Beiträge von Wutzi

    Eine kleine Ergänzung, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, erwärmt sich die Fruchtschicht beim Aussporen, damit durch die aufsteigende, warme Luft, die Sporen hoch in die Luft getragen werden und nicht einfach zu Boden fallen.

    Danke fürs Mitlesen, Steffen. Interessant. Das wusste ich noch nicht. Auf alle Fälle sind die Sporen so federleicht, dass ein Bisschen Thermik ausreicht, sie überall wie Puder zu verteilen, sogar auf dem Hut. Ich bin letzten Monat in das Laub neben einem sporenden Zunder getreten und war bis zum Knie eingenebelt.


    Grüni/Kagi, deine Rotrandigen machen ihrem Namen ja alle Ehre. Weisheit hat ja schon was zur Unterscheidung gesagt. So lange sie jünger sind, ist es nicht allzuschwer. Mitunter wachsen Zunder und Rotrandiger Baumschwamm an Birke. Da bleiben sie meist kleiner und da wird es dann wirklich schwierig, sie zu unterscheiden. Wenn sie alt sind und nur noch Grauröne zeigen, trau ich mir dann auch nicht zu, sie zu unterscheiden. Der Brutzeltest, den Thomas beschreibt, setzt voraus, dass du ein Feuerzeug dabei hast. Ansonsten musst du das Innenleben anschauen oder im Zweifel aushalten, dass der Pilz sein Geheimnis behält🥴.


    Stimmt Bergwald, den Feuersalamander habe ich seinerzeit erst auf dem Foto entdeckt ==Gnolm13

    Hallo zusammen,


    den Zunderschwamm haben sicher alle Pilzbegeisterten schon einmal gesehen. Ich finde ihn faszinierend. Artbeschreibungen gibt es zuhauf. Aber so richtig wird man diesem Pilz wohl nur gerecht, wenn man ihn von allen Seiten betrachtet.

    Ich beobachte und fotografiere den Pilz schon eine ganze Weile und es hat sich genug Material angesammelt, um es zu zeigen. Ich würde mich freuen, wenn ihr den Beitrag mit euren Beobachtungen ergänzen würdet.


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    2. Der Zunderschwamm ist ein Weißsporer, wie man im April/Mai immer wieder gut erkennen kann, wenn sich das feine weiße Sporenpulver nach dem Aussporen unter und um den Pilz legt. Später wird es dann vom Regen wieder abgewaschen


    3.Wenn die Sporen auf geeignetes Holz gefallen sind, entwickelt sich das Pilzmyzel, aus dem irgendwann Fruchtkörper sprießen.

    2018 habe ich einen der frisch geschlüpften halbkugelförmigen Pilze beschriftet.


    4. Im Jahr darauf sah er dann so aus.


    5. 2020 war dann leider schon der Wurm drin. Die Buche zerbröselte, der Pilz wurde schon im Jugendalter von Würmern angefressen. Er ist nicht mehr gewachsen, sondern zerfallen.


    6. Wenn der Pilz fertig ist mit seinem (Baum)Substrat, sieht das Holz weiß aus. Diese Weißfäule resultiert daher, dass der Zunderschwamm auch das Lignin im Holz verstoffwechselt. Das Holz verliert deshalb nicht nur seine Farbe, sondern auch seine Stabilität. Daher brechen starke Äste von alten zunderschwammbefallenen Buchen ganz plötzlich und unvermittelt ab. Am Ende zerbröselt das Holz vollständig.


    7. Wenn der Zunderschwamm Zeit hat zu wachsen, kann er kapitale Fruchtkörper entwickeln, die den halben Stamm umspannen. Fällt der Baum dann um, ändert der Pilz seine Wuchsrichtung. Dieses Phänomen bezeichnet man als Geotropismus. Der Pilz reagiert so, um die Sporen des Pilzes zu schützen, die in der Fruchtschicht (Hymenium) in den Röhren gebildet werden.


    8. Mitunter entstehen so beeindruckende Gebilde.


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    11. Manchmal ist dem Pilz ein Halm im Weg, oder ein Zweig, oder ein Ast. Das stört ihn nicht bei seiner Entwicklung. Er wächst einfach drum herum.


    12. ein Jahr später


    12b. Nach drei Jahren wird der abgebrochene Birkenstamm nur noch vom Buchenast aufrecht gehalten, der durch den Zunderschwamm gewachsen ist. Da der Pilz inzwischen abgestorben ist, wird es nicht mehr lange dauern, bis das Gesamtkunstwerk zerstört ist. Schade eigentlich.


    13. Bei alten Zunderschwämmen fällt es manchmal nicht leicht, sie von rotrandigen Baumschwämmen zu unterscheiden. Ein Schnitt durch den Pilz schafft schnell Klarheit. Der Zunderschwamm ist braun, der Rotrandige creme- bis grauweiß.



    14. So sieht das komplette Innenleben aus - von links nach rechts: Röhrenmündungen, Röhren, Myzelialkern, Trama, Kruste.


    15. Wer genau hinschaut, entdeckt allerlei Dinge im Pilz. Kinder sind im Entdecken besonders gut.


    16. Der Zunderschwamm wurde von jeher zum Feuermachen verwendet. Denn entsprechend vorbereitet, brennt er wie Zunder. Schon Ötzi hat das gewusst und ihn bei sich getragen. In Neustadt am Rennsteig in Thüringen gibt es alljährlich ein Schwammkopferfest, bei dem die alte Tradition des Schwämmeklopfens zur Zunderherstellung gezeigt wird.


    Seit einigen Jahren werden die Inhaltsstoffe des Zunderschwamms wissenschaftlich untersucht. Die enthaltenen Beta-Glukane scheinen gesundheitsfördernde Wirkungen zu haben.

    Stimmt Schupfi.

    Vermutlich kennst du die Ecke, wenn nicht, dann ist es höchste Zeit für einen Ausflug. Bis auf die Wegesicherung gibt es da keine Eingriffe. Aber unabhängig von der Ursprünglichkeit des Waldes hebt sich da wirklich die Aufmerksamkeit um das Wohlbefinden der Besucherinnen und Besucher vom allgemeinen Thüringer-Wald-Standard ab. Hier wird einem der Spaß an Wanderungen bzw. Exkursionen oft durch bis zur Unbenutzbarkeit zerstörte Wege, fehlende oder irreführende Beschilderung und rücksichtslose Waldwirtschaft vergällt.


    Hallimasch? Ach nee. Bitte noch nicht. Erst seit wenigen Tagen gibt es hier wieder Regen. Ich habe noch keinen einzigen Röhrling gesehen. Halli-Galli darf noch bis Oktober warten.

    Gestern haben wir eine Rundwanderung durch das Biosphärenreservat Vessertal unternommen. Wer Baum-Methusalems, weitgehend unberührte Natur und die Abwesenheit von menschgemachten Geräuschen mag, ist da genau richtig.

    Eine echte Überraschung gab es auch. Richtige Pilze mit Hut und Stiel!

    Hier ein paar Bilder:


    1. Die 49 m lange Fichte ist leider umgefallen. Sie wurde an den Wegrand bugsiert und kann noch ein Weilchen bestaunt werden.


    2. Die kleine Fichte ist offenbar auf einem Baumstumpf gekeimt und hat spinnenbeinähnliche Stelzen-Wurzeln ausgebildet.


    3. Es gibt hunderte Zunderbuchen


    4. schöner Urwald


    5. Man achte auf das untere Schild😊.


    6. Die Überbleibsel einer ehemaligen Sprungschanzenanlage.


    7. der Auslauf der Schanze wurde von Lupinen erobert.


    8. Und dann gab’s Schleimer zu bewundern. In gelb ein Schleim-Dino.


    8. Blutmilchpilze


    10. zarte Geweihe


    11. Endlich Pilze mit Hut und Stiel. Voreilender Ackerling


    12. Breitblattrüblinge


    13. Gelbstielige Nitrathelmlinge


    14. Ein echter Rotrand!


    15. Stellvertretend für zahlreiche Insekten diese schicke schwarzgrüne Blattwespe


    16. Unterwegs gab’s für Bedürftige ganz schöne Rastplätze.


    17. Freundliche Zeitgenossen hatten quellwassergekühlte Getränke bereitgestellt.


    18 Und die Kasse des Vertrauens


    19. Am Ende ein Insektenhotel mit Gründach


    20. Noch ein Blick zurück über den Ort Vesser. Ein Ausflug ist unbedingt zu empfehlen. Auch in der pilzfreien Zeit. Im Gegensatz zu vielen Orten im Thüringer Wald, an denen man sich als Wanderer nicht willkommen fühlt, ist hier ein aufmerksamer und respektvoller Umgang mit der Natur zu erleben.


    Danke fürs Mitkommen.

    ...und überhaupt, denk an die 1 kg-Regel! Der Rest muss gut getrocknet und umgehend an die zuständige Kontrollinstanz geschickt werden, wenn du einer Ordnungwidrigkeitsanzeige entgehen möchtest, lieber Brummel. Ich schick dir mal die Adresse per pn.


    Vielleicht auch ein Fall von: "Die Schnecken war' schon dran?!" ==Gnolm7

    Der Pappelblattroller (nur 5 mm) beim Pappelblattrollen. Frau Käfer bringt mit einem Stich in den Blattstiel das Blatt zum Welken. Dann wird gerollt und 3 Eier werden in die Rolle gelegt. Die Larven ernähren sich vom Blatt und die Pappeltriebe sehen dann aus wie Trauerweiden.


    1


    2 Zwei beim einsamen Rollen


    3 Zwei beim gemeinsamen Rollen

    Die müssen bei dir ja auch anders aussehen, ibex. Du zeigst ja hier die Subspezies der Bergzapfenrüblinge (BeZaFiRü), während Brummel nur ganz gewöhnliche FiZaRü.

    Jörg, Glückwunsch zum Ziegelroten Schrumpelpilz. Der soll ja ziemlich selten sein.

    Hallo Brummel und Jörg,


    Ja das wüsste ich auch gern. Möchte die Teile unbedingt mal live sehen, wenn möglich, noch vor meiner Prüfung :gzwinkern:


    LG corne

    Willst du die Prüfung nächstes Frühjahr wiederholen, Corne? Der liegt garantiert nicht im Herbst-Prüfungskorb.

    Moin. Ich will mal Wasser in den Wein kippen. Mir ist es tatsächlich einmal passiert, dass ich gefragt worden bin, ob ein Foto, das ich hier gepostet hatte für einen kommerziellen Kalender verwendet werden darf. Um ein Foto mit größerer Auflösung bin ich nicht gebeten worden. Also - denkbar ist es schon, dass es kommerzielles Interesse an den hier gezeigten Bildern geben könnte, allerdings nur wenn es um kleinformatige Drucke geht.


    Ich hatte das Foto zur Verfügung gestellt, mit dem Hinweis, dass ich als Quelle angegeben werde. Das hat gut geklappt. Beim Pilznamen waren die Kalenderhersteller dann allerdings ein wenig über-kreativ. Der entsprang weitgehend ihrer Phantasie. So gesehen war meine Bedingung, das Foto mit meinem Namen zu versehen, dann doch keine gute Idee. ==Gnolm4

    Wenn das Foto ohne mein Einverständnis verwendet worden wäre, hätte ich es garantiert nicht bemerkt und es wäre mir auch nicht wichtig gewesen. Es ist ja grundsätzlich recht erfreulich, wenn ein Foto Liebhaber findet und ein Kleinunternehmen etwas damit anfangen kann.

    Das unsere Fotos von kommerziellen Profis genutzt werden, würde ich auch allein wegen der geringen Auflösung ausschließen.

    Hallo zusammen,

    weil es letzte Woche bei den Nordthüringer Orchideen so schön war, haben wir jetzt zwei Orchideenstandorte im Raum Rudolstadt besucht.

    Für einige Arten war es ein bisschen zu spät. Die meisten Ragwurze und Helmknabenkräuter waren überwiegend schon verblüht. Die zu voller Pracht erblühten Bocksriemenzungen und Frauenschuhe haben uns aber mehr als entschädigt. Es ist großartig, was die Natur auf den kargen Südhänge auf den Kalkböden hervorbringt.


    1. Hier ein Blick vom Standort auf das Saaletal in Richtung Rudolstadt.


    2. Eins der letzten vorzeigbaren Exemplare des Helm-Knabenkrautes - Orchis militaris.


    3. Einige Exemplare der Bocks-Riemenzunge - Himantoglossum hircinum


    4. Detail. Die Blüten riechen aufdringlich süßlich.


    5. Auf den Kalkablagerungen befindet sich nur wenig Humus. Dem Kleinen Wiesenknopf reicht sogar das Kalkgestein pur.


    6. Ein Trauer-Rosenkäfer auf Spitzwegerich


    7. Der Königskerzen-Mönch


    8.Einige wenige Exemplare der Fliegen-Ragwurz - Ophrys insectifera waren noch ganz ansehnlich.


    9. ebenso


    10. Nur ein Exemplar dieser helle Form der Kleinen Spinnen-Ragwurz - Ophrys sphegodes subsp. litigiosa war noch zu entdecken.


    11. ebenso


    12. Eine besonders große Gelbe Sommerwurz - Orobanche lutea direkt am Wegrand.


    13. ebenso


    14. Blick auf den Orchideenstandort oberhalb von Kahla.


    15. Die Bocksriemenzungen dominierten auf einigen Wiesen alles Andere, wie z.B.


    16. Weg- und


    17. Straßenränder


    18. Auch andere schöne Pflanzen kreuzten unseren Weg, wie z.B. dieser Ackerwachtelweizen.


    19. Weiter geht es mit dem zweiten Standort.


    20. Den Orchideenpfad säumen zahlreiche seltene Pflanzen und Orchideen.


    21. Das Bleiche Waldvögeln - Cephalanthera damasonium ist quasi allgegenwärtig.


    22. Mit etwas Glück ist auch einmal eine geöffnete Blüte zu entdecken.


    23. Grünblütiges Wintergrün - Pyrola chlorantha


    24. Eine der Nestwurze - Neottia


    25. Purpur-Knabenkraut - Orchis purpurea


    26. Grünliche Waldhyazinthe - Platanthera chlorantha


    27. Detail


    28. Und endlich dann die beeindruckenden gelben Frauenschuhe - Cypripedium calceolus.


    29. Unsere Freunde mutmaßtent, dass wir diesmal zu spät dran sein würden. Einige Horste waren tatsächlich schon verblüht.


    30. Doch die Mehrzahl der Orchideen war noch gut in Form. Hier fehlt nur ein bisschen Wasser.


    31. Je weiter wir dem Orchideenpfad folgten,


    32. desto üppiger wurden die Bestände.


    33. Am Ende erwecken die Bestände den Eindruck einer Orchideenplantage.


    34. Mir gefällt letztlich der Blick auf eine einzelne Blüte am besten.


    35. Ganz gewöhnliche kleine Schönheiten waren auch zu entdecken, wie z.B. Beinwell edit: Bernd hat Recht, die Pflanze hört auf den Namen Gemeine Hundszunge.


    36. Aber auch ohne die schönen Blüten ist der Pfad abwechslungsreich und lohnt eine Wanderung.


    Schön, dass ihr bis zum Schluss durchgehalten habt.

    Moin, bin dabei. Was sind no h mal Pilze? Ich hab nur einen Pilz im Müllsack bei den Pferdeäppeln gefunden :gpfeiffen: . Den zeig ich euch aber gern. :grofl:


    Für die Orchideenfreunde unter euch hab ich aber noch was Feines zum Zeigen.

    Aber wenn sich etwas an deiner Beliebtheit für Mücken und Zecken geändert hat, kommt ja der Verdacht auf, dass sich irgendetwas in deinem Stoffwechsel verändert haben könnte, was dich nun für die Plagegeister unattraktiv macht.

    Ich würde hier auch noch die Möglichkeit einer hormonellen Veränderung in die Runde werfen wollen, was ja gerade bei einer plötzlichen Veränderung im Alter Sinn machen könnte.

    Stimmt, da passiert ja auch so einiges im Körper.


    Aber wenn du das schon immer so zu dir nimmst, kann sich dadurch eigentlich nichts verändert haben.

    Nein, in den letzten Jahren hat sich mein Geschmack etwas gewandelt.

    Dann wäre das zumindest eine denkbare Erklärung.


    Schweiß, Atemluft, Immunsystem, Hormonspiegel können sich im Gegensatz zur Genetischen Disposition und Blutgruppe verändert. Also müssten eigentlich da die Ursachen liegen, wenn die Plagegeister auf einmal anderes reagieren.


    Ich habe bei Radtouren erlebt, dass sich Mückenschwärme regelrecht auf einzelne Personen unserer Gruppe gestürzt haben, während andere unbehelligt blieben. Das wäre mal ein interessantes Forschungsthema.

    Große Klasse, Schrumz!


    Die Pyramiden-Händelwurz fehlt mir noch in meiner Raupensammlung, und dass die Bocks-Riemenzunge schon blüht, motiviert mich sehr, morgen einen Orchideen-Ausflug zu unternehmen.

    Bläulinge gab es letztens auch massenhaft bei unserer Orchideenwanderung, aber keiner wollte sich fotografieren lassen.


    Am besten ist aber Hasi-Nasi mit seiner perfekten Tarnung. Das Beste, was wo ein armer Pflanzenfresser an Verteidigungsstrategie aufbieten kann ist Unsichtbarmachen. Klasse Foto.