Beiträge von Sparassis

    Hallo Bernd,


    für mich persönlich sind getrocknete Pfifferlinge nahezu ungenießbar. Nach dem Aufweichen nehmen sie eine schwammige Konsistenz und einen bitterlichen Geschmack an. Kein Vergleich zu frischen Exemplaren. Frisch gibt es von mir 9 Punkte, getrocknet wären es allenfalls 4.

    Viele Grüße, Sparassis

    Ab heute soll es endlich auch in Pfalz und Saarland nasser werden, und der Bodenfrost war glücklicherweise sehr schwach ausgeprägt. Eine Nacht lang -1°C, und auch nur in den frühen Morgenstunden. Das sollte noch nicht bei den Pilzen angekommen sein. Vielleicht wächst dann doch noch der ein oder andere Pilz dieses Jahr. Einen Auftakt zur Pilzsaison Ende Oktober hatte ich so auch noch nicht erlebt - vorausgesetzt es kommt auch so und der Regen zieht nicht wie die letzten Male einfach vorbei.

    Bei uns in der Pfalz gibt es nur Gelbe Knollenblätterpilze und hin und wieder einen überalteten Semmelstoppelpilz oder Pfifferling. Hallimasch habe ich noch keinen einzigen gesehen diesen Herbst, das gilt aber auch dank Wind und Trockenheit für so ziemlich jede andere Pilzart.

    Viele Grüße, Sparassis

    Die Morchel- und Frühsommersaison sind in meinen Wäldern aufgrund von Trockenheit ab April bis Mitte Juli schon komplett ausgefallen. Anfang August gab es dann zwei Wochen Pilzschwemme mit Sommer- und Fichtensteinpilz, Hexenröhrling und massenhaft Pfirsischtäublingen und Perlpilzen. Seit Mitte August wächst nichts mehr. Gestern war ich wieder einmal im Wald gewesen. Ein Gelber Knollenblätterpilz und ein Stinkschirmling. Bisher aber für meine Region nichts Unübliches, sowohl 2019 als auch 2020 gab es Ende September die exakt gleiche Situation. Damals hat es aber auch die letzte Septemberwoche durchgeregnet und im Oktober wuchsen dann die Pilze, ununterbrochen bis zum ersten Frost im November. Leider sieht es 2023 nicht danach aus als würde sich das wiederholen. Ich hoffe auf Landregen Mitte Oktober, damit zumindest ein oder zwei Wochen lang etwas wächst, bevor die Frostnächte beginnen.

    Von Stuttgart bis nach Berlin gibt es leider einen breiten Streifen in dem auch heute überhaupt nichts an Wasser herunterkommen soll. Richtigen Regen hat es bei mir in der Pfalz seit Anfang August nicht mehr gegeben, stattdessen eine ausdauernde Hitzewelle seit nunmehr einem Monat mit sporadischem Sommergewitter. Dementsprechend sieht es auch mit den Pilzen aus. Einen wunderschönen Schönfußröhrling habe ich heute noch gefunden, abgesehen davon waren die Wälder leer.

    Viele Grüße, Sparassis

    Limonenseitlinge schmecken frischer und blumiger als Austernseitlinge und haben tatsächlich eine schwache Zitrusnote. Die Pilze sind brüchig und fragil, Konsistenz wie eine Mischung aus Austernpilz und Krauser Glucke. Für mich gibt es zwischen den verschiedenen Seitlings-Arten schon deutliche Unterschiede.

    Ich sammle Lungenseitlinge auch gerne und habe sie als sehr variabel kennengelernt. Die Pilze auf den Bildern sind vielleicht etwas trichterförmiger und dunkler als üblich aber ich hatte auch schon Lungenseitlinge die sehr ähnlich aussahen

    Hallo

    Etwas mehr Info müßte man haben, aber eines ist sicher, es ist kein Lungenseitling.

    Wodurch schließt du den Lungenseitling aus? Anhand der Bilder kommt der für mich durchaus infrage. Spatelförmiger Muscheling wäre möglich, für mich sieht das aber immer noch mehr nach Pleurotus aus.



    Weitere Informationen wären hilfreich für die Bestimmung. War das Fleisch eher brüchig oder zäher? Und wie riechen die Pilze? Ein Bild am Standort wäre auch gut.

    Das sind Seitlinge, und ich würde zum Sommerausternpilz (der wärmeliebenden Kulturvariante aus Florida, die bei uns in großen Mengen abgebaut wird und sich mittlerweile auch in der Natur angesiedelt hat) tendieren. Alternative dazu wäre der Lungenseitling. Die beiden sind schwierig zu unterscheiden, Lungenseitlinge sind etwas dünnfleischiger und riechen schwach süßlich bis anisartig. Beide Arten wären essbar und wohlschmeckend. Aber eine Essensfreigabe wirst du hier keine bekommen, die gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort.

    Auf englisch funktioniert das schon deutlich besser mit dem Austernseitling. Immerhin hat die KI den Ohrförmigen Seitling als ersten Verwechslungspartner angegeben und die wissenschaftlichen Namen passen auch. Aber ob der Igelstachelbart wirklich ein klassischer Verwechslungspartner ist - naja.... Verlassen darf man sich auf die Antworten auf keinen Fall.

    Stockschwämmchen gehören mit zu den schwierigsten Kultur-Pilzen (zumindest unter den Arten, bei denen man schon weiß, dass sie indoor fruchten können). Substrat ausschließlich Buchenholz, auf etwas anderem wächst das Myzel sehr schlecht. Am besten mit Kleie supplementiert. Ich selbst habe schon mehrmals vollständig durchwachsene Kulturen hergestellt, aber gefruchtet haben die nie. Ich würde für den Einstieg Seitlinge (alle Arten) und Shiitake empfehlen, wenn es etwas ausgefallener werden soll auch Klapperschwamm, Pioppino oder Igelstachelbart. Als Substrat empfiehlt sich übrigens Buchen-Räuchermehl, das gibt es online in verschiedenen Körnungen für 15-20€ pro 16kg-Beutel.

    Hallo Phillip,

    Sporenabdrücke oder frische Fruchtkörper habe ich zwar keine mehr, aber ich habe hier noch einige überzählige Reinkulturen auf Malzextrakt-Agar von meinen eigenen Zuchtversuchen im letzten Winter herumstehen. Bei mir hat es leider nicht so gut funktioniert mit der Kultivierung, weder auf Stroh oder Holzsubstraten noch auf Baumwoll-Einstreu. Körnerbrut und besiedelte Schüttsubstrate waren weniger das Problem, aber die Fruchtung wollte einfach nicht einsetzen. Der Pilz ist wohl etwas anspruchsvoller als Seitlinge, Klapperschwämme oder Shiitake.

    Viele Grüße, Sparassis

    Hallo Oliver,

    nach meinen Erfahrungen bin ich zu folgenden Kriterien gekommen:


    Zeichen für gute Qualität: Alle Körner sind mit Myzel besiedelt, Geruch angenehm pilzig, die Brut ist locker und lässt sich aufschütteln, keine feuchten oder verfärbten Stellen, das Pilzgeflecht ist reinweiß. Nach Beimpfen von Substrat/Reinkultur/Flüssigkulturen etc. erfolgt Einwachsen in neues Kulturmedium schon nach wenigen Tagen; wattiges, weißes Pilzgeflecht bildet sich.


    Zeichen für mangelhafte Qualität: Körner sind zu einer festen Masse verbacken, schmierige, klebrige Konsistenz, unangenehm säuerlicher / vergorener Geruch, dunklere Stellen, feuchte Stellen, Körner ohne erkennbaren Pilzbewuchs vorhanden, Pilzmyzel sondert gelbliche/bräunliche Tröpfchen ab. Einwachsen in neues Kulturmedium nur zögerlich.


    Viele Grüße, Sparassis

    Hallo Waldzwerg,

    für mich sieht das sehr nach dem Buchenschleimrübling aus. Bei zukünftigen Bestimmungsanfragen bitte Bilder von mehreren Perspektiven hochladen (Hutunterseite/Lamellen, Stiel, Stielbasis, idealerweise auch Querschnitt), denn die wenigsten Pilze kann man von oben sicher bestimmen.

    Viele Grüße, Sparassis

    Guten Abend Barolo,

    dunkelbrauner, samtiger Hut, rote Poren, stark blauendes Fleisch, Stiel mit roter Flockenzeichnung - richtig erkannt, das sind Flockenstielige Hexenröhrlinge. Wie üblich gilt natürlich: Keine Freigabe zum Verzehr über das Internet.

    Viele Grüße, Sparassis

    Das ist ein Champignon, vielleicht etwas aus der Verwandtschaft des Schafchampignons (wegen des zahnradartigen Rings). Im Querschnitt sieht man die Lamellen. Und nein, Riesenboviste haben niemals einen Stiel.


    Viele Grüße, Sparassis.