Kahlschlag

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.183 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von donbrosco.

  • Ahoi,


    heute mal ein Beitrag ganz ohne Fotos, ohne Pilze.


    Wir waren heute mal wieder unterwegs - letzte Winter- und erste Frühlingspilze finden (die ersten Glimmertintlinge verabschieden zerfallende Austern...). Ausserdem haben wir unser Pilz-Terrain erweitern wollen und potenzielle Morchel-Standorte gesucht.


    Gefunden haben wir in den unbekannten Gebieten dass, was wir in der letzten Zeit schon häufiger beobachten mussten: Unverhältnissmässig große Holzeinschläge, insbesondere wirklich alte Buchen und Eichen werden en masse gefällt, man empfindet das teilweise als Vandalismus.


    Zufällig erschien in der taz gerade dieses Wochenende ein Interview mit Peter Wohlleben - ein Förster, der zeigt, dass rentable Forstwirtschaft auch anders geht.
    Wusstet Ihr, das (beispielsweise) Schlagholz, dass im Wald auf den Abtranstport wartet mit üblen Insektiziden besprüht wird, welche dabei bis mehrere hundert Meter weitergetragen werden und dabei sämtlichen Insekten, die damit in Berührung kommen den Garaus machen? Oder, dass
    die Hälfte der Erträge aus nicht heimischen, Boden versäuernden Fichtenbeständen wegen deren Instabilität nach Stürmen anfällt? Das gilt dann als "Naturkatastrophe" und die Wieder-Aufforstung wird vom Staat (also von uns) subventioniert.


    Ich selbst habe keine Ahnung von Forstwirtschaft, aber bei dem was ich im Wald sehe und inzwischen darüber gelesen habe wird mir übel und man sollte meiner Meinung nach zumindest hellhörig werden.
    Vergleichbare Beispiele aus der Landwirtschaft, bei denen Erkenntnisse zu nachhaltiger, auch ökonomisch sinnvoller Bewirtschaftung zugunsten wirtschaftlicher Interessen an kurzfristigem Gewinn ignoriert werden gibt es ja genug.


    Wen ´s interessiert: Das taz-Interview gibt ´s leider nicht online aber zu den Umtrieben des Mannes, dem (bevor er seinen sicheren Beamten-Job gekündigt hat) vom Forstamt ein Maulkorb verpasst wurde, um die Kollegen wegen seines wirtschaflichen Erfolges "nicht unter Druck zu setzen" hab ich noch das gefunden:



    http://www.zeit.de/2012/44/Wald-Foerster-Peter-Wohlleben



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    http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Wohlleben




    http://www.peter-wohlleben.de/



    LG


    Andreas

  • Danke für diesen Beitrag, Andreas!


    Du erinnerst mich daran, dass ich noch einige Bücher von Peter Wohlleben kaufen wollte.
    Was ich nun umgehend realisieren werde.


    Ich war heute mit dem Fahrrad im einst als schönsten Wald Sachsens beworbenen "Tharandter Wald" unterwegs.
    Mehrmals musste ich umkehren, weil kurz vor mir der Harvester auf den Rad- und Wanderwegen unterwegs war.
    Einige meiner liebsten Pilzgründe sind in den letzten Jahren gnadenlos von schwerer Holzerntetechnik überrollt wurden.
    Da bilden sich vielleicht in 50 Jahren wieder Mykorrhizen, prima für meine Nachkommen!
    Wunderschöne alte Pappeln wurden völlig unmotiviert in meinem Dorf gefällt, womit mit Sicherheit ein Standort des seltenen Rosascheckigen Milchlings (Lactarius controversus) erloschen ist.
    Usw.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    danke für den Beitrag. Ja die ganze Thematik ist schon traurig! Bisher habe ich solche absoluten Kahlschläge "nur" in wenigen Stellen des Elbsandsteingebirges un der Dresdner Heide erlebt. Trotzdem macht mich das ziemlich wütend und ängstlich, da ich nicht weiß, wie hier weiter in den Wäldern verfahren wird.


    Die Harvester sind meines Erachtens unnötig; warum nicht zurück zu den Rückepferden; Großteil der Pestizideinsätze im Waldbereich auch; ein Borkenkäfer macht nur in Monokulturen sehr viel "Schaden". In einem gesunden "Mischwald" würde er vielleicht 2-3 Bäume schädigen. Er hätte dort genug "Fressfeinde", so dass der Bestand der Käfer auf natürliche Weise reguliert würde.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Moin Moin...


    Ja das kenne ich zu Genüge... In vielen Wäldern bei uns wurden große Teile entfernt...


    Das Bild fand ich sehr aussagekräftig


  • Interesantes Thema !


    Ich beschäftige mich seit kurzer Zeit mit dem Thema Forstwirtschaft.


    Und nun muss man den größten Teil des Deutschen Waldes als Wirtschaftswald sehen, was heißt es kommt die Zeit in der der Wald eben geerntet wird.


    Hier mal en paar Umtriebszeiten von Bäumen (heist wie lange sie wachsen sollten bis zur Ernte) :



    Quelle: http://www.wald-prinz.de/umtri…m-bis-zur-hiebsreife/3697


    Wie man sieht Brauchen Bäume in der Regel mehr als eine Lebensspanne bis zur ernte , was der Grund ist das die für uns Uralt wirkenden Bäume gefällt werden. Ist aber im Wirtschaftswald Normal. Und die gerigste Umtriebszeit haben Pappeln (diese werden Überwiegend in Papier verwandelt). Ebenso sind Karlschläge bei einer ernte normal wächst ein Baum zu lange geht auch hier der Wert verloren.
    Bei einem Kahlschlag giebt es Fristen zur Wiederaufforstung.(Natürlich sind komplette kahlschläge nicht gut!)
    Außerdem ist Holz ein wichtiger Rohstoff jeder von uns braucht Holz , uns somit Forstwirtschaft.


    Der Borkenkäfer ist und bleibt im Wirtschaftswald ein Schädling , er bedeutet verlust an Gewinn , zum vergleich , keiner mag den Kohlweißling an seinen Blumenkohlpflanzen :D


    Ich finde es keineswegs schlimm oder verwerflich so zu handeln Wirtschaftswald ist Wirtschaftswald und der ist eben zum Wirtschaften da. Das muss man sich bei unseren Wäldern immer vors Auge führen auch wenn es einigen von uns nicht als Richtig erscheind.


    Anders ist das natürlich in Urwäldern, wovon es aber fast keine mehr giebt was wirklich schade ist. Diese stehen im Regelfall aber unter besonderem Schutz.


    Hierzu giebt es übrigens eine Sehenswerte Doku , kann ich nur Empfehlen :

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    Edit:
    Selbstverständlich ist das mit den insektizieden nicht richtig Andreas , und ja es war mir Bewust und es werden auch Fungizide eingesetzt weshalb dieses Lagerholz auch nur selten Pilze beherbergt. Leider ist das stand der Technik und ändert sich hoffentlich bald.


    Zu den Fichten: Die fallen sehr leicht um unser Wald (Fichten) wurde von Kyrill komplett weggefegt , un wir haben keine Statliche Unterstützung zur wieder-Aufforstung erhalten das haben nur die wirklich großen Waldbesitzer erhalten.


    Bepflanzt man mit bestimmten Bäumen oder an bestimmten Standorten eventuell bei Erst - Beforstung erhält man aber oft Unterstützung (das habe ich jedenfalls so gehört)
    Immoment wird Mischwald am meisten gefördert was ich auch Stark befürworte,


    Lg Heiner

    90 Pilzhips , 10 an Gerd aus der Fingerhut-Verpel-Wette

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  • Hallo!l
    Da kann ich mich ja noch glücklich schätzen, dass bei uns im Wald nur einzelne Bäume gefällt wurden. Die Spuren, die dabei hinterlassen wurden haben mir persönlich jedoch schon gereicht...

  • Lieber Andreas,


    mich macht diese Thematik auch sehr traurig :(


    Wirtschaftswald hin- oder her, ich kann dem Kahlschlag nichts positives abgewinnen!


    Auch wenn ich mir mit diesen ausgesprochenen Gedanken keine Freunde mache:


    Mir macht der "Trend" mit den hübschen Kaminöfen echt Magenschmerzen, denn das Holz muss ja auch irgendwoher kommen :(


    Wir haben mit dem Hausbau vor 12 Jahren auch einen Kaminanschluß bekommen, allerdings bis heute keinen Ofen angeschafft. Natürlich ist es seeehr gemütlich, aber mit jeder verbrannten Scheite (und das geht schnell!) trägt man seinen Anteil an der Misere :/

  • Wirtschaftswald hin- oder her, ich kann dem Kahlschlag nichts positives abgewinnen!


    Naja dem gewinnt wohl niemand was gutes ab und es wird auch nicht immer gemacht. Kommt halt vor , und der Wald wurde nunmal zur holzgewinnung angelegt worden.


    Mann könnte ja mal seinen eigenen Wald anlegen oder kaufen da kann man dafür sorgen das nichts gefällt wird . Und ein paar Naturwälder könnten nicht schaden .



    Holz muss ja auch irgendwoherkommen , oder ist tropenholz besser ? Oder gar Plastikstühle? Ich persönlich nehm dann lieber Holz aus unserer Forstwirtschaft , es ist genau wie bei Fleisch und Strom etc bei der masse an Menschen kann man nicht jeden mit tollen optimalen " glückliches Tier glücklicher Baum " Produkten versorgen .
    Und wer was anderes behauptet ist ein typischer gutmensch für mich .


    Khalschlag muss nicht sein klar , aber sich drüber aufregen das Bäume für diese Zwecke gefällt werden . Tja es hilft eben nichts ...

  • Hallo Heiner,


    wirtschaftlich ist das Abholzen nur, wenn im gleichen Maße nachgepflanzt, aufgeforstet wird. Tatsächlich wird aber mehr Holz geschlagen. Und es wird eben nicht nur ausgedünnt, sondern komplette Landstriche werden entbaumt.. teilweise auch nur, um Bauland zu gewinnen.
    So schnell wächst aufgeforsteter Baumbestand nicht nach, um das halberwegen in der Waage zu halten, auszugleichen.


    Die Doku ist sicherlich schön, ich werde sie mir etwas später auch ansehen; aber der Rothwald ist nicht Europas einziger, bzw letzter Urwald; er geniesst nur den Schutz eines Naturschutzgebietes und den besonderen eines Wildnisgebietes der Kategorie I beim IUCN.
    Hier findest Du noch weitere Urwälder, zB in den Südkarpaten:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Urwald#Nat.C3.BCrlichkeit


    Zitat

    Leider ist das stand der Technik und ändert sich hoffentlich bald.


    Eben nicht. In einen gesunden Mischwald, der nur ausgedünnt wird, sind Insektizide überhaupt nicht nötig; auch Fungizide nicht. Und "es ändert sich hoffentlich bald".. von allein??? Es ändert sich mit Sicherheit nichts.. und solange es keinen Druck von aussen gibt, werden auch die Holz schlagenden Betriebe nichts ändern. Warum auch. Läuft doch...


    Was für uns möglich ist, wäre den Holzverbrauch zu senken, zB durch das Trennen von Altpapier aus dem Hausmüll. Mach ich schon seit Jahren so. Möglich ist auch der etwas sorgsamere Umgang mit Holzprodukten, auch und eigentlich gerade weil das Hauptinteresse der Wirtschaft der Konsum, der Verbrauch und das möglichst schnelle nachkaufen ist.


    Vllt hilft es ja, dass wir uns bewusst werden, wenn wir Holz berühren, dass das mal Teil eines Baumes war. Und das wir mehr konsumieren, als wir eigentlich benötigen.


    Gruß
    Petra


    PS Lieber ein Gutmensch als ein kurzsichtiger Dummkopf, der sein Getreide auffrisst, ohne sich Saatgut zurückzulegen.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Chipcounter: 85 Chips

    Einmal editiert, zuletzt von Petra_ ()

  • Hallo Petra ,
    Der Link zu den Urwäldern ist nett .


    Ich habe mal ne Frage , beziehst du dich auf Deutschland oder eben auf ganz Europa ?
    Zur Abholzung ist es nämlich gesetzlich so das du innerhalb einer Frist Wiederaufforsten musst .
    Und aus Waldgebiet Baugebiet zu machen ... Das geht ja auch nicht einfach so , auch. Nicht das aus solchen Gründen ganze Waldstriche abgeholzt werden . Das kommt mir komisch vor ( also alles in Deutschland ).


    Zum Konsum ja wie oben geschrieben...das ist war , ABER : erziehe alle Menschen um das wird nicht klappen , es ist eben das selbe wie mit weniger Fleischkonsum etc . Oder sagen wir mal das Wachstum der Menschen mit ein oder 2 Kind Politik kontrolieren ... Das macht keiner und der Konsum wird steigen nicht sinken , Diese Ideen mit weniger konsumieren etc sind ja toll eben nicht nur bei Holz aber das wird nie was. Ja bin da pessimistisch...Schau dir mal die Wachstumskurve der Weltbevölkerung an , und der Konsum steigt zwangsläufig mit .


    Und was passiert irgendwann mit einer solchen Populationskurve ?


    Oke oke BTT :D


    Ich wollte nur sagen das das abholzen eben gang der Dinge ist und der größte Teil genau dafür gepflanzt , und ich es nicht richtig finde sich darüber zu empören wenn es soweit ist ..das haben wir doch alle gewusst das sowas mal kommt .


    Hilft eben nur nen eigenes Stück Wald kaufen

  • Hallo zusammen,


    hallo Heiner, Du liegst grundsätzlich sicher richtig. Und Du benennst Fakten, die einfach nicht von der Hand zu weisen sind. Bekanntermaßen regiert Geld ja auch die Welt.


    Aber es geht doch auch ein Stück weit um das "wie" , die Art und Weise wie es geschieht.


    Bei uns im Schönbuch (ganz extrem) und auch in den anderen Wäldern hier im Südwesten wird ebenfalls intensive Holzwirtschaft betrieben.


    Vieles am Baumbestand fiel ja schon alleine bei den Stürmen der letzten Jahre.
    Aber muss wirklich mit Harvestern gearbeitet werden ?


    Harvester, welche den Waldboden im Winter (in gänzlich frostfreien Perioden) durchpflügen, fast 1 Meter tiefe Radspuren hinterlassen und den Waldboden für die nächsten 50 oder 100 Jahre auf massivste Art und Weise verdichten ? Damit sind wir beim "wie", und genau das ist zu bemängeln, weil es auch anders ginge, als im 20 Meter-Abstand auf Jahre hinaus auf sehr großen Flächen Schützengräben zu hinterlassen.


    VG,
    Markus

  • @ KiHo


    So ganz kann ich mich mit Deiner Argumentation nicht anfreunden.
    Besitz ist immer untrennbar mit Verantwortung verbunden. Besitz an der Natur sogar mit einer ganz besonderen.
    Die momentan grassierende Abholzsucht hat damit nichts zu tun, und auch nicht mit dem Erntegedanken. Jedenfalls in weiten Teilen Deutschlands nicht.
    Hier geht es ausschließlich um das ausnutzen der momentan sehr günstigen Holzpreise und unterliegt in erster Linie der Gewinnsucht. Das betrifft nicht nur das Abholzen an sich, sondern auch die Methode.
    Meist fällt der Waldbauer gar nicht mehr selbst, sondern verdingt sich umherziehender, Wanderheuschrecken gleichenden, Holzerntekommandos, die das - meist mit zu Lohndumpingpreisen beschäftigten Osteuropäischen Arbeitern - ausschließlich unter der Prämisse des Kommerzes für ihn erledigen.
    Da ist kein Hauch mehr von Holzfällerromantik, das ist pure und nackte Gewinnsucht.
    Das von Dir zitierte wiederaufforsten geschlagener Laubholzbestände geschieht überwiegend mit Fichten-Monokulturen, ebenfalls aus Gründen des schnellen Gewinns.


    Niemand hat etwas gegen das selektive Ernten von Holz, wie es Generationen schon getan haben, aber davon sind wir heute weit entfernt.


    Ich bin alles andere als ein Freund von staatlicher Bevormundung, aber was ich seit letztem Jahr in meiner Gegend erlebe, schreit förmlich nach Enteignung.


    Dein Argument, dann müsse man sich halt Wald kaufen, um ihn anständig zu hegen, entbehrt jedem Realitätssinn. Denn erstens muss man dafür nicht garde wenig auf der hohen Kante haben, und zweitens stehen die wertvollen Laubholzbestände kaum zum Verkauf.


    Der Einzige Trost der mir bleibt ist, wenn ich durch ausgedünnte Altfichtenbestände gehe, und dabei die Schäden an jedem zweiten Baum, vor allem im Wurzelbereich sehe, und mir dann vorstelle, wie in ein paar Jahren Rotfäule und Borkenkäfer dort einfallen, und/oder wie ein kräftiger Sturm den monetären Spekulationen des jeweiligen Waldbesitzers ein jähes Ende bereiten.


    Die alten Laubholzbestände rettet das derweil leider nicht.

  • Hallo Markus ,


    Da nennst du natürlich Fakten gegen die man nicht Argumentieren kann , Bodenverdichtung ist allerdings ein Problem.


    Aber wie du schon sagtest Geld regiert die Welt ...


    Ich fasse mal zusammen ( meine Meinung )


    - Forstwirtschaft ist notwendig
    - Wälder sind erntereif nach 50 bis 180 Jahren also einiges an regenerationszeit ist oft da
    - Ich finde man muss kein Drama aus dem Fällen von Reifen Bäumen machen .
    -Kahlschlag und Methoden sind nicht Ökologisch Sinnvoll ebenso Monokulturen
    - Das ist aber immernoch alles Stand der Technik (okonomisch) denn sonst würde man es nicht so machen, und änderd sich hoffendlich Bald .
    - Sinvoll wären mehr Naturwälder , und in der Forstwirtschaft Mischwälder.
    - Jeder weiß um die Forstwirtschaft und das es wenn die Erntezeit kommt wie es kommen muss und hinterher Rumzufluchen is einfach blöd.
    -Selbstverständlich ist es um viele Wälder schade ,.


    Und ich bin kein vefächter der Aktuellen Forstwirtschaft , aber mache Sie auch nicht unnötig schlecht. Nich das ich hier als antinaturtyp rüberkomm ;)


    Aber jemand der auch andere Argumente liefert is ja auch nicht schlecht dann isses nich so einseitig :)
    LG


    @ Rada
    ich wollte dir keineswegs auf den schlips treten oder so , und das mit dem waldkauf ist sicherlich teuer dessen bin ich mir beeusst. Aber was soll man deiner Meinung nach tun was realistischer ist ?


    Wiegesagt so einseitig bin ich echt nicht . Ich liebe den Wald vorallem Laubwald ! ;)

    90 Pilzhips , 10 an Gerd aus der Fingerhut-Verpel-Wette

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  • @ Rada
    ich wollte dir keineswegs auf den schlips treten oder so , und das mit dem waldkauf ist sicherlich teuer dessen bin ich mir beeusst. Aber was soll man deiner Meinung nach tun was realistischer ist ?


    Wiegesagt so einseitig bin ich echt nicht . Ich liebe den Wald vorallem Laubwald ! ;)


    Dito. Alles gut zwischen uns. :)


    Was man tun kann ? Ich fürchte nichts. Außer man stellt sämtliche Wälder unter staatliche Kontrolle und lässt nur selektive Nutzung und wiederaufforstung mit gesunden Mischwäldern zu.


    Wir zahlen die momentane Ökobewegung mit der Zukunft der uns nachfolgenden Generationen. Viel Mensch braucht viel Energie, und das ist alleine mit nachwachsenden Rohstoffen auf Dauer nicht zu bewältigen. Das treibt den Preis und das wiederum die Gewinnsucht.
    Die Alternativen sind ebenfalls mit ungeheuren Gefahren verbunden. Japan und Tschernobyl lassen Grüßen.


    Eine Lösung gibt es, aber keine gesellschaftsfähige.

  • Hallo, ich dachte schon die geben nur hier im Saarland alles, aber es sieht so aus als ob das nicht nur bei uns hier so abgeht. Gerade in den letzten Jahren kann man hier einen enormen Anstieg der Baumfällarbeiten beobachten. Querfeldein ist an manchen Stellen gar nicht mehr möglich. Irgendwann quälst du dich nur noch durch Reste von Baumkronen und fühlst dich wie in Tanz der Teufel.


    Letze Woche war ich im Ruhbachtal. Die Ruhbach selbst ist nicht sehr breit, bietet aber wunderschöne Auen mit Anemonenteppichen, allerhand Lilien und einen mit alten Eschen geschmückter Wanderweg. Letztes Jahr fand dort noch eine Pilzwanderung statt, bei der ich allerhand neues entdecken konnte, wie z. B. die kleinen Mooshäutlinge, die an einem Hang an einer Seite des Weges das Moos bewuchsen. Und jetzt? Die alten Eschen: weg! Nur noch Sägespäne und Stümpfe. Der Hang am Weg wurde abgefräst. Und wo kein Moos, da keine Häutlinge. Statt Vogelgezwitscher Kettensägen. Ach ja, das Ruhbachtal galt bisher als Naherholungsgebiet und Landschaftsschutzgebiet. Klar, Naherholung mit Kettensägenlärm im Ohr. Ohne Witz, da rollt sich mir der Arsch auf.


    So ähnlich sieht es ein paar Kilometer weiter (Sechseichen) aus. Links und rechts von der Straße wird der Blick in den Wald von Baumkronenresten verwehrt, dafür gibt's Stümpfe, Stämme und Späne.


    Aber es kommt noch besser. Aus Dudweiler hinaus Richtung Stuhlsatzenhaus stapeln sich die Baumstämme so hoch wie ich es bisher nicht für möglich gehalten hätte. Ein Waldstück ist sogar komplett verschwunden, nur noch ein Stumpf-Inferno. Tut mir leid aber dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Waldarbeiten gab es ja schon immer, aber warum jetzt dieses brachiale Abholzen? Sinn und Unsinn hin oder her, aber mit dem Wald geht mir Lebensqualität verloren, und da werde ich grantig.


    Wie für mich die Zukunft aussieht? Wenn die in dem Tempo so weiter machen, sehen unsere Urenkel einen richtigen Wald nur noch bei Wikipedia - und Pilze gibt's nur noch in Dosen.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • ...Wenn die in dem Tempo so weiter machen, sehen unsere Urenkel einen richtigen Wald nur noch bei Wikipedia...


    Hallo Holger,


    orginal meine Worte, als wir am Wochenende im Wald waren. Unverhältissmässig.
    Ich sehe in den Gebieten keinen entsprechenden Bestand an nachwachsenden Bäumen (also eine vernünftige Mischung aus beispielsweise 5 - 10 - 30 - 50 - 80 - jährigen Buchen), die das, was die da momentan rausholen mittelfristig ersetzten könnten.
    Und natürlich sind die um die 200 Jahre wachsenden Buchen gerade jetzt, im Jahre 2014, unbedingt "reif zur Ernte". Is ´klar. Hier kommen wirtschaftliche Interessen zum Tragen - kein Problem, sollten die erzielten Gewinne zum Wohle des Waldes beitragen. Das wird nur leider kaum der Fall sein.


    Peter Wohlleben besticht ja gerade durch die Wirtschaftlichkeit seines (alternativen ?) Konzepts.


    Wer nach wirklichen Alternativen sucht wird hier fündig:


    "Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf" (Herer, Bröckers)
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    Ich hab das etwas sperrige 500 - Seiten - Standardwerk noch nicht ganz durch. Nein - es ist kein "Kiffer-Pamphlet", auch wenn am Anfang wegen des missionarischen Eifers der Autoren der Eindruck entstehen kann.
    Es erklärt sehr vieles im Bezug auf nachhaltige Forst - und Landwirtschaft und deren Entwicklung unter dem Einfluss wirtschaftlicher und politischer Interessen. Die 30 Euro sind gut investiert für jeden, der sich für diesen Themenkomplex interessiert.


    LG ins schöne Saarland,


    Andreas