Ritterling

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.533 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo,

    Beim ersten Blick schoss mir "Tiger" durch den Sinn.

    Aber frag mich nicht , warum. Bischen magere Angaben für eine Bestimmung.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo zusammen,

    hab nur dieses Foto... Standort reiner Buchenwald, saurer Boden, größerer Trupp, 300 über NN...

    Am Standort wächst auch der schwarzfaserige Ritterling später im Jahr, mein erster Reflex auf den ersten Blick war, dass es einer aus der Gruppe der Erdritterlinge sein könnte (ggf. etwas Essbares also, Erdritterlinge werden z.B. in Spanien in Bars/Restaurants etc. hoch gehandelt, wenn Saison dort ist)

    hab aber hier nie eine vertiefende Betrachtung unternommen, daher meine Frage, ob es ein äußerliches Merkmal gibt (Fasern, Schuppen, Stiel, Farbe etc. gibt),

    anhand dessen man sofort sagen kann, ob es terreum etc. sein könnte...

    Ein Tigerritterling ist es allerdings nicht - denn nach dem ersten Blick im Wald, hab ich wg. der scharfen Sorten (virgatum, sciodes) noch einen Geschmackstest gemacht - und es brannte nach einiger Zeit brutal und anhaltend, daher auch die "ungestützte" offene Frage nach der Einordnung auf den ersten Blick, also ohne Geschmackstest ;)

    - ich sehe, es ist eine schwierige Gruppe...

    VG!

    Setero

  • Hallo Setero,

    echt mutig von dir, hier einen geschmackstest zu machen, aber auch aufschlussreich. Weiterhin müsste man prüfen: Geruch, huthautstruktur (grobschuppig, feinschuppig, striat, filzig...), stielrinde (schuppig, glatt), eventuelle Verfärbungen am Stiel, Farbe der rhizomorphen. Wenn du guajak hast, könntest du was davon auf die stielspitze schmieren. Mikroskopieren bringt bei ritterlingen meistens nichts.

    Wenn man dann bestimmt, hängt es extrem vom bestimmungsbuch und dem dahinterstehenden artkonzept ab, welchen Namen man dem pilz nun gibt. So soll der vorgeschlagene Tricholoma pardinum ein nadelwaldpilz sein, und der "Tigger" aus dem laubwald Tricholoma filamentosum heißen. Durch manche Literatur geistert auch noch Tricholoma bresadolianum, mit bitter-scharfem Geschmack und schuppiger Hut- und Stieloberfläche. Tricholoma sciodes (im laubwald) und Tricholoma virgatum (im nadelwald) haben eine striate hutoberfläche und glatten Stiel.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • striat = eingewachsen radialfaserig, die Fasern gehen von der hutmitte zum rand

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Ein Tigerritterling ist es allerdings nicht - denn nach dem ersten Blick im Wald, hab ich wg. der scharfen Sorten (virgatum, sciodes) noch einen Geschmackstest gemacht - und es brannte nach einiger Zeit brutal und anhaltend

    Diesen Kommentar habe ich erst jetzt gelesen. :| Damit entfallen meine obigen Vorschläge natürlich. Auch sehe ich erst jetzt auf dem großen Monitor einen recht metallischen Glanz der Hüte, was die von mir vorgeschlagenen Arten ebenfalls ausschließt. T.bresadolianum gefällt mir als Vorschlag ebenfalls gut.

  • Servus beinand,

    ich hab, wie unser Chorknabe auch, zuerst an T. orirubens / T. atrosquamosum gedacht.

    Wenn der aber scharf war, fällt das aus.

    T. bresadolanum sollte aber doch deutlich schuppig genatterte Stiele haben, aber die Statur käme gut hin.

    Den kenn ich aber nicht aus eigener Anschauung. Und wenn's nicht doch einfach nur ein wenig gebuckelter, dafür üppiger T. sciodes ist?

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • warum nicht sciodes? Einen kleinen Buckel hat er ja! T. bresadolianum soll doch angeblich nur bitter aber nicht scharf schmecken.

    Hallo Peter,


    T.sciodes kenne ich mit seidigem Hut, radialfaserig eingewachsen und metallischen Glanz. Dunkel kontrastierende Hutschuppen passen da nicht so recht ins Bild und lassen an eine andere Art denken, ebenso die dunkel geschuppten Stiele.

  • Hallo zusammen,

    T.bresadolanum wird schon als verzögert scharf angegeben.
    T.sciodes kenne ich eigentlich nur stärker gebuckelt und eher glatt eingewachsen fasrig , grau-glänzend und auch nicht so dickfleischig.
    Beide Arten haben gerne schwarz gesprenkelte Lamellen , besonders an der Lamellenschneide.
    Mit diesem Merkmal könnte man zumindest andere Arten ausschliessen.

    Alles andere ist nicht wirklich festzumachen, ohne die Pilze in der Hand gehabt zu haben.

    Gruss

    Uwe

  • Hallo zusammen,

    ich fürchte, dass auch wenn jeder den pilz in der Hand gehabt hätte, ein Konsens kaum herstellbar wäre. Leider ist das bei ritterlingen manchmal so, man denke nur an den albobrunneum-komplex, an den mich die Diskussion stark erinnert. Schade, dass nur zwei einzelexemplare und keine Kollektion zur Diskussion stehen. Also: fundort weiter beobachten und mehr Fotos liefern, wenn das möglich ist.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!