Beiträge von Wühlmull

    Hallo, nach längerer Abstinenz muss ich mal wieder was posten 🙂. Heute ist mir ein Fund untergekommen, von dem ich in der Form erst seit heute weiß. Dass es einen Blassen Pfifferling als Variation vom Echten Pfifferling und einen Violettschuppigen Pfifferling ebenfalls als Variation gibt, ist mir ja bekannt. Aber dass es einen Blassen Violettschuppigen Pfifferling gibt, weiß ich erst seit heute. Die Frage ist: ist das jetzt die violettschuppige Variation vom Blassen Pfifferling, die blasse Variation vom Violettschuppigen Pfifferling oder doch wieder was ganz anderes 🤔?


    Am Fundort dominiert der Violettschuppige Cantharellus amethysteus, der dieses Jahr wieder in großer Anzahl erschienen ist. Die weißen hier standen rund um eine Douglasie als Solitärbaum in einem Fichtenbestand. Ich weiß jetzt nicht, welche Erkenntnisse sich in den letzten Jahren ergeben haben und ob die Variationen wirklich noch als solche oder mittlerweile als Arten angesehen werden. Die hier würde ich als Variation ansehen, von was auch immer.

    Hallo, die Spitzmorcheln sind hier seit eine Woche da. Erst seit drei Tagen haben wir keinen Nachtfrost mehr. Die Morcheln stecken das locker weg. Die wachsen bei Frost zwar nicht, gehen aber auch nicht kaputt. Tagsüber brauchen sie schon etwas Wärme.

    Hallo, also ich sehe hier deutlich freistehende Lamellen. Für mich ist das, auch wenn die Hutoberfläche zunächst etwas schuppig daher kommt, ein Grauer Dachpilz (Pluteus salicinus) oder ein Flaumiger Dachpilz (P. ephebeus).

    Hhmm, vor Ort hielt ich auch für Blasige Becherlinge, trotz der enormen Größe. Ein Bekannter PSV, der bei der Tour dabei war, hat das Teil mitgenommen und aufgrund der septierten Paraphysen als Riesenbecherling identifiziert. Den Riesenbecherling hatte ich vorher schon von einem anderen Standort unter dem Mikroskop. Dessen Paraphysen sahen teilweise schon aus wie zusammengeschnürte Luftballons. Ok, ich hab' ihm einfach mal geglaubt. Also korrigiere ich mal auf "Blasiger Becherling", danke.

    Hallo Pilzfreunde,


    nach 2018 war dieses Frühjahr die reinste Wohltat. Zwar war es schon im Februar zu warm und trocken, doch das Wetter hat sich hier danach wieder etwas gefangen und mir reiche Funde spendiert. Die Highlights seht ihr hier.


    Riesenbecherlinge (Peziza varia) in einem Strohballen. Der ganze Ballen war übersät davon.


    Zum ersten mal durfte ich den Leuchtenden Prachtbecherling finden, in einem sandigen Kiefern- Birkenmischwald, in dem ich eigentlich Lorcheln suchte. Den habe ich schon seit Jahren im Visier und hätte ihn an dem Standort nie vermutet. Lorcheln habe ich übrigens keine gefunden.




    Nr. 2 auf der Liste der "drei Roten" kann abgehakt werden: Scharlachroter Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea). Jetzt fehlt mir nur noch der Österreichische Prachtbecherling.


    Käppchenmorcheln (Morchella semilibera) in großer Anzahl, wo sonst nur vereinzelt welche zu finden waren.



    Zitzen-Stielboviste (Tulostoma brumale)


    Spitzmorchel


    Eine Speisemorchel hat sich mitten ins Spitzmorchelgebiet verlaufen. Kein Auwald, keine Esche, kein Streuobst. Nur eine Speisemorchel im Gestrüpp.


    Auf der Streuobstwiese dagegen:



    Und noch ein lecker-knackiges Fresschen für den 1. Mai.


    Aktuell stehen noch einige kleine Schildrötlinge im Garten.

    Hallo Uwe, bei solch einem Wetter ist es schon frustrierend auf Pilztour zu gehen. Ich bleibe dann lieber zu Hause bevor ich mit luftgetrocknetem Dörrgut lustiges Rätselraten mache. Nach den 18° C im Februar dachte ich schon, das war's. Aber zum Glück war das Wetter hier im Saarland seit Anfang März ziemlich durchwachsen. Zu warm, ganz klar, aber zumindest waren Niederschläge da. Zum ersten mal durfte ich Leuchtende und Scharlachrote Prachtbecherlinge finden und mancherorts konnte man über Wochen hinweg immer wieder Spitzmorcheln sammeln. Die Speisemorchelsaison geht erst jetzt zu Ende und bereicherte uns mit Fruchtkörpern in nie da gewesender Anzahl, seit ich überhaupt Morcheln suche.


    Die Maipilze kommen aktuell, sind aber an exponierten Standorten schon im Babyalter allesamt großzügig mit Proteinen bereichert. Die letzten beiden Jahre war da gar nix, jetzt haben bei den Temperaturen wenigstens die Maden ihr Leckerli. Ich hoffe, dass sich das Wetter bei euch noch zum Guten hin ändert und ein paar schöne Frühsommerpilze zum Vorschein bringt.

    Hallo Josef, es ist jetzt nicht so, dass ich viele Morchelstellen kenne, nur waren diese in diesem Frühjahr eben besonders ergiebig. Eine Bekannte von mir berichtet von Speisemorchelfunden unter Obstbäumen westlich von Merzig und in den Niedauen. Auch dort und im Bliesgau fallen die Eschen mancherorts schon fast wie Dominosteine. Ich kann nachvollziehen, wenn man da irgendwann die Lust verliert. An einer Stelle ist es genau andersrum. Da wachsen immer weniger Spitzmorcheln, seit sich der Mensch dort NICHT mehr einmischt.

    Hallo Gela, wie unterschiedlich die Fundorte von Morcheln doch sein können. Bei Fichten und Eschen habe ich noch nie Spitzmorcheln finden können. Ok, nicht ganz, denn an einem Spitzmorchelplatz wachsen zumindest einige wenige Minifichten, wie auch immer die dorthin kommen konnten. An Speisemorcheln finde ich nur die dicken gelben (nicht, das ich was dagegen hätte) :).


    Die Spitzmorchelsaison im Saarland habe ich vor etwa einer Woche für beendet erklärt. Drei Einmachgläser sprechen für eine gute Saison und großzügige Morchelspenden an glücklose Sucher. Die kleinen, die beim letzten Sammeln noch vorsichtig aus dem Boden lugten, sind zumindest vor mir sicher und dürfen für Nachwuchs sorgen.

    Hallo Schleiereule, ich gehe davon aus, dass das Spitzmorcheln sind. Ich hatte mal eine Art, die auf kalkig-sandigem, magerem und recht offenem Boden unter einem Apfelbaum wuchs. Habitat und Beschreibung passen auf die Garten- oder Strickmustermorchel (Morchella vaporaria/hortensis), die eine relativ gleichmäßige Wabenstruktur, immer noch erkennbare Längsrippen und im Alter wo gut wie keinen Überhang mehr hat. Diese Art kann auch schon imposante Ausmaße erreichen.



    Wie Christoph schon sagt, ist eine Artbestimmung auf makroskopischer Ebene Spekulation, aber für den "Hausgebrauch" reicht's allemal.

    Hallo pamint, Du kannst die beiden gut auseinanderhalten, indem Du sie Dir von unten ansiehst. Der Falsche Pfifferling hat auch im Alter immer noch einen nach unten umgekrempelten Hutrand. Auf dem ersten Bild ist das gut erkennbar. Bei frischen Exemplaren des Falschen Pfifferlings gibt es zudem einen deutlichen Farbunterschied. Die Lamellen sind dunkler als die Hutoberfläche.

    Hallo, eine Möglichkeit zum gemeinsamen Erörtern von Prüftungsfragen fände ich schon begrüßenswert. Nach der Veröffentlichung der Fragen habe ich einige davon mit "Hä? Was wollen die von mir?"-Charakter mit meinen Pilzkerkollegen, unter ihnen auch einige PSV, diskutiert. Überraschenderweise kamen einige zu unterschiedlichen Schlüssen und somit auch Antworten. Vielen Fragen haben einen breiten Interpretationsspielraum, so dass man ggf. eine falsche Antwort gibt, obwohl man die Frage im Fall einer korrekten Interpretation auch richtig beantworten hätte können. Hier bin ich allerdings sicher, dass der Prüfer dies erkannt hätte und bei der persönlichen Nachbesprechung auf die besagten Fragen näher eingegangen wäre, um vielleicht doch noch das Boot in die richtige Richtung zu lenken.


    Mir persönlich hat die Veröffentlichung der Fragen viel geholfen und ich musste mich mit Themen auseinander setzen, die ich bisher gerne vor mir her geschoben habe (ja, auch Porlinge sind Pilze ==18). Merke: die "die wird schon nicht kommen"-Fragen sind immer die, die auf jeden Fall kommen werden.

    Ok, Dank an Euch, Rötling ist vom Tisch. Das Ding ist also ein Dachpilz. Ich werde ihn unter Pluteus depauperatus einordnen, unabhängig davon, ob er jetzt von Pluteus plautus getrennt wird.

    Hallo Nobi,


    bei meinem verlinkten Saarpilz-Dachpilz interpretiere ich die Lamellen auch eindeutig als freistehend. Wenn ich unter dem Mikroskop die eckigen Sporen nicht gesehen hätte, dann hätte ich den August-Fund auch nicht ohne weiteres als Rötling abgehakt. Bei dem Mikroskopierabend letztes Jahr hat jemand von uns mehrere Objektträger mit Material vorbereitet, unter anderem das eines braunen, stämmigen Rötlings, der neben anderen Arten auf dem Tisch lag. Einer dieser Objektträger wurde mir als mein kleiner weißer Pilz in die Hand gedrückt - und tataaa - schöne, eckige Rötlingssporen. Seitdem suche ich immer mal wieder nach in Frage kommenden Arten.


    Den Ludwig habe ich nicht, aber ich denke mittlerweile, daß damals etwas gewaltig schief gelaufen sein muß und daß Jürgen und Du mit Eurer Vermutung recht habt. Von wegen Entoloma olorinum. Sind aber der Geriefte Dachpilz (Pluteus depauperatus) und Verschiedenfarbiger Dachpilz (Pluteus plautus) jetzt eine Art?



    Und da habe ich noch zwei Rötlinge in der Schublade.... Aber ohne Mikrobilder, da muß ich aber erst warten, bis die wieder kommen.






    Ich dachte zuerst auch an den Verschiedenfarbigen Dachpilz. wenn der jetzt die Proben vertauscht hat, muß ich mich glaube ich übergeben. Da lag nämlich einiges auf dem Tisch. Wenn viele Leute viele Pilze mikroskopieren. Das wäre der Fail des Jahres. Ich komme jetzt echt ins Grübeln.

    Hallo Jürgen, das waren schon die typisch eckigen Rötlingssporen unter'm Mikroskop, auch wenn ich jetzt keine Bilder habe. Dachpilze haben auch freistehende Lamellen, die hier sind ausgebuchtet angewachsen.

    Hallo Pilzfreunde,


    bei meiner Aufarbeitung der letztjährigen Funde bin ich aktuell bei einem Rötling hängenbgeblieben. Der einzige, der bei meinen Recherchen in Frage käme wäre Entoloma olorinum. Dazu finde ich aber außer einer Erwähnung in den PdS keine Infos. Ähnlich ist der Mattweise Rötling (E. sericellum), der aber grundsätzlich ohne gerieften Hutrand daher kommen soll.


    Hutdurchmesser: 20-30 mm

    Hutoberfläche: Zur Hutmitte hin zunehmend graubeige/grauocker fein flockig. Hutrand deutlich gerieft.

    Fleisch: wäßrig, weiß, ohne Geruch

    Stiel: weiß, fein gepudert

    Fundort: Am grasigen Wegrand im Kalk-Buchenwald mit eingestreuten Eschen.

    Fundzeit: letzter August

    Mikroskopiert habe ich ihn nicht zu Hause und habe nur Notizen: Sporen 6,5-8,2x8,9-10,5, Zystiden habe ich keine gefunden (was ja nix heißen soll).






    Hallo, wir haben hier nur noch Alles-oder-nichts-Wetter. Heute stand halb Heusweiler unter Wasser. Teilweise katastrophale Schäden - mal wieder. Den Wald freut's, die länger andauernden Schauer machen wenigstens nicht nur die Blätter nass.

    Hallo Hans,


    das sind wohl Pfifferlinge, Glückwunsch zum Erstfund. Verwechslungen sind außer dem Falschen Pfifferling eigentlich nur mit Arten aus der gleichen Gattung möglich (z. B. Friesscher Pfifferling, Schwärzender Pfifferling). Der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) hat einen gut sichtbaren Farbunterschied zwischen den Lamellen und der deutlich helleren Hutoberfläche. Außerdem: wenn man einen Falschen Pfifferling direkt von unten betrachtet, kann man dank des umgekrempelten Randes auch bei älteren Exemplaren immer noch die (erwähnt hellere) Hutoberfläche sehen. Beim Echten Pfifferling geht das wenn überhaupt nur bei jungen Exemplaren. Ausreißer kommen immer mal vor, deswegen mehrere Exemplare vergleichen. Beobachte das mal, wenn Du einen Falschen Pfifferling findest. Der ähnliche giftige Ölbaumtrichterling wäre auch noch zu erwähnen. Alte Pfifferlinge werden gerne schwammig und beginnen vom Rand her zu zerfleddern und aufzureißen

    Hallo Heidi,


    schöne Funde, Hexen hatte ich dieses Jahr noch nicht, Maipilze habe ich selbst auch noch keine gefunden, nur mitgebrachte und etwa 3/4 vermadet. Sommer- und Fichtensteinpilz müssen sicht nicht ausschließen. Wenn der Standort/Vegetation paßt, können beide vorkommen. Also ein Buchen-Eichen-Durcheinander am besten noch mit eingestreuten nicht ganz so alten Fichten. So sieht es bei uns im Netzbachtal z. B. aus. Beide bevorzugen lichte, teils grasbewachsene Stellen.

    Hallo Sarah,


    da kann man Dich nur beglückwünschen. Das mit den Spitzmorchelarten ist so eine Sache. Ich bin mittlerweile überzeugt seit 2012 drei davon gefunden zu haben. Von Speisemorcheln rede ich gar nicht. Ich war gestern auf Tour und hab' nicht einen Ascomyceten gefunden, nur einen verdadderten Trompeten(?)schnitzling und Auwaldzecken. Hier dauert das alles noch. Dafür riechen meine Schuhe heute immer noch nach Bärlauch :giggle:

    So, ich habe die Sporenbilder von Hygrophorus hypothejus tatsächlich auf einer Sicherung meines alten Notebooks gefunden und und einige Sporen zusammengeschustert. Tja, auch hier deutlich längliche Sporen. Zwar nicht ganz so scharf, aber die Form ist gut erkennbar. So viel zu "breit ellipsoidisch", was ich jetzt erwartet hätte. Aber nä, is' nicht! Alle Sporen wurden in Wasser betrachtet. Ich wäre natürlich auch froh darüber, den Hygrophorus speciosus gefunden zu haben, aber nach den Sporenbildern gibt es einfach nichts, was mich überzeugt. Fundort war übrigens am Fuß einer Bergehalde. Hier stehen hauptsächlich Kiefern mit eingestreuten Fichten, ansonsten nur Laubbäume, u. a. Espe und Birke.


    Sporen vom Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus)

    Hallo Pablo,


    was den Lamellenansatz angeht, haben die Lamellen des Frostschnecklings in der Tat nicht diese schöne Bogenform, sondern sind eher gerade, bevor sie mit einem Zahn herablaufen. Aber Du weißt schon, daß das irgendwie schräg klingt: Orangegelber Lärchenschneckling wächst nach erstem Frost zusammen mit Frostschnecklingen unter Kiefer! ^^ . Als wüßte die Natur, daß wir hier sitzen und rätseln. Ich weiß, daß ich von den (normalen) Frostschnecklingen Mikrobilder gemacht habe, finde sie aber nicht mehr. Ich habe da aber eine Idee, dazu komme ich aber erst wieder morgen früh. Also die Sache ist noch nicht gegessen. Fortsetzung folgt.....