Lasst doch den Schmutz und die Maden im Wald!

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 9.002 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von PILZFREUND78.

  • Hannes2

    ==Gnolm7 Das finde ich dermaßen unfreiwillig komisch, wenn einer mit seinem vermeintlich tollen Pilzkorb prahlt und es sind lauter dreckige alte Schlappen drin. Oder einer seinen 600-Gramm-Steinpilz zeigt, aus dem man die Maden förmlich herauskriechen sieht. Oder der fußballgroße Riesenbovist, der nach geschnetzeltem Pappedeckel schmeckt. Könnte mich jedesmal kringeln!

    Claudia

    Allerbesten Dank für deine tollen Tipps, die du da gibst. Ich wünsche dir wie jedem anderen Tippgeber, dass die Leute das auch würdigen und nicht wie ganz oft bei gegebenen Tipps motzig reagieren. Irgendwann vergeht dem Tippgeber nämlich die Lust am Tippgeben, und dann gibt es halt keine Tipps mehr.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Es ist genau, wie ich geschrieben habe. Immer im Herbst zeigen Pilzbegeisterte stolz ihre Funde. Und sehr sehr oft ist zu sehen, dass Pilze einfach so in den Korb gelegt wurden, wie sie aus dem Waldboden herausgedreht worden sind. Ebenso häufig werden die so transportierten Exemplare dann auf dem Küchentisch fotografiert.

    Aber genau das soll man doch, damit der Auskenner möglichst alle Merkmale des Pilzes sieht. Putzt man den Pilz bevor man ihn anfragt, heißt es oft: anzufragende Pilze dürfen nicht geputzt werden, lies dir mal "das hier" durch! Gut: es ist nicht immer klar, ob Pilze angefragt werden oder ob lediglich mit ihnen geprahlt wird. Angefragte Pilze hätte ich gerne mit Stumpf und Stiel (evtl. auch mit Dreck dran, auch aus dem Dreck lässt sich manches ermitteln!). Bei Prahl-Pilzkörben ist der Prahleffekt selbstverständlich noch größer, wenn die Pilze geputzt sind.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oehrling,

    es geht nicht um einzelne Bestimmlinge sondern um den Korb mit 30 Maronen und Butterpilzen etc. für die Pfanne. Guck mal. Ich habe in dem Eingangsbeitrag genau auf das von Dir angesprochene Thema verwiesen, wo tatsächlich anders verfahren werden sollte, als bei den Pilzen für die Pfanne.


    "Es ist nur dann sinnvoll, Pilze komplett mit anhaftender Erde mitzunehmen, wenn es für die Bestimmung wichtig ist. Aber darum geht es hier ja nicht. Die zu bestimmenden Exemplare sollten übrigens auch nicht zusammen mit den Speisepilzen in einen Korb gelegt werden, sondern einzeln verpackt - in kleinen Gefäßen o.a. transportiert werden. Nicht nur wegen des Drecks, auch weil sich giftige Teile unter die Pilze für die Pfanne schummeln könnten."

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Jouh, mittlerweile wurde mir schon erklärt, auf was du hinauswolltest. Stehe voll dahinter. Ich gebe nur deswegen kein Like, weil ich nie Likes gebe.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Allerbesten Dank für deine tollen Tipps, die du da gibst. Ich wünsche dir wie jedem anderen Tippgeber, dass die Leute das auch würdigen und nicht wie ganz oft bei gegebenen Tipps motzig reagieren. Irgendwann vergeht dem Tippgeber nämlich die Lust am Tippgeben, und dann gibt es halt keine Tipps mehr.

    So viele Tipps auf einmal habe ich noch nie erhalteng:D, einfach herrlich. Hier noch ein Tipp von mir. Du solltest nicht solche Mengen an Tipps geben damit dir die Tipps nicht ausgehen und Du dann keine Tipps mehr geben kannst.


    VG Jörg

  • Hallo Oehrling n‘Abend in die Runde,

    natürlich gilt das explizit, für zu speisezwecken gesammelte Pilze, welche dem PSV/Auskenner

    mit allen Merkmalen - zur Beurteilung/Freigabe, vorzulegen wären!

    Für eindeutig zugeordnete Speisepilze, schließe ich mich den Empfehlungen - diese schon am Fundort so zu bearbeiten, das sie fast küchenferig ins Körbchen kommen, aus Überzeugung an!

    LG, Walter

  • Claudia

    Allerbesten Dank für deine tollen Tipps, die du da gibst. Ich wünsche dir wie jedem anderen Tippgeber, dass die Leute das auch würdigen und nicht wie ganz oft bei gegebenen Tipps motzig reagieren. Irgendwann vergeht dem Tippgeber nämlich die Lust am Tippgeben, und dann gibt es halt keine Tipps mehr.

    FG

    Oehrling

    Ach wo Oehrling, die Diskussion zu dem Thema ist doch ganz nett. Und Du weißt doch: Wiederholung ist die Mutter des Lernens und ich habe hier so viel gelernt, dass ich optimistisch bin, das Andere das auch tun. Als ich hier in's Forum gestolpert bin, kannte ich nur ein paar Speisepilze und noch weniger Giftpilze. Ich habe dann eisern jeden Beitrag gelesen - ich gebe zu, nicht jeden bis zum Ende - und inzwischen kann ich im Wald schon deutlich mehr Arten - oder zumindest den Verdacht auf eine Gattung erkennen. Das ist zu einem sehr großen Teil den sich wiederholenden Anfragen und den Diskussionen hier geschuldet und im Vertrauen Oehrling: Ich lerne immer dann am meisten, wenn ich mich bei einem Bestimmungsversuch korrigiert werde. Megapeinlich. Das sitzt! Das würde ich aber niemals zugeben==Gnolm13. Insofern habe ich den Optimismus, dass der Beitrag dem einen oder der anderen entnervten Pilzputzi als Anregung dienen kann.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hier noch ein Tipp von mir. Du solltest nicht solche Mengen an Tipps geben damit dir die Tipps nicht ausgehen und Du dann keine Tipps mehr geben kannst.

    O. K., wird ab sofort gemacht, schließlich macht das Tippgeben Arbeit. Danke für die Rückmeldung.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Claudia,


    super Thema! Da habe ich auch erst im Laufe der Zeit dazu gelernt, dass das natürlich sehr sinnvoll ist, Pilze schon im Wald vorzuputzen.

    Als Anfängerin hatte ich das vor ein paar Jahren noch gar nicht auf dem Schirm und habe mir regelmäßig viel Waldboden und auch Maden mit nach Hause getragen. Aber irgendwann bin ich doch mal darauf gekommen, und bemühen mich nun um einen "saubern Korb" (klappt nicht immer, z.B. wenn beim Ernten plötzlich Spaziergänger auftauchen und ich nicht als Pilzsammlerin enttarnt werden will :)).

    Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als ich danach mit dem Putzen vor Ort angefangen habe: Pilztour mit meinem Bruder und dann eine Steinpilzstelle mit vielen Funden, die auf den ersten Blick und Tasten noch super knackig erschienen.

    Das Resultat beim Putzen Zuhause: etwa 2/3 waren madig. Seitdem schneide ich IMMER die Stielbasis an (und putzen sie auch) um gleich zu sehen, ob schon Madengänge zu sehen sind. Manchmal hat man auch Glück und muss sich nur von einem Teil des Stiels trennen.


    Fazit: Das Auspacken der Funde Zuhause macht mehr Spaß und weniger Arbeit und man ist definitiv von späten Enttäuschungen geschützt.


    In diesem Sinne: Viel Freude beim Putzen im Wald!


    Kleine Ergänzung: Jetzt fällt mir noch mein erster großer Goldröhrlingsfund ein: Mensch, das war vielleicht eine klebrige Sauerei auf dem Küchentisch!!!


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Ahoi,

    ich fasse zusammen und zitiere (verkürzt) 3 Grundsätze, die mir mein "Pilzmentor" zu Beginn meines Pilzler-Daseins mit auf den Weg gegeben hat: 1: Unbedingt unverdächtige Speisepilze: Der Dreck bleibt im Wald 2: Bestimm-Pilze mit Stumpf und Stiel (und Dreck) seperat halten 3: Die allermeisten Pilzvergiftungen sind "unechte" (Gammelfleisch<X).

    ;)


    LG

    Andreas

  • hi


    Zum Ende hin klingt alles vernünftig. Und das der Dreck im Wald bleibt ok auch das werde ich machen. Wie macht man das mit dem trennen von Pilzen. Ich Rede jetzt nicht von giftigen und noch zu bestimmenden Pilzen das die extra kommen ist klar. Es ist nun mal so das man verschiedene Gattungen findet ich nehm doch nicht 2 pilzkörbe mit in den Wald. Würde gerne mal wissen wenn zb röhrlinge mit lamellen zusammen gepackt werden?


    LG Tomas

  • Hallo Zusammen,

    Das Trennen geht auch mit Blättern und Farnen recht gut.


    Ich separiere in spezielle Döschen. Tragetaschen, etc.


    Z.B. Stockschwämmchen sammle ich mit Füsschen in einer speziellen Box. Da ich die dann zuhause im Wasser putze, müssen die nicht besonders gereinigt werden. Ähnliches gilt für Samtfussrüblinge.


    Grüßle

    RudiS

  • Es ist nun mal so das man verschiedene Gattungen findet ich nehm doch nicht 2 pilzkörbe mit in den Wald. Würde gerne mal wissen wenn zb röhrlinge mit lamellen zusammen gepackt werden?

    Hallo

    Was für eine Frage. Alles in einem Korb. Wie beim Einkaufen. Unten die Eierstiege, oben der Bierkasten, oder doch lieber anders herum!

  • Sorgfältiges Putzen im Wald hat auch noch andere positive Aspekte:

    1. Man braucht länger und ist gemütlicher unterwegs. Ohne Sammelrausch.

    2. Wenn man von einer Stelle ein paar Pilze gesäubert hat sieht man schon wie der Zustand ist und wie sie sich anfühlen. Dadurch kann ich oft alleine z.B. durch Drücken am Stil entscheiden ob ich die anderen lieber gleich unberührt stehen lasse.

    3. Beim ruhigen Sitzen und Putzen habe ich schon öfter Tiere gesehn oder habe Muße die Geräusche des Waldes und den Geruch aufzunehmen.

    Ein Mal ist ein Fuchs auf mich zu geschlendert und hat erst weniger als 10m entfernt bemerkt wo er hinläuft.

    4. Abgeschnittene Pilzreste sind immer noch wertvolle Nahrung für die Maden und Schnecken, die auch dazu gehören.


    Nur ein negativer Aspekt fällt mir ein:

    Wenn man die Putzreste nicht versteckt kann jeder Blindfuchs sehen wo es prinzipiell was zu finden gibt.

    Besonders bei Steinpilzen, deren weisses Fleich oft noch nach einer Woche zu sehen ist.

  • Allerbesten Dank für deine tollen Tipps, die du da gibst. Ich wünsche dir wie jedem anderen Tippgeber, dass die Leute das auch würdigen und nicht wie ganz oft bei gegebenen Tipps motzig reagieren. Irgendwann vergeht dem Tippgeber nämlich die Lust am Tippgeben, und dann gibt es halt keine Tipps mehr.

    So viele Tipps auf einmal habe ich noch nie erhalteng:D, einfach herrlich. Hier noch ein Tipp von mir. Du solltest nicht solche Mengen an Tipps geben damit dir die Tipps nicht ausgehen und Du dann keine Tipps mehr geben kannst.


    VG Jörg

    "Ich warne jeden, der mich nochmal warnt!" (Hilke Raddatz - Die Warner von Bockenheim)

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • ... Stockschwämmchen ... die dann zuhause im Wasser putze, ... Ähnliches gilt für Samtfussrüblinge.


    Grüßle

    RudiS

    Hallo Rudi,

    verarbeitest Du die Pilze nach dem Waschen zu Suppe?

    Oder kann man die dann trockentupfen und braten?

    Finde ich spannend, an Wasser habe ich bisher nur Pfifferlinge und Glucke gelassen.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Hallo nochn Pilz,


    An Reherl kommt (mir) nicht mal ein Tröpken Wasser. Die putze ich immer trocken. Aber da ich die bei mir nur homöopathisch finde, ist das nicht schlimm. Glucke ist, finde ich wasserunkritisch.


    Aber zurück zu Deiner Frage: sowohl Flammulina, als auch Stockis wasche ich bis kein Schmutz mehr rauskommt. Und danach in die Suppe oder abgetupft in die Pfanne.


    Grüßle

    RudiS

  • Gut zu wissen, dass das geht!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • hi


    An röhrlinge lasse ich kein/ ganz wenig Wasser. Die werden so trocken geputzt wie es geht. Aber die letzten Tage hat es hier Regen und noch mehr Regen gegeben da war es kaum möglich die Maronen trocken zu lassen.


    LG Tomas