Zusammenfassung der Pilzfunde im Juni

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.813 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • [font="Arial"]Hallo Pilzfreunde,
    Hier eine Zusammenfassung der Pilzfunde im Juni.
    (Touren mit Matthias folgen in separatem Thread)
    Viel Spaß beim dabei sein...

    Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum):

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    [font="Arial"]Er dürfte wohl 2 Jahre alt gewesen sein:

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    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]Der nächste, war wieder ein Speisepilz und zwar ein sehr guter.
    Einer meiner Lieblingspilze - der Kupferrote Gelbfuß
    (Chroogomphus rutilus):

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    [font="Arial"]Ein Wunderschöner Pilz:

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    [font="Arial"]Das wäre mal ein schönes Rätselbild:

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    [font="Arial"]Und wieder einmal - die zwar unspektakulären aber äußerst schmackhaften Rauchblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides):

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    [font="Arial"]Auch das wäre ein schönes Rätselbild dass wohl einige (mich eingeschossen) ins Schleudern bringen würde.
    Violette Schleierreste und Ringzone - die natürlich vom Sporenpulver gefärbt wurden.
    Beschrieben (denke ich) ist das in keinem Buch.


    [/font]
    [font="Arial"]So, und zum Abschluss unseres Spaziergangs noch ein unbestimmter (Falten)-Tintling (Coprinopsis spec.).
    Wenn Matthias Zeit hat da mal die Mikros aufzunehmen können wir den vielleicht noch bestimmen...

    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an einem Wegrand zu einem Nadelwald.
    Fundzeit:
    02.06.2015
    Wuchsform:
    Gruppe von 3 Stück
    Hutform:

    jung fingerhutförmig, alt kegelhütig.
    Huthaut:
    creme, Rand grau
    Hutrand:
    kantig, wellig, alt zerfließend
    Lamellen:
    im Zentrum weiß, nach außen hin rostbraun werdend
    Lamellenschneiden:
    bogenförmig, stark weiß bewimpert
    Fleisch:

    weiß
    Stiel:
    weiß, bei den Jungen könnte man eine angedeutete Ringzone deuten, unten ein paar braune Fasern, innen hohl.
    Stielbasis:

    ohne Knolle, rund
    Geruch:
    neutral
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 2-5 cm; Stiellänge ca. 6-10 cm, Stieldurchmesser ca. 5 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geschmack:
    nicht probiert

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    [font="Arial"]Die wunderschön bewimperten Lamellenschneiden muss man wirklich mal anschauen:

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    [font="Arial"]13.06.2015:
    [/font] [font="Arial"]
    Den Anfang machte der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fruticulosa):

    [/font]
    [font="Arial"]Hier sieht man warum der geweihförmig heißt:

    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste war gar nicht so leicht zu bestimmen.
    Ich bin dann aber beim Ockergrauen Riesen-Streifling (Amanita lividopallescens) gelandet:


    Die Rostflecken auf der Huthaut (und andere Merkmale) verrieten ihn:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Dann ein wunderschöner Kiefern-Braunporling (Phaeolus spadiceus):

    [/font]
    [font="Arial"]Der Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum) darf wie immer nicht fehlen:

    [/font]
    [font="Arial"]An einem Eichen-Ast (Todholz) fand ich dann diese Weichbecherchen (Mollisia spec.) die ich natürlich nicht bestimmen kann.
    Mir haben sie gefallen, deshalb hab ich sie mal fotografiert und mit genommen.
    Ich hebe die mal auf - vielleicht schaue ich die in Zukunft näher an.
    Diese sind so ca. bis 1 mm im Durchmesser:

    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste - "getarnt" als Schneckeneier - ein noch nicht bestimmbarer Schleimpilz.
    Matthias erklärte mir dazu: "Noch im Plasmodienstadium, also nicht genau bestimmbar. Solche Formen finden sich besonders bei den Gattungen Stemonitis
    oder Arcyria, wobei ich erstere für wahrscheinlicher halte."
    Das bedeutet daraus werden vielleicht mal Fadenkeulchen, wenn ich es recht verstehe - sehr interessant:

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    [font="Arial"]Und - Freude - der erste Perlpilz (Amanita rubescens) in diesem Jahr - lecker lecker:

    [/font]
    [font="Arial"]Ich wechselte den Wald und kam in ein Sumpfgebiet wo sich einige "Kleine" fanden.
    Bei der Bestimmung musste mir Matthias wieder helfen ;-):
    Der erste - ein sehr interessanter - noch noch vollständig bestimmter Scheinhelmling (Hemimycena spec).

    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, in moorartigem Gelände im feuchten Moos
    Fundzeit:
    13.06.2015
    Wuchsform:
    3 Stück nebeneinander
    Hutform:

    flach mit leichtem Buckel
    Huthaut:
    Mitte hellbraun, zum Rand heller werdend
    Hutrand:
    wellig
    Lamellen:
    weiß, mit Zwischenlamellen, Y-Gabeln, minimale Queradern
    Lamellenschneiden:
    bogenförmig
    Stiel:

    hellbraun, oben bereift, Stielbasis mit Myzelfilz
    Geruch:

    neutral
    Größe:
    Hutdurchmesser 0,5-1,2 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geschmack:
    nicht probiert

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    [font="Arial"]Die Weißmilchenden Helmlinge (Mycena galopus) durften natürlich nicht fehlen - in den verschiedensten Farben und Formen:



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    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste - ein noch junger und deshalb untypischer Moorhäubling (Galerina paludosa).

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, in moorartigem Gelände im feuchten Moos
    Fundzeit:
    13.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    kegelig
    Huthaut:
    orange, beflockt, samtig
    Hutrand:
    kantig
    Lamellen:
    orange, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, leicht ausgebuchtet angewachsen
    Lamellenschneiden:
    bogenförmig
    Stiel:

    transparentartig orange, mit orangebraunem Ring, über dem Ring leicht beflockt, kurz unter dem ring weiß befilzt
    Geruch:

    neutral
    Größe:
    Hutdurchmesser 0,5 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    er kam wohl nichts sichtbares heraus
    Geschmack:
    nicht probiert

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    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Dann eine ausgesprochene Seltenheit.
    Eine Art Riesenbecherling :)

    [/font]
    [font="Arial"]Auch der nächste Helmling (Mycena spec.) bleibt vorerst unbestimmt und auf den Stapel für das Mikroskop gelegt.

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, in moorartigem Gelände im feuchten Moos
    Fundzeit:
    13.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    halbkugelig
    Huthaut:
    dunkelbraun, nach außen hin heller wedend, feucht glatt, beim trocknen deutlich weiß befeift
    Hutrand:
    kantig, leicht gerieft
    Lamellen:
    weiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, angewachsen
    Lamellenschneiden:
    leicht bwimpert
    Stiel:

    braun, oben heller, Spitze minimal beflockt
    Milch:
    keine
    Geruch:

    neutral
    Größe:
    Hutdurchmesser 0,7 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geschmack:
    nicht probiert

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    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Ebenso der letzte Fund - Helmling (Mycena spec.) oder Häubling (Galeringa spec.).
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, in moorartigem Gelände im feuchten Moos
    Fundzeit:
    13.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    kegelig
    Huthaut:
    rotbraun, nach außen hin heller werdend, glatt
    Hutrand:
    kantig
    Lamellen:
    weißgrau, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, ausgebuchtet angewachsen, eine Querader konnte ich sehen, Rostflecken
    Lamellenschneiden:
    bogenförmig
    Stiel:

    rotbraun, sehr kurz
    Milch:
    habe vergessen zu testen
    Geruch:

    neutral
    Größe:
    Hutdurchmesser 0,7 cm; Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
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    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]14.06.2015: Schwammer am Bachlauf
    zum Feierabend musste ich schnell noch mal in den Wald.
    Ich fuhr an einen mir unbekannten Wald, durch den ein kleiner Bach fließt und war überrascht über die interessanten Funde.
    Los geht's...

    [/font]
    [font="Arial"]Der erste Fund ließ nicht lange auf sich warten - wunderschöne Mai-Porlinge (Polyporus ciliatus) in der Abendsonne:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste fund waren die folgenden prächtigen Risspilze.

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos zwischen Fichten
    Fundzeit:
    14.06.2015
    Boden-pH:
    sauer
    Wuchsform:
    paarweise
    Hutform:

    jung glockig, dann kegelig, dann ausgebreitet wellig mit buckel
    Besonderheit:
    Der Pilz veränderte nach dem Sammeln seine Farben.
    Alle Teile des Pilzes (Hut, Lamellen und Stiel) nehmen einen orange-roten (safran-rot) Stich an (siehe unten).
    Die folgenden Farbbeschreibungen sind vor dieser Verfärbung
    Huthaut:
    radialfaserig, dunkelbraun, nach außen hin heller werdend, glatt
    Hygrophanität:
    nein

    Hutrand:
    jung etwas eingerollt mit starkem weißen Behang, alt ohne Behang aber mit Resten vom Behang, nicht gerieft
    Lamellen:

    cremefarben, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, ausgebuchtet angewachsen
    Lamellenschneiden:
    hell (fast weiß) bewimpert
    Fleisch:

    cremeweiß
    Stiel:
    ocker, leicht bereift, oben beflockt, kein Ring, keine Ringzone, kein Gürtel
    Stielbasis:

    ohne Knolle, rund
    Geruch:
    spermatisch
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 2-5 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 6-8 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 4645
    Geschmack:
    nicht probiert

    Die Bestimmung war schwer - aber Dr. Ditte B. erklärte sich bereit den Fund zu untersuchen.
    Die Untersuchung ergab zweifelsfrei den Haselbraunen Risspilz (Inocybe proximella) - ein wunderbarer Fund:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Dann wurde ich Zeuge dieses leisen Gesprächs:
    "Willst Du mich heiraten" fragte der Weißmilchenden Helmling (Mycena galopus) (rechts) seine Angebetete Purpurschneidige Blut-Helmine (Mycena sanguinolenta) (links):

    [/font]
    [font="Arial"]"Ja" sagte sie und zeigte sich von ihrer schönsten Seite:

    [/font]
    [font="Arial"]Sie zeugten ein Mycena sanguinolenta-Baby:

    [/font]
    [font="Arial"]und feierten Hochzeit mit allen Verwandten:

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    [font="Arial"]
    [/font]
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    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Ich wollte die Gesellschaft nicht länger stören und zog weiter.
    Da fand sich schön versteckt im Klee dieser Kandidat:

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos zwischen Fichten und viel Sauerklee
    Fundzeit:
    14.06.2015
    Boden-pH:
    ca. 4 pH (sehr sauer)
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    kugelabschnittförmig
    Huthaut:
    orange, mit weißen Fasern
    Hygrophanität:
    ja, wird hell ockerfarben
    Hutrand:
    rund, bewimpert, nicht gerieft
    Lamellen:
    ocker, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, ausgebuchtet angewachsen
    Lamellenschneiden:
    stark wellig
    Fleisch:

    cremeweiß
    Stiel:
    hellbraun, leicht befasert, oben beflockt, kein Ring, keine Ringzone, kein Gürtel, innen hohl mit leichten fasern, ohne Saft.
    Stielbasis:

    ohne Knolle, rund
    Geruch:
    fast neutral, ganz leicht fruchtig
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1,5 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe:
    es kam kein Sporenpulver heraus
    Geschmack:
    fast neutral, leicht pilzig

    Die Bestimmung ist in Arbeit - bleibt also vorerst als unbestimmter Rötling (Entoloma spec.) stehen:


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    [font="Arial"]Klein aber fein zeigte sich mir heuer das erste mal das Nadelstreu-Käsepilzchen (Marasmius wettsteinii):

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    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]Und auch die erstem Milchlinge in diesem Jahr sind da.
    Der Olivbraune Milchling (Lactarius turpis):

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    [font="Arial"]Und die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) dürfen natürlich nicht fehlen:

    [/font]
    [font="Arial"]Dann ein besonders schöner Fund - ein Prachtexemplar von einem Grauen Scheidenstreifling (Amanita vaginata).
    Dieser ist mal makroskopisch eindeutig bestimmbar, wegen Standort und Hutbuckel:


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    [font="Arial"]Den Abschluss machte die wunderschöne Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).
    Hier seht ihr die schöne grüne Färbung der "Spitzen" - die als Rätselpilz im Forum Aufsehen machte ;)
    Gell Stefan, Pablo, Petra, usw usw... ;-):

    [/font]
    [font="Arial"]Als ich den Pilz fand und fotografierte, stellte ich die Blende und Shutter speed etwas nach, und machte nach 30 Sekunden noch ein zweites Bild.
    Als ich zuhause war sah ich was in diesen 30 Sekunden passiert war - seht es Euch an:


    Ist das nicht beeindruckend?

    [/font]
    [font="Arial"]19.06.2015: Erster Täubling, Nelkenschwindlinge & Co.
    den ganzen Tag freute ich mich schon auf eine kurze Tour in einen Wald.
    Es hat ein bisschen geregnet - also muss es ja was geben...
    Und so war es auch... seht es Euch an...

    Zuerst mal fand ich wieder den
    Rostpilz Puccinia poarum an Huflattich:

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    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Und dann der erste Täubling in diesem Jahr. Zeit wurde es...
    Allerdings machte der mir ganz schön zu schaffen.
    Anhand der recht markanten, fast "ungewöhnlichen" Merkmale (vorerst makroskopische) sollte sich eigentlich eine Richtung ergeben - aber es passte irgendwie keine Art dazu.

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im sehr feuchten Moos im Fichtenwald.
    Fundzeit:
    19.06.2015
    Boden-pH:
    5.0 pH (also sauer)
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    jung halbkugelig, alt ausgebreitet mit Delle in der Mitte
    Huthaut-Konsitenz:
    feucht sehr schmierig (schleimig), klebrig, glänzend. Trocken glänzend.
    Huthaut-Farbe:
    außen blass-violett, nach innen blass-olivegrün werdend
    Huthaut-Abziehbarkeit:

    2/3 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    :
    weiß, ohne Farbstich
    Hut-Frasstellen-Rand-Verfärbung:
    keine
    Hutrand:
    gerieft (jung und alt)
    Lamellen:
    jung fast weiß, alt creme mit orangebraunen Punkten an den Schneiden, deutliche Queradern, mit Y-Gabeln
    Lamellensprödigkeit:
    schwer zu sagen. Ich würde sagen mittlere Brüchigkeit. Egal ob alt oder jung, sie brechen beim darüber streichen nicht wie üblich, aber dann doch, wenn man fester streicht. Das kann aber auch daher kommen, weil die Pilze wirklich sehr gut feucht waren.
    Lamellen-Hutübergang:

    frei, wie beim Papagei-Täubling würde ich sagen
    Fleisch:

    weiß
    Stiel:
    weiß, innen wattig ausgestopft, keine braun-Fleckigkeit am Stiel
    Verfärbungen auf Druck:
    keine (weder innen noch außen)
    Stielbasis:
    jung: normal rund. Alt: zugespitzt
    Größe:
    Hutdurchmesser 4-7 cm; Stiellänge 6-8 cm, Stieldurchmesser ca. 15 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 713
    - das ist ungefähr IIIc, IVa, oder evtl. noch IVb nach Romagnesi
    Geruch:
    neutral
    Geschmack:
    mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
    [/font]
    [font="Arial"]Nach längerer Recherche und Unterstützung vom Forum wurde es dann klar.
    Für mich ist das ein Erstfund - der
    Geriefte Weich-Täubling (Russula nauseosa):

    [/font]
    [font="Arial"]Dieses Bild ist nicht überbelichtet auch wenn es so scheint - genau so sah er aus (mit vorherigem Weißabgleich aufgenommen):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Dann ging es in ein sumpfiges Gebiet.
    Und schon - ganz typisch - fand sich ein
    Weißgenatterter Wasserkopf (Cortinarius albovariegatus):

    [/font]
    [font="Arial"]und ein winziger - 6 mm im Durchmesser
    Kiefernzapfenrübling (Strobilurus stephanocystis oder Strobilurus tenacellus):

    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste ist ein noch unbestimmter.

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, in sumpfartigen Gelände im feuchten Moos
    Fundzeit:
    19.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    halbrund
    Huthaut:
    orange, mit helleren Radialstriemen, trocken sind sehr feine Fasern zu sehen
    Hutrand:
    kantig
    Lamellen:
    hellorange, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, ausgebuchtet angewachsen
    Lamellenschneiden:
    leicht gekörnt
    Stiel:

    transparentartig gelb, ohne Ring, minimalst beflockt
    Geruch:

    vergessen zu testen
    Größe:
    Hutdurchmesser 0,5 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    er kam nichts sichtbares heraus
    Geschmack:
    nicht probiert

    Bleibt ein vorerst unbestimmter Mooshäubling (Galerina hypnorum agg):


    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste sieht ähnlich aus - ist aber einanderr nämlich der Moorhäubling (Galerina paludosa):



    [/font]
    [font="Arial"]Sporenpulverfarbe: Pantone 470

    [/font]
    [font="Arial"]Dann aber der Fund des Tages.
    Schwer zu bestimmen, da der Standort und die Hutfarbe völlig untypisch waren...

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf sehr sehr zersetztem Holz im stark sandigen Boden liegend, neben einer Zitterpappel - wobei das Holz nicht von dieser Zitterpappel stammen muss.
    Fundzeit:
    19.06.2015
    Boden-pH:
    vergessen zu messen
    Wuchsform:
    büschelig
    Hutform:

    halbrund bis kegelig
    Huthaut:
    rosa (fleischrosa), glatt, feucht glänzend
    Hygrophanität:
    ja, wird creme-hellrosa
    Hutrand:
    kantig, nicht gerieft
    Lamellen:
    creme, mit welligen Zwischenlamellen die teileweise wie Queradern enden, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    normal, ohne Besonderheiten
    Lamellen- Hutübergang:

    schwer zu sagen - ich würde sagen frei.
    Fleisch:

    Hutfleisch rosa (fleischrosa), Stiel faserig und im Zentrum weiß, außen creme
    Stiel:
    junge Exemplare creme, nach unten hin orangebraun werdend, mit weißem Filz, der aufreißt und im Alter einen genatterten Stiel ergibt. Außerdem sind die Stiele bei den alten Exemplaren ganz orangebraun, und deutlich genattert.
    Stielbasis:
    leicht verdickt, bis normal rund
    Größe:
    Hutdurchmesser 0,5-1,5 cm; Stiellänge 2-4 cm, Stieldurchmesser ca. 3 mm
    Sporenpulverfarbe:
    weiß
    Geruch:
    gut pilzig
    Geschmack:
    gut pilzig

    [/font]
    [font="Arial"]Aber Emil hatte die entscheidende Idee - es sind Nelken-Schwindlinge (Marasmius oreades)
    Sind die nicht wunderbar?:

    [/font]
    [font="Arial"]20.06.2015: Im Sumpf ist Pilze-Party
    nach der Baustelle (Hausbau mit Baupfusch der übelsten Sorte) die mir wirklich viel Arbeit macht, musste ich einfach um die Ecke in einen nahe gelegenen Sumpf.
    Aus geheimer Quelle wurde bekannt dass die Sumpfpilze dort heute eine Party geben.
    Und tatsächlich - als Wildsau getarnt schlich ich mich an und entdeckte....

    eine Herde
    an Weißmilchenden Helmlingen (Mycena galopus):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]dann...
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos im Sumpf.
    Fundzeit:
    20.06.2015
    Boden-pH:
    6.7 pH
    Wuchsform:
    gesellig
    Hutform:

    flach, oft gewellt, Mitte genabelt
    Huthaut:
    dunkelbraun bis beige, glatt, feucht glänzend, Rand etwas heller
    Hygrophanität:
    ja, wird hell
    Hutrand:
    kantig, nicht gerieft, Lamellen durchscheinend
    Lamellen:
    grau bis creme, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, die Y-Gabeln gehen sogar in beide Richtungen
    Lamellenschneiden:
    normal, ohne Besonderheiten, bogenförmig
    Lamellen- Hutübergang:

    am Stiel angewachsen, leicht herablaufend
    Fleisch:

    brüchig
    Stiel:
    oben creme, mitte orangebraun, unten dunkelbraun, hohl, ohne Saft, glatt
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser 1-2 cm; Stiellänge 6-10 cm, Stieldurchmesser ca. 2-3 mm
    Sporenpulverfarbe:
    weiß
    Geruch:
    mehlig
    Geschmack:
    nicht probiert

    Ich stand bei meiner Mission mit Matthias über verschlüsselten Funkverkehr in Verbindung - er enttarnte die meisten Partygäste...

    [/font]
    [font="Arial"]hier: höchst wahrscheinlich das Sumpf-Graublatt (Tephrocybe palustris syn. Sphagnurus paluster):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]um die Ecke - plötzlich ein paar Moorhäublinge (Galerina paludosa):

    [/font]
    [font="Arial"]...dann wieder eine bislang unbestimmte Galerina.

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos im Sumpf.
    Fundzeit:
    20.06.2015
    Boden-pH:
    6.7 pH
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    glockig
    Huthaut:
    orangebraun
    Hygrophanität:
    ja, wird hell
    Hutrand:
    dünn auslaufend und gewellt,
    Lamellen:
    blassorange, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    bogenförmig, beflockt
    Lamellen- Hutübergang:

    ausgebuchtet angewachsen
    Fleisch:

    brüchig
    Stiel:
    gelb, ohne Saft, glatt, glänzend
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 0,5 cm; Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 131
    Geruch:
    neutral
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Ein Mooshäubling (Galerina spec.) - wahrscheinlich aus der hypnorum-Gruppe:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]weiter...
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an einen Fichtenast (Totholz) im Sumpf.
    Fundzeit:
    20.06.2015
    Boden-pH:
    6.7 pH
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    kegelig
    Huthaut:
    mitte dunkelbraun, nach außen hin zu hellbraun werdend, stark gerieft
    Hygrophanität:
    nein

    Hutrand:
    kantig und etwas gewellt
    Lamellen:
    cremeweiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    bewimpert
    Lamellen- Hutübergang:

    gerade angewachsen
    Fleisch:

    brüchig
    Stiel:
    hohl, ohne Saft oder Milch, Kastanienbraun, oben heller
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe:
    weiß
    Geruch:
    spermatisch
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Matthias meinte "Der Geruch da müsste wahrscheinlich eher "nitrös" heißen.
    Das ist dann einer von den Nitrathelmlingen, am wahrscheinlichsten der Graue Nitrathelmling (Mycena leptocephala)":

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]nächster Kandidat...

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos im Sumpf.
    Fundzeit:
    20.06.2015
    Boden-pH:
    6.7 pH
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    glockig
    Huthaut:
    mitte orange, nach außen hin zu cremeorange werdend
    Hygrophanität:
    ja, wird hell

    Hutrand:
    ausgefranzt
    Lamellen:
    cremeorange, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    bewimpert
    Lamellen- Hutübergang:

    ausgebuchtet angewachsen
    Fleisch:

    brüchig
    Stiel:
    orange, hohl, glatt, ohne Saft oder Milch
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1,5 cm; Stiellänge ca. 2,5 cm, Stieldurchmesser ca. 3 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 1595
    Geruch:
    nach Geranien
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]und das ist ein junger Scherbengelber Rötling (Entoloma cetratum):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]

    Ja, dann ein Schmutzfink...

    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Wildsaukacke
    Fundzeit:
    20.06.2015
    Boden-pH:
    nicht gemessen
    Wuchsform:
    büschelig
    Hutform:

    kegelig
    Huthaut:
    cremeorange bis dunkelbraun
    Hygrophanität:
    ja, wird hell

    Hutrand:
    ausgefranzt
    Lamellen:
    ocker, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    minimal bewimpert
    Lamellen- Hutübergang:

    angewachsen
    Fleisch:

    brüchig
    Stiel:
    ocker, glatt, oben bereift, ohne Saft oder Milch
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 0,3-0,8 cm; Stiellänge ca. 1-2 cm, Stieldurchmesser ca. 0,5 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 1817
    Geruch:
    widerlich stinkend
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]eindeutig der Wildschweinlosung-Faserling (Psathyrella tenuicula):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Und wieder überall der Weißgenatterte Wasserkopf (Cortinarius albovariegatus):

    [/font]
    [font="Arial"]dann ein Gallertpilz:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an einen Nadelholzstück (Totholz).
    Fundzeit:
    20.06.2015
    Boden-pH:
    nicht gemessen
    Wuchsform:
    gesellig
    Huthaut:

    orange, glänzend
    Hygrophanität:
    nein

    Fleisch:
    weich, orange
    Stiel:
    dunkelorange (wenn vorhanden) oder fehlend
    Größe:
    D
    urchmesser 0,5-3 mm
    Geruch:

    neutral
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Sehr wahrscheinlich eine Gallertträne (Dacrymyces spec.) - Bestimmung folgt evtl. später:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Und zum Abschluss noch ein Rosshaarschwindling (Gymnopus androsaceus):

    [/font]
    [font="Arial"]

    [/font]
    [font="Arial"]25.06.2015: Lungenseitlinge
    "nur mal schnell gucken" dachte ich und schon war ich im Wald.
    Neben vielen bekannten Arten die ich extra fotografierte trotzdem 2 schöne Arten...

    Der überall anzutreffende Purpurschneidige Blut-Helmling (Mycena sanguinolenta)
    .
    Hier mal mit einem schönen Hintergrund ;)

    [/font]
    [font="Arial"]Der zweite Fund:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an toten 7 cm dicken, horizontal liegenden Eschen-Holz.
    Fundzeit:
    25.06.2015
    Wuchsform:
    Fruchtkörper teils einzeln, teils übereinander gestapelt
    Umgebungstemperaturen:
    minimale Nacht-Temperatur (bis 7 Tage vorher): +5 °C
    maximale Tag-Temperatur (bis 7 Tage vorher): +15 °C
    Hutform:
    muschelförmig, teils gewellt
    Huthaut:
    cremeweiß über gelblich weiß bis grauweiß auch mit rosa-tönen, glatt
    Hygrophanität:
    nein, jedoch ausblassend wirkend beim Trocknen da Fleisch sehr feucht
    Hutrand:
    leicht gerieft, teilweise eingerissen
    Lamellen:
    weiß bis schmutzigweiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln --> siehe auch Stiel
    Stiel:
    Lamellen laufen sehr weit in den Stiel hinein, zwischen diesen Lamellen befinden sich dann deutliche Adern - aber keine Queradern sondern Längsadern.
    Am letzten Stück des Stiels ist deutlicher grober Filz.
    Lamellenschneiden:
    normal, ohne Besonderheiten
    Fleisch:

    weiß, sehr wässrig - wie Austernseitlinge
    Größe:
    Hutdurchmesser 8-13 cm; Stiellänge ca. 1-2 cm
    Sporenpulverfarbe:
    grauweiß
    Geruch:
    auf jeden Fall gut pilzig, wie Austernseitlinge, Mehlgeruch absolut nicht, Anis: ich bin unschlüssig ob ich Anis wahrnehmen konnte und tendiere zu nein.
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Und das sind sehr sicher Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Ich hoffe Ihr hattet ein bisschen Spaß mit meinen Juni-Funden.
    Freue mich auf Eure Comments.

    [/font]
    [font="Arial"]Beste Grüße
    Dieter


    [/font]


  • deine Bilder sind einfach der Hammer!


    Danke Danke :) - die Juli-Bilder werden noch einen Tick besser - habe mit neuen Methoden experimentiert.
    Obwohl gute Bilder machen ist nicht meine eigentliche Absicht.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter,


    was für schöne Funde und hammerstarke Bilder :thumbup: :thumbup: . Bei vielen von deinen Funden wußte ich nicht einmal das es die gibt. Ich denke für Pilzbestimmungen brauchst du mich jetzt nicht mehr :D . Du hast meine Kenntnisse schon weit überboten. Dein Becherchen könnte Mollisia lividofusca sein aber bei denen hat Ingo eher Ahnung.



    VG Jörg

  • Danke Jörg ;-))
    Mollisia schau ich mir später an - Mikroskopieren das muss ich erst lernen.
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    mann das ist ein ziemlicher batzen u.a. auch deswegen, weil es ca. 5 min gedauert hat, die Steite zu laden. Es wäre besser so was in Zukunft aufzusplitten...
    Auf alle Fälle sind das Eahnsinnsbilder.
    Einige (kritische) Anmerkungen hab ich dennoch; kann halt nicht anders: :shy:


    1. dein Kupferroter Gelbfuß sollte eher der Filzige C. helveticus sein. C. rutilus kenne ich nicht mit so starken Orangetönen.
    2. zu deinem Tintling Pilz 4 : Es gibt nur einen Faltentintling (C. atramentarius); was aber dein gezeigter ist, kann nur mikroskopisch geklärt werden.
    3. A. vaginata: ohne mikroskop. Untersuchung würde ich mich nicht dazu hinreißen lassen, den so zu nennen. A. submembranacea kann das nämlich auch noch sein.
    4. [font="Arial"]Weißgenatterte Wasserkopf (Cortinarius albovariegatus):[/font] Was macht dich bei dem so sicher? Es gibt genug, Telamonien, die so aussehen; erst recht mit weißer Natterung.


    Sonst kannst du Galerinas nicht makroskopisch bestimmen; außer marginata vielleicht. Woran hast du deine Galerina-Bestimmung festgemacht. Hat die Matthias mikroskopiert? Ebenso auch die Mycenas...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Danke Stefan,



    Steite zu laden. Es wäre besser so was in Zukunft aufzusplitten...


    Geht klar... ;)



    1. dein Kupferroter Gelbfuß sollte eher der Filzige C. helveticus sein. C. rutilus kenne ich nicht mit so starken Orangetönen.


    Bin da sehr sehr sicher mit dem Kupferroten, da ich die beiden praktisch wie meine Hosentaschen kenne. Auf jeden Fall war er lecker ;)



    2. zu deinem Tintling Pilz 4 : Es gibt nur einen Faltentintling (C. atramentarius); was aber dein gezeigter ist, kann nur mikroskopisch geklärt werden.


    Ja - das muss ich korrigieren - Also "Tintling" meinte ich.



    3. A. vaginata: ohne mikroskop. Untersuchung würde ich mich nicht dazu hinreißen lassen,
    den so zu nennen. A. submembranacea kann das nämlich auch noch sein.


    A. submembranacea hat keinen Hut-Buckel.
    Somit scheidet der aus.
    Hat da jemand andere erfahrungen dass submembranacea einen Hut-Buckel haben kann?


    EDIT: A. submembranacea kann einen Hutbuckel haben und scheidet nicht aus.



    4. [font="Arial"]Weißgenatterte Wasserkopf (Cortinarius albovariegatus):[/font] Was macht dich bei dem so sicher? Es gibt genug, Telamonien, die so aussehen; erst recht mit weißer Natterung.


    ;) Den Pilz hab ich neulich erst von Matthias "gelernt"...
    Da er an diesem Standort ein quasi-Massenpilz ist ging ich mal davon aus.
    OK, aber ich werd mir das Thema mal genauer anschauen.



    Sonst kannst du Galerinas nicht makroskopisch bestimmen; außer marginata vielleicht. Woran hast du deine Galerina-Bestimmung festgemacht. Hat die Matthias mikroskopiert? Ebenso auch die Mycenas...


    Da ist ja nur ein Galerina fest gemacht - der Galerina paludosa.
    Der ist genau wie der Cortinarius albovariegatus an dem Standort Massenpilz.
    Bei den Helmlingen - da hat Matthias geholfen - sind aber alle aufgehoben für spätere mikroskopische Bestätigung.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter,


    Danke, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast, uns in dieser pilzarmen Zeit mit so einem Beitrag zu verwöhnen ;) !


    Leider fehlt mir momentan die Zeit, gerade hab ich die Zecken entfernt, die mir von der Gartenarbeit blieben und sehne schon fast mich nach den Zecken, die man sich redlich bei der Pilzsuche eingefangen hat :D .


    LG



    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    ich persönlich gebe auf Hut-Buckel bei Scheidenstreiflingen nicht wirklich viel; hab aber das auch nicht weiterbeobachtet; das geb ich zu. Das Problem ist, dass ohne mikroskopische Untersuchung bei den Scheidenstreiflingen nichts geht. In den gängigen Schlüsseln wird ausschließlich nach Mikromerkmalen gefragt. Daraus schließe ich, dass dort makroskopisch keine Rückschlüsse zu machen sind...


    l.g.
    Stefan

  • OK danke für diese Info Stefan,
    nach dem Schlüssel im Handbuch für Pilzfreunde - den find ich recht gut - geht's makroskopisch - aber eben NUR wenn der graue einen Hutbuckel hat.
    Wenn er keinen hätte, wär ich hängen geblieben an der Stelle.
    Wie dem auch sei - ich werd mich damit beschäftigen wenn Mikroskop da (also wenn ich wieder aus dem Bankrott raus bin).
    Beste grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter!


    Da hast du ja ordentlich was zu tun gehabt.
    Schöne Einblicke!
    Zu einigen Pilzen kann ich gar nichts sagen, weil ich die nicht gut kenne, bei anderen musst du dir zustimmende Nickbewegungen meines Kopfes vorstellen.


    Die Gallertträne könnte wohl gut die Gestielte/Bewurzelte Gallertträne (Dacrymyces capitata) sein.


    Bei der Mollisia wirst du dir die Zähne ausbeißen, wenn du versuchst, die als Exsikkat zu bestimmen. Sowas sollte man sich frisch vornehmen.
    Zu Jörgs Vorschlag mit M. lividofusca würde ich aber mal 20 Chips dagegensetzen und wahrscheinlich gewinnen. Deren Zeit ist wohl eher vorbei und wenn man genau hinschaut, sind am Rand der Becher differenzierte abstehende "Fusseln" zu sehen, das passt nicht zu lividofusca.
    Möglicherweise hättest du jedoch eine quietschgelbe Reaktion mit KOH gehabt.


    Dann schlage ich mal noch in die Kerbe von Stefan, was deine Einschätzung zum Scheidenstreifling betrifft:

    Zitat


    ....ein Prachtexemplar von einem Grauen Scheidenstreifling (Amanita vaginata).
    Dieser ist mal makroskopisch eindeutig bestimmbar, wegen Standort und Hutbuckel:


    Würdest du denken, dass andere Scheidenstreiflings-Arten aufgeschirmt nicht so einen Hutbuckel haben?
    Und Standort? Was soll das für einer sein, dass nur A. vaginata dort wächst?


    Also wegen der Rostflecken an der Volva wäre m.M. nach A. battarrae (Zweifarbiger Scheidenstreifling) ein vielversprechender Kandidat.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Da hast du ja wahnsinnig viel Zeit und Kraft investiert, Dieter! :thumbup:
    Ganz tolle Fotos zeigst du uns von vielen oft recht seltenen und wenig bekannten Pilzen.


    Allerdings scheinen mir knapp 150 Bilder zuviel für einen Beitrag.
    Da verliert man schnell die Übersicht.
    Zukünftig solltest du solch umfangreiche Monatsbetrachtungen besser in mehrere Themen aufteilen.
    So könnte man auch eher auf einige Bestimmungsanfragen antworten.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Wow, das ist...
    ...WOW. 8|


    OK, die Menge der Funde und Vorstellungen ist schwer zu verarbeiten, weil es so viel auf einmal ist. Da gehen manche der insgesamt sehr tollen Funde etwas unter. Aber was mich sehr überrascht: Daß du insgesamt so viel zu sehen bekommen hast. Diese Menge an verschiedenen Arten hätte man hier in der Gegend im Juni kaum auftreiben können, selbst wenn man jeden Tag mehrere Stunden gesucht hätte.


    Bei einigen bestimmungen lasse ich auch meinen Senf noch liegen:
    Mit den Galerinas ist es schon so. Da können ja auch an einem Standort mal unterschiedliche arten stehen. Gerade bei den kleinen an Moos ist es ohne Mikroskop eigentlich immer Galerina sp., auch wenn man am selben Standort schon mal eine Art untersucht hatte.


    Bei den Helmlingens ehe ich allerdings keinen grund zum Wiederspruch. Die Arten, die du da zeigst, sind an sich ganz gut makroskopisch ansprechbar. Da würde ich bei jeder deiner Bestimmungen mitgehen.


    Auch bei dem Gelbfuß, den Filzigen kenne ich schon noch "filziger" und vor allem orangener.


    Bei dem Scheidenstreifling hätte ich wie Ingo auch eher an Amanita battarrae (Agg.) gedacht. Da sollte man auch beachten, daß das - genau wie Amanita lividopallescens und Amanita vaginata - bereits aufgesplittet wurde oder aufgesplittet werden muss, weil da jeweils mehrere Arten drinstecken.


    Besonders beneide ich dich aber um die Rötlinge. ist halt auch so eine Mikro - Gattung, aber den Scherbengelben würde ich dir direkt mal auch makroskopisch so abkaufen.


    Die Seitlinge sind aus meiner Sicht ziemlich astreine Austern (Pleurotus ostreatus).



    LG, Pablo.


  • Würdest du denken, dass andere Scheidenstreiflings-Arten aufgeschirmt nicht so einen Hutbuckel haben?


    Andere ja, aber der Silberne Streifling nicht.



    Also wegen der Rostflecken an der Volva wäre m.M. nach A. battarrae (Zweifarbiger Scheidenstreifling) ein vielversprechender Kandidat.


    Da lasse ich überzeugen. A. battarrae (Zweifarbiger Scheidenstreifling) psst besser - stimmt.
    (habe ein Stück aufgehoben für späteres Mikroskopieren...)



    Zukünftig solltest du solch umfangreiche Monatsbetrachtungen besser in mehrere Themen aufteilen.


    Mach ich ;) Ich stelle heute wieder was zusammen.
    Juni habe ich noch wiel viel mehr gefunden als nur die paar Schwammerler...
    folgt alles:-)



    So könnte man auch eher auf einige Bestimmungsanfragen antworten.


    Bestimmungsanfragen mache ich immer nur mit einer einzigen Art.



    Mit den Galerinas ist es schon so. Da können ja auch an einem Standort mal unterschiedliche arten stehen. Gerade bei den kleinen an Moos ist es ohne Mikroskop eigentlich immer Galerina sp., auch wenn man am selben Standort schon mal eine Art untersucht hatte.


    OK, das werd ich für die Zukunft im Kopf behalten. Aber wie gesagt... ist alles aufgehoben...



    Bei dem Scheidenstreifling hätte ich wie Ingo auch eher an Amanita battarrae (Agg.) gedacht. Da sollte man auch beachten, daß das - genau wie Amanita lividopallescens und Amanita vaginata - bereits aufgesplittet wurde oder aufgesplittet werden muss, weil da jeweils mehrere Arten drinstecken.


    Ja, da lasse ich mich überzeugen. Das ist ein Deutungsfehler von mir.



    Die Seitlinge sind aus meiner Sicht ziemlich astreine Austern (Pleurotus ostreatus).


    Das ist interessant - welche Merkmale sind für Dich da die Ausschlaggebenden?
    Ich fand diese etwas zu hell bis auf ein Exemplar - ich dachte sogar dass ich 2 Arten gefunden hatte - aber das wäre schon sehr seltsam gewesen.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter!
    Eine unglaubliche Flut an Pilzen. Man könnte glauben, Du lebst auf einem anderen Erdteil, der besser gewässert ist als der unsere! :sun:
    Das war sicher sehr zeitintensiv, zuerst diese ganzen Pilze finden, dann aufbereiten und schließlich die Arbeit am Bericht. Danke dafür. Ich glaube, das muss ich heute Abend noch mal alles in Ruhe durchsehen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Bei Seitlingen ist es immer schlecht, die Bestimmung nur an einem oder zwei Kriterien festzumachen. Das Geasmtbild ist da sehr wichtig und immer auch bezogen auf die gesamte Kollektion, nicht auf Einzelfruchtkörper.


    Die Hutfarben sind zB bei allen Arten sehr variabel, vor allem die Kriterien "hell" vs. "dunkel" sind total irrelevant.
    Aber auch die Farbe spricht hier für P. ostreatus: Da sind so satte, warme Brauntöne drin, die ich bei P. pulmonarius noch nicht beobachtet habe. Wenn P. pulmonarius mit dunklen Hüten auftritt, dann ist es eher ein graubraun, dazu ein Gilben vom Hutrand her. Das Farbspektrum ist also ein anderes, aber es ist nicht einfach zu erklären.
    Was hier noch dazukommt: Das Wachstum an eher dünnem Substrat. P. pulmonarius bevorzugt ganz klar Sunstrat in Stammdicke und hat eine starke Vorliebe für Rotbuche.
    Dann die Farbe und Form der Lamellen: Hier ist ein grauvioletter Hauch drin, der bei P. pulmonarius kaum vorhanden ist. Die Lamellen sind außerdem recht weit herablaufend, fast bis zur Basis.
    Da wäre man auch gleich beim Stiel: Der ist hier kaum vorhanden und bei allen sichtbaren Fruchtkörpern deutlich lateral (also seitlich angewachsen). P. pulmonarius hat einen zwar meist deutlich exzentrischen, aber kauzm jemals so seitständigen Stiel, der zudem länger ist, deutlicher ausgeprägt und oft schmächtiger. Die striegelige Stielbasis ist hier auch ein klares Indiz zu P. ostreatus. Zudem die Wuchsform: Da ist bei keinem sichtbaren Fruchtkörper ein "Löffelchen" zu sehen, auch sind die Fruchtkörper deutlich dickfleischig, was bei P. pulmonarius tendenziell eher nicht der Fall ist.
    Sicher sind alle genannten merkmale variabel, aber im gesamtbild komme ich da schon ziemlich sicher zu P. ostreatus.



    LG, Pablo.

  • Danke Pablo,
    da hab ich wieder was dazu gelernt und lass mich da gern überzeugen.
    ;)
    Wenn ich ehrlich bin war ich im Wald sicher - ahhh - Austernseitlinge...
    Dann Zuhause so lange angeschaut bis ich nicht mehr sicher war.
    Gut geschmeckt haben sie auf jeden Fall ;-)))
    Beste Grüße
    Dieter