Liebe Freunde der fungiphilen Dichtkunst.
Hier dürft Ihr Eure Stimme abgeben.
Die Abstimmung endet mit Ablauf des 30. Aprils.
Welches der folgenden Gedichte hat Euch am Besten gefallen?
Die Vorgaben waren laufen- Ostern- seltsam.
Und hier nochmal die Beiträge:
Seltsam
Komisch. der März war zu still,
die Vöglein zwitscherten nicht -
doch ich gab Euch Futter. Warum seid ihr nicht hier?
Hab ich es nur nicht gehört -
weil alles Andere lauter war?
Die Probleme und Sorgen haben Euch überstimmt.
Ich hab versprochen zu feiern
mein neues Lebensjahr! Und trotzdem hör ich Euch nicht?
Fliegt ihr mit meiner Lieben, die bald ist dem Himmel so nah -
oder spart ihr den Gesang für die Trauer, das Licht?
Klagt nicht, es ist alles das Leben
es kommt und vergeht.
Jedes Wesen weiß, dass der Wind es irgendwann verweht.
Drum müssen wir singen - die schönsten Melodien
das Jetzt - sein genießen und alles erleben
die Freude, das Glück und Extase und das Zusammensein.
Bald kommt der Tag, da nur noch die Erinnerung bleibt,
dann kommen sie wieder, ich lausche in Ruh,
den Liedern der Vögel - ich höre euch zu zu.
Dann weiß ich: ihr wart immer schon da
Warum konnt' ich nicht merken worauf es wirklich ankam?
Seltsam.
Osterrituale
Wie jedes Jahr, Mitte April,
Früh am Morgen, halbe Nacht,
Während noch die Leute chill‘n,
Hab‘ ich mich zeitig aufgemacht.
Streif‘ durch den Wald, durchwühle Laub,
Den Blick auf Eschen nur geeicht.
Laufe mir die Füße taub,
Von Regen und Kälte durchgeweicht.
März'becher, Maiglock', Lerchensporn,
Bärlauch, Seidelbast, Scharbockskraut,
Waldmeister, Aronstab, Weißer Dorn,
Mit all' diesen bin ich vertraut.
Weiche nicht ab von dieser Spur,
Kriech' unter'n Busch auf meinen Knien.
Sie will nicht enden, die Tortur.
Ist das nur ein seltsamer Spleen?
Ich suche die schon seit Mitte März,
Witzfigur oder tragischer Held?
Morcheln sind sicherlich nur ein Scherz,
Legende! Genauso wie Bielefeld!
Läuft bei Dir?



