Beiträge von Wutzi

    Hallo zusammen,

    wie eben angedroht kommen hier die Pilze, die ich auf und bei meiner neu entdeckten Saftlingswiese fand und denen ich keinen Namen geben konnte. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, obwohl ich außer Fotos kaum zweckdienliche Hinweise geben kann. Für Gerüche war es bei 3 Grad zu kalt. Gekostet hab ich nicht.


    1. Ich beginne mal mit dem Kracher schlechthin ==Gnolm7 . Da freuen sich alle Dungileute, stimmt's nobi ? Karnivorenkacke ist es wohl. Blüht zauberhaft!



    2. Unweit des Waldrandes (Fichten, Pappeln) standen diese Pilze. Das dürften Trichterlinge sein. Recht kräftige Fruchtköper, Hutdurchmesser 6 cm. Die rochen sogar für mich ein bisschen ranzig. Geht da makroskopisch mehr zum Namen?

    .


    3. Auch am Waldrand bei Fichten. So vom Habitus würde ich an Helmling denken.



    3. b


    4. Diese hier standen am selben Ort wie die Helmlinge. Eigentlich haben die recht gute Wiedererkennungsmerkmale. Klappt bei mir nicht, weil ich die noch nie gesehen habe. Trichterähnlich vertiefter Hut, Hutdurchmesser 1,5 - 4 cm. Lamellen durch Huthaut scheinend, graue Lamellen. Der Rosastich täuscht, der war vor Ort nicht wahrnehmbar.


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    5. Rötlinge dürfen nicht fehlen. Hut mit Papille, 2,5-3,5 cm Hutduchmesser, sehr zart. Könnte der zu den Leptonien gehören?


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    6 Ab hier weiß ich wieder ein bisschen bescheid🥴. Auf diesem Foto ist erkennbar, warum Risspilze Risspilze heißen.


    7. Eintopf der eher ungenießbaren Art: Dehnbare Helmlinge und Lila Lacktrichterlinge.


    8. Blutblättrige Hautköpfe


    9. Horngraue Butterüblinge


    10. Hier noch ein ganz kleiner mir unbekannter Helmling, der eigentlich einen Namen verdient hätte.


    11. Amiant-Körnchenschirmlinge


    11. Stinkende Körnchenschirmlinge mit Rosastich


    12. Erdzungen auf dem Rückweg am Straßenrand. Vermutlich Schwarze.


    13. Phlebia radiata. Der Orangerote Kammpilz bildet einen schönen Farbkontrast auf der Grünspangrünen Flechte. Deshalb musste er abgelichtet werden, obwohl ich die Art gefühlt schon 100 mal fotografiert habe.


    Wie immer bin ich hocherfreut über irgendwelche zweckdienliche Anmerkungen.

    Gerne Jörg,

    für mich ist es auch ganz schön, auf diese Weise das Erlebte zu rekapitulieren. Ich denke auch, dass nicht die Saftlinge selten sind, sondern ihre Habitate. Blöderweise ist der Naturschutz fast ausschließlich auf den Schutz der Fruchtkörper bedacht.

    Wenn selbsternannte Landschaftspfleger, die dafür Fördermittel kassieren, dass sie einmal jährlich die Magerwiesen mähen, diese Wiesen mit Mist düngen, zerstören sie das Habitat auf Jahrzehnte. Das interessiert offenbar niemanden. Unsereins braucht eine Ausnahmegenehmigung, schon um einen einzigen Saftling zu untersuchen, um die Art zu bestimmen und zu kartieren. Verrückte Welt!

    Hallo zusammen,

    eigentlich sollte es Frost geben in der letzten Nacht. Also habe ich noch einmal eine Wanderung zu meiner neu entdeckten Saftlingswiese unternommen, auch in der Hoffnung auf Wiesenkorallen, die ich noch nicht kenne. Letztere gab es nicht, Frost erfreulicherweise auch nicht. Aber Prächtige Saftlinge - Hygrocybe splendidissima und Granatrote Saftlinge - Hygrocybe punicea waren noch einmal zur Höchstform aufgelaufen. Bilderbuchmäßig in großen Trupps standen sie nebeneinander. Noch immer mit jeweils hunderten Fruchtkörpern. Eine für mich neue Art konnte ich auch entdecken. Leider kann ich sie ohne Mikroskop gerade nicht festnageln. Aber höchstwahrscheinlich habe ich Hygrocybe miniata - den Mennigroten Saftling gefunden. Außerdem gab es Zähe Saftlinge - Gliophorus laetus, Honigsaftlinge - Hygrocybe reidii und einige wenige Gliophorus psittacinus- Papageiensaftlinge. Die Wiesen- und Jungfernellerlinge waren nicht mehr fotogen. Dafür waren Goldgelbe Wiesenkorallen in zahlreichen Trupps vorhanden.

    Einige andere Wiesenpilzen suchen noch nach einem Namen. Die zeige ich in einem anderen Beitrag.

    1. Hygrocybe punicea - der Granatrote oder Größte Saftling macht seinem Namen alle Ehre. Die Hüte hatten vielfach über 10 cm Durchmesser.


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    1b Im Alter, bei Regen und unter Sonneneinstrahlung blasst er aus. Der Pilz behält aber immer diese warmen roten Farbtöne.


    1c Auch die Stiele verblassen im Alter von Rotorange zu Ocker bis Orangeocker.


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    2. Auch Hygrocybe splendidissima bringt es auf dieser Wiese zu einer erstaunlichen Größe von 8cm Hutdurchmesser. Die Hutfärbung und auch der Stiel weisen jedoch ein ganz anderes, sehr intensives kühleres Rot auf und auch der Habitus ist anders als bei H. punicea.


    2a Die Stiele scheinen mitunter etwas verbeult und sind oft gekrümmt.


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    2e Viel ist nicht zu erkennen auf dem Wimmelbild. Aber bei genauer Betrachtung erschließt sich das Ausmaß der Saftlingsvorkommen auf dieser Wiese ein wenig.


    2f Ob die oft verbeulten Hüte etwa von das Wachstum behindernden Grashalmen herrühren, kann ich nicht sagen. Jedenfalls sind diese unregelmäßigen Hutformen auffällig. H. punicea hat dagegen meist regelmäßig geformte Hüte. edit: Beim durchforsten meiner alten Fotos ist mir aufgefallen, dass es durchaus einige wenige ebenmäßig gewachsene H. splendidissima gibt. Vermutlich ist die Erklärung für die Verkrümmungen einfach und diese Art wird stärker von hinderlichen Grashalmen und Kräutern deformiert als H. punicea.


    3. Papageiensaftlinge - Gliophorus psittacinus: Sehr schleimige Gesellen, ebenso wie


    4. Gliophorus laetus - Zähe Saftlinge


    5. Hygrocybe reidii - der Honigsaftling ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern eine trockene Art. Gestern war sogar der Honiggeruch wahrnehmbar.


    6. Diese Art war mir bislang noch nicht aufgefallen. Vielleicht ist sie einfach nur unterm Radar der zahllosen roten Riesen geflogen. Meine Arbeitsthese ist Hygrocybe miniata - Mennigroter Saftling. Was denkt Ihr?


    7. Abschließend Clavulinopsis helvola - Goldgelbe Wiesenkeule. Davon gab es noch zahlreiche ansehnliche Exemplare. Leider fanden sich keine weiteren Keulchen oder Korallen.



    Danke fürs Mitkommen. Bin gespannt auf eure Kommentare.

    Hallo zusammen,

    im allgemeinen Chaos, das gerade über mich hereingebrochen ist, wurde nun auch noch der Pilzspürhund krank. Auf dem Weg zur Apotheke habe ich mir eine kurze Chaos-Auszeit gegönnt und einen Blick auf meine Lieblingssaftlingswiese geworfen, die am Weg liegt. Erstaunlich, wie bunt sie am 11. November war. Neben zahllosen wässrigen und überständigen Saftlingen gab es viele ansehnliche Exemplare. Das baut auf. Das ist übrigens dieselbe Wiese, auf der die Glänzenden Orangesaftlinge vor wenigen Wochen dem Gemetzel der Gemeindearbeiter zum Opfer gefallen waren. Wie rasch sich die Funga erholt, wenn lediglich die Fruchtkörper und nicht das Habitat zerstört wird, lässt mich angesichts der generellen Entnahmeverbote aller Hygrocyben schmunzeln.


    1. Ein Stück des Wegs liegt im Wald. Da gab es neben diversen Raufüßen und Violetten Rötelritterlingen für die Pfanne diese hübschen Tintlinge im Baumnest, sowie


    2. Gallertkäppchen, die ihrem Namen alle Ehre machte, und gleich daneben ihre Verwechslungspartner -


    3. Trompetenpfifferlinge


    4. Aber eigentlich gehts ja um die Magerwiese. Schon von weitem fielen zahllose Wiesenellerlinge auf.


    5. Ein sehr spätes und außergewöhnlich dunkel gefärbtes des Exemplar des Glänzenden Orangesaftlings-Hygrocybe aurantiosplendens war frisch gewachsen.

    So profitieren zumindest die Farben von den dicken Wolken und dem Dauerregen.


    6. Hier eins der zahlreichen Exemplare der Geweihförmigen Wiesenkoralle.


    7. Eine Lattenzaundreifaltigkeit aus Jungfernellerling, jungem und älterem Kirschroten Saftling


    8. Dieses Blassminchen hat eindeutig zu viel Regen abbekommen. Dem Bleichling einen belastbaren Namen zu verpassen trau ich mir nicht zu.


    7. Die hübschen roten Pilze wollte ich nicht durchschneiden. Daher bin ich unsicher, ob es sich um Kirschrote oder Prächtige Saftlinge handelt.


    8. Eigentlich war das gestern auch wurscht. Sie sind auch namenlos schön und machen gute Laune.


    9. Hier klar die Kirschroten Saftlinge und Wiesenellerlinge


    10. Häufig auch: Galerina pumila und Saftlinge gemischt.


    11. Galerina pumila mit Runzelbrudermoos und Flechten, alles typische Magerrasenbewoohner.


    12. Massenaufkommen von Jungfernellerlingen


    13. Die Kaffeebraunen Gabeltrichteringe haben auch gerade eine gute Zeit. Es scheint, als wollten sie die Trockenheit im September kompensieren.


    Erstaunlich finde ich, dass sogar der Türkische Mohn, den ich letztes Jahr quasi in den Schotter am Weg gepflanzt hatte zur Novemberblüte ansetzt.


    Über die stimmungsaufhellende Wirkung von Saftlingswiesen - insbesondere an düsteren Novembertagen - ist nach meiner Kenntnis noch nicht geschrieben worden. Vielleicht wäre das ja mal ein lohnendes Forschungsthema ==Gnolm13 .

    Hallo Ingo,

    grandios diese violetten Winzlinge und Glückwunsch zu deinem seltenen Fund! Bislang stand von den Wiesenkorallen und Keulen nur C. zollingeri auf meiner Sehnsuchtsliste - auch weil ich gar nicht wusste dass es diese wunderschöne winzige Ramariopsis pulchella gibt.

    Nun sind es schon zwei violette Wiesenpilze, die ich wahrscheinlich nie zu sehen bekomme. Du machst Sachen!

    Hallo Olaf, noch einmal danke. Endlich hatte ich Gelegenheit , mir die bfn-Karte anzuschauen. Interessant und sicher werde ich mir auf einem der nächsten Ausflüge eins der bislang unbekannten Schutzgebiete in meiner weiteren Umlegung einmal anschauen. Aber was meine Saftlingswiesen betrifft, geben die nicht viel her. Einerseits ganz gut, so werden da nicht falsche Erwartungen geweckt und Pilgerströme angelockt. Andererseits muss ich jetzt selbst nach weiteren Wiesen Ausschau halten. Aber wenn man erst einmal verstanden hat, was den Charakter dieser Wiesen ausmacht, ist es eigentlich nicht mehr schwierig, sie zu erkennen.


    Hallo Karl, danke für deine Anmerkungen.

    Bei 20 hast du wie immer Recht. Da ist die Phantasie mal wieder mit mir durchgegangen.


    Von Clavulinopsis umbrinella hatte ich bislang noch nicht einmal gehört und gelesen. Sehr interessant. Das wäre ein Erstfund für mich. Mittlerweile konnte ich mein Mikroskop zur Reparatur schicken und wenn es hoffentlich irgendwann wieder hier ist und funktioniert, seh ich mir das Exsikkat an. Bin gespannt, ob ich die Art festgenagelt bekomme. Da sind erst 6 Fundstellen in Thüringen kartiert. Das wäre schon toll.


    Deine Alternative zu meiner vermeintlichen Dermoloma finde ich ausgesprochen vielversprechend. Samtschnecklinge habe ich ebenfalls noch nie bewußt gefunden. Leider war der Pilz hoffnungslos überständig. Aber wenn ich etwas ähnliches finde, habe ich zumindest eine schlauen Idee.

    Im Moment haben die Saftlinge hier noch eine sehr gute Zeit. Vielleicht komme ich die Tage noch mal dazu, nach der Wiese zu sehen. Vielleicht tut sich auch noch ein bisschen was in Sachen Hodophilus oder Clavulinopsis.

    Gut zu wissen, Stephan. Danke für deinen Altruismus🥴. Der Buchenschleimer ist interessant. Er scheint möglicherweise potente Gifte gegen andere Pilze (Hautpilze) zu entwickeln. Ich kenne jemanden der damit experimentieren wollte. Ich hab’s nicht weiter verfolgt.

    Ich nehm für die Pfanne daher wohl lieber die im Moment reichlich verfügbaren Alternativen.

    Hallo Bernd, schöne Idee. Ich muss erst einmal herausbekommen, wem die Wiese gehört. Vermutlich Landesforsten. Da wäre Bier kontraproduktiv, wenn ich an die Treibjagden denke😆. Heute ist wieder eine. Glücklicherweise kann ich auf andere Wiesen ausweichen, wenn ich‘s weiß. 🥴.

    Moin Wutzi, das ist ja ein Safti-Paradies! Herrlich, was du da aufgetan hast! 😍

    Danke fürs Zeigen!

    Hallo Kagi, und das Beste: die Wiese ist irgendwo im Nirgendwo. Außer Forstarbeitern verirrt sich da kein Mensch hin, man muss ein ganzes Stück laufen und dann auch noch bergauf. Also stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Wiese nicht von irgendwelchen Dumpfbacken zerstört wird.


    Lieber Timm,

    Wolfgang hat dir ja schon einen Weg aufgezeigt, wie du auch in den Genuss dieser quietschbunten Pilze kommen kannst. Es ist wirklich faszinierend, wie unterschiedlich die Wiesen sind und wie unberechenbar die Pilze. Jede Wiese ist ein bisschen anders und bringt andere Pilze hervor. Bis jetzt konnte ich tatsächlich jedes Jahr- ich mache das ja noch nicht so lange - neue Arten entdecken und bestimmen. Manchmal auf bekannten Wiesen und so wie gestern, auf einer noch unbekannten.

    Da mein Mikroskop kaputt ist, fehlt dann die letzte Sicherheit bei der Bestimmung. Deshalb habe ich jeweils ein Exemplar zum Trocknen gelegt. Als ich heute einen Kirschroten Saftling zum Abgleich dazu legte, nahm ich den Zähen Saftling in die Hand. Er blieb kleben. Das ist überhaupt bei der Bestimmung eins der wichtigen Merkmale - schmierig, klebrig, trocken.

    Ich wünsche dir viel Saftlingsglück!




    Oder Du suchst in den Natura-2000-Daten nach den Lebensraumtypen wie 6210 (Kalkmagerrasen), 5130 (Wacholderheiden), 6520 (Berg-Mähwiesen), 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen).


    Dort findest Du z.B. unter

    https://www.lfu.bayern.de/natu…942/index.htm?id=7631_371

    detaillierte Karten zu den Lebensraumtypen in den Lechauen zwischen Königsbrunn und Augsburg.


    Hallo Wolfgang, ein tolles Tool. Weißt du ob es das auch für andere Bundesländer gibt?

    Genauso ging es mir, bevor ich Gelegenheit hatte in in allen Altersstufen zu finden.🥴

    Genau Der ist es. Nach jetzt 3 Jahren Nutzung zeigen sich erste Abriebspuren an der Außentasche. Der Korb selbst ist tadellos. Manchmal rutscht der Korb, wenn man sich bückt, etwas unkontrolliert nach vorne, da purzelt schon mal ein Pilz raus.

    Ansonsten bin ich sehr zufrieden damit und ich werde mir wieder einen holen, oder einen Ähnlichen. Beide Hände frei zu haben ist ein großer Vorteil. Dazu gehörte ein kleines Netz, sehr praktisch für feste Pilze oder Birkenporlinge oder, oder.

    Der einzige Verbesserungsvorschlag: ein bisschen längere Tragegurt. Vor der Öffnung wollte ich immer etwas befestigen, damit kein Pilz herausfällt. Hmm, irgendwie hat’s noch nicht geklappt. So wichtig ist es auch nicht.

    Moin Sigisagi, bei älteren Exemplaren ist das Unterscheiden tatsächlich oft nicht ganz einfach. Wenn du sie karieren willst, wäre der Geschmackstest das Mittel der Wahl. Aber kulinarisch wäre das Wurscht, denn die ollen Schlappen würdest du ja beide nicht mehr essen wollen.

    Liebes Malönsche, so weit die Theorie. Aber leider, leider überfordert mich schon mein stinknormaler Fotoapparat und ich mache viel lieber Handyfotos. Aber nächstes Jahr, wenn ich endlich beim Optiker war, wird bestimmt alles viel besser ==Gnolm7 .