Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo Jörg,


    Durch die Lektine des Satanröhrling, wurden wohl auch schon neben mehreren Tagen mit Magen-Darm Beschwerden, Schleimhautrupturen mit blutigen Durchfällen ausgelöst. Für Menschen mit blutverdünnender Medikation würde ich das als gar nicht mal so zimperlich einordnen.


    Aber du hast schon recht, so eine kleine Vergiftung könnte heilsam auf den blinden, beratungsresistenten Sammeleifer wirken. ;)


    VG Thiemo

    Hallo,

    Die Aussage von Werner habe ich so schon von Lothar Krieglsteiner gehört. Bei mehreren Seminaren im Schwäbischen Wald durfte ich T.filamentosum kennenlernen, eine Art die dort keineswegs selten ist. T.pardinum mit den groben, kontrastreichen Schuppen sei im Gegensatz dazu sehr selten.

    Hier T.filamentosum in verschiedenen Altersstadien:







    VG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Danke fürs zeigen deiner Funde. Diese Woche hab ich bei uns auch wieder das erste Grüppchen WuBi's gefunden. Aber so viel wie bei dir gibts hier leider nicht.Vielleicht sollte ich auch mal zu der ominösen Satan-Stelle (du erinnerst dich?) schauen ...

    Zum Glück (oder leider :evil: ) wird meist erst mal abgesammelt und die Leute kommen daheim zum Schluss, dass der Fund entsorgt werden muss.

    VG Thiemo

    Hallo Dani,


    Rotbraun gefärbte Milchlinge gibt es wirklich zahlreich. Neben den bereits erwähnten wäre auch der nicht scharfe Lactarius badiosanguineus möglich. L.rufus verrät sich makroskopisch oft über eine heller gefärbte Stielbasis, die mir hier fehlt. Der Kampfer-Milchling scheidet hier für mich völlig aus.


    Auf Farbechtheit der Fotos, Geruch und Geschmack können wir ja leider nicht testen.


    VG Thiemo

    Hallo Corinne,

    Von Seiten Makroskopie und Sporenbild hätte ich auch keine Einwände, bzgl. R.integra.

    Wie Stephan glaube ich jedoch nicht, dass die deutlichen langen Elemente Primordialhyphen sind. Die sind bei R.integra ziemlich unscheinbar und schwer zu beobachten. Für die Beweisführung könnte man zusätzlich die an der Basis inkrustierte Dermatozystiden nachweisen.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg,

    ja schade, dass es nicht geklappt hat.

    Röhrlinge gibt es ja zuhauf. Die kleinen Steinis sind schon hübsch. Etwas staune ich schön über den Schönfuß in der Anlage, da ich ihn eher im sauren Gebirgs-Nadelwald verortet hätte. Die Täublinge machen sich dafür rar, vieleich weil ich nicht vor Ort war? ;)

    VG Thiemo

    Hallo Andy,

    ich teile die Bedenken von Werner.
    Bei den Schwärz-Täublingen lohnt es sich generell genauer hinzusehen. Oft werden Arten nur als Dick- oder Dichtblättrig eingestuft, dabei ist der Verwandschaftskreis in den letzten Jahren ganz schön gewachsen. Zuerst sollte man klären ob und wie stark der Pilz vor dem Schwärzen röted (Ausnahme: R.adusta schwärzt gar nicht und rötet nur) und im Anschluss den Geschmack prüfen. Selbst wenn die Lamellen dickblättrig sind gibt es mit Marxmüllers- und dem Thüringer-Täubling zwei weitere neben dem altbekannten Dickblättigen Schwärztäubling.

    Der runzelige Hut des Korallenmmilchlings weist schon eher auf den Flügelsporigen L.pterosporus hin.

    VG Thiemo

    Hallo,


    meine Ideen zu den Aufnahmen als Denkanstoß zur eigenen Recherche.
    Von Oben nach Unten:
    Perlpilz Amanita rubescens
    Einer der Stink-Täublinge Russula foetens / Russula subfoetens
    Einer der Pfeffermilchlinge Lactifluus piperatus / glaucescens
    Ein Korallenmilchling, wahrscheinlich Lactarius azonites
    Rotschuppiger Raukopf Cortinarius bolaris

    Ich wette den identifiziert Ihr mir ohne groß weitere Angaben

    Mehr Angaben wären grundsätzlich immer gut. [Input -> Output]

    VG Thiemo

    Hallo Rainer,


    Zur Erläuterung möchte ich dir noch ein Merkmal vor Augen führen, was wahrscheinlich für den Einschätzung von Oehrling ausschlaggebend war:

    Die Roseinae und damit auch Russula velutipes haben gern eine flockige Stieloberfläche:

    Da kannst du in Zukunft mal darauf achten, wenn du wieder einen rothütigen aber milden Weißsporer findest. Übrigens ist der bitterliche Nachgeschmack auch typisch für diese Gruppe (am ausgeprägtesten bei Russula pseudointegra).

    VG Thiemo

    Hallo,


    Klasse sind die Parkanlagen ja schon. Hier ist auch nur außerhalb des Waldes etwas zu finden.


    Aber, bitte mehr Liebe für die Täublinge. :haue:   ;)


    Mein Arbeitsname (Startbeitrag) wäre beim bloßen Blick von oben nebst Eichenblatt, wenn schärflich Russula bresadolae=atropurpurea, wenn mild Russula graveolens (bräunt nicht schon der abgebrochene Stiel an der Kante?).


    VG Thiemo


    Edit: Jörg könnte Russula romellii zeigen.

    Hallo Jan,


    in diesem jungen Zustand behaupte ich, dass man schon an der Hutform einen Unterschied sehen kann. Im Alter mag das freilich variieren. Marcel hat es ja noch mal erläutert.

    Schau dir den kleinen Keulenfuß hier an:



    EDIT: Ob das jetzt wirklich eine Nebelkappe ist weis ich nicht, aber ich würde wie geschrieben den Keulenfuß eben ausschließen.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Der Tannenbegleiter L.albocarneus muss wohl wirlich extrem schleimig sein, nicht nur am Hut sondern auch am Stiel und dürfte überhaupt keine Zonierung oder konzentrisch angeordnete Flecken zeigen. Daher bin ich nicht so ganz überzeugt von dieser Idee.

    Die Trivialini dürften etwas größere Sporen haben, als ich die gezeigten schätzen würde.

    Vielleicht übersehe ich etwas, aber was spricht für euch gegen einen gemeinen Graugrünen Milchling Lactarius blennius? Unter Buche gefunden und mit dieser Hutoberfläche ("Flecken-Zonierung") wäre das bei mir Arbeitshypothese Nr. 1. Auch das Sporenbild wäre damit in Einklang zu bringen.

    VG Thiemo

    Hallo Corinne,


    Das würde ich schon so sehen. Eine deutlich körnig-bereifte Huthaut ist immer ein starkes Indiz für inkrustierte Primordialhyphen. Und das bedeutet wiederum, dass der Täubling mild schmeckt, da allen Täublinge mit Primordialhyphen jegliche Schärfe fehlt.


    Aber Achtung, der Umkehrschluss funktioniert nicht (nicht-bereifte Hüte schließen keine Inkrustationen aus)!


    VG Thiemo

    Hallo Luca,


    ich gehe bei deinen Bestimmungen mit.


    Beim Täubling kann man bei der deutlich bereiften Huthaut (-> inkrustierte Primoridalhyphen) von einer milden Art ausgehen. Ich würde allerdings ein Russula turci agg. daraus machen. Meiner Erfahrung nach könnte es sich auch um R.amethystina handeln, da dieser bei mir schon öfters nur schwachen Jodoform-Geruch und IVer Sporenpulver hatte. So einen rosa getönten Stiel hatte ich wiederum noch nicht, aber das kann selten bei allen Täublingen mal vorkommen. Marxmüller zeichnet sogar zwei Fruchtkörper mit rosa larvierten Stiel. Genaueres geht dann aber nur mit Mikroskop. Und scheinbar gibt es noch eine dritte unbeschrieben Art.


    VG Thiemo

    Hallo zusammen,


    Freut mich, dass Felix es ähnlich sieht, dann hab' ich keinen Quatsch gschrieben. ^^
    Die Beobachtung, dass Russula ionochlora auch schon mal eine cutefracte Huthaut zeigen kann, habe ich von Felix. Bei Russula anatina ist's z.B. aus dem SARNARI ersichtlich.
    Das mit der Sporenpulverfarbe ist schon immer etwas tricky. Man soll bei Tageslicht aber ohne direkte Sonneneinstrahlung ablesen. Auch das abwarten (1 Tag) kann aufgrund des reduzierten Wassergehalts noch eine Änderung um eine Stufe bewirken. Ich hatte bei einigen Funden bereits ähnliche Probleme. Eventuell ist die natürliche Variabilität größer als bei den Artkonzepten angenommen wird. Oder man müsste für die perfekten Lichtverhältnisse das Atelier von Marxmüller bzw. Romagnesi nachbauen. ;)

    Russula anatina ist ein toller Fund. Persönlich würde ich ihn noch per ITS Sequenz absichern.

    VG Thiemo

    Hallo,


    ich würde den Fund auch mal mit dem Enten-Täubling Russula anatina vergleichen.
    Die felderig aufgebrochene Huthaut, der Wuchs unter Eiche, die schwachen Guajak sowie Eisen(II)-Reaktionen, die isoliert-warzigen Sporen passen meiner Meinung nach ganz gut. Das Sporenpulver dürfte aber eine Stufe dunkler sein.

    Bei R.grisea hätte ich nicht klar isoliert-warzige Sporen erwartet. Daher schwanke ich vielmehr zwischen Russula ionochlora und Russula anatina. Zu R.ionochlora, welcher ebenfalls solch größere Fruchtkörper und cutefracte Formen entwickeln kann, würde Sporenpulverfarbe und Ornamentierung, sowie die Zweifarbigkeit des Hutes auch gut passen, jedoch stört mich hier der volkommen milde Geschmack(Lamelle probiert?) und die schwachen makrochemischen Reaktionen.

    VG Thiemo

    Hallo Mario,


    Zunächst ein Ratschlag von mir. Bei einer Vermutung auf Russula badia trägt man am Besten die Guajak Tinktur auf Stiel und Lamellen auf. Der Stiel bleibt negativ (0), die Lamellen sind schwach bis mittelpositiv (+ bis ++). Solch unterschiedliche Ergebnisse hat man bei den wenigsten Täublingen, so dass man sich wenn die restlichen Merkmale stimmen auch das peinvolle Kosten ersparen kann. Ich will nicht wissen wie oft ich unterwegs schon auf R.badia reingefallen bin, seitdem nehme ich zur Täublingspirsch immer mein Fläschchen Guajak mit.

    Hier kann ich mir nur schwer R.badia vorstellen. Das ist ein ziemlich mittelgroßer Täubling mit festen Stiel, runzeliger Stielrinde und ockerlichen Flecken in der Hutmitte. Und vor allem der Geschmack wird beim kauen langsam unerträglich scharf. Das passt alles nicht zu deinem Pilz. Zudem sind die Sporen zu klein und die Zystiden zu schlank und wenig septiert.

    Ich würde eher bei den Zwergtäublingen suchen, mit gelben Sporenpulver aus dem Nadelwald landet man im Nauseosa-Aggregat -> In Richtung Kiefernweichtäubling Russula cessans. Der kann meiner Erfahrung nach auch schon mal etwas scharf sein. Sollte es stattdessen ein Birken-Begleiter sein müsstest du ein Gilben am Stiel bemerkt haben.

    VG Thiemo

    Hallo,

    durch die neuen Bilder wird aus meiner Sicht der Bluttäubling unwahrscheinlicher, denn sein Rot hat keine Blauanteile, infolgedessen kann er nicht violett sein wie jetzt die Exemplare auf den nachgeschobenen Bildern

    Exakt mein Gedanke. Da das Sporenpulver dunkelcreme bis ockerfarben zu sein scheint, kann es als scharfer Täubling entweder eine andere Sardoninae (Säufernase) als der Bluttäubling oder doch ein Laubbaumbegleiter (Buche?) sein. Dass es sich hier um mehr als eine Art handeln könnte, ist natürlich ebenso in Betracht zu ziehen.

    Edit: Wurde denn schon ein Laugentest auf den Lamellen gemacht?


    VG Thiemo