Gemeinsame Küchenmykologische Liste

Es gibt 688 Antworten in diesem Thema, welches 116.756 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Hallo,


    Ich finde so eine Sammlung von Beurteilungen zum Geschmack der verschiedenen Arten eine interessante Sache.


    Da ich (groteskerweise?) gar nicht so gern Pilze esse hab ich mich bisher gar nicht getraut meine Erfahrungen mit einzutragen. Nun hab ich aber doch schon über 65 Arten probiert (meist identisch zubereitet- geschmort mit etwas Salz) und dachte ich beteilige mich doch in der tollen Liste. :)


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • ... über 65 Arten probiert ...

    Das ist für dieses Thema absolut vorbildlich. :gbravo:

    Schön, dass Du Deine Bewertung einfliessen lässt, Thiemo.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Da ich (groteskerweise?) gar nicht so gern Pilze esse hab ich mich bisher gar nicht getraut meine Erfahrungen mit einzutragen. Nun hab ich aber doch schon über 65 Arten probiert


    Gar nicht grotesk, ich ticke ähnlich.


    Cyanoboletus pulverulentus zB befindet sich noch immer in der Positivliste, ist der unter deinen 65 Arten?


    "Der Schwarzbläunder-Röhrling steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Maximaldosis ist für einen 70 kg schweren Menschen: 90 g Pilz/Jahr (!) - bezogen auf die Frischmasse"

    Quelle: ÖMG


    Laccaria amythystina, Violetter Lacktrichterling wirst du vermutlich eher verkostet haben. Belastet ist der, auf nicht kontaminierten Böden, zwischen 23 und 77 mg Arsen pro kg in Form von DMA (Dimethylsarinsäure).

    Der oben angeführte C. pulverentus übrigens mit 115 mg/kg

    Quelle: ÖMG


    Wir kommen übers Jahr betrachtet auf keine zehn Pilzgerichte, 50 % davon sind getrocknete Morchella cf. esculenta, verheiratet mit Spaghetti.


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter,

    Cyanoboletus pulverulentus zB befindet sich noch immer in der Positivliste, ist der unter deinen 65 Arten?

    2x Nein. Der Schwarzblauende Röhrling wird in der Lister der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert geführt. Ich habe ihn leider noch nie gefunden, daher auch noch nie verkostet. Ob ich das tatsächlich machen würde, hab ich mir noch gar nicht überlegt - wahrscheinlich nicht. Freigeben werde ich ihn jedenfalls nicht.

    Die Lackis schmecken mir zu neutral als dass ich sie aktiv sammeln würde. Ein oder zwei als Farbtupfer, das war's auch schon. Über die Belastungen der Pilze mit Schwermetallverbindungen bin ich im Bilde. Aber ich bilde ich mir auch ein, dass bei meinem verschwinded geringen Konsum das kaum eine Rolle spielt. Mehr Respekt habe ich vor Cadmium und Blei, was im Körper akkumuliert, das gefällt mir auch in kleinen Mengen ganz und gar nicht.

    LG Thiemo

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  • Hallo Peter,

    Cyanoboletus pulverulentus zB befindet sich noch immer in der Positivliste, ist der unter deinen 65 Arten?

    2x Nein. Der Schwarzblauende Röhrling wird in der Lister der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert geführt.


    Jetzt stehe ich a bissale an, Thiemo.


    Interpretiere ich das was falsch und wenn ja, was?




    Grosso Modo stimme ich dir zu, die Menge an kumulierten Schwermetallen entscheidet über giftig oder nicht. Andere Pilzgifte außen vor gelassen,


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Ich glaube da gibt es nichts falsch zu interpretieren, es müsste wenn Wert darauf gelegt wird, die Spalte "DGfM-Wertung" aktualisiert werden. Bei Erstellung der Tabelle war er tatsächlich noch auf der Positivliste (Stand 2018). Seit 2019 nicht mehr.


    LG Thiemo

    Edit: Link https://www.dgfm-ev.de/pilzesa…23d08c00f624683dfc8513f1f

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  • Servus Thiemo,


    und dachte ich beteilige mich doch in der tollen Liste. :)


    In welcher den? In der von der DGfM? Oder doch dieser internen?


    Ich habe mich auf die interne bezogen, von einer anderen Liste war zuvor ja keine Rede,


    lgpeter

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    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter,

    ich habe mich auf die interne bezogen

    Ich auch.


    Wollte dir anhand der DGfM-Liste nur erklären wie dein Missverständniss zu Stande gekommen ist:

    Interpretiere ich das was falsch und wenn ja, was?




    LG Thiemo

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  • Hallo Craterelle


    Mir fehlt in der Liste der Elfenbeinröhrling - Suillus placidus. Ist bei uns momentan häufiger anzutreffen und meiner Meinung auch ein relativ guter Speisepilz. Gute Konsistenz, aber etwas wenig Geschmack, daher würde er vermutlich eine 7 von mir bekommen. :) Kann er eventuell noch ergänzt werden?


    Danke und LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,


    ich habe Suillus placidus zumindest zwei Jahre lang im Chemnitzer Zeisigwald unter Pinus strobus gefunden aber seit dem leider nicht mehr. Eine bei mir so selten vorkommende Art würde ich nie verköstigen.


    VG Jörg

  • Trag ihn gern ein, Benjamin. Die Liste ist offen für Wachstum!

  • Hallo Schrumz


    ja, wir haben hier viele Arven. :) In der Liste stehen ja noch die deutlich grösseren Exoten, wie zum Beispiel El Loyo aus Chile. ^^


    Hallo Jörg

    ich habe Suillus placidus zumindest zwei Jahre lang im Chemnitzer Zeisigwald unter Pinus strobus gefunden aber seit dem leider nicht mehr. Eine bei mir so selten vorkommende Art würde ich nie verköstigen.

    Der Pilz ist bei uns eindeutig nicht selten. Ich war die letzten Tage nach der Arbeit immer noch im Wald spazieren und habe Steinpilze gesammelt und dabei eigentlich immer Elfenbeinröhrlinge gefunden. Vielleicht ist er bei euch selten, bei uns und allgemein in der Schweiz aber definitiv nicht: https://www.wsl.ch/map_fungi/s…art=1991&end=2022&lang=de

    Ansonsten würde ich den Pilz sicherlich nicht verspeisen.


    Edit: Habe gerade gesehen, dass meine Antwort vielleicht etwas grob rüberkommen könnte, da ich deinen Beitrag zuerst ein bisschen als Anschuldigung aufgefasst habe. War aber meinerseits nicht böse gemeint, Jörg.


    LG

    Benjamin

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  • Trag ihn gern ein, Benjamin. Die Liste ist offen für Wachstum!

    OK, danke, vielleicht trage ich ihn später noch ein. :)  :thumbup:


    LG

    Benjamin

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  • Hallo Benjamin,

    Habe gerade gesehen, dass meine Antwort vielleicht etwas grob rüberkommen könnte,

    das war doch nicht grob. Du hast einfach deine Sichtweise über einen Pilz, der bei dir häufig vorkommt beschrieben. Da gehe ich voll mit dir mit. Wenn es bei mir viele Kaiserlinge geben würde, hätte ich den schon längst probiert. Hier in D. werden Gesetze gemacht von Leuten, die von der Materie keine Ahnung haben. Als Beispiel sehe ich z. B. Trüffel (Tuber), deren Entnahme streng verboten ist. Da diese nicht entnommen werden dürfen, werden sie auch nicht mehr gesucht. Da sie nicht mehr gesucht werden gibt es auch nur noch wenige Funde. Daraus ergibt sich, dass die noch strenger geschützt werden obwohl sie viellecht viel häufiger vorkommen als angenommen wird. Deutschland war einmal einer der größten Trüffelexporteure Europas und jetzt sollen die kaum noch vorkommen?


    VG Jörg

  • Hallo Jörg


    Ja, da hast du vollkommen recht. Wirklich teilweise absurd zu was solche Gesetze führen können, wenn sie von Leuten beschlossen werden, die von der Materie keine Ahnung haben. Und das betrifft ja bei weitem nicht nur Pilze, sondern zieht sich quer durch. Ich verstehe nicht, weshalb Politiker zum Beispiel Posten bekommen, von denen sie absolut keinen Schimmer haben, weil sie noch nie in diesem Bereich tätig waren.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Vor allem Tuber aestivum ist in Süddeutschland nicht sehr selten. Kenne einen PSV der regelmäßig Bestände feststellt und der hier durchaus häufig durch einfaches graben unter Hasel Sommertrüffeln findet. Suillus placidus ist allerdings (wie ich gehört habe) eine amerikanische Art und kommt nur mit fünfnadeliger Kiefer vor. Ich habe hier (außerhalb eines Arboretums) noch keine Strobe oder Zirbe gesehen, dementsprechend wirds auch schwer mit Elfenbeinröhrlingen.

    Viele Grüße

  • Guten Morgen,


    Es ist eine gemeinsame Liste, sie aktualisiert sich nicht automatisch, und es gibt auch keinen "Listenwart".

    Jawoll mein Listenwart. :D
    Scherz beiseite, dann werde ich auch ein paar neue Arten eintragen, den Sternschuppigen Riesenschimrling Macrolepiota rhodosperma. Hat nicht den Geschmack vom Parasol.
    Zudem hab ich die Liste um den Jodoformtäubling Russula turci, Apfeltäubling Russula paludosa und den Grünen Speisetäubling Russula heterophylla erweitert. Alle Täublinge sind namentlich in der Positivliste erwähnt, hat die noch niemand von euch probiert?

    Zudem hab ich Butyriboletus appendiculatus mit einem s.l. versehen um B. subappendiculatus miteinfließen zu lassen (meine Bewertung bezieht sich auf den).

    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Hallo!

    Eine bisher hier noch nicht probierte Art habe ich gemeinsam mit meiner Frau verköstigt und wir sind sehr begeistert.


    Der Wollige Scheidling Volvariella bombycina wird - soweit man danach das Internet durchsucht - sehr unterschiedlich bewertet.

    Da wir heute zwei Exemplare davon gefunden haben und eines noch in einem brauchbaren Zustand war, haben wir einen kulinarischen Versuch gewagt.


    Der Stiel ist faserig-zäh und wurde nicht verwertet. Der Pilz sitzt auch wie festgedübelt im vermulmten Baumstumpf.


    Der Geruch des rohen Pilzes ist nicht gerade einladend, irgendwie etwas muffig. Die Huthaut lässt sich aber prima abziehen und so wurde der eine Pilzhut mit etwas Rapsöl in der Pfanne beidseitig gebraten. Alsbald war der unangenehme Geruch verschwunden und bis zur Stufe "well done" recht gut durchgebraten.


    Das erfolgte aus Sicherheitsgründen, denn von zu stark gebratenen Pilzen bekommt man kaum Probleme, von zu schwach erhitzten Pilzen schon.


    Richtig lecker!


    Wir vergeben beide 9/10 möglichen Punkten. Sehr angenehmes Aroma! Nur etwas Rapsöl und eine Prise Salz als Zutaten , sonst nix, volles Aroma!


    Ob man den aus Artenschutzgründen sammeln sollte, ist eine andere Frage. Angeblich soll der Pilz kultivierbar sein. Das überreife Exemplar werde ich mal in Weichholz verimpfen und schauen, ob sich was entwickelt.


    Beste Grüße,


    Frank


  • Hallo!


    Jetzt noch ein Bericht über die kulinarischen Erfahrungen mit dem Sklerotien-Stielporling. Nach dem persönlichen Erstfund, den ich hier

    vorgestellt habe, mussten die drei Exemplare in der Bratpfanne schwitzen.


    Beim Zerlegen zeigte sich, dass das größte Exemplar doch schon ein zäher Bursche war. Nicht nur der Stiel, sondern auch die Stielumgebung wurden weggeschnitten, bei den beiden jüngeren Exemplaren war die Hutmitte noch brauchbar.


    Der Pilz hat keinen sooo einladenden Geruch, die Schnittflächen riechen ähnlich wie junge Schopftintlinge.


    Über der Bratpfanne war dann recht bald ein leicht holzig-harziger Geruch wahrnehmbar, der nach wenigen Minuten verschwand. Ob das mit dem Wachstumsort Nadelwald zusammen hängt? Nach dem Abkühlen war ein Geruch ähnlich wie Semmelbrösel wahrnehmbar.


    Geschmacklich aus meiner Sicht nur Durchschnitt, die Konsistenz ist für mich etwas zu bissfest und ich hatte beim Kauen den Eindruck, dass die Hutschuppen besonders zäh sind. Für Freunde bissfester Pilzspeisen einen Versuch wert, ich würde höchstens junge Exemplare in einer Mischpilzpfanne verarbeiten.


    Gesamtnote 5/10 Punkten


    Beste Grüße,


    Frank


  • Interessant! Den Sklerotienporling nehme ich immer gern mit, ich empfinde ihn als "unspezifisch umami". Den wolligen Scheidling habe ich einmal gefunden, aber nie probiert. Wir hatten kürzlich ein paar kleine Stückchen von der breitblättrigen Glucke (zugleich auch ein persönlicher Erstfund). Leider schmeckt sie kein bisschen wie die krause Schwester, sondern ziemlich exakt nach gar nichts. Christoph hatte den Geschmack einmal als sehr unangenehm bezeichnet, wenn ich mich richtig erinnere, das fand ich aber wiederum auch nicht.

  • Hallo


    Dann liefere ich noch meinen Klapperschwamm, den ich kürzlich erstmals finden durfte, gleich mal nach.


    Eins vorweg - zur genaueren Bestimmung schnitt ich nur ein kleines Stück ab. Der Rest sollte weiter wachsen und aussporen.

    Die für mich noch relativ jung wirkenden Hüte wurden sorgsam rausgebraten.


    Geruch und Geschmack überzeugten mich nicht wirklich. Zudem bekam ich die zähen Dinger kaum aus dem Mund.

    Wieviel Punkte ich vergeben soll, da bin ich mir noch uneins. Viele werden es nicht werden. Steht der überhaupt schon drin? Mein letzter Eintrag ist schon lange her, muss später mal suchen, wo die Liste überhaupt wieder zu finden ist.


    LG Matthias



    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.