Hallo allerseits,
bei schweißtreibenden 35 Grad habe ich mich auf Pilzsuche begeben. Grund war der gestrige Fund von drei schönen Rubroboletus legaliae in Hungen/Mittelhessen, ein neuer Fundort für diese recht seltene Art. Das dortige Habitat (parkähnliche Anlage mit richtig dicken alten Eichen) ist ein Eldorado für schöne Röhrlingsfunde, wie mehrere Exemplare von C. radicans und H. impolitum in den vergangenen Wochen zeigten.
Da lag natürlich der Gedanke nah, in einem sehr ähnlichen Habitat, in dem ich auch Massen an C. radicans und ein Einzelexemplar von H. impolitum in den vergangenen beiden Wochen gefunden hatte, auch nach R. legaliae Ausschau zu halten.
Während die Unmengen an C. radicans (ein paar Dutzend Fruchtkörper) schon weitgehend in der Zersetzung befindlich waren, haben ein paar H. impolitum nachgeschoben.
Plötzlich entdeckte ich einen rosahütigen Boleten
Bingo, ein weiterer Fundort für diese seltene Art, schoss es mir durch den Kopf.
Dann, beim näheren Hinschauen und vorsichtiger Entnahme des Fruchtkörpers, kam die Ernüchterung. Nix mit rotem Stielnetz und orangefarbener Stielspitze, kein R. legaliae
Was ist das? Rosahütiger C. radicans? Noch nie gesehen, und ich habe bestimmt an die hundert Exemplare in den vergangenen Wochen gesehen. Trockenschaden? Rosa beim Eintrocknen? Schimmelpilzbefall? Kann ich mir alles nicht so recht vorstellen.
Auffällig ist auch, dass die Röhren auf Druck sich nicht blau verfärben. Normalerweise werden die innerhalb von wenigen Sekunden deutlich blau, gerade junge Exemplare. Ich habe die Röhrenmündungen (letztes Foto Bildmitte) mit der Messerspitze bearbeitet und keine Blauverfärbung feststellen können. Weder innerhalb von ein paar Sekunden, noch nach ein paar Minuten.
Ist das nur ein arg aus der Reihe getanzter C. radicans oder was besseres?
Beste Grüße,
Frank