Unsere Forstwirtinnen und Forstwirte machen, was sie am besten können...

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 4.638 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Da_Schwammalmo.

  • Hallo zusammen,


    vor etlichen Jahren legte ein Sturm ein Waldstück bei Ehingen flach und man überließ die Fläche seitdem ihrer eigenen Dynamik. Erst kamen Birken, Vogelbeeren, dann (wenige) Fichten, Buchen, Bergahorne Eschen und Eichen. Ich freute mich und hoffte, daß das für mindestens das nächste Jahrhundert so bleiben darf.

    Heute sahen wir dort dieses Plakat:


    Mit "stabilem, zukunftsfähigem Wald" meinen die, daß sowas künftig ungestört wachsen soll:



    Douglasien und Fichten. :cursing:


    Immerhin haben sie noch einige Eschen stehen gelassen. Ein paar davon sehen noch vital aus, einige wurden schon deutlich von Hymenoscyphus fraxineus in Mitleidenschaft gezogen.


    *btw

    In einem anderen Pilzforum meinte jemand beobachtet zu haben, daß sich die Eschen erholen würden, bzw einen Weg gefunden hätten, mit ihrem Parasiten klarzukommen. Habt Ihr auch diesen Eindruck? Bei ein paar Bäumen aus der Ehinger Region meine ich auch, daß sie sich vielleicht stabilisiert haben...


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Hassi

    Hat den Titel des Themas von „UnsereForstwirtinnen und Forstwirte machen, was sie am besten können...“ zu „Unsere Forstwirtinnen und Forstwirte machen, was sie am besten können...“ geändert.
  • Hallo Ralph,

    Erst kamen Birken, Vogelbeeren, dann (wenige) Fichten, Buchen, Bergahorne Eschen und Eichen.

    ich vertehe die vollkommen. Niemand darf es zulassen, dass Wildwuchs unsere wunderschönen, gepflegten und begehbaren Wälder zerstört. Herrchen oder Frauchen würden ihren Pfiffi ja nie wiederfinden wenn sie ihn im Wald frei laufen lassen. Schade ist es nur dass die Förster nicht dafür sorgen, dass die Waldwege endlich asphaltiert werden damit Fahrradfahrer diese ohne große Gefahren nutzen können. Im Übrigen lassen sich schön in Reihe und Glied gepflanzte Bäume viel besser und schneller mit dem Harvester ernten und darum geht es uns doch allen.


    VG Jörg

  • Gepflegter Mischwald ist sicher besser als nur Wildwuchs !

    Da hast Du Recht, Anne! ;) Die Bäume sind sicher überfordert damit, den Kampf um Licht und Nährstoffe unter sich auszumachen. Die Forstwirte haben das studiert und wissen ganz genau, was jede Baumart braucht. Es soll ja Leute geben, die den Wald für mehr als eine Ansammlung von Bäumen halten. Hoffnungslose Esotheriker!

  • Da hat Hassi aber so was von Recht. Wie kommt denn der gemeine Baum dazu, selbst zu entscheiden, wo er wachsen will bzw. Noch kann. Dafür gibt es schließlich eine Vorschrift. Und die hat natürlich auch ihren Sinn. Wie sollten denn die riesigen schweren Forstmaschinen bei diesem Wildwuchs zurecht kommen und auch künftig zuverlässig die erodierten Waldböden betonhart verdichten. Der Waldboden wäre ja wohl ansonsten wohl kaum bremsen wären auf seinem Weg bergab.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Es würde sicher schlecht um unsere Wälder stehen wären da nicht all die Forstleute die wissen was sie tun. (plantagenwirtschaft ist da mal was ganz anderes)

    Schaut doch mal nach Polen oder Rumänien den Raubbau an der Natur der da betrieben wird und das alles um das liebe Geld !

    Alle Menschen machen mal Fehler, die Einen lernen was draus und die Andern bleiben auf der Stelle stehen -

    Tragt Sorge zu den schönen und mächtigen Deutschen Wäldern auf dass sie noch in 1000 Jahren stehen !

    Grüßle anne

  • Hallo Anne,

    Es würde sicher schlecht um unsere Wälder stehen wären da nicht all die Forstleute die wissen was sie tun.

    da hast du Recht aber es gibt auch Waldeigentümer denen es egal ist was angepflanzt wird. Hauptsache der Gewinn stimmt. Beim Wildwuchs setzt sich der Stärkste durch und dieser ist dann auch am besten gewappnet für den Klimawandel.

    Gepflegter Mischwald ist sicher besser als nur Wildwuchs !

    Was Douglasien, die nicht einmal nach Europa gehören, in einem europäischen Mischwald zu suchen haben kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man schon etwas anpflanzt dann doch lieber einheimische Arten.


    VG Jörg

  • Es würde sicher schlecht um unsere Wälder stehen wären da nicht all die Forstleute die wissen was sie tun. (plantagenwirtschaft ist da mal was ganz anderes)

    Schaut doch mal nach Polen oder Rumänien den Raubbau an der Natur der da betrieben wird und das alles um das liebe Geld !

    Alle Menschen machen mal Fehler, die Einen lernen was draus und die Andern bleiben auf der Stelle stehen -

    Tragt Sorge zu den schönen und mächtigen Deutschen Wäldern auf dass sie noch in 1000 Jahren stehen !

    Grüßle anne

    Sorry Anne, wenn ich widerspreche. All die von Dir gelobten Forstleute haben aus dem Wald das gemacht, was er heute ist. Anfällig Monokulturen. Und das, obwohl sein Jahrzehnten einzelne kluge Forstleute und Naturschützer gebetsmühlenartig genau davor gewarnt haben. Es geht hier in Deutschland genau wie in Rumänien oder Polen nur um das liebe Geld. Jetzt haben wir den Salat und wenn all die lieben Forstleute nicht von alleine darauf kommen, dass der Wald nicht weiter auf diese Weise malträtiert und ausgebeutet werden darf, werden sie sich selbst ihre Existenzbertechtigung entziehen. Dann gibt es nämlich keine sie Forstwirtschaft mehr.

    Sie müssen den Bäumen Raum bieten, sich nach ihren Bedürfnissen zu entwickeln. sicher ist es nicht, aber vielleicht haben wir dann in 50 oder 80 Jahren wieder funktionierende Waldgemeinschaften.


    Ein Beispiel über das was Forstleute so alles Schlaues tun:

    Ein Tornado hatte vor fünf Jahren den Hang hinter unserem Haus auf einer Länge von 400 m rasiert. Die Fichten wurden beseitigt und rate, was der Förster getan hat - er hat neue Fichten gesetzt. Dümmer gehts nimmer!


    Inzwischen ist der Hang wieder grün von Himbeeren, Birken, Ebereschen, Buchen. Da kämpfen sich jetzt die kleinen Fichten durch und werden irgendwann den Hang dominieren. Das ist das Gegenteil von nachhaltiger Forstwirtschaft. Ich könnte heulen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia,

    das ist schon erschreckend, wie die Forstleute bei Euch wirtschaften.

    Bei uns läuft das völlig anders. Wenn ich mich im Pfälzer Wald an einer zufällig gewählten Stelle hinstelle, habe ich im Umkreis von 100 Metern von folgenden Baumarten mindesten ein Exemplar:

    Eiche, Buche, Fichte, Kiefer, Birke, Lärche.

    Die Ulmen hat das Ulmensterben hingerafft.

    Seltener sind Esskastanien, Vogelbeerbäume, Eschen, Linden, Hainbuchen und Weymouthkiefern.

    Von Wacholder kenne ich nur wenige Stellen.

    Nördlich von Kaiserslautern beginnt das Nordpfälzer Bergland. Da gibt es dann eher Wälder, wie von Dir beschrieben. Das sind Gemeindewälder und die haben leider auch auf kurzfristigen Ertrag gesetzt. Südlich herrscht die Reichswaldgenossenschaft und die wirtschaftet schon immer nachhaltig.

    Gruß,

    Marcel

  • Ja so ist das, früher wurden Monokulturen geschaffen um einen guten Ertrag zu erziehlen aber seit man gemerkt hat dass der Klimawandel eingesetzt hat mit Stürmen, Trockenheit und Borkenkäfer ist man dazu übergegangen einen guten Mischwald zu erhalten der dies alles auch weitgehenst überstehen kann. Der Holzhandel ist seit Jahren stark eingebrochen.

    Es gibt halt immer noch Gegenden wo man noch nicht so weit ist so eine Aufforstung ist ja nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen, das kann Jahre dauern.

    Naja denke wir drehen uns hier im Kreis darum ziehe ich mich hier zurück - Es haben alle Recht immer die Andern sind schuld -

    Grüßle anne

  • Hallo,


    bei allen berechtigten Zorn auf bestehende Verhältnisse, sollte man vielleicht auch Folgendes bei der Disskussion beachten. Für die Entwicklung und Gestaltung der jetzigen Wälder und Forsten sind viele Generationen zuständig und ursächlich. Die Holznutzung hatte über die Jahrhunderte immer wieder andere Ausmaße und auch Notwendigkeiten. Man bedenke nur den Zustand des Waldes bis zur sogenannten nachhaltigen Forstwirtschaft. Das ist gut auf Gemälden des 17. bis 19. Jahrhunderts zu sehen. Streng genommen hat auch die Kohle dazu beigetragen, dass wir wieder größere Waldgebiete haben. Schnellwachsende Hölzer waren schon das Ziel im 19. Jahrhundert. Dies sind nun mal, auch vom Nutzwert her, die Nadelbäume.


    Ohne den Menschen würde in Mitteleuropa die Buche weit überwiegen. Diese braucht aber einen sehr langen Wuchszeitraum und würde nur wenige Nebengehölzer und Unterwuchs zulassen. Nadelwälder wären auf die Gebirgsregionen beschränkt. Man sollte mal alte Buchen suchen. Die mit der schönen, glatten Rinde sind oft noch keine 200 Jahre alt. Die wird erst so ab 200 Jahre rissig. Die Veränderungen, die wir jetzt fordern, können wir selber also nie auf den Erfolg hin kontrollieren. Dafür braucht es dann wieder viele Generationen.


    Sehr wichtig ist auch die genetische Vielfalt des Pflanzgutes. Das Klonieren bewirkt ja gerade, dass alle Bäume dann an einer Krankheit eingehen werden. In guten Gebieten, wie zum Beispiel im Hainich in Thüringen, kann man gut beobachten, dass nicht alle Eschen vom Triebsterben befallen sind. Das hat wohl etwas mit der dort vorhanden genetischen Vielfalt zu tun. Diese könnten sich dann vielleicht langfristig durchsetzen und für den Erhalt der Esche an den Rändern des Buchenwaldes sorgen.


    Wie gehen wir mit der Forderung nach nachwachsenden Rohstoffen um, wenn diese das gar nicht bedarfsgerecht gewährleisten könnten? Ich las vor einiger Zeit zum Beispiel die extreme Forderung, Wohnhäuser generell nur noch aus Holz zu bauen. Lassen wir hier keine Forsten zu, dann kommt das Holz schnell von woanders her. Das internationale Holztauschgeschäft zwischen den europäischen Länder ist gar nicht so gering. Unser Buchenholz wird sehr gern in Asien genommen.


    Es sind also viele Aspekte beim Thema Wald und Forsten zu berücksichtigen. Dem Wald generell freien Lauf zu lassen, wird nicht überall gehen. Dann würden auch andere Biotope, wie Orchideenwiesen teilweise verschwinden, die ja gemäht oder extensiv beweidet werden müssen. Statt die Forstwirtschaft generell als geldgierig und skrupellos zu beschimpfen, sollten wir uns bemühen sie fachlich und sachlich im Ton zu unterstützen. Haben wir denn schon alle langfristigen Zusammenhänge vom Wald verstanden?


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Es würde sicher schlecht um unsere Wälder stehen wären da nicht all die Forstleute die wissen was sie tun. (plantagenwirtschaft ist da mal was ganz anderes)

    Das sehen auch Wissenschaftler:innen so. "Der Zustand der Wälder und der Forsten ist sehr besorgniserregend", sagt Pierre Ibisch, Professor für Naturschutz an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, zu Klimareporter°.

    Allerdings sei diese Situation nicht über Nacht entstanden oder lediglich Folge der letzten Extremjahre. "Die klimawandelgetriebenen Extreme treffen auf Forsten, die durch Zerschneidung und forstliche Nutzung viel anfälliger sind, als es naturnähere, struktur- und biomassereichere Wälder wären", sagt Ibisch. "Forsten, die eher Plantagen als naturnahen Wäldern gleichen, fällt es ungleich schwerer, auf Dürren zu reagieren."

    Vor allem den Holzeinschlag reduzieren' – klimareporter°

  • Hallo zusammen


    Bisher habe ich mich an diesem Thread nur als stiller Mitleser beteiligt. Die Diskussion ist insgesamt recht spannend. Was der wirklich richtige Weg zum idealen Zukunftswald ist, das werden wohl die allerwenigsten wissen - wenn überhaupt.


    Hier bin ich zufällig über eine kleine Reportage gestoßen, die hier gut hinein passt.

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    Bäume aus aller Welt, die mit unseren künftigen Klimasituationen gut zurechtkommen sollen.


    Was daraus wirklich Sinn macht, und was weniger, das muss noch gut erforscht werden. Entstehen soll ein Wald, der möglichst allen Interessen gerecht wird.


    - Zum einen der Waldwirtschaft und somit auch uns allen. Denn wir alle benötigen Holz als Baumaterial und zur Energiegewinnung. Wobei fraglich ist, ob letzteres auf Dauer sinnvoll ist.


    - Als nächstes natürlich diejenigen, die im Wald Erholung suchen. Hier zähle ich auch uns Natur- und Pilzfreunde mit dazu.


    - Vor allem muss aber auch die Natur selbst in ausreichendem Maße ihren Platz finden.



    Der Wald der Zukunft sollte all diese Punkte, auch jene, die ich jetzt nicht mit aufgezählt habe, vereinen.


    Natürlich sind da nicht nur die Forstwirte in der Verantwortung, sondern wir alle. Die Schadstoffemissionen von Wirtschaft und Verkehr, sowie auch den Privathaushalten gehören auf ein Minimum reduziert. Denn ansonsten hat auch der gesündeste Wald auf Dauer keine Zukunftsperspektive.


    Der übertrieben hohe Flächenverbrauch durch teils unnötige (!) Straßen und Bauprojekte gehört massiv eingeschränkt. Hier spreche ich nicht von viel zu engen Straßen (bzw Autobahnen), die zur Verkehrssicherheit ausgebaut werden, und Wohnanlagen, welche vor allem in Großstädten dringend gebraucht werden. Sondern viel mehr von überflüssigen Prestigebauten, welche es hierzulande mehr als genug gibt.


    Dann gibt es noch die zum Teil sinnlosen Rodungen, zum Teil aus Profitgier, zum Teil auch den beiden vorigen angesprochenen Punkten geschuldet.


    Es gäbe zu diesem Thema noch einige weitere Punkte. Doch ich habe bereits mehr dazu geschrieben, als ich ursprünglich vorhatte.


    Lasst uns also zusammen halten und jedem nach seinen Möglichkeiten seinen Beitrag leisten, der es ermöglicht, unsere Wälder zu erhalten.


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Hi Matthias,

    genau das ist der falsche Ansatz. Die Idee Mischwald und Ergänzungen ist ja nicht neu. Die Späte Traubenkirsche als "Unkraut" in unseren Wäldern | Industrieverband Agrar

    Mit nicht einheimischen Arten bleibe meist nur Genaralisten aus der Flora und Fauna, die Chance des Überlebens Douglasie und Biodiversität | waldwissen.net

    Da ist diese Weg meiner Meinung nach der vielfach bessere.

    Waldschäden im Harz: Die Kraft toter Bäume - taz.de

  • Hallo zusammen,

    in den von mir regelmäßig begangenen Wäldern hat sich in den vergangenen 50 Jahren in der forstlichen Bewirtschaftung vieles zum Besseren verändert. In meiner Kindheit wurden, sobald ein Wald "erntereif" war, großflächige Kahlschläge durchgeführt. Danach wurden "Baumplantagen" angelegt, bei denen man auf viel Chemie setzte, damit die Bäume überhaupt groß wurden.

    Kahlschläge sind bei uns mittlerweile verboten, es sei denn, da soll ein neues Wohn- oder Industriegebiet angelegt werden. Da wird nach wie vor zunächst einmal alles platt gemacht und anschließend begrünen die neuen Landbesitzer wieder. Den Betrieben übergibt man das Gelände dabei zu Spottpreisen, die machen dann ein paar Jahre und anschließend gibt es da eine "Industriebrache".

    Früher wurden die Wälder bei uns von den Menschen für Ackerbau, Obstplantagen und Viehzucht genutzt und oder gerodet.

    So gibt es zum Beispiel ein Waldgebiet mit dem Namen "Grundbirngarten" - für nicht Pfälzer "Kartoffelgarten". Ein anderes heißt Saupferchtal. Ein drittes Biertälchen, wobei das ein Hörfehler eines nicht Einheimischen ist, der das aufgeschrieben hat - das heißt eigentlich Birntälchen. Nicht weit von Kaiserslautern stehen Reste eines verfallenen Gehöftes: Wo sich heute wunderschöne Wälder ausbreiten, wollte jemand mal Ackerbau und Viehzucht betreiben.

    Der Forst setzt heutzutage auf Naturverjüngung: Er schützt dabei die nachwachsender Bäumchen vor Wildverbiss. Außerdem setzt er in sich langsam ausdünnende Altbestände zum Beispiel Wildbirnen oder andere Wildlinge einheimischer Obstarten, die es da früher schon mal gab.

    Bei meiner Aufzählung der vorkommenden Baumarten hatte ich Douglasien vergessen, die gibt es bei uns schon lange, aber immer nur in Einzelexemplaren, nicht als geschlossene Bestände.

    Die Gemeinden waren nach dem 2.Weltkrieg von Forstwissenschaftler vielfach so beraten worden, dass sie in Ihren kleinen Gemeindewäldern Fichtenplantagen anlegen sollen.

    Bei denen, die das gemacht haben, stand dann nach dem Stürmen zum Teil kein einziger Baum mehr. Manche haben dann den Fehler wiederholt, andere haben alles der Natur überlassen, weil sie kein Geld für Neuanpflanzungen hatten.

    Gruß,

    Marcel

  • Douglasien gibt es bei uns auch schon lange. Man gewinnt daraus hochwertiges Möbelholz.

    Mein erster Ferienjob bestand darin, stehende Douglasien mit einer Stangensäge bis zur Höhe von etwa 4m zu entasten. DM 1, 70/Baum - nicht gerade üppig...

  • Hallo Ralph,

    Erst kamen Birken, Vogelbeeren, dann (wenige) Fichten, Buchen, Bergahorne Eschen und Eichen.

    ich vertehe die vollkommen. Niemand darf es zulassen, dass Wildwuchs unsere wunderschönen, gepflegten und begehbaren Wälder zerstört. Herrchen oder Frauchen würden ihren Pfiffi ja nie wiederfinden wenn sie ihn im Wald frei laufen lassen. Schade ist es nur dass die Förster nicht dafür sorgen, dass die Waldwege endlich asphaltiert werden damit Fahrradfahrer diese ohne große Gefahren nutzen können. Im Übrigen lassen sich schön in Reihe und Glied gepflanzte Bäume viel besser und schneller mit dem Harvester ernten und darum geht es uns doch allen.


    VG Jörg

    Ja, darum und nur darum geht es. Waldwege werden geschottert und teilweise geteert, die Streifen links und rechts werden regelmäßig 1,5m rein gemäht, könnte sich ja sonst noch ein Parasol verirren. Alle 30 Meter eine Rückegasse mit 80cm tiefen Furchen, yerursacht von den 35 Tonnen schweren Maschinen die durch unsere Wälder 'schweben'.

    Ist irgendwo ein kleines Stückchen übersehen worden und natürlich gewachsen geht ein Trupp mit Motorsägen rein und lichtet aus, wer allerdings glaubt das was rausgesägt wird wird ausgeräumt ist auf dem falschen Dampfer, das bleibt alles sauber liegen, teilweise meterhoch.

    Unsere Wälder sind keine Wälder mehr, sondern ähneln eher Parzellen auf dem Friedhof, nur etwas größer. Neuanpflanzungen in Reih und Glied, wie auf dem Kasernenhof, Ordnung muß schließlich sein, so ist man das hierzulande gewohnt.


    Man verzeihe mir die drastische Wortwahl, aber ich kann nicht soviel fressen wie ich kotzen müsste wenn ich mir ansehe was da getrieben wird.

  • Vor 2 Wochen bei uns im Wald gebaut - ein völlig überflüssiger, ca. 200m langer "Weg" von 4 - 7 Meter Breite in einen Hang hineingekeilt, kiesiger Lehm ohne Tragfähigkeit, Den Waldeigentümer habe ich angezeigt, mir reicht´s langsam mit der immer stärkeren urbanen Überprägung der letzten Naturwinkel in unserer stark besiedelten Gegend. Das Schlimme ist, dass die Treuhand/BVVG diesem Kerl vor 20 Jahren ca. 70 ha ehemaligen "volkseigenen" Wald verhökert hat. Jetzt werden für diese Typen wieder Millionen an Steuergeldern zur Beseitigung von "Waldschäden" locker gemacht.

  • Hallo Kauz


    Das kommt mir bekannt vor. Durch einen meiner Lieblingswälder geht (ging) ein alter, uriger Wanderweg hinunter ins Schuttholzer Moor (NSG). Nicht relativ breit, durch die dicken Wurzeln, die ihn säumten, konnte man gut den Höhenunterschied bewältigen. Vor vier oder fünf Jahren jedoch wurde dieser Weg in eine regelrechte "Lehmautobahn" verwandelt (bis Beginn NSG). Meterbreit und bei geringstem Regen zu Fuß unpassierbar, weil man sich sofort unweigerlich auf seinen Allerwertesten begab, so rutschig wurde es. Kurz darauf wurde die Zufahrt vom Schotterweg oben her mit großen Findlingen abgesperrt. Welche Idee dahinter steckt, das ist mir völlig rätselhaft. Es wurden nämlich auch keine Forstarbeiten durchgeführt, wie ich zuerst vermutete.


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.