Hallo in die Runde der Färber u. Färber-Interessierten.
... mit Gelbflechte Rosa und Hellblau auf Wolle gefärbt
Nun, Xanthoria spp. u. insbes. X. parietina sind wohl unter Blaufärbern mehr od. weniger bekannt, wie meine weiteren Recherchen dazu ergeben haben. Und wohl schon die Wikinger hatten damals mit dieser Flechtenart und anderen Flechten Textilien gefärbt. Überhaupt hat das natürliche Färben mit Flechten, Pilzen, Pflanzen, Wurzeln usw. dort in Skandinavien eine lange Tradition wie vielleicht z.B. dann nur noch bei indigen Völkern wie bspw. in Amerika.
Mit der Gelbflechte kann man wohl recht gute natürliche Blaufärbungen vornehmen. Weiteren Quellen zufolge (u.a. Casselman, Lichen Dyes: The New Source Book, 2nd edition 2001) ist dies wohl so ähnlich wie bei dem Färben mit Indigo: Wenn man das Garn aus dem Färbebad nimmt ist es zunächst lila/rosa. Setzt man es dem Sonnenlicht aus, färbt es sich blau. Und hier ist die andere Ähnlichkeit mit Indigo: Legt man das Garn noch einmal für etwa 30 Minuten in das Färbebad, nimmt es ein tieferes Rosa oder Violett an, und setzt man es danach erneut dem Sonnenlicht aus, wird sich das Blau vertiefen.
Diese Erfahrung hast Du huehnchen69 ja auch gemacht und hier beschrieben. Karen D. Casselman nennt dieses Verfahren Photo Oxidizing Dyes = POD.
Dies klingt so spannend, dass ich dies mal ausprobieren werde.
Danke nochmals für all den Input u. Beste Grüße
Marcel