tötet zwar nicht die erwachsenen Käfer welche sich vielleicht darin verbergen, aber die Larven trocknen aus und können sich nichtmehr entwickeln. Hinsichtlich Zukunft des Waldes ist ein gleichmäßig dunkler Wald ziemlich schlecht - das heißt er ist meist nur einschichtig, keine Verjüngung (da dunkel). Ein dunkler Wald heißt auch dichter Stand der Bäume, das heißt weniger vitale und höchstvermutlich instabile Bäume (für konkreteres müsste ich mit dir im Bestand stehen). Das ist zwar angenehm für Pilzsammler, schöne Moosflächen so weit das Auge blickt, aber was soll dann da stehen wenn geerntet wird? Wie soll sich der Wald behaupten können bei Sturm? Forstlich sind auch die Zuwächse gering (hängt mit der Vitalität zusammen). Besser ist daher für Licht zu sorgen, Eichen z.b. brauchen viel Licht um aufwachsen zu können, die Vielfalt kommt mit Struktur. Deswegen studiert man auch ziemlich viel Waldbau als Forststudent, weil das nicht so einfach ist Bestände zu managen.

    Den generellen Mehrwert von Totholz diskutiere ich hier nicht, ich denke da stimmen wir alle überein.


    Das alles lasse ich Pilzsammler mir nicht schönreden von Leuten, die glauben, dass mehr wissenschaftliches Theoriewissen alles ist.

    Wenn ich hier schreibe, dann nicht allein aus Lehrbüchern: Ich arbeite auch praktisch im Forst und bewirtschafte eigenen Wald. Meine Hinweise stammen also aus einer Mischung aus Praxis, Studium und Erfahrung. Mir geht es nicht ums Schönreden - und auch nicht darum, „Theoriewissen“ über Beobachtungen zu stellen. Beides ergänzt sich: Deine Erfahrung beschreibt, wie sich eine Fläche anfühlt nach der Holzernte; meine Erklärung soll zeigen, warum diese Spuren entstehen und welche Überlegungen dahinterstehen.


    Viele Grüße


    Joana

  • N'abend,


    noch ein kleiner Einwurf am Rande, der m.E. nicht unwichtig für die Bewirtschaftung und den Zustand von Wäldern ist. Wenn der Gesetzgeber das GG "Eigentum verpflichtet" dahingehend auslegt, dass ein Waldbesitzer Bodensteuern für den Wald zu bezahlen hat, dann wird der Besitzer dazu gezwungen (falls er nicht anderweitig bedeutende Einkommen hat), den Wald so zu bewirtschaften, dass er abzüglich der Betriebskosten mindestens soviel geldwerten Gewinn (vor Steuern) macht, dass er diese Steuern zahlen kann. Zudem unterliegt diese Wirtschaftstätigkeit noch zahlreichen Regulierungen, was dazu führt - wie im Diskussionsfaden erwähnt - dass kleinere Waldbesitzer ihren Wald abstoßen und überhaupt Waldpreise eher gering sind. Speziell im Vergleich mit Ackerland.


    Anders in Ländern, wo es solche Steuern nicht gibt. Wo Wald nicht von einer Grundstückssteuer betroffen ist. Da können Besitzer den Wald auch einfach sich selbst überlassen [im Wesentlichen] und sind nicht auf Gewinnerwerb angewiesen. Das ermöglicht ein wesentlich breiteres Spektrum an Wirtschaftsformen, angefangen von "gar nichts" über "Kahlschlag gefolgt von 30+ Jahren gar nichts" bis zu "EU geförderten Plantagen auf Baumacker". Aus der Vielfalt der Bewirtschaftungsarten resultiert auch eine breite Artenvielfalt, wobei die letzte Kategorie dabei natürlich sehr schlecht abschneidet.


    LG, Bernd

  • Guten Abend Joana

    wo nicht nur die Forstinventurergebnisse sichtbar sind - sondern einfach ein weiterer layer möglich wäre drüber zu legen,

    wo dann z.b. eingezeichnet ist wo das Orchideenhabitat anfängt & endet

    ausgezeichnete Idee,

    leider hat die Behörde hier verschiedene Forstteilgebiete an verschiedene zuständige Förster vergeben, als Epipactis-Beobachterin weiß ich nicht, welcher Förster wofür zuständig ist, wie die Flurstücke heißen.

    So kam es, daß ausgerechnet auf der wunderschönen Lichtung im Frühjahr gefällte Baumstämme voll auf den Orchideen lagen, die da kein durchkommen hatten.

    Trotz Meldung und Anfrage bei der Unteren Naturschutzbehörde wurden die Baumstämme nicht weggebracht.

    Leider keine gute Kommunikation (Einbahn ohne Rückmeldung), das frustriert.

    Eine gute Option wäre, wenn die Naturschutzverbände NABU, BUND, NI, Behörden mit ASP mal auf observation.oerg oder naturalist schauen...ich erlebe nur Verzettelung, Partikularinteressen, Zuständigkeits-Ablehnungen, auch beim beauftragten LEV komme ich nicht durch...

  • Nachdem jetzt fast jeder Forenteilnehmer zu diesem Thema schon Stellung genommen hat, möchte ich auch noch ein paar Worte loswerden.


    Erstmal großes Lob an Joana_, die sich, trotz einiger spitzer Kommentare, zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen ließ, und geduldig und freundlich alle Fragen beantwortet hat.

    Hinsichtlich Zukunft des Waldes ist ein gleichmäßig dunkler Wald ziemlich schlecht - das heißt er ist meist nur einschichtig, keine Verjüngung (da dunkel). Ein dunkler Wald heißt auch dichter Stand der Bäume, das heißt weniger vitale und höchstvermutlich instabile Bäume (für konkreteres müsste ich mit dir im Bestand stehen). Das ist zwar angenehm für Pilzsammler, schöne Moosflächen so weit das Auge blickt, aber was soll dann da stehen wenn geerntet wird? Wie soll sich der Wald behaupten können bei Sturm? Forstlich sind auch die Zuwächse gering (hängt mit der Vitalität zusammen). Besser ist daher für Licht zu sorgen, Eichen z.b. brauchen viel Licht um aufwachsen zu können, die Vielfalt kommt mit Struktur.

    Klar haben auch die Pilzsammler was davon, wenn der Boden schön moosig ist und man sich frei bewegen kann. Aber so ein Wald speichert auch enorm viel Feuchtigkeit, das Moos kommt ja nicht von ungefähr. Ein heller Wald kriegt zwangsläufig mehr Sonneneinstrahlung auf den Waldboden und trocknet schneller aus. Das ist simple Physik.


    Auch dass die Bäume im dunklen Wald zwangsläufig dicht stehen (und dadurch sturmgefährdeter sind), muss nicht sein. In meiner Nähe gibt es den Wildpark "Josefslust", das ist im Prinzip ein sehr großes Freigehege für Wildschweine. Dort gibt es aber auch eine Vielzahl an uralten Bäumen mit klangvollen Namen wie "Fürstin-Margarete-Eiche", die oft vor Jahrhunderten gepflanzt wurden. Der Wald dort ist stellenweise wirklich dunkel (und moosig!), obwohl die Bäume nicht dicht beisammen stehen. Viele sind halt sehr alt und haben gigantische Kronendurchmesser, was den Boden trotzdem optimal beschattet. Da wird einem erst bewusst, wie ein annähernd natürlicher Wald bei uns aussehen könnte. Ich sage bewusst "annähernd", weil natürlich auch dieser Wald teilweise forstwirtschaftlich genutzt wird (vor allem Fichten an den Randbereichen), und die Bäume auch gepflanzt wurden und nicht durch natürliche Aussaat dort gelandet sind, aber Wälder dieser vertikalen Dimension kenne ich hier sonst nirgendwo. Der Wald ist übrigens an der Spitze eines Hügels und müsste bei Stürmen recht exponiert sein. Trotzdem haben Kyrill, Lothar und wie sie alle hießen, diesen Wald offenbar nicht sonderlich beeindruckt.


    Ich finde, in viel mehr Wäldern müsste es Stellen geben, die von der Forstwirtschaft einfach gar nicht mehr angefasst werden, aber man sich als Privatmensch noch frei bewegen darf. Quasi die Vorstufe des Bannwalds*.

    Dafür könnte dann in anderen Waldteilen die forstwirtschaftliche Nutzung von mir aus intensiviert werden, um das zu kompensieren. Der Holzertrag bleibt dann unterm Strich derselbe, aber der Natur täte es vermutlich einen größeren Gefallen, als dass man jede Stelle des Waldes in Rotation alle paar Jahre mit schwerem Gerät ansteuert.


    LG Suillus


    *In Deutschland scheitert das vermutlich wieder an der Haftungsfrage - nicht auszudenken, wenn jemand trotz Warnschildern von einem Ast erschlagen wird. Bäume können (meines Wissens) nicht als Angeklagte vor Gericht erscheinen, weshalb der Waldbesitzer haftbar gemacht wird.

  • Hey Suillus, willkommen im thread. :)


    Danke für dein Lob. Ich mache das gern, habe aber gemerkt es saugt recht viel Zeit. Deswegen habe ich jetzt das Pilzforum in Arbeitszeiten blockiert, damit ich garnicht erst in Versuchung gerate. :D Also überhaupt nicht böse gemeint, ich muss nur auch mit meiner Zeit haushalten.


    Kurz zu deiner Haftungsfrage, als „Baumbesitzer“ bist du wirklich verantwortlich für die Gefahr die von ihm ausgeht, da wird aber zum Glück unterschieden jenachdem wo der jetzt steht - direkt am Straßenrand im Wohngebiet vs. irgendwo im Nirgendwo ohne Gründe die zu Menschenansammlungen führen. (Grillplatz z.b) Ich bin z.b auch Baumkontrolleur, und habe letztens für eine Bekannte ihre Bäume im Garten für sie kontrolliert. Im Wald heißt es dann „Waldtypische Gefahren“, sprich Äste dürfen auf Menschen fallen, nur nicht wenn von Anfang an klar war das da viel Verkehr ist.


    Finde deinen Vorschlag mit tlw. Stilllegung und anderweitiger Intensivierung interessant, zu Teilen ist das auch bereits in der Praxis vorhanden, aber ohne Intensivierung (das ist nicht möglich unter den gängigen Zertifizierungen). Da wird dann z.b für Ökopunkte stillgelegt oder Wälder die eh sehr schwierig zu bewirtschaften sind aufgrund Steigung/Boden/Zuwachs sind auch oft entweder nicht oder fast nicht bewirtschaftet.

    Betonung auf oft, gibt natürlich Ausnahmen oder im Gebirgswald würde das auch schwierig sein alles stillzulegen was Steigung hat. :D In anderen Ländern wirds so gemacht, aber man muss sich bewusst sein, das sind dann mit hohem Flächenanteil Plantagen und kleine stillgelegte Bereiche, die sind alles andere als klimaresilient. Auch wär das natutschutzmäsig eine Katastrophe, nicht das Naturschutz mein Fachgebiet wäre aber „Vernetzung von Biotopen“ ist definitiv aus bei der Bewirtschaftungsart. Daher würde ich eher nicht deinen Vorschlag unterstützen. Jede Waldbautechnik hat seinen „trade off“, wer z.b schonend wenige Einzelbäume entnimmt muss automatisch viel mehr Fläche bearbeiten und häufiger kommen. Wenn man als Gedankenspiel sich vorstellt wir würden jetzt die Forstwirtschaft massiv runterfahren - unser Bedarf nach Holz ist dennoch da, dann kommt das Holz aus anderen Ländern und Erntetechniken die definitiv sich unterscheiden von unseren. Wir brauchen eh schon mehr Holz als wir selbst herstellen, deswegen auch die EUDR (european deforestation regulation).


    Wegen der Sache mit „dunklem Wald“ da steckt der Teufel im Detail, „gleichmäßig dunkel“ habe ich geschrieben, ich meinte damit explizit nicht Bestände die einfach dunkle Ecken haben. Ein alter Bestand der dunkle Ecken hat ist stabilitätsmäsig eine ganz andere Sache als ein Wald der einfach nur gleichmäßig dunkel ist weil er zu dicht steht. Ein Wald der gleichmäßig dunkel ist aufgrund von weit verteilten Einzelbäumen ist nicht die Regel und das meinte ich hier nicht, aber da hast du vollkommen Recht das die stabiler sind.


    Der Wasserkreislauf im Wald besteht aus deutlich mehr als nur Verdampfung aufgrund von Sonneneinstrahlung. Ein Punkt den man z.b gern übersieht ist auch der Wasserverbrauch der Bäume, welcher hart gesagt, geringer ist -wenn weniger da sind. Aber das ist wirklich noch viel viel komplexer, über den Wasserkreislauf hört man im Studium jedes Semester was und immer geht es fachlich noch etwas tiefer. .


    Was ich noch sagen wollte, unser Prof hat uns mal Buchenurwälder gezeigt, die sahen aus als hätte man sie gepflanzt, ohne Struktur, kaum Totholz, man hat nur aufgrund der fehlenden Stöcke gesehen dass es eben kein bewirtschafteter Wald ist. Sprich was wir als „naturnah“ empfinden (Vielfalt, Struktur) muss nicht so sein.

    Für meine Bachelorarbeit habe ich viel recherchiert wie Menschen Wald empfinden, da kam raus das Menschen meist garnicht „echten Urwald“ sich wünschen, sondern eher einen ordentlichen Wald, mit Abwechslung von dicht & übersichtlichen Bereichen. (Prinzip hide&refuge vs. prospect) Ein dichter unübersichtlicher Wald kann für den Erholungssuchenden bedrohlich wirken, zu viel Totholz die Stimmung drücken. (sind oft psychologische Studien 😆) Übrigens kam auch raus das Forstmenschen sich schlechter im Wald erholen können - ist halt der Arbeitsplatz…


    lg,

    Joana

  • Hallo Joana,


    du hast sehr ausführlich dargestellt, wie sich die forstwirtschaftlichen Lehre gewandelt hat. Das ist interessant und zumindest ein Lichtstreif am Horizont.

    Davon kann ich hier in meiner Region aber leider nur träumen, außer dass beim Einsatz schwerer Technik jetzt oft die Rückegassen eingehalten werden. Ich weise noch einmal darauf hin, dass ich nur über meine persönlichen Erfahrungen in meinem Umfeld berichtet hatte.


    Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Ich studiere jetzt Forst im 5ten Jahr (Master) und bin in der Praxis aktiv, es ist völlig logisch das ich "besser Bescheid" weis als du.

    Es ist völlig unstrittig, dass du mehr forstwirtschaftliches Wissen hast. Aber ernsthaft, du glaubst nicht wirklich, dass ich die nicht existierende Warnschilder und Flatterbänder nicht wahrnehme, weil mir das Forststudium fehlt? Ich bin ganz sicher, wenn ich die sehen würde, wäre ich ein Fall für die Psychiatrie.


    Du bist Forstwirtin und Befürworterin der Jagd, so wie sie derzeit praktiziert wird. Ich bin der Meinung, dass die Jagd auf den Prüfstand gehört und im besten Fall durch eine gezielte Wildtier-Populationskontrolle ersetzt wird. Bei der Jagd werden wir also wohl nicht zusammen kommen. Aber vielleicht beim Wald?


    Ich wünsche mir mehr naturbelassene Wälder mit viel Totholz, alten Bäumen (und ja, mir ist bekannt, dass anfangs nicht unbedingt eine großartige Artenvielfalt existieren muss). Denkst du nicht, dass ein Wald wie der Lübecker Stadtwald ein Kompromiss zwischen naturnahem Wald und forstwirtschaftlicher Nutzung sein kann? Im Grunde geht es doch darum, ein Ziel zu definieren bzw. einen Kompromiss zu finden, um unterschiedliche Ziele unter einen Hut zu bringen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.