Servus Claudia,
so traurig es auch ist, dass schöne Saftlingshabitate zerstört wurden, bin ich persönlich der Meinung, dass das Ausbaggern des Tümpels die weniger problematische Maßnahme ist.
Nachtürlich besch...eiden für die Saftlinge, aber den Wert solcher Tümpel fürs Ökosystem darf man eben auch nicht außer Acht lassen.
Ich würde mich mehr am mulchen stören (bzw. sieht's mir eher gemäht aus) sofern die anfallende Biomasse nicht noch abtransportiert wird. Zu dem Thema würde ich auf jeden Fall die zuständige ?Behörde? informieren und sie auf die Wichtigkeit der Mähgutentfernung hinweisen! Dann könnten sich zumindest die umliegenden Habitate gut entwickeln und vielleicht kannst du dadurch ja auch Aufklärungsarbeit leisten um solche katastrophalen Maßnahmen auf größeren Gebieten in den geschützten Flächen zukünftig zu unterbinden.
Liebe Grüße
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Hallo Florian,
für die Tümpelbewohner ist das zweifellos ein Befreiungsschlag gewesen. Aber vor dem Hintergrund, dass die Naturschutzbehörde um den mykologischen Wert des Gebietes gewusst hat, hätte man auch behutsamer mit dem Gebiet umgehen können.
Du hast auch Recht damit, dass bislang nur die Mahd erfolgt ist. Aber nach meiner Erfahrung bleibt die Biomasse eben fast immer liegen und damit ist der Boden quasi gemulcht. Wenn nicht gemulcht wird, werden die Heuballen im Wald und auf der Wiese vergessen. (auf Bild 1 im Hintergrund zu sehen) Sie rotten vor sich hin und hinterlassen am Ende Plastikbänder. Bevor die zu Mikroplastik werden, strangulieren sich noch ein paar Wald- und Wiesenbewohner. Natürlich habe ich als erstes an die Naturschutzbehöde geschrieben, mit Fotos. Allerdings bis heute keine Antwort bekommen.
Aufklärung leiste ich wo ich kann, glaub mir. Ich habe mich mit einer Mitarbeiterin einer Naturschutz Behörde und dem Bauern, der eine andere ehemalige Saftlingswiese bewirtschaftet, vor Ort getroffen. Im Folgejahr hat der Bauer erneut Mist ausgebracht und lässt seit Jahren das Mähgut lieben, bzw. letztes Jahr hat er Heuballen gemacht, die er die allesamt unter den Bäumen. Mal sehen was er tut, wenn da kein Platz mehr ist.
Auf dieser Wiese habe ich noch vor 5 Jahren die herrlichsten Saftlinge gehabt. Seit letztem Sommer sind nur noch vereinzelte Exemplare von H. ceracea gewachsen, die ansonsten gerade alle verfügbaren Flächen besiedeln. Die großen Bärwurzbestände sind auch so gut wie weg.
Andere Perspektive, aber dieselbe Wiese von oben. 2020 war die Saftlingswelt dort noch in Ordnung.
Ich werde allmählich zu müde für diese fruchtlosen Auseinandersetzungen.