Eine Art Täubling?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.464 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mischa.

  • So richtig sicher bin ich mir nicht, die Pilze scheinen in einem merkwürdigen Zustand zu sein. Sie erinnerten mich an einen Speipilz den ich mal probiert habe, aber dieser hier schmeckt angenehm nussig.

  • Hallo,


    das ist einer aus dem Artenkomplex um den Kahlen Krempling. Um welche Art es sich genau handelt kann ich nicht sagen.


    VG Jörg

  • Ein Täubling ist das sicher nicht. Philip und Jörg werden wohl richtig liegen, nur der gewöhnliche Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist das aber sicher nicht, da passt die Huthaut absolut nicht.


    LG Mischa

  • Hallo Boa, Täublinge sind Sprödblättler. Das heißt, die Lamellen splittern bei den meisten Arten, wenn die Pilze ausgewachsen sind. Hut und Stiel brechen ebenfalls durch, ohne zu fasern. Mit etwas Erfahrung kann man sie gut erkennen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Das hab ich ja auch noch nie gehört, klingt aber interessant, den muss ich mal recherchieren! Vielen Dank!

    Wenn der FK einen dunkelbraunen samtigen Stiel hätte, wäre es ein Samtfußkrempling. Ist er natürlich nicht, aber der dunkelbraune Hut würde passen. Die Hutfarbe des Kahlen Kremplings kann ich schlecht beschreiben, sie ist heller und hat schmutzig gelb, hellbraune bis graue Töne. Die Huthaut ist fast immer glatt. Gelegentlich sogar leicht zoniert, aber nicht immer. Kostprobe ist leicht säuerlich und der Geruch angenehm.

    Vorsicht bei Kostproben, der ist roh sehr giftig. Also gut ausspucken und Mund ausspülen. Mein Vater hat die noch oft und gerne gegessen, allerdings nach 25min. garen und zu einer Zeit, in der noch nicht so viel über die Gifte des Kahlen bekannt war. Ich selber habe sie auch 3 - 4 mal probiert, ist ewig her, aber die schmecken wirklich nicht schlecht. Deshalb werden sie wohl noch Heute in Osteuropa vielfach gern gegessen.

    Wenn man aber bedenkt, was die Experten heute über ihn wissen, dann sollte man sich diesen zweifelhaften "Genuss" sparen und besser andere Arten verspeisen, die mindestens eben so köstlich sind bzw. noch besser munden. Du hattest ja die Täublinge angesprochen, da fallen mir sofort zwei Arten ein, die den Kahlen geschmacklich ganz locker in den Schatten stellen, die Frauen und Speisetäublinge.

    Du weißt, dass es hier nie Essensfreigaben gibt - auch für Steinpilze nicht - die kannst nur von einem PSV in Deiner Nähe erhalten.

    LG Mischa

  • Ein Täubling ist das sicher nicht. Philip und Jörg werden wohl richtig liegen, nur der gewöhnliche Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist das aber sicher nicht, da passt die Huthaut absolut nicht.


    LG Mischa

    GriasDi Mischa,

    was passt Dir denn da nicht für den Kahlen Krempling? Typischer geht er doch gar ned.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • GriasDi Mischa,

    was schreibst Du da eigentlich?

    Der Kahle Krempling ist nicht nur roh giftig, sondern auch richtig gegart potentiell tödlich!

    Auch wenn Dein Vater sie jahrelang gegessen hat und Du auch ein paar mal, ist das ein Pilz der schon mehrfach zu Todesfällen geführt hat. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass der Kahle Krempling ein hohes Allergiepotential hat und auch nach vielen problemlosen Mahlzeiten ein anaphylaktischer Schock ausgelöst werden kann, der tödlich sein kann.

    Der Kahle Krempling ist potentiell tödlich. Also Finger weg!

    Ich versteh nicht, was Du da rumschreibst.

    "Ich kenne locker zwei Täublingsarten, die den Kahlen in den Schatten stellen"

    Geht's noch?

    Kopfschüttelnde Grüße,

    Werner

  • GriasDi Mischa,

    was passt Dir denn da nicht für den Kahlen Krempling? Typischer geht er doch gar ned.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    Hallo Werner, also ich sehe hier ein tiefes dunkelbraun und eine unstrukturierte Hutoberfläche. So kenne ich den Kahlen nicht, der hier reichlich vorkommt und uns ständig begegnet. Ich denke auch, dass es wahrscheinlich ist, dass es sich um Verwandtschaft handelt, aber sicher nicht um den Kahlen.

    LG Mischa

  • Sie erinnerten mich an einen Speipilz??? den ich mal probiert habe, aber dieser hier schmeckt angenehm nussig.

    "...aber dieser hier schmeckt angenehm nussig."

    Ich hoffe, Du hast den wieder ausgespuckt!!!

    Der Kahle Krempling (für mich eindeutig, da bin ich ganz bei Werner), ist ein gefährlicher Giftpilz.

    Und roh noch gefährlicher:!:


    Das erinnert an Russisch Roulette, was hier abgeht!

    Geht's noch?

    Naja, ist letztlich nicht mein Leben.


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Mischa!

    Hallo Werner, also ich sehe hier ein tiefes dunkelbraun und eine unstrukturierte Hutoberfläche. So kenne ich den Kahlen nicht, der hier reichlich vorkommt und uns ständig begegnet. Ich denke auch, dass es wahrscheinlich ist, dass es sich um Verwandtschaft handelt, aber sicher nicht um den Kahlen.

    Du weißt schon, dass Pilze äußerst variabel sein können.

    Nicht nur die Chamäleons, also die Täublinge.

    Boagerss zeigt einen ganz typischen Kahlen Krempling, etwas dunkel gefärbt vielleicht.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Boa,

    es ist tatsächlich so, dass der Kahle Krempling früher als essbar galt. In sehr alten Pilzbüchern steht das auch noch so drin. Früher wurde er oft verzehrt, bis man erkannte, dass er zu schweren Vergiftungen führen kann, bis hin zu akutem Nierenversagen, Leberschäden und Lungenversagen. Du kannst es hier nachlesen: Vergiftungssyndrome / DGfM

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

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  • Sorry Werner, jetzt verstehe ich nicht warum Du Dich so aufregst. Ich habe doch eindeutig vor dem Verzehr gewarnt und auf die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse hingewiesen. Meine persönlichen Erfahrungen sind Fakten. Wäre er, wie von Dir dargestellt in jedem Fall tödlich, dann wäre mein Vater, mein Bruder, ich und viel deutsche Kriegsgefangene auf dem Rückweg von Russland am Kahlen gestorben.

    Noch ein Fakt, ich habe so einige Bekannte und Freunde in der Ukraine und Russland. Die essen den Kahlen nach wie vor. Egal wie oft ich sie schon gewarnt habe und auf die möglichen Langzeitfolgen aufmerksam machte. Noch nie habe ich von dort gehört, dass Menschen an dem Kahlen ihr Leben gelassen haben, wahrscheinlich weil man die Todesursache im Alter, nicht auf die Langzeitfolgen einer Vergiftung zurück führen konnte, aber dass ist jetzt nur eine Vermutung.

    Ich will gar nicht bestreiten, dass es hier zu Todesfällen gekommen ist, nur kann dies nicht auf min. 25 min. gegarte Kahle zurück zuführen sein. Der Kahle ist kein Grüner Knolli.

    LG Mischa

  • Hallo Nobi, ich darf daran erinnern, dass hier der Geschmack des FK als nussig beschrieben wurde, so schmeckt der Kahle nicht. Der ist etwas säuerlich, machmal auch nur mild.

    Aber ich will hier auch nicht den Rechthaber spielen, sondern anerkenne die Expertise zweier Experten und bin daher bereit meine Behauptung zu relativieren. Bei uns(Brandenburg) sehen so keine Kahlen aus und nussig schmecken sie hier auch nicht.

    Ich weiß nicht, ob es bei Kahlen bekannte Varietäten und/oder Hybriden gibt, nur dass es in der Gattung so einige Arten evtl. auch Unterarten gibt. So wundert es mich schon ein wenig, wenn nur auf Grund der oben gezeigten Bilder, mit gegenteiliger Beschreibung, so eindeutige Bestimmung auf Artebene erfolgen kann.

    LG Mischa


    P.S. Zugegeben, es ist natürlich auch immer einfacher etwas auszuschließen, als es zu bestimmen.

  • GriasDi Mischa,

    Du hast die Giftigkeit relativiert und vor allem die echte Giftwirkung von rohen Kremplingen mit dem Paxillus-Syndrom, das sich durch eine immunhämolytische Anämie zeigt, verwechselt bzw. gar nicht unterschieden. Und dieses Paxillus-Syndrom hat nichts mit rihem Verzehr zu tun.

    Neben Julius Schäffer, dem bekannten Mykologen, sind mehrere Todesfälle eben gerade in Osteuropa und in jüngerer Zeit auch in der Schweiz durch das Aggregat um den Kahlen Krempling bekannt geworden.

    Auch wenn der Kahle Krempling per se kein Giftpilz ist, ist er als potentiell tödlich giftig einzustufen. Auch die 125ste Mahlzeit kann die letzte sein! Also ist auch entsprechend zu beraten!


    Hier nochmal etwas ausführlicher nachzulesen:


    08-paxillus-syndrom - Pilzverein Augsburg Königsbrunn e.V. - Pilzlehrwanderungen, Pilzberatung und Pilzbestimmung


    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,

    ich denke wir haben wohl eher ein Verständigungsproblem, denn inhaltlich liegen wir gar nicht so weit auseinander.

    Ich versteh nicht, was Du da rumschreibst.

    "Ich kenne locker zwei Täublingsarten, die den Kahlen in den Schatten stellen"

    Geht's noch?

    Kopfschüttelnde Grüße,

    Werner

    Um zunächst Deine Frage zu beantworten, ja danke, gestern gings noch.==Gnolm7 Was in aller Welt, ist denn so schlimm an meinem Beispiel? Es sollte doch Einvernehmen darüber bestehen, dass sehr viele Menschen in Europa und Asien den Kahlen Krempling, als wohlschmeckenden Speisepilz betrachten. Sonst würden sie ihn weder kaufen, essen und/oder sammeln.

    Unser Freund boagerss, hatte bei seinem FK die Gattung der Täublinge vermutet, weswegen ich zwei Vertreter dieser Gattung wählte, um ihm zu zeigen, dass es kein Pilzsammler bei uns nötig hat, auf den Kahlen Krempling zurück zu greifen, nur weil er gerne schmackhafte Pilze essen möchte und dass es viele andere Arten hier gibt, die min. genau so gut schmecken oder nach meiner Meinung noch viel besser.


    Lieber Werner, ich habe Deinen freundlicher Weise gesetzten Link genutzt und die Erkenntnisse der Augsburger Pilzfreunde gelesen. Neben, mir schon aus anderen Quellen, bekannten Beschreibungen wird dort erwähnt, dass das Paxillus Syndrom auslösende Allergen, bisher noch nicht im Kahlen identifiziert werden konnte. Dies war mir bisher so nicht bekannt. Da ich auch bei anderen Quellen nichts gegenteiliges finden konnte, gehe ich von der Richtigkeit dieser Behauptung aus. Was allerdings bei mir zwei Fragen aufwirft.


    1. Besteht dann nicht - ganz theoretisch - die Möglichkeit, dass dieses Allergen gar nicht vom Kahlen selbst stammt, sondern sich nur in Einzelfällen auf den FK oder in den FK befindet? Nur ganz laienhaft betrachtet.

    2. Kann es sein, dass ähnliche Überlegungen die Wissenschaftler in Osteuropa und Asien bisher davon abgehalten haben, vor dem Verzehr des Kahlen zu warnen und den Handel zu verbieten?


    Noch einmal und damit ich nicht missverstanden werde:


    Ich halte es für absolut richtig, wenn vor Arten gewarnt wird, bei denen auch nur der Hauch eines Verdachtes besteht, dass sie die Gesundheit von Menschen gefährden könnten, solange dies sachlich und der Gefährdung angemessen geschieht! ==Gnolm19


    Ich wende mich aber, gegen Hysterie, Übertreibung und Angstmache. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber für rationales Handeln.

    LG Mischa