Wie/wann kamt ihr auf das Thema "Pilze"?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 656 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Suku.

  • Hallo zusammen,


    mich interessiert, was euch dazu bewogen hat, euch mit Pilzen auseinanderzusetzen und schlussendlich die Begeisterung dafür auszulösen. :) Gehört habe ich schon, dass Menschen mit Großvater/Großmutter Pilze sammeln gegangen sind und seitdem besessen sind. Aber es gibt ja noch viele andere Gründe.


    Ich beginne mal: Ich habe mich im Kindergarten schon für Wildpflanzen interessiert und meinen Naturführer überall mit hingeschleppt. Das Thema hat mich seitdem nie mehr losgelassen und begeistert mich bis heute. Zumal ich immer wieder Neues lernen kann. Vor 7 Jahren etwa habe ich mich dann plötzlich für Pilze interessiert. Woher das kam, weiß ich leider nicht mehr. Jedenfalls war eine neue "Phase" geboren. Das Ganze habe ich allerdings nach wenigen Monaten wieder verworfen, u.a. da ich nicht wusste, wie ich an das Thema herangehen soll. Seit 2 Jahren ist die "Pilzphase" wieder konstant, habe erste Pilzwanderungen miterlebt, konnte mich mit PSV austauschen und habe sehr viel dazugelernt. Ich hoffe, dass es bei mir nicht wieder bei einer Phase bleibt, sondern ich jetzt dranbleibe. Ich bin täglich hier im Forum unterwegs und auch auf anderen Plattformen zu dem Thema, sobald ich das Haus verlasse ist meine Wahrnehmung für Pilze aktiv, der Suchmodus ist an. Pilzwanderungen für dieses Jahr habe ich nun schon weit im Voraus gebucht, ebenso wie zwei Wochenendseminare. Meinen Partner habe ich auch erfolgreich mit dem Pilzfieber angesteckt.
    Dieses sehr aktive Forum der Pilzverrückten empfinde ich außerdem als wirklich mitreißend und es motiviert mich immer wieder, auf die Pirsch zu gehen :)


    Wenn ihr mögt, berichtet doch gern mal, wie ihr zu dem Thema kamt und wann. Finde das sehr spannend.


    Lieben Gruß

    Nika

  • Erste Sammlungen mit Großmutter und Mutter. Weiter als Kind Wanderungen mit den Naturfreunden (war das einzige Kind dabei), und auch als Kind schon erste Pilzführungen. Und schon als Kind schaffte ich mir erste Pilzbücher an. Aber irgendwann kam es zum Stillstand. Sammelte schon einiges an Arten, aber entwickelte mich nicht weiter- bis ich HIER landete.

  • Mein Mann hat in seiner Kindheit mit seinen Eltern Pilze gesammelt, aber nur die üblichen Standardarten wie Pfifferlinge, Maronen oder Steinpilze. Jahrelang hat er mir davon erzählt und immer gesagt, dass er gerne mal mehr Sorten kennenlernen würde und mit seinem Sammelkörbchen zu einem Pilzfachmann gehen würde, hat es schlussendlich aber nie getan.

    Zu einem runden Geburtstag habe ich ihm/uns dann ein 3-tägiges Pilzseminar geschenkt, das hat uns so angefixt, dass wir die nächsten 11 Jahre immer wieder dort mitgemacht haben. Zusätzlich habe ich mich hier angemeldet um Wissen aufzufrischen, zu vertiefen und neues anzueignen.

  • Hallo Nika,


    als Kind hatte ich mit Pilzen leider gar nichts zu tun (obwohl ich mich für Pflanzen und Tiere interessiert habe und sehr viel im Wald war - komisch eigentlich). Meine Eltern kannten sich auch nicht aus. Ich kann mich nur an 2x Pilzesammeln erinnern. Einmal mit einem Paar, mit dem meine Eltern befreundet waren, da sind wir in irgendeine Heide gefahren und haben Pfifferlinge gesammelt, und einmal mit meinem Vater bei uns im Wald, da haben wir unsere Funde im Anschluss einer Nachbarin gezeigt, die sich gut auskannte.


    Meine Begeisterung kam 1992, als eine Studienfreundin mir erzählte, dass sie mit ihren Eltern in Schweden immer Pilze sammelt, und wir dann gemeinsam in den heimischen Wäldern losgezogen sind. Sie sammelte allerdings nur Röhrlinge, und es dauerte nicht lange, bis mich das unzufrieden gemacht hat und ich wissen wollte, was da sonst noch so rumsteht, und ich Pilzwanderungen und -kurse belegt habe.


    Seitdem schaue ich, dass ich nach Möglichkeit jedes Jahr einen Kurs oder ein Pilztreffen besuche. Dieses Jahr wird es besonders exzessiv - Täublingskurs, Pilzfärbekurs und Forentreffen.


    Beste Grüße

    Sabine

    100 Startguthaben minus APR-Gebühr 2024 = 90 + 3 (drittschnellstes Jokerverballern 2024) = 93 + 10 (dritter Platz APR) = 103

  • Hallo Nika,

    mein Großonkel machte früher immer in meinem Elternhaus Urlaub. Die meiste Zeit verbrachte er im Wald zum Schwammerl suchen, meine Oma war dann stundenlang mit dem Putzen beschäftigt und es gab klassische saure Schwammerlbrühe. Gesammelt hat er Maronen, Steinpilze und Raufüße. Alles andere war uninteressant. Mitgenommen hat er mich leider nie 😩


    Meine Mutter hatte mal von einem "wilden Hund" im Wald gehört und damit war das große Waldstück in der Nähe unseres Hauses sehr gefährliches Gebiet, das Tabu war.

    Mein Opa erzählte auch immer Legenden von Wölfen in diesem Wald, sodass wir uns da wirklich nicht hineintrauten.


    Dennoch waren wir Kinder oft in einem kleinen Waldstück unterwegs, dort waren Pilze aber kein Thema, eher die Blaubeeren 😋


    Erst als ich wieder in dieses Haus und in die Nähe zum Wald gekommen bin, ging das Fieber los. Irgendwelche Pilze, die wie Champignons aussehen, im Garten!? Was ist das?

    Schon gings los...


    Mein Partner hat von Kind auf mit seinem Opa Pilze gesammelt und hat mich in seine Kenntnisse eingeweiht und wir sind regelmäßig losgezogen. Anfangs waren wir wenig erfolgreich, bis wir in den Tabu-Wald hinter meinem Elternhaus gingen. Da ist der Knoten dann geplatzt.


    Seitdem sind wir das ganze Jahr über auf der Jagd 😀


    VG

    Dani

  • Hallo Nika.


    Ich bin auf dem Land groß geworden.

    Als Kind war ich bereits vernarrt in Tiere, in den Jahren danach habe ich mir langsam ein paar Pflanzenkenntnisse angeeignet.

    Leider war da nur bedingt Unterstützung im Umfeld, außer dass ich ein erstes Bestimmungsbuch bekam.


    Die Pilze kamen recht spät dazu.

    Beim Wandern stand auf einmal ein großer, beeindruckender Steinpilz vor uns, den haben wir mitgenommen.

    Danach war ich etwas angefixt.

    Und schlussendlich waren es dann die Videos von "Buschfunkistan", die das Thema für mich nahbar gemacht haben.


    Ich habe dann schnell kapiert, dass man das Leben bei uns auf dem Planeten nur so als Ganzes erfassen kann.

    Mich ärgert es, wenn ich heute irgendwo lese "Pflanzen und Tiere",

    so als wäre damit die Natur umfassend beschrieben.

    Da kommt es mir vor, als müsste man für Pilze Partei ergreifen. ==18

    Ich denke, die Begeisterung für Pilze wird nie mehr weggehen.


    Viele Grüße!

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough

  • Ich wohn direkt in der Dübener Heide und brauch nur wenige Minuten bis zu den Pilzstellen. Ich hab schon als Kind auf den Schultern des Vaters gesessen und ihn "Da" "Da" und "Da" durch den Wald gescheucht. Als Kinder haben wir Steinis gesammelt und am Strassenrand an die Leipziger vertickt. Mit Studium began ich dann selbst in der Großstadt zu leben und es folgte eine lange Zeit der Pilzsuch-Abstinenz. Erst als ich selbst Kinder hatte und mit denen durch den Wald spaziert bin, kam die Leidenschaft wieder hoch. In Hamburg war das aber nicht einfach. Bis zum nächsten größeren Wald waren das schnell mal 1h Hin- und eine Stunde Rückfahrt.

    Als mein Vater verstarb, sind wir von Hamburg zurück in das Dorf am Wald gezogen ... die beste Idee meines Lebens. Ich arbeite im HomeOffice und zähl die Minuten bis zum Arbeitsende runter, dann wird der Stift fallen gelassen und in den Wald gegangen. Logisch, dass man dann schnell vom normalen Pilzsammeler zum Nerd wird ;)

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • Hallo Nika,

    bei mir war es ganz klassisch -als Kind im Dorf aufgewachsen und immer mit dem Papa im Wald unterwegs. Bei uns gab es keinen bösen Wolf oder Hund, ich war oft stundenlang irgendwo im Dickicht allein unterwegs. Als Teenager verliert man dann so das Interesse, oder es verschiebt sich etwas ;) . Aber als ich dann meinen Mann kennenlernte, war es für mich irgendwie blöd, dass ich zwar viele Pflanzen und Tiere kannte und erkannte - aber eben nur noch wenige Pilze.

    Darum hab ich an Pilzwanderungen teilgenommen und auch war relativ schnell "angefixt" vom spannden Thema. Hab dann an Seminaren teilgenommen und viele nette Pilzverrückte kennengelernt - und nun bin ich hier ! Gern im Forum- und hänge seit Jahren an der Lamelle :S .

    LG Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo: + 3 Gnolmengastfreundlich = 103

  • Ich glaube im Übrigen auch nicht, dass es dort jemals einen wilden Hund oder Wolf gab 😄


    Aber das Waldstück zieht sich über ca. 15 km in die Länge, da wollten meine Angehörigen wohl sicher gehen, das wir uns da als Kinder fernhalten...

  • Hi,


    ich fand als Kleinkind das Thema Wald und Pilze iwie faszinierend. Vielleicht auch durch Geschichten, welche mir meine Familie damals erzählt haben.


    Wie dem auch sei. Ich wollte Mal selbst Pilze sehen und wir sind dann halt Pilze suchen gegangen. Da war ich 4 Jahre alt. Natürlich haben wir damals nur die gängigsten Röhrlinge mitgenommen. Iwie hat mich das Thema fasziniert. Es gab damals einen Pilzberater (DDR 1986) in der Nähe. Einen sehr alten Mann, der gefühlt alles wusste. Ich war begeistert und wollte selbst Pilzberater werden. Ich habe als ich 12-13 Jahre alt war mir dann im Selbststudium die häufigsten Röhrlinge, welche in den 0815-Pilzbüchern enthalten waren im Selbststudium beigebracht. Später in der Schule und im Studium hatte ich logischerweise andere Prioritäten. Erst nach dem Studium dann habe ich mich an den alten Wunsch erinnert. Das war 2006. Ich hatte mich den Dresdner PSV angeschlossen und habe im Selbststudium weiter Pilze gelernt. 2012 habe ich dann meine PSV-Prüfung absolviert. 2013 habe ich mich der Fachgruppe Mykologie Dresden angeschlossen und habe mich in die Pilzkartierung eingearbeitet. In der Zwischenzeit habe ich meine Leidenschaft für diverse dunkelsporige Agaricales entwickelt. Dank dem Forum und dieverse Pilztagungen habe ich sehr viele Experten kennen gelernt und auch mein Wissen erweitern können. Inzwischen bin ich Leiter der Fachgruppe Mykologie Dresden, ordentlicher PSV-Prüfer und angehender Fachberater für Mykologie.


    Neben diversen dunkelsporigen Lamellenpilzen habe ich mich auch in die phytopathogenen Pilze eingearbeitet; bevorzugt Rostpilze. ==Gnolm7

    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Meine Mutter, die keine Ahnung von Pilzen hatte, kam eines Abends mit einem Korb voller Pilzen nach Hause, die sie mit einer Freundin gesammelt hatte. Da war ich gerade 5 Jahre alt, und meine Mutter sprach von „Butterpilzen“. Das glaubte ich sofort, so matschig wie die waren. Es blieb bei dieser einen Waldpilz-Mahlzeit, aber der Geschmack des Waldes brannte sich mir ein.


    Zwischen 17 und 20 experimentierte ich dann mit diversen Halluzinogenen, und musste zu diesem Zweck u.a. auch den Fliegenpilz bestimmen können. Mir ging es dabei weder um Rausch, noch um Therapie, sondern als fleißiger Castaneda-Leser um „Bewusstseinserweiterung“. Bevors hierzu Diskussionen gibt - ich erzähle nur ehrlich, wie ich zum Thema Pilze kam.


    Heute bin ich fast 50 und weiß nichts Positives über solche Versuche zu sagen. Mitnehmen konnte ich nur die Erfahrung, dass dasjenige, was wir für unsere objektive Außenwelt halten, bedingt ist durch unsere eigene Verfassung. Aber für diese banale Einsicht brauchts einerseits die Gifte nicht, während andererseits der konkrete Inhalt, der mit Halluzinogenen erfahren wird, aus naheliegendem Grund für den Verstand nicht verwertbar ist.


    Ich habe mich später oft mit den Anhängern einer harmloseren Droge, dem Cannabis, gestritten, wenn diese begeistert die Vorzüge anpriesen - dabei meines Erachtens aber übersahen, dass dieses begeisterte Anpreisen seinerseits bereits oder noch eine Wirkung der Substanz ist, und daher kein verlässliches Urteil. Das verdeutlicht vielleicht meinem grundsätzlichen Standpunkt in diesen Dingen.


    Jedenfalls traf ich bei meiner Suche nach Fliegenpilzen zwischen dunklen Tannen auf eine ältere Frau. Ich glaube, wir waren beide zuerst etwas erschrocken, sie jedenfalls machte sofort kehrt, ich aber rief ihr nach. Sie kehrte um und zeigte mir ihren Korb: Lauter Pilze mit merkwürdig gezackten Hüten. Habichtspilze, denn es gäbe nichts Würzigeres für die Suppe!


    Die nächsten Tage suchte ich diese merkwürdigen Habichte - und fand nichts. Und dasselbe machte ich im nächsten Herbst - und im übernächsten. Erfolglos. Aber ich legte mir noch ein Buch zu. Und aß mit Begeisterung matschige Röhrlinge und Boviste. Dann, vor etwa 25 Jahren, zog ich nach Berlin und arbeitete wie verrückt. Die Natur war völlig vergessen - bis ich meine heutige Frau kennenlernte, die aus einem mir unerfindlichen Grund dauernd draußen rumlaufen wollte.


    Als großer Romantiker sagte ich dazu: „Wenn ich laufe, dann will ich auch wo hin, dann habe ich ein Ziel, aber ich laufe doch nicht einfach nur so rum.“


    Und dann fiel mein Blick auf so eine braune Halbkugel am Wegesrand. Heute rufe ich meiner Frau nach: „Was rennst du denn schon wieder so!“ Für mich kann es gar nicht langsam genug gehen, und es gibt nichts Schlimmeres als ein Ziel! Ich will einfach Eintauchen, ganz langsam, ein Schritt nach dem anderen, dann niederknien und die Pilze hören. Ja, auch den Fliegenpilz :)


    Ach ja, und Habichtspilze habe ich bis heute noch nicht gegessen.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

  • Hallo,


    bei mir war das, wie bei vielen auch. Ich ging schon als kleines Kind mit meiner Mutter in die "Schwammerl". Damals nur die üblichen Arten. Steinpilz, Marone, Flocki, Pfifferling, Rotkappe und so. Irgendwann kamen dann die "Wiesenchampignons" dazu. Heute stellt es mir die Haare auf, wie leichtfertig wir da vorgingen. Okay, Knollis konnten wir auch damals schon sicher ausschließen, der Lamellen wegen zumindest. Die inzwischen eingewanderten giftigen rötenden Arten gab es auch noch nicht. Aber trotzdem.


    Bis dann der Moment kam, wo ich mich für die "Giftigen" - wie wir all die unbekannten nannten - auch interessierte und eignete mir somit die ersten leicht kenntlichen Arten selbst an. Bis mir dann plötzlich mal Wolfgang Bachmeier vor die Füße lief. Damals glaubte ich ihm noch nicht, was er mir da prophezeite.


    Liebe Grüße Matthias

    93 Chips vor APR 2024

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    + 7 Chips drittbester Phal (Sonnenblumengedicht)

    = 102 Chips



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Moin zusammen,

    da meine Eltern mich schon als Kleinkind mit zum Pilze sammeln in die Schorfheide nahmen, waren die herbstlichen Pilzwanderungen für mich von kleinauf selbstverständlich. Röhrlinge sammelten wir zunächst. Später erschloss ich mir andere Pilze, wie Täublinge und Boviste. Immer wieder kamen neue Arten hinzu.


    Auch mit unseren Kindern sind wir dann später Pilze sammeln gewesen.

    Ich erinnere mich dass ich einmal zu DDR-Zeiten mit den Kindern im Bucher Forst am Stadtrand von Berlin war, um Pilze zu suchen. Auf dem Rückweg in der S-Bahn hatte jeder ein Spankörbchen mit bunten Pilzen in der Hand. Täublinge, Boviste, Grünspanträuschlinge, Rötelritterlinge, Maronen. Nie werde ich die entsetzten Blicke der anderen Fahrgäste vergessen.


    Im Urlaub waren wir regelmäßig im Thüringer Wald. Die Artenvielfalt war im Vergleich zu den Wäldern in der Schorfheide gigantisch. Seit ein paar Jahren wohne ich in Thüringen, direkt am Waldrand bei den Pilzen. Goldröhrlinge und Rotfüßchen wachsen im Garten und dürfen dort stehen bleiben. In guten Zeiten muss ich nicht einmal 100m laufen um Rotkappen, Steinpilze oder Pfifferlinge zu finden.

    Seit dem Umzug nach Thüringen habe endlich Zeit für Pilze. Da kam ich zunächst auf das Pilzforum. Hier hab ich unendlich viel gelernt, besonders Pablo möchte ich hervorheben. Dann kamen Pilzkurse und später die Prüfung. Im Forum habe ich übrigens großartige Menschen kennengelernt und einige auch schon persönlich getroffen.

    Mit dem Wissen von heute finde ich auch, dass ich früher viel zu sorglos mit Pilzen umgegangen bin. Einmal hab ich dabei auch wirklich ins Klo gegriffen, aber das ist eine andere Geschichte.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Juten Tach euch,


    ich hatte mit Pilzen mein Leben lang nichts am Hut, außer dass ich an der ein oder anderen Stelle mal mit Champignons aus dem Supermarkt in Berührung kam. An sonstiger Biologie, besonders an Tieren, war ich aber schon immer etwas interessiert. Dann kam irgendwann meine Frau mit einem Buch an, das sie auf einem Grabbeltisch für 'n Appel und 'n Ei gefunden hat: der große Kosmos Pilzführer als Mängelexemplar, den sie einem meiner Söhne schenkte. Es blieb erstmal liegen, an einem Samstag-Herbsttag 2020 war die Langeweile bei ihm aber so groß, dass er es schaffte, uns zu überreden, das Buch doch einmal zu nutzen. Ich war überzeugt davon, dass wir nichts spannendes finden, hatte ich doch noch nie bewusst einen freilaufenden Steinpilz oder einen anderen Speisepilz wahrgenommen. Abgesehen, von eklig vermadeten Wiesenchampignons, die wir in meiner Kindheit ein einziges Mal, völlig ohne irgendwelche Kenntnisse auf Kuhwiesen gesammelt hatten, wahrlich kein Genuss. Mir war, als wir loszogen, nicht einmal bewusst, dass Pilze nicht immer Lamellen haben. Auf dem Weg in den Wald, ausnahmsweise den Blick mal nach unten gerichtet, fand sich dann schnell die Leiche eines großen Pilzes am Wegesrand. Was? So ein großer Pilz? Und wenn das Buch nicht lügt, tatsächlich direkt ein guter Speisepilz, eine Delikatesse, von der ich dachte, dass es die im stadtnahen Wald bestimmt nicht geben kann. Aber es gab keinen Zweifel, es war ein Steinpilz. Mit den Vergleichsbildern und der Beschreibung kamen wir ganz gut zurecht. Direkt daneben Pantherpilze, wie ich heute weiß. Auch da war das Buch so gut, dass sofort klar wurde: lecker oder giftig, da sind genauere Kenntnisse nötig. Nix für Anfänger, da kümmern wir uns in 20 Jahren drum. Wir fanden dann noch Parasols, die wir mit den untrüglichen Kennzeichen des genatterten Stiels und verschiebbarem Doppelring auch sofort sicher bestimmen konnten, und einen Maronenröhrling. Mitgenommen haben wir nix, weil Hundepippi-Strecke. Aber von da an war ich angefixt. Mein Sohn kam zunächst noch einige Male mit. Schnell ging es nicht mehr nur um Futterpilze. Ich wurde immer faszinierter von der Diversität der Pilze in Lebensform, Farbe, Geruch, Fähigkeit, aber auch von deren gar nicht so versteckter Schönheit. Die Bewegung im Wald habe ich, verbunden mit dem Lottospiel einen guten Fund zu machen, fast schon als suchterzeugend erlebt, die Entdeckung und später die Anmeldung in diesem Forum hat Seins beigetragen. Inzwischen bin ich etwas abgekühlter, erlebe es aber immer noch als sehr wohltuend, eine Auszeit in Wald und Park mit der Pilzjagd zu verbringen.

    Auch hierzu habe ich mich früher mal in einem meiner ersten Versuche im PPC geäußert:

    Schipse (Historie im Profil): 119-15(APR '24)=104+7(Platz 6)+4(Landungswette)+3(Gnolmgeschichten)+3(lustige Sprüche)+3(schöner PhalschPhal)+3(Laudator)=127


    Warnhinweis