So, nun habt ihr aber genug gewettert gegen scheinbar Unverzehrbares!
Aber dazu fällt mir dann noch "Berliner Schnitzel" ein, womit meine Mutter uns mal überraschen wollte. Das hat nicht mal der alte Herr hinter bekommen,
obwohl der noch am härtesten von uns war.
Dieses grausige Erlebnis kann sie bis heute nicht vergessen.
Also, Kuheuter in einem gut gewürztem Sud ausgiebig gekocht und das anschließend mürbe, durchaus an Kalb erinnernde Fleisch in dünne Scheiben geschnitten, dieses paniert und knusprig ausgebacken. Was soll daran eklig sein?
Als armer Student habe ich das oft in der Pfanne gehabt. Und später auf dem Teller, zB mit leckeren Bratkartoffeln...
wer Pansen isst, schubst auch kleine Kinder vom Nachttopf.
Kuttel & Berliner Schnitzel sind des Schlechten zu viel,
Ich würde wohl lieber verhungern. Meine Mutter hatte mich überlisten wollen und mir ein kleines Stückchen Flecke - so hieß das zu Hause - in meine Nudelsuppe getan. Brrrrrr. Suppe versaut.
Naja, so schnell verhungert man nicht - eher verdurstet man.
Flecke alias Kutteln gelten ja in meiner Heimat, dem Erzgebirge, als traditionelles Arme-Leute-Essen.
Diese, süß-sauer zubereitet, werden gelegentlich sogar in der gehobenen Gastronomie angeboten.
Man kann natürlich die Kutteln auch durch Pilze ersetzen, wie im folgenden Rezept angeregt.
Süß-Saure Kartoffelstücke Grunder Art.pdf
In Frankreich bekam ich mal eine Bratwurst vom Grill, auf Rückfrage nach dem Fleisch wurde mir „Ce sont des tripes“ geantwortet. Leider kannte ich das Wort damals noch nicht. Eines von zwei mal, in denen ich alle Höflichkeit über Bord werfen musste, ich konnte es nicht essen (obwohl ich nicht wusste was es war).
Da wurde Dir womöglich eine Andouillette serviert, eine Wurstspezialität aus Innereien, liebe Tuppie!
Nun, das war selbst für mich etwas gewöhnungsbedürftig, als ich dies das erste Mal aß.
Natürlich in einem traditionellen Bistro irgendwo im tiefsten Frankreich.
So, nun aber genug über scheinbar Nichtessbares geplaudert.
Zum Nachspülen spendiere ich einen schönen Dry Din.
Der sollte die kulinarische Welt wieder in Ordnung bringen!
Nobi