Gartenfund: Violetter Rötelritterling?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 3.928 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebes Forum


    Anfänger hier ==11!


    Habe im Garten eine Gruppe von 6 Pilzen in der Wiese ca. 3 Meter von einem Birnbaum entfernt.

    Auffälliger Hut mit "Knubbel" oben.

    Gerader Stil ohne Ring.

    Angenehmer Geruch.


    Bestimmungsversuch mit Büchern in Richtung:

    Klasse: Basidiomycetes / Ordnung: Agaricales / Familie: Tricholomataceae

    Violetter Rötelritterling? Farbe und Lamellen-Stilansatz sind aber anders...


    Richtiger Weg oder andere Vorschläge für die Bestimmung?


    Lieben Dank!

  • Ich kann die Bilder nicht so recht einordnen. Mein erster und einziger Gedanke ist die Nebelkappe, vergleiche doch mal damit.


    Nachtrag: Weichritterling ist natürlich auch eine gute Idee. Aber wie gesagt, dort ist eine genaue Bestimmung schwierig, ist eher was für Spezialisten.

  • Hallo,

    also ich halte die Gattung Lepista durchaus für denkbar.

    Die oft leichte Abschiebbarkeit der Lamellen könnte vielleicht ein Aspekt sein und die Sporenpulverfarbe sollte auch weiterhelfen ....

    VG Jan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    das sollte in Richtung Melanoleuca (Weichritterlinge) gehen - eine schwierige Gattung ...

    LG


    Andreas

    Hi,


    ja schwierig; aber aromatisch riechende Melanoleuca klingt iwie komisch. Meine ganzen Funde aus der Gattung rochen alle unspezifisch bis max. leicht mehlartig. Eine (untypische) Nebelkappe ist eine Möglichkeit. Es gibt aber auch noch andere Lepisten mit dem Aussehen; Lepista irina z.B.


    Natürlich ist das alles Spekulation ohne Pilz in der Hand und ohne den Geruch selbst überprüft zu haben.


    Was ist denn das für ein Garten? Wie ist die Bodenbeschaffenheit?


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • ich bin nach dem Schnittbild auch auch bei Nebelkappe gelandet. Weil der noch so typisch rund ist. Ein vio. Rötelritterling wäre von der Farbe her mehr lila und der Geruch wäre in etwa "Parfüm", süßlich. Die Nebenkappe auch nicht schlecht riecht. Vorsicht. LGJ

  • Lepista nuda kenne ich auch deutlich "lilaner"! ==13

    Die hatte ich 2x im Garten, siehe Fotos unten. Die Gestalt allerdings (außer dem Buckel!) und die Beschaffenheit des Stiels (nicht seine Farbe) ähnelt deinem Fund tatsächlich sehr.


    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


    –––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––


    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
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    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • das sollte in Richtung Melanoleuca (Weichritterlinge) gehen - eine schwierige Gattung ...

    Die Lamellen des Weichritterlings scheinen aber am Stil auch ausgebuchtet angewachsen, das passt eben glaubs nicht oder?


    Mein erster und einziger Gedanke ist die Nebelkappe, vergleiche doch mal damit.

    Das könnte tatsächlich passen! ==Pilz22
    Zumindest, wenn ich mir die Lammellen-Stil-Verbindung und die vertikalen "Fasern" des Stils anschaue.

    Könnte man den "angenehmen" Geruch auch als "aufdringlich süsslich parfümiert" bezeichen?

    "aufdringlich süsslich parfümiert" würd ich jetzt nicht sagen...

    ...unspezifisch bis max. leicht mehlartig. Eine (untypische) Nebelkappe ist eine Möglichkeit. Es gibt aber auch noch andere Lepisten mit dem Aussehen; Lepista irina z.B.


    Was ist denn das für ein Garten? Wie ist die Bodenbeschaffenheit?

    Mehlartig würde ich den Geruch jetzt auch nicht beschreiben...
    Lepista Irina scheint eine eher knollige Stilbasis zu haben? Mein Stil mit Knolle war ziemlich zylindrisch...
    Fundort im Garten ist in der Wiese, Bodenbeschaffenheit würde ich als fruchtbarer Lehmboden bezeichnen...


    Vielen Dank euch allen für eure Tipps! ==Pilz24

  • PS: du sagst Gruppe: kann dass das Vorkommen 6 Stück waren - kleiner Hexenring?

    Ansonsten, mich stört die Erhebung in der Mitte nicht so. Das kann an der Trockenheit liegen. Ich hatte mal eine L. nebularis nicht erkannt, weil es stark regnete, und der richtig aufmachte und nur der dunkle Fleck in der Mitte blieb und eher nach innen ging. Ich dachte, ich hätte weiß Gott was gefunden, bis mich jemand auf den Boden der Realität holte. LG

  • PS: du sagst Gruppe: kann dass das Vorkommen 6 Stück waren - kleiner Hexenring?

    Ansonsten, mich stört die Erhebung in der Mitte nicht so. Das kann an der Trockenheit liegen. Ich hatte mal eine L. nebularis nicht erkannt, weil es stark regnete, und der richtig aufmachte und nur der dunkle Fleck in der Mitte blieb und eher nach innen ging. Ich dachte, ich hätte weiß Gott was gefunden, bis mich jemand auf den Boden der Realität holte. LG

    Ja, ist eine Gruppe. 2 grössere "ausgewachsene" und 4-5 kleinere noch "junge". Nicht wirklich "Ringförmig"... aber alle sehr nahe beieinander.

  • Hallo,


    rein optisch bin ich auch bei einer Nebelkappe aber deren Geruch als angenehm zu bezeichnen ist zumindest für mich erstaunlich. Ich finde den ekelerregend. Ich würde hier auch noch Lepista panaeolus ins Rennen schicken. So recht daran glauben tu ich aber nicht da der immer Wasserflecken auf der Huthaut haben soll.


    VG Jörg

  • Der Geruch der Nebelkappe wird individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen. Ich persönlich empfinde ihn durchaus angenehm aber etwas parfümiert. Andere empfinden den Geruch als widerlich.


    L.irina hat einen ziemlich intensiven Geruch nach süßlich duftenden Blüten wie Jasmin. Das sollte auch mit ungeübter Nase auffallen.

  • Ich wäre auch bei einer Nebelkappe. Den Geruch dieser Art würde ich übrigens als angenehm süßlich beschreiben.

    Alle Bestimmungsversuche hier im Forum anhand von Bildern ohne Gewähr.

  • Alles gute Vorschläge hier und interessanter Pilz.


    Ich fand den Melanoleuca-Vorschlag aber nicht übel. So grob in Richtung Rillstieliger Weichritterling.


    Der ausgeprägte Hutbuckel und der fehlenden süßliche Geruch spricht für mich gegen die Nebelkappe.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Die Rillen sind mir auch aufgefallen... und das Faserige ist offensichtlich.... Schreit nach einer Wette. Nur wer soll ihn analysieren 😃

  • Hallo Miteinander,


    die sehen zwar Nebelkappen etwas ähnlich, jedoch glaube ich nicht daran. Lepista irina schließe ich aus, denn die schaut völlig anders aus. Vielleicht ist es sogar Melanoleuca cognata. Ein Sporenabwurf würde eventuell in die richtige Gattung weisen. Oder - wie ich meine - von Lepista weg!


    Grüßlis Ingo

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Ich finde gerade den Lamellenansatz bei dem jungen Exemplar (Schnittbild) durchaus unpassend für Weichritterlinge. Bei der Hutaufschirmung kann sich bei Melanoleuca der "Burggraben" schon mal verlieren, aber bei jüngeren Fruchtkörpern müsste schon erkennbar sein, daß die ausgebuchtet sind.

    Darum: Zweifel an der Gattung Melanoleuca.

    Nebelkappe (Clitocybe nebularis): Würde ich auch nicht ausschließen wollen, fällt aber auch irgendwie aus dem Rahmen. Clitocybe nebularis ist übrigens ein Geruchswechsler. Jung angenehm süsslich - fruchtig; bald aber nach verrotteter Bahnhofstoilette, wo jemand einen Flakon sehr billiges Parfüm über die Klobrille geleert hat.

    Lepista: panaeolus würde ich hier ausschließen (Farbverläufe, insbesondere Lamellenfarbe), irina eher auch, aber die Art ist ein Chamäleon. In der Gattung gibt es allerdings einen Haufen seltene bzw. nahezu unbekannte und schwer bestimmbare Arten.


    Wöllte man es genauer Wissen, müsste man einen Sporenabwurf machen.

    Melanoleuca ist in der Regel rein weiß - und das Sporenpulver wird mit einem Tropfen Melzer schwarzblau.
    Lepista ist weißlich, aber immer etwas pigmentiert (vor allem wenn dick abgesport), also ockerweißlich bis violettweißlich. Mit einem Tropfen Melzer wird's nur braun (Farbe der Reagenz).



    LG, Pablo.

  • Schön, dass auch die "alten Hasen" da nicht auf Anhieb eine Antwort kennen ==3.


    Weil ihr alle so intensiv und nett geholfen habt, wollt eich mir auch etwas Mühe geben und habe versucht einen Sporenabwurf zu machen. Hatte nur oranges Papier da und weiss nicht, ob ich da alles korrekt gemacht habe. Jedenfalls ist der Abwurf komplett weiss.


    Und um meine Aussage zum Geruch zu spezifizieren: Tatsächlich riechen junge Exemplare (für mich) durchaus angenehm, alte aber nicht. Süsslich würde ich aber weder bei jung, noch alt behaupten...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hubersohn!


    Auf orangenem Papier ist das in der Tat sehr schwer zu beurteilen, weil du je nach Dicke des Pulvers immer was vom Untergrund durchschimmern hasst, oder auch Reflexionen, die das Bild verändern.

    Ich mache Sporenabwürfe immer auf Glasplättchen, die sind auch abwischbar (also wiederverwertbar), ich kann darauf mit dem Sporenpulver allerhand Zeugs veranstalten was auf Papier nicht geht (zusammenschieben, abkratzen für's Mikro, mit Reagenzien beschmieren). Was auch gut funktioniert: Ein weißer Teller als Untergrund. Oder Klarsichtfolie, zB die Etuis, wo man Dokumente reinsteckt.



    LG, Pablo.