Hallo liebe Foristen,
nachdem der Thread auf den ich eigentlich antworten wollte, von jemand „prophylaktisch“ geschlossen wurde, mache ich hier mal einen neuen auf.
In dem nämlichen Thread findet sich der Satz:
„Die Nebelkappe enthält Nebularin“.
Dieser Satz ist ungefähr so sinnvoll wie der Satz:
„Orangensaft enthält Orangen“
Der Stoff Nebularin wurde nach der Nebelkappe benannt .
Die heißt auf lateinisch „Clitocybe nebularis“. Da man das Nebularin erstmals in der Nebelkappe gefunden hat, hat man die Substanz nach dem Pilz benannt. Die Substanz kommt übrigens auch in einer Streptomyces Art vor. Die Benennung der Stoffe nach dem Pilz, in dem sie erstmals nachgewiesen wurden, hat den Vorteil, dass man sie leicht in gängigen Chemielexika findet.
Zu Nebularin findet man da es sei „antimitot.“ (die Zellteilung blockierend) und tuberkulostat. (= wirksam gegen Tuberkulose)
Weiterhin findet man in der gängigen Literatur:
1. Nebularin ist ein natürliches Antibiotikum
2. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass manche Menschen nach dem Verzehr von Nebelkappen schwere Vergiftungen erleiden. Man glaubte früher die Pilze seien vor dem Verzehr unzureichend erhitzt worden, aber es gab schon vor 40 Jahren dokumentierte Fälle, bei denen ausreichend erhitzt wurde und lebensbedrohliche Vergiftungen auftraten .
Nun habe ich in der Familie jemanden, der bei Einnahme von bestimmten Antibiotika aus der Apotheke schwere Vergiftungen erleidet und ich vermute eine ähnliche Reaktion bei manchen Menschen gegenüber Nebularin.
Deshalb habe ich in den letzten 40 Jahren keine einzige Nebelkappe verspeist oder anderen Menschen zum Verzehr vorgesetzt.
Nun gab es 2000 einen Artikel eines Apothekers
Plädoyer für die Giftigkeit der Nebelkappe | PZ – Pharmazeutische Zeitung
„Plädoyer für die Giftigkeit der Nebelkappe“
In diesem Artikel schreibt dieser Mensch mehrfach vom „hochtoxischem Nebularin“
Dazu zum Vergleich die Daten aus dem Chemielexikon:
Lethale Dosis 50 Ratte/Meerschweinchen 220/15 mg/kg
Wie bitte kommt man damit zu der Aussage hochtoxisch?
Zum Vergleich LD50 Alkohol
7060 Mg/kg Ratte.
Hat irgendjemand Daten, die die behauptete erbgutschädigende Wirkung von Nebularin beweisen? Gibt es Messungen über den Gehalt an Nebularin in Nebelkappen?
Ich habe bei meinem sonntäglichen Lauftreff heute meinen Mitläufern Nebelkappen nebst Ihrem auffälligen Geruch gezeigt.
Seit vielen Jahren beschäftigt mich die ungeklärte Problematik bezüglich der Verzehrbarkeit der Nebelkappe. Nach meinen Eindrücken wurden da in den letzten 40 Jahren keinerlei signifikante Erkenntnisse zur Problematik gewonnen. Es ist für mich erstaunlich, dass da der Artikel eines Apothekers, der vom hochgiftigen Nebularin fabuliert, solche Beachtung findet.
Gruß,
Marcel