PSV Prüfungsfrage 241 - die macht mich mürbe

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.814 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von chris77.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    ich erarbeite mir gerade die Fragen zur theoretischen Prüfung und komme hier nicht weiter:

    Zitat

    241 Beschreiben Sie ausführlich (Hut, Stiel, Hymenophor, Trama, Ökologie) den Duftenden Trichterling (Paralepistopsis/Clitocybe amoenolens), führen Sie dabei 10 wichtige bestimmungsrelevante Merkmale an.

    Auf dem Tisch liegen Guthmann/Hahn (die sehr gut sind für die Beantwortung der meisten Fragen), Laux und Gerhardt. Wenn es dann mal speziell wird greife ich zu den GPBaWü.

    Bei diesem Pilz habe ich außer den genannten auch noch die Pilze der Schweiz, den Cetto, die Dähnke, den Flammer, Funghi of Temperate Europe, Michael, Henning und Kreisel und die Werke aus Jena und Sachsen hinzugezogen. Plus den Tintling Nr.119 und Recherche bei der DGfM und Pilzforum.

    Ergebnis: Nichts! :gkopfwand:

    Sehr giftig (potentiell tödlich, wenn es dumm läuft), verbreitet sich vom Mittelmeer her. In Deutschland noch nie gefunden.

    Die einzige Quelle, die eine Beschreibung hergibt ist 123. Nach dem was man so hört, nicht die top-seriöse Quelle.


    Mal ganz davon ab, dass diese Frage in sich selbst fragwürdig ist... :girre:

    Wo kann man sonst noch recherchieren, wenn man eine umfassende und seriöse Beschreibung sucht? :gskeptisch:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Ahoi Hans,

    komme gerade nach der Arbeit schwer vom Sofa hoch und habe daher noch nicht ins Bücherregal gegriffen 😉.

    Wenn ich den Namen google finde ich aber auf die Schnelle einiges. U.a. ein deutschsprachiges Paper von Andrin Gross et al bei researchgate.net und eine Info-Seite der Schweizer VAPKO.

    LG

    Andreas

  • Danke Björn und Andreas,

    das hilft mir weiter. :gwinken:

    ...und die Pause, die ich gemacht habe, auch. :gnicken:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Hallo,


    Merkmale einer Art abzufragen, die in Deutschland noch nicht einmal gefunden wurde, schießt doch heftig über das Ziel hinaus, finde ich.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo,


    Merkmale einer potenziell tödlich giftigen Art abzufragen, die es vom Mittelmeerraum bis nach Wien und an den Genfer See geschafft hat, und deren Nachweis in Deutschland voraussichtlich nur eine Frage der Zeit ist, schießt definitiv NICHT übers Ziel hinaus!


    beste Grüße,

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Das gefällt mir iausgezeichnet, daß auch schon in der PSV - Prüfung das Augenmerk auf diese Art gelenkt wird.

    Die dadurch ausgelösten vergiftungserscheinungen sind offenbar wirklcih grausam, auch wenn es nicht zum Tod führt. Unglücklicherweise ähnelt der Pilz makroskopisch stark Paralepista flaccida (bzw. eher der f. gilva) - zumindest wenn man die Beschreibungen und die belastbaren Abbildungen vergleicht.

    Weil aber der Fuchsige Röteltrichterling bei nicht Wenigen ein beliebter Speisepilz ist (schmeckt ja auch tatsächlich ganz gut), sollte der Wohlriechende Trichterling unbedingt bekannt sein - auch wenn es bisher in Deutschland keine Nachweise gibt.



    LG; Pablo.

  • Gute Frage Hans, den kannte ich noch nicht genau, nur das Syndrom.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Merkmale einer potenziell tödlich giftigen Art abzufragen, die es vom Mittelmeerraum bis nach Wien und an den Genfer See geschafft hat, und deren Nachweis in Deutschland voraussichtlich nur eine Frage der Zeit ist, schießt definitiv NICHT übers Ziel hinaus!

    Hallo Andreas,


    aber dann gleich 10 Merkmale, für die man dann auch Literaturquellen wälzen muss, deren Verfügbarkeit teilweise gering und deren Verlässlichkeit nicht leicht einzuschätzen ist, und für die es keinerlei Anschauung am lebenden Exemplar gibt? Z. B. aus dem von Karl verlinkten Wikipedia-Artikel (danke, Karl!), lassen sich da 10 in der Prüfung hinschreibbare Merkmale extrahieren?


    Wieviele der 10 Merkmale sind denn für die eigentliche Intention der Frage (Kennen des Parfümierten Trichterlings und seiner ungiftigen, heimischen Verwechslungspartner) maßgeblich? Dass z. B. der Pilz kein Velum hat, ist zwar sachlich richtig, aber hier doch ohne Belang, da auch die Verwechslungarten velumlos sind. Wäre es nicht besser, die Frage so zu formulieren:


    241 Unterscheiden Sie anhand von drei (vier?) trennenden Bestimmungsmerkmalen den Parfümierten Trichterling vom Fuchsigen bzw. Wasserfleckigen Röteltrichterling.


    Freundliche Grüße

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Das gefällt mir iausgezeichnet, daß auch schon in der PSV - Prüfung das Augenmerk auf diese Art gelenkt wird.

    Ja, mir auch, gar keine Frage. Aber mit einer so formulierten Prüfungsfrage?

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    ja, doch, ich finde 10 Merkmale kann man zu so einer Art immer finden. Inwieweit die alle wirklich bestimmungsrelevant sind, da kann man meinetwegen drüber diskutieren. Eigentlich wollen wir mit diesen Fragen "10 Merkmale von tödlich giftiger Art xy" den Prüflingen bei der Beschreibung dieser Arten etwas helfen. Früher hies es nur lapidar "beschreibe Art xy". Da haben dann manche viel und andere wenig geschrieben und keiner wusste so genau wieviel verlangt wird. Daher jetzt die Vorgabe "10 Merkmale" und ebenso der Hinweis auf 5 (mögliche) Fruchtkörperteile die man beschreiben kann. Wir dachten, dass es so formuliert eine Hilfe fürs Beantworten wäre und auch klarer was man schreiben kann/soll.


    Sinn dieser Fragen ist, dass ein PSV in der Lage sein soll, wissbegierigen Ratsuchenden die tödlich giftigen Arten beschreiben zu können. Wenn einer fragt "woran erkennt man denn den", dann sollte eine ausführlich Antwort kommen können.


    "Hut anfangs konvex, dann verflachend und etwas vertieft" - "Hut alt trichterig" - beide Versionen würden bei mir einen Punkt geben.

    Also je zwei Merkmale zu Hut (Farbe, Form, Huthautbeschaffenheit, abziehbar/nicht abziehbar, Hutrand, ...), zu den Lamellen (Farbe, herablaufend, wie engstehend, ...), zum Stiel (Farbe, Oberfläche, hohl/voll, Form Basis, ...), zur Trama (Farbe, Geruch), Sporenpulver, Ökologie (wärmeliebend, Bodenbewohner, ...) sollten sich doch problemlos finden lassen. Ob jetzt wirklich jede der Eigenschaften für sich genommen ein Merkmal ist zur Abgrenzung von Nachbararten, das lese ich aus der Frage nicht heraus. Bestimmungsrelevant ist alles was in der Gesamtheit die Art charakterisiert. NICHT bestimmungsrelevant wären für mich Aussagen wie "hat Lamellen" "hat einen Hut" und auch bei "Trama faserig, nicht splitternd" würde ich mir schwer tun das gelten zu lassen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas, ich glaube der Dünnschalige Kartoffelbovist (Scleroderma verrucosum) wird ja auch mit 10 Merkmalen abgefragt, vielleicht erläuterst du da mal welche das sind!


    Und zählen dann auch Merkmale die nicht vorhanden sind? Also z.B. hat keinen Ring?


    Grüße Chris

    ...........................:snail:

    Meine Bilder dürfen außerhalb des Pilzforums.eu nicht veröffentlicht werden, die private Nutzung ist okay!

    Mehr Bilder auf

    Instagram: #FeierabendPilz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas, ich glaube der Dünnschalige Kartoffelbovist (Scleroderma verrucosum) wird ja auch mit 10 Merkmalen abgefragt, vielleicht erläuterst du da mal welche das sind!

    Hi,


    nein, es wird Scleroderma citrinum mit 5 Merkmalen abgefragt. Ich weiß nicht, wo du diese Fehlinfo her hast. 10 Merkmale werden nur bei stark giftigen und tödlich giftigen Arten verlangt und Scleroderma sp. (egal welche) gehört nun nicht dazu.


    Merkmale könnten sein: Bauchpilz, dicke Peridie, Mykorrhizapilz, Geruch metallisch, Inneres jung weiß, im Alter schwarz, Peridie außen felderig-schuppig, Farbe olivocker etc. Wenn man es darauf anlegt, dann findet man auch 10 Merkmale; gefragt waren aber nur 5. ==Gnolm7


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hi Stefan,


    dann hatte ich das falsch im Gedächtnis! Danke für deine Aufzählung!


    Grüße, Chris

    ...........................:snail:

    Meine Bilder dürfen außerhalb des Pilzforums.eu nicht veröffentlicht werden, die private Nutzung ist okay!

    Mehr Bilder auf

    Instagram: #FeierabendPilz