Beiträge von Thorwulf

    Liebe Flechten-Freunde und Interessierte, namentlich KaMaMa  PBR  Christian J.  kruenta  Maximilian  hilmgridd  Felli  Südwald  Botschafter


    Ich bekam heute in meinem elektron. Postkorb in meiner Mittagspause folgenden Veranstaltungshinweis von den britischen Kollegen (British Mycological Society), den ich gern teilen möchte:


    Diversity and conservation of lichens


    Die dortige kurze Ankündigung klingt recht vielversprechend und ich werde mich dazu mal anmelden. Vioelleicht kommt ja von Euch der/die eine und andere hinzu. :)


    Viele Grüße

    Marcel

    Hallo miteinander.


    Unser Karl hatte vor ein paar Tagen, am 23.01.2025 in der ÖMG-Vortragsreihe ein sehr spannendes interessantes Referat über Saftlinge und deren Bestimmung gehalten. Der/die eine u. andere von hier wird diesen Vortrag an diesem Abend auch mit Interesse verfolgt haben.


    Für mich als Waldpilz-Fokusierter sind die Saftlinge bestimmungstechnisch noch mehr od. weniger unfassbar, aber es sind - wie mir sicherlich viele zustimmen werden - faszinierende Pilze und ich hab bei mir letztes Jahr noch ein neues Exkursionsterrain aufgetan, wo es in einigen Abschnitten eine regelrechte Saftlings-Parade gegeben hatte.


    Was für Bestimmungsliteratur empfehlen hier die Saftlingskenner Karl W  chris77  Wolfgang P.  Aretah und andere zum Einstieg? Boertmann hatte Karl ja u.a. schon in seinem Vortrag angeführt. Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe. Vol. 2 Agarics - part 1 von Geoffrey Kibby hab ich schon seit Erscheinen, aber dort gibt es ja keinen Schlüssel.


    Auf der Seite Great Irish Grasslands fand ich dieses Paper (unten im Download), welches mir zum Einstieg auch gut geeignet erscheint.


    Was können die Saftlingskenner sonst noch empfehlen?


    Danke u. Viele Grüße

    Marcel

    Hallo in die Runde der Färber u. Färber-Interessierten.

    ... mit Gelbflechte Rosa und Hellblau auf Wolle gefärbt

    Nun, Xanthoria spp. u. insbes. X. parietina sind wohl unter Blaufärbern mehr od. weniger bekannt, wie meine weiteren Recherchen dazu ergeben haben. Und wohl schon die Wikinger hatten damals mit dieser Flechtenart und anderen Flechten Textilien gefärbt. Überhaupt hat das natürliche Färben mit Flechten, Pilzen, Pflanzen, Wurzeln usw. dort in Skandinavien eine lange Tradition wie vielleicht z.B. dann nur noch bei indigen Völkern wie bspw. in Amerika.


    Mit der Gelbflechte kann man wohl recht gute natürliche Blaufärbungen vornehmen. Weiteren Quellen zufolge (u.a. Casselman, Lichen Dyes: The New Source Book, 2nd edition 2001) ist dies wohl so ähnlich wie bei dem Färben mit Indigo: Wenn man das Garn aus dem Färbebad nimmt ist es zunächst lila/rosa. Setzt man es dem Sonnenlicht aus, färbt es sich blau. Und hier ist die andere Ähnlichkeit mit Indigo: Legt man das Garn noch einmal für etwa 30 Minuten in das Färbebad, nimmt es ein tieferes Rosa oder Violett an, und setzt man es danach erneut dem Sonnenlicht aus, wird sich das Blau vertiefen.


    Diese Erfahrung hast Du huehnchen69 ja auch gemacht und hier beschrieben. Karen D. Casselman nennt dieses Verfahren Photo Oxidizing Dyes = POD.


    Dies klingt so spannend, dass ich dies mal ausprobieren werde.


    Danke nochmals für all den Input u. Beste Grüße

    Marcel

    N'abend Jörg.


    Vielen Dank für die sehr spannende Präsentation! Was Du hier schon so alles bei uns aufgetan hast... Da hat es sich echt gelohnt, dass ich mich heute mal freischaufeln konnte.


    Viele Grüße

    Marcel


    PS: Zu den Teufelchen muss ich mich bei Gelegenheit nochmal bei Dir melden.

    Hallo miteinander, insbesondere Schleimpilz-Freunde lamproderma  BlonBoah


    Ich möchte hier nur kurz darauf aufmerksam machen, dass von den britischen Kollegen jetzt ein neues Werk über Mycetozoa veröffentlicht wird:


    Myxomycetes of the Forest: An exploration of the hidden world of the Myxomycetes, or Slime Moulds, von John Holden


    Dort hat der Autor wohl über fast 100 Arten zusammengestellt, zusammen mit Fotos, die sowohl im Feld als auch unter dem Mikroskop aufgenommen wurden. Die Kurzbeschreibung auf der Verlagsseite liest sich vielversprechend.


    Das Buch ist Ende Januar bestellbar: Summerfield books


    Viele Grüße

    Marcel

    Hallo Thomas.

    Gestern habe ich zwei neue alte Mauern abgerastert und dabei über 100 Fruchtkörperchen gefunden.

    Vielleicht sollte ich wohl auch die Betonmauern in meinem Dorf inspizieren und nicht meine Wälder. :D Aber immerhin fand ich heute auch mal wieder was, wobei ich hier erst einmal die Moosart herausfinden muss. Eine Vermutung hätte ich da schon, aber bei Moosen bin ich mehr oder weniger ein Greenhorn. Immerhin kenne ich jemanden, der sich da besser auskennt.


    Dies hier war ein Einzel-Fk. auf einem total vermorschten Laubbaumstamm in einem Auewäldchen (Waldziest-Hainbuchen-Stieleichenwald), mitten im Moosteppich versteckt.



    Und dieser hier war ein Mitglied eines Trios, etwas abseits von den beiden anderen. Die hatten sich keine zehn Meter auf einem anderen vermorschten Baumstamm auf dem dortigen Moosteppich angesiedelt.



    Mal schauen, ob und was ich da herausbekomme.


    Hallo Frank.

    Wenn wir Ende des Jahres mit unserem 3. Band (Ascos und Myxos) der Sachsenflora fertig sind, werden alle Ascos hochgeladen.

    Ich bin schon sehr gespannt auf Euren dritten Band, von dem ich schon länger höre, und ebenso auf den Daten-"Nachschlag".


    LG

    Marcel

    Hallo Wolfgang.

    ... ist das so? Meine bisher einzigen Funde von Octospora affinis auf Orthotrichum waren viel später im Jahr als die anderen Moosbecher, im April oder so. Der Typus-Fund war auch an einem 13. März.

    Wenn man Lothar Krieglsteiner hernimmt, scheint es so:


    »Auf zahlreichen Exkursionen gewann der Autor den Eindruck, dass es sich sogar um einen der stetesten und häufigsten Pilze handelte, die in den entsprechenden Habitaten in der Wintersaison aufzuspüren waren.« (Quelle: Zeitschrift für Mykologie, 72/1, 2006, Seite 60).


    Gruß

    Marcel

    Hallo Matthias.

    Ziemlich häufig ist an Orthotrichum-Moospolstern hier O. affinis, hab ich auch im Garten, besonders gern an Holunder. In Sachsen dagegen schaute Nobi zu seinen Lebzeiten regelmäßig nach O. affinis, fand sie aber nie.

    Für Sachsen gibt es auch keine Funddaten in der DGfM-DB. Hätte ich ja nicht gedacht. Da muss ich ja wohl meinen Hauswald dazu auch mal gezielter absuchen. Wär ja jetzt eine gute Zeit dafür.


    An alle Interessierten:

    Für die Moosbecherlings-Begeisterten ist auch diese Seite stets ein Anlaufpunkt für Abklärungen etc.: Bryoparasitic Pezizales


    Manche dürften diese Seite aber auch kennen und nutzen, insbesondere die alten Hasen/Häsinnen.


    Viele Grüße

    Marcel

    Hallo.

    ... auf gefühlt jeder fünften Moos bewachsenen Mauer,

    Moosbecherchen zu sehen sind ...

    Die Moose finde ich ja dahingehend auch sehr spannend, aber was die Bestimmung der Becherlinge angeht, wird es echt kniffelig, weil man ja auch noch das Wirtsmoos zuvor bestimmen muss.


    Ein schönes Paper von Benkert dazu hab ich hier zum Download.


    Ich halte Dein Wirtsmoos hier übrigens für Grimmia pulvinata, das Polster-Kissenmoos, was ja noch relativ easy zu "verhaften" ist. Ein parasitischer Moosbecherling in dieser Moosart wäre Octospora musci-muralis (siehe auch Benkert).


    Dann noch viel Vergnügen u. Erfolg bei den Moosen und Becherlingen. Zum Glück findet sich ja überall Moos. Und evtl. tauch ich auch mal wieder in das eine oder andere Kissen kurz ab... ^^


    Viele Grüße

    Marcel

    N'abend Jörg.

    Dann werde ich meinen Vortrag am 22.Januar halten...

    Dies will ich mir keinesfalls entgehen lassen, obwohl ich Mittwochabends leider sonst verplant bin. Ich werde also versuchen, irgendwie da teilzunehmen. Uhrzeit 20 Uhr?


    Ich bin sehr gespannt, was Du da zu zeigen hast.


    VG

    Marcel

    N'abend Sandra.

    ... wozu bitte setzte er zermatschte Schildläuse an <X ?

    Die aus Schildläusen gewonnene Karminsäure Cochenille war zu dieser Zeit ein äußerst begehrter Färbestoff, weil man damit relativ einfach u. ergiebig ein sehr intensives Rot färben konnte. Zudem ist dieser Färbestoff verhältnismäßig licht- und wärmebeständig.

    Ich habe jetzt mal meine Färbe-Dokumentation fotografiert. Die Sonne war leider gerade schon untergegangen, aber ich habe die Farbtemperatur so eingestellt, dass die Farben realistisch aussehen.

    Dafür ganz herzlichen Dank, Sabine! Dies ist sehr interessant. Ich hätte ja angenommen, dass Du hier eine 25%ige Ammoniaklösung verwendet hättest, weil diese Konzentration in der Färberei ja mehr gängig ist. Da hätten wir ja gleich mal schon verschiedenartige Ansätze/Wege zum Ausprobieren.


    Ich hab jetzt übrigens auch noch ein bissl Recherche im World Wide Web betrieben und dabei u.a. noch diese interessante Seite gefunden: wildcraftdyeing - X. parientina


    Ansonsten findet sich nicht wirklich viel an Literatur und/od. Hinweisen zum Färben mit (Gelb-)Flechten. Man muss da wohl einfach mal was versuchen.


    Schönen Sonntagabend Euch u. Beste Grüße

    Marcel

    Hallo Sabine,


    ein Rezept und/od. eine Quellenangabe hierzu wäre echt super, auch ein paar Fotos von Deiner Gelbflechten-Färberei wären spannend.


    Das Färben an sich ist ja heutzutage schon sowas wie ein Kunsthandwerk, so dass man hier ja bei allen Grundlagen unterschiedlichste Ansätze hat bzw. verfolgt und auch experimentieren/ausprobieren kann/sollte. Und manchmal kommt dabei auch der Zufall zum Zuge wie z.B. bei der Scharlachfärberei von Schafswolle durch Zinnauflösung. Der niederländische Physiker Drebbel, der sich mit der Konstruktion von Thermometern befasste, hat diesen Vorgang seinerzeit (17. Jhd.) durch puren Zufall entdeckt, als ihm ein zur Befüllung von Thermometern Gefäß mit Königswasser (Gemisch aus konzentrierter Salzsäure u. Salpetersäure) zerbrach und in ein angesetztes Cochenillen-Extrakt floß. Die bisher kirschrote Farbe dort verwandelte sich damit in eine leuchtende Scharlachfarbe. Drebbel musste dann noch einige Experimente durchführen bis er herausfand, dass das in Königswasser gelöste Zinn die Farbumwandlung herbeigeführt hatte.


    Die Färberküche ist letztlich also immer auch ein Labor. :)


    Beste Grüße

    Marcel

    Hallo Sabine,


    ich danke Dir vielmals für Deinen interessanten Erfahrungsbericht hierzu.


    Welche Menge an Gelbflechten hast Du hier im Verhältnis zur Wolle genommen? Bei Lydie Nencki wird 3 bis 4 kg Flechten für 1 kg Wolle angegeben, allerdings halt allgemein, d.h. nicht auf die Gelbflechte abgestellt/bezogen.


    Und ein Abkochen ist in dem Färbeprozess nicht notwendig/nicht vorgesehen?


    Beste Grüße

    Marcel

    N'abend in die Runde der Pilzfärber/innen.


    Wer von Euch Färber-Routiniers hier im Forum - Craterelle  Pilzkörble  huehnchen69 u.a. - hat evtl. schon mit Gelbflechten (X. parietina) Erfahrungen gemacht und/oder vielleicht sogar Rezepte?


    Im Buch von Veronika Wähnert & Wolfgang Friese gibt es zu dieser Flechtenart einen 1seitigen Steckbrief mit Rezept-Bezug, im Leitfaden von Karin Tegeler findet sich dazu leider nix. Und im Färberwerk von Lydie Nencki gibt es eigentlich nur einen kurzen Abschnitt zum Färben mit Roccella/Orseille.


    Das Färben mit Flechten ist wahrscheinlich nicht so sehr verbreitet wie mit Pflanzen u. Pilzen bzw. braucht es dafür wohl mehr an Färbegut, d.h. Flechten, was ungünstig ist, wenn man diese in größeren Mengen aus der Natur entnimmt. Und das Ergebnis scheint wohl auch nicht so berauschend zu sein wie mit Pflanzen od. div. Pilzen.


    Mich würde dennoch interessieren, wer hier von den Färbe-Profis schon mit dieser Flechtenart evtl. schon praktische Erfahrungen gemacht hat.


    Ich bin gespannt auf evtl. Feedback von den Experten.


    Viele Grüße

    Marcel