Super spannend, habe gerade deine Studie gesehen, klar kann man sagen es waren nur 7 Fruchtkörper und ist auch schon 30Jahre her die Studie, also die repräsentative Wertigkeit war wohl schon früher gering als die Studie noch frisch war.
Aber ich habe das etwas genauer nachgelesen.
Komposthaufen mit Schwermetallen belasten:
Tatsächlich ist Cd&Hg deutlich gesunken an Emissionen, Cd um -63% und Hg um -81%.
Wenn ich die gesamte Menge die auf meinem Komposthaufen gelandet ist auf Trockenmenge umrechne und dann mit deinen Werten, hätte ich 0,9-1,5mg Cd & 0,47-0,75mg Hg auf dem Kompost. Wenn ich dass zwecks Skalierungsfaktor nun runterrechne um eine sehr grobe Schätzung zu haben, sind es 0,33-0,56mg Cd & 0,09-0,14mg Hg. Bei 500kg Kompost geht das völlig unter. Man könnte nun meinen aber die Schwermetalle verteilen sich ja garnicht wirklich im Komposthaufen, daher ist es auch falsch auf die gesammte Komposthaufenmenge das zu rechnen. Deswegen habe ich auch kurz nachgelesen wie das ist wenn der Wurm den schwermetallbelasteten Pilz aufnimmt. Cd & Hg wird teilweise im Wurmgewebe gespeichert, aber auch tlw. wieder ausgeschieden. Hg kann jedoch weniger gut gespeichert werden weil es eben anorganisches ist. Sprich wenn Idividuen das System verlassen nehmen sie Cd mit und im Kot welcher auf dem Kompost verbleibt, ist beides. Sprich es kommt zu einer Verteilung innerhalb des Komposts. Gleichzeitig binden sich Schwermetalle gern an Huminstoffe.
Diese Rechnung zuvor ist natürlich massiv ungenau, klar ist die Schwermetallbelastung hat sich reduziert, aber was zuvor im Boden gelandet ist - ist ja nicht plötzlich verschwunden. Viel genauer wärs natürlich den einzuschicken aber ich habe das gerade nachgelesen und 50€ pro Metall zahle ich nicht dafür.
Conclusion: Ja, ich reichere meinen Kompost damit an.
Lebensmittelfrage:
Interessant fand ich auch über die Nahrung wird nur 5-10% vom Cd aufgenommen ((außer man hat Eisenmangel, weil der Transporter für Eisen im Dünndarm (DMT1) nicht gut zwischen Fe2+ und Cd2+ unterscheiden kann und wir dann einfach mehr DMT1 haben die verzweifelt auf Fe2+ warten :D)).
Hg wird +/-10% aufgenommen. (ist in Pilzen „harmloser“ als jetzt in Fisch, weils eben anorganisches Quecksilber ist im Gegensatz zu Methylquecksilber, das ist „gefährlicher“ weils >90% aufgenommen wird, sich an Aminosäuren bindet und dann sogar die Blut-Hirn-Schranke & Plazentaschranke passieren kann)
So richtig interessant wirds erst wenn man das nun auf die Lebenszeit rechnet, weil Cd 10-30Jahre +/- sich hällt (in Leber&Niere). Hg ist deutlich schneller wieder raus, deswegen ignoriere ich die zeitweise Belastung der Nieren. (da anorganisches Hg).
Jedenfalls hätte ich die komplette Menge die jetzt meinen Kompost belastet gegessen, wärs auf meine bisherige Lebenszeit gerechnet 0,03-0,05mg/Jahr. Das ist extrem niedrig und nichtmal reduziert sondern mit deinen Werten.
Mit etwas alltagsnahem verglichen: 4kg Schokolade / 1kg Shiitake (für Cd) oder 1kg Fisch (Hg, aber man beachte die zuvor genannten Unterschiede).
Also auch da: No trouble.
Final conclusion: Man kann alles dramatisieren, muss man aber nicht. Was bleibt ist eine Exposition geringer Menge Schwermetalle die man meiden kann, besonders relevant für Nierengeschädigte.
Und vielen Dank für deinen Impuls, das war einfach super spannend. Leider kann ich übern Laptop hier im Forum zur Zeit nicht schreiben ich weis nicht warum.
lg
Edit: Wegen Lesbarkeit & das add on mit den Würmern.